Die Wälder von Renascân (2)

  • Finlay starrt weiter gedankenverloren in den Wald hinein, atmet ab und an stoßweise ein und aus und wirkt abwesend. Nach einer Weile beginnt er, jedoch scheint es so, als ob er nicht gern darüber spricht.


    "Was ich dich gestern schon fragen wollte... ist ja kein Geheimnis, dass du mit Tränken und Kräutern rumexperimentierst... und ich wollt dich fragen... naja, ob du auch Mittelchen mischen kannst, die gesund machen."


    Er blickt unschlüssig drein und scheint selbst über seine Worte nachzudenken. Seinem Ausdruck nach hat er keine Ahnung nach was er da fragt, dennoch wirkt er besorgt und stellt die Frage wohl nicht nur aus Neugier.

  • Narvi antwortete ruhig und gelassen.


    Für heilende Mixturen kannst du dich wunderbar an Esme wenden. Sie ist eine Kräuterkundige aus Renascan und hat entsprechend viel Wissen wie sie Sommer erlebt hat. Ihr Hütte ist ganz in der Nähe, die kann ich dir zeigen. Habe selbst bei ihr gelernt. Sie übertrifft in Sachen Heilung alle hier, denke ich.


    Neugier drängt sie dazu weiter nachzuhaken, sie überlässt es dann doch dem Zufall was er weiterhin erzählen wil und wartet.

  • Finlay horcht bei Narvis Antwort neugierig auf und der sorgenvolle Ausdruck verschwindet für einen kurzen Moment aus seinen Zügen genauso wie seine Müdigkeit von ihm abfällt. Erwartungsvoll dreht er sich zu ihr um und blickt sie strahlend an.


    "Das ist wunderbar! Meinst du, sie ist gerade zuhause?"

  • "Aha...na dafür gehn wir in den Wald...wie umständlich." dachte sie bei sich und schaute kurz etwas fragend wegen dem abrupten Ende der kaum begonnenen Unterhaltung.


    Na gut, dann zeige ich dir ihre Hütte.
    "Lass ihnen die Zügel lang und sie machen nur konfuses Zeug...So sind se, die Männer...höhö" Sie stand auf und machte Anstalten loszugehen. Sie wartete nur darauf, dass auch Finlay sich erhob, um ihn zu Esmes Hütte zu führen.

  • Finlay folgt Narvis Beispiel und steht direkt auf. Die Freude ist nicht aus seinem Blick gewichen und er lächelt breit übers ganze Gesicht.


    Nach ein paar Augenblicken lässt sich der leise Anflug von Sorge in seinem Blick erkennen. Mehr zu sich selbst, als zu Narvi meint er.


    "Hoffentlich ist sie da..."

  • Narvi läuft vor Finlay her und beobachtet. Sie schlägt den kürzesten Weg zu Esmes Hütt ein.


    Was quält dich denn so?


    Sie denkt an den Trank, den sie sich demletzt selbst eingeflößt hat...und der offfensichtlich half...Sie blickt auf ihre linke Handfläche, deren Mitte im Licht noch etwas unnatürlich glänzt.

  • Nach einigen Minuten Waldspaziergang schließt Finlay zu Narvi auf und blickt im Gehen zu ihr.


    "Es geht dabei nich um mich... Ich war vor ein paar Monaten in Dunhill und hab die Familie besucht...un naja... Meinem Vater gehts zur Zeit nich so gut.", er macht eine kurze Pause und verlangsamt seinen Schritt ein wenig, "... deswegen frag ich danach... ich bin nich von daheim weggegangen, nur um meinen Vater erst im Grab wiederzusehn!"


    Er schweigt ein wenig vor sich hin und wirkt kurz abwesend.


    Na hoffentlich bin ich bei denen an der richtigen Adresse... Vielleicht sollt ich doch mal Godwine fragen... tze, aber der is alles andre als nen Heiler

  • Finlay folgt ihr ein paar Schritte und verlangsamt danach seinen Schritt erneut.


    "Warte!" Er holt auf, legt ihr kurz die Hand auf den Arm und lächelt ein wenig. "ich, naja... ich glaub nicht, dass wir uns so beeilen müssen. Es dauert eh noch, bis wir wieder nach Cardrich segeln..." langsamer läuft er neben ihr her."Wir haben nen Medicus, aber der Kerl is alt un nich mehr so bei sich. Und der im Nachbardorf hat gemeint, er könne nichts machen..."


    Dieser verfluchte, stinkende Rochal weigert sich bestimmt nur...diesen gestörten Halsabschneidern muss mal jemand ordentlich...


    Für einen kurzen Augenblick wirkt er in Gedanken, legt sich seine Stirn in zornige Falten und atmet hörbar aus.


    "Naja.... Wir leben im Hochland und die Städte sind verdammt weit entfernt. Mein Vater ist zu schwach für den Marsch un die Leute dort haben 'Wichtigeres' zu tun, als wochenlang wegen nem alten Sack durch die Ödnis zu ziehen!"

  • Narvi ließ sich zügeln und passte sich in der Geschwindigkeit an - wenn sie auch bald wieder etwas schneller wurde, weil es ihr entsprach. Ansonsten hörte sie aufmerksam zu.


    Und du meinst, dass Renascan der nächste Flecken Erde mit Möglichkeit für eine Heilung ist?? Unwahrscheinlich. Finlay, du kennst zu wenig Leute. Sie grinste aufmunternd.

  • "Nein... natürlich nicht. Aber es ist nunmal der Flecken Erde, an dem ich mich gerade aufhalte... und da ich mich Eva... Sir Evan verpflichtet habe, kann ich nicht zu lange weg bleiben...", er senkt beim Sprechen den Blick ein wenig, "... zumal ich in Alba nicht überall gern gesehn werde...."


    Er wirkt für eine kurze Sekunde ein wenig irritiert, als er seinen Satz beendet und blickt danach zu Narvi, während er weiterhin einen Fuß vor den anderen setzt.

  • Narvi verlangsamte wiede rihren Schritt. So viel Trübsinn zog sie dann doch zurück. Sie legte beim gehen ihre Hand auf seine Schulter und fuhr kurz darüber, bevor sie sie wieder weg nimmt. "Ochjo...wenn man halt Adlige anspringt..."


    Hm, wieso das denn? Wegen dem Vorfall mit dem Herrn von Adel?

  • Finlay zögert merklich bei ihrer Frage. Er läuft ein Weilchen neben ihr her und setzt dann erneut zum Sprechen an.


    "Nein... der Kerl war ne arme Wurst und hatte nich wirklich was zu sagen. Hab den erst kennengelernt, als ich daheim weg bin..." er macht eine weitere Pause und seufzt beim atmen, "Ich bin zuhause nicht so gern gesehen, außer bei meinen Eltern eben. Is' ne längere Geschichte, die ich dir bei Gelegenheit gern erzählen kann, aber nicht unbedingt jetzt...nehms mir bitte nicht übel"


    Er blickt ihr beim Beenden des letzten Satzes fragend in die Augen.

  • Narvi erwiderte den Blick in seine Augen und entgegnete knapp.


    Ich bin überall gern gesehen außer bei meinen Eltern...also haben wir FAST etwas gemeinsam....


    Sie zog die Nase kraus und überlegte offensichtlich kurz, dann schoss sie keck vor und küsste ihn. Sie schmeckte ihre Lippen und gab lächelnd an...


    Ich verzeihe dir...


    Mit der Hand wies sie beim Gehen vor sie beide. Sie hatten mit ein paar Schritten die Hütte von Esme erreicht.


    ---> weiter bei Die Hütte von Esme

  • Der junge Albai verlässt Esmes Hütte durch die Vordertür und fängt an, immer der Nase nach durch den Wald zu stapfen.
    Noch immer in Gedanken setzt Finlay einen Fuß vor den anderen, überquert einen plätschernden Bach und klettert über ein paar umgefallene Baumstämme. Die Minuten vergehen und Finlay fängt an, sich ein wenig zu orientieren....


    "SCHEI**"


    Verflucht... hier gings doch nich lang.... bei Irindar, warum... "Warum immer ich!?"


    Seinem Ärger Luft machend tritt er wuchtig gegen einige verdorrte Äste und versucht letztendlich, den Weg zurück zu finden.

  • Finlay betritt nach längerem Suchen eine offene Lichtung und lässt sich entnervt auf eine kleine Grasfläche fallen. Schnaubend greift er in seinen Beutel und zieht nach einer kurzen Weile ein Stück Wurstpelle heraus.


    "Na toll... auch das noch! Naja, was solls... hilft wohl alles nichts", gibt er mehr zu sich selbst von sich.


    Nach kurzem Zögern nimmt er seinen Mantel ab, legt ihn unter sich auf die Wiese und lässt sich schließlich darauf nieder. In Gedanken versunken geht er nochmal die Ereignisse des Tages durch und vergisst für eine Weile seine Lage, sowie seine Umgebung.

  • Mira ist schon fast über die Lichtung gelaufen, in Gedanken immer noch bei Gerion und auch Finlay. Finlay! Verdutzt bleibt sie stehen, als sie ihn auf der Decke liegen sieht. Sie schaut sich um. Niemand sonst zu sehen.


    Langsam geht sie zu ihm rüber und spricht ihn ruhig an, da sie ihn nicht erschrecken will. "Finlay? Was machst du denn hier?"

  • Finlay schreckt ein wenig hoch, dreht sich um und entspannt sich, als er Mira vor sich sieht.


    "Hey... ach, gut, dass du hier bist! Ich hab mir gedacht, machste mal ne Pause im Wald, und dann hatte ich den Weg zurück nicht mehr so ganz im Kopf. Bin also erstmal hier geblieben", gibt er schmunzelnd zurück.