Die Kathedrale des Lichts

  • Die Kathedrale des Lichts, ein weißes Bollwerk und gleichermaßen eine filigrane Meisterleistung unzähliger Baumeister. Die Böden und Säulen ist aus weißem Marmor erschaffen, während sich die zahllosen Bänke, Holzgeländer und Aufgänge zu höheren Ebenen in den seitlichen Schiffen in schlichtem Grau präsentieren. Fresken, die von den Taten des Lichtgottes, seiner Barmherzigkeit und seiner immer währenden Hoffnung und Macht berichten schmücken die Seitenwände wie eine Geschichte seines unsterblichen Lebens.


    Hier und dort auf Podeste erhoben und vorsichtig eingefasst von zarten fast wie aus Porzellan erscheinenden Steinmetzarbeiten erheben sich die Relikte des Staates Daynon und seiner Helden. Rüstungen, Waffen, Schilde und andere Artekfakte, die von Lukranis Segen durchdrungen, einst großen der daynitischen Geschichtschreibung ein Zeichen seiner Allmacht gegeben haben.


    In den Seitengängen und eingerahmt von den Artefakten befinden sich Nischen, die niemehr als fünf mal fünf Schritt im haben und kleine in sich abgetrennte Räume, ohne Mauern bilden. Einzig und allein ein kunstvoll gedrechselter Zaun trennt sie voneinander. Ingesamt vier, zwei an jeder Seite in der Kathedrale gibt es, auch wenn Platz für weit aus mehr dieser Nischen zur Verfügung stände. Jede dieser Nischen erscheint in einem anderen sanften gottesfürchtigen Licht zu leuchten und zahlreiche Pflanzen wachsen wie in einem Gewächshaus, doch geordnet und gepflegt am Boden auf aufgeschütteter Erde, rankt sich an den Ziersäulen hinauf oder ist direkt als filigraner baum fremdländischer Flora zu erkennen.


    Weitläufige Stufen führen in das Heiligtum hinauf, umrahmt von riesigen Fenstern, für die der Künstler ausschließlich feinste goldene und silberne Fäden zu verspielten Linien verschlungen hat. Wenn die Sonne durch sie fällt erstrahlt das Zeichen des Lukranis, in gleisendem Licht.

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  • Dumpf hallen Schritte über den weißen Steinboden. Die helle Seide eines prachtvollen Gewandes schleift über den Boden, auf dem dereinst schon Legenden knieten und um den Segen des Lichtgottes, des Vaters aller Dayniten baten. Eine Hand, die sich für einen Moment und noch während ihres Ganges durch das mit weißen Strähnen durchwobene Haar fährt hatte ihn hundert… gar tausendfach erteilt. Ihre Stimme hatte Schutz erbeten von ihrem allmächtigen Herren und ihn mit der Hingabe einer Hohepriesterin verschenkt, an die Soldaten, an ihre Führer… an die wenigen noch lebenden Helden dieses Landes.


    Sie hatte Narben berührt und ergraute Haare… die, anders als ihre eigenen – als Geschenk Lukranis silbern geworden – von den Sorgen und dem Leid der Welt, in der die ihren kämpften ergraut waren.


    Ihr schlanker Schatten durchbricht das einfallende Licht, dass sich durch die schmalen aber unendlich hohen Fenster des Seitenschiffs in den gewaltigen Hauptteil der Kathedrale ergießt. Fast scheint es, als wollte die Sonne jeden Gegenstand, jede architektonische Perfektion dieses gewaltigen Gotteshauses mit einem hauchzarten Stück leuchtend silberner Seide überziehen.


    Vor einer alabaster farbenen Statue, die ihr Spiegelbild sein könnte, hält sie schließlich inne. Graublaue Augen wandern über das ernst wirkende Gesicht mit den schmalen Lippen, während sich die fließenden Stoffe ihrer rituellen Gewandung um sie legen und die Votivbänder den Platz zurück an ihren Gürtel finden.


    Ihr Ebenbild trägt eine prunkvolle silberne Rüstung. Sie ist im Gegensatz zu ihrer jetzigen Trägerin echt. Symbol immer währenden Muts… immer währenden Ruhms. Auf den Armen der steinernen Statue ruht auf einem Tab-lett aus weißem Stein ein weiteres Mahnmal gegen den Schmerz, den die Dunkelheit Khazuras heraufbeschwor – jene alte Feindin ihres geliebten Gottes.


    Einst war das ihr Schwert gewesen. Einst war das ihre Rüstung gewesen. Beide pulsierten auf, als ihre Finger das kalte Metall streicheln.


    Für einen Moment lang hat sie das Gefühl Kampflärm weit entfernter Schlachtfelder echauffiert durch die ge-waltigen Säulengänge der Kathedrale… aber es sind nur Schritte. Schnell senkt sie ihre Hand wieder und sieht zurück.


    „Lady Amalia…,“


    Seine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern mit der Sanftheit eines Vertrauten bestückt. Seine dunkle Kleidung mag nicht ganz hierhin passen.


    „Ich bin hier“, antwortet sie ruhig und gesetzt. Ihre Stimme verrät ihr Alter nicht… die höchste Würdenträgerin der Kirche des Lichts hatte kein Alter… sie gestattete sich keines zu haben, denn für das Altern war kein Platz in diesen Landen. Niemand anderes als Telbreck hatte sie das gelehrt.


    Nur ab und an gestattete sie sich, sich daran zu erinnern, wie es einst gewesen ist… warum sie jede ihrer Narben trug. Narben für ihren Gott, Narben für dieses Land und seine Kinder… durch Lukranis ihr anvertraut. Die Rüstung und das Schwert bleiben zurück, als sie sich abwendet und auf ihr Gegenüber zutritt.


    „Du weißt, was zu tun ist.“


    Sie war noch nie eine große Diplomatin gewesen, wählte ihre Worte immer direkt und ehrlich, hielt nichts von rhetorischen Winkelzügen, rechtschaffen zu sein in Gedanken und Worten war Teil des Dogmas, dass sie mit Herz und Seele vertrat.


    „Natürlich Lady Amalia. Ihr könnt euch auf mich verlassen.“


    Das weiß ich…


    Doch ihre Gedanken spricht sie nicht aus, egal wie sanft sie für ihr Gegenüber gewählt waren. Stattdessen nickt sie nur auf die leichte Verbeugung, lässt ihn mit einem stummen Abschiedsgruß ziehen. Es dauert nicht lange, ehe es wieder völlig still in der Kathedrale ist.


    Ein leises Durchatmen dann nimmt sie den Weg zum Hauptschiff wieder auf. An dutzenden Bänken und Kerzenständern vorbei, bis sie an den Treppenstufen des Hauptaltars erneut inne hält. Eindrucksvoll erhebt sich das heilige Symbol des Lichtgottes vor ihr. Sie muss ihren Kopf in den Nacken senken, um es zu erfassen. Es sagte so viel mehr aus, als das einfache Auge erfassen konnte. Soviel mehr… Augenblicke lang wandert ihr Blick von der linken Ecke des Dreieckes zur rechten und schließlich hinauf zur Spitze.


    Licht fiel in den Altarraum ein. Eine große Wolke hatte sich von der Spätsommersonne geschoben und binnen weniger Augenblicke leuchtet ihre Gestalt strahlend hell. Sie gibt sich nicht dem Pathos hin und hebt ihre Arme, um sich im Licht zu baden. Nur ihre Augen schließen sich. Als sie das Licht von Lukranis erfassen, hatten sie begonnen fast unmenschlich hell aufzuleuchten. Sein stummes Segenslied und sein Trost gingen auf sie nieder und durchdringen ihre ganze Gestalt. Amalia atemt tief durch.


    Ich vermisse dich…

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  • nach den Ereignissen des Convents am 09 Tage des 7 Mondes im Jahre ...


    Man hatte den gewaschenen Körper aufgebahrt und unter den fast weißen Stufen des von Marmor durchsetzten Altarraums in der Kathedrale einen zweiten Ort der Andacht geschaffen.


    Im Angesicht des Todes, jetzt da auf den aschfahlen von Falten durchzogenen Zügen keine Emotionen außer der Entgültigkeit des Verstorbenem liegt, kann man erkennen, wie alt Lukas wirklich war... wie sehr der jahrzehntelange Kampf gegen das Ungeheuer der nördlichen Welt an seinem Äußeren und Inneren gezehrt... und letztlich aufgefressen hatte.


    ... es kommt alles so, wie es kommen muss...


    Immer wieder hallten diese geflüsterten Worte an ihr Ohr. Seine Worte.


    Im Angesichts der tödlichen Bedrohung hatte Lukas von Tellbreck trotz aller Wirrnisse seines alternden Geistes, genau gewußt, was auf ihn zukam. Durch die Strähnen ihres schneeweißen Haares huschen Amalias blaue Augen hinauf zum Zeichen ihres Gottes.


    Sie will viele Fragen hinauf in den Himmel werfen... Sie will sie hervorschreien, um das kundzutun, dass ihren Geist nicht überfallen dürfte...


    Zweifel...


    aber mit Zweifeln hatte alles angegangen... Sie waren der Urheber... die winzige Wunde, in die das Gift der Seuchenbringerin hineintropfen konnte...


    Unwillkürlich wandert ihre Hand zur Kehle... das Gefühl zu ersticken, als ihr Hals von seiner dunklen Macht zugedrückt worden war... nur noch ein wenig länger und sie wäre getötet worden, nur ein wenig länger hätte er...


    Ihr Leben lag in seinen Händen und er hatte es nicht genommen. Statt dessen hatte er hinter dem Spott seiner wachen kalten Augen etwas anderes an sie gerichtet, als die Entgültigkeit eines Mordes.


    Als sie diesem Blick auf den Grund gehen wollte, spürte sie wie Blut Ihr Gesicht benetzte. Dann brach Chaos aus und obgleich sich in den toten Zügen der höchsten Diener der Seuchenbringern nichts außer Kälte rühren durfte, erschien in Vortigerns Anglitz erst Verwirrung, dann tiefe Wut.


    Marek hatte sich widersetzt. Wohl dem Befehl Khazuras selbst, vor allem aber der direkten Aufforderung Vortigern nicht auf Tellbrecks Provokationen einzugehen. In diesem Augenblick zerfaserte die Perfektion ihrer Allmacht ein weiteres Mal.


    Amalias Blick richtet sich wieder auf die toten Züge ihres alten Freundes.


    "Wie hast du das möglich gemacht alter Mann... wie konntest du ihm entgegentreten, einem der jenigen, die ganze Regimenter auslöschen, um sie den Reihen ihrer Herrin hinzuzufügen... wie konnte deine Waffe den Verräter des Lichts verletzen?"


    Es herrscht Stille... nicht weiter verwunderlich... sie war allein.


    Frage dich Kind der Waage, wie es möglich war, dass ihr alle noch lebt und du ihn zurückdrängen konntest, ebenso effizent, wie er dich zu Boden streckte...


    Amalias Blick driftet nach hinten... die Bewegung ihres Kopfs erscheint zu abrupt, um nicht überrascht zu wirken...


    Doch die Halle ist leer. Niemand steht oder sitzt bei den Bänken. Die großen silbernen Flügeltüren am Ende der Kathedrale sind geschlossen, nicht einmal eines der überdimensionierten Fenster war geöffnet...


    Ein Schauer läuft ihr über den Rücken...


    Dann ist doch ein Geräusch zu vernehmen... in der Ferne und gedämpft durch die dicken Mauern der Kirche... hallen Fanfaren...


    Jemand drückt die Klinken des Eingangstores hinab. Gleisendes Licht ergießt sich auf dem weißen Marmorboden und wandert zielstrebig bis zu den Stufen des Altars, hinauf zum weißen Saum ihrer Robe und fängt sich schließlich in ihren hellblauen Augen.


    Als sich die Kathedrale füllt, mit Menschen füllt, die von Tellbreck Abschied nehmen und tröstende Worte der Hohepriesterin empfangen wollen, muss sich Amalia zusammenreissen. Die Worte kommen ihr nicht so flüssig, nicht so gestärkt über die Lippen und immer wieder ertappt sie sich, wie sie ihren Blick durch die Reihen schweifen lässt, um nach einem Gesicht zu suchen, dass sie hier niemals finden wird, dass sich jedoch wie versprochen längst schon in ihre Träume eingenistet hatte.


    weiter geht es in den Zimmern der Ordensburg.

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  • Einige Wochen später...


    Tiara betritt den unwirklich scheinenden Ort aus weiß und doch einnehmender bunter Lichteffekte hervorgerufen durch die kollosalen Buntglasfenster des Seitenschiffs der Kathedrale des Lichts, als sie den Flur der Ordensburg hinter sich lässt.


    Schmale Bänke aus weißem Stein, bedeckt mit samtweichen dunklen Kissen sind aneinandergereiht und weisen zum Hauptschiff der gewaltigen Kirche. Alle zwei Schritt brennen hohe weiße Kerzen auf guseisernen Ständern, die fast zwei Schritt hoch waren.


    Die Buntglasfenster stellen sakrale Szenen aus der religösen Geschichte Daynons da, zu viel um sie alle zu erfassen und mit gewaltiger Detaillieber erfasst.


    Irgendwo her, einem sanften Echo gleich, hört man die Glorie auf Lukranis, echauffierend und von unschuldig hohen Stimmen geprägt. Sie treibt sanft zwischen den riesigen Säulen, welche die Decke halten...


    Doch scheint hier im Seitenschiff alles leer zu sein. Wenn die Hochgeweihte hier ist, dann nicht im Seitenschiff.

  • Tiara nimmt sich einen Augenblick Zeit angemessen Respekt zu bezeugen einem Gott und seinen Gläubigen gegenüber, der Ihrer eigenen Göttin so unglaublich nahe kommt. Auf ein Knie niedergesunken mit egeschlossenen Augen und gesenktem Haupt lässt sie den Ort und und die Geräusche auf sich wirken. Als sie sich wieder erhebt blickt sie sich etwas um und folgt dann den Geräuschen in der Hoffnung irgendwo die Hochgeweihte ausmachen zu können.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


    ***


    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Als Tiara das Seitenschiff verlassen hat und Richtung Hauptschiff wandert, fallen ihr die großen Erker links und rechts in Säulengängen auf. Das Seitenschiff schien nur ein Erker von vielen zu sein, wenn gleich es auch tiefer war.


    Die Erker beinhalten Kostbarkeiten...weniger materiellen Wertes, eher künstlerischer Weise. Alabasterfarbene Statuen, die mal richtige Gewandungen, Rüstungen und Waffen und Kleinnode wie eine Feder oder eine silberfarbene Schüssel schmückten wechselten sich mit Erkern ab, in denen man bunte Pflanzen gezüchtet hat, die der ganzen Kathedrale hier abseits vom Altarbereich und den Ausmaßen des Hauptschiffes etwas ganz weltliches geben.


    Tiara hört und das mag sich ersteinmal wie eine Sinnestäuschung anhören, das Gezwitscher von Singvögeln, ganz in der Nähe und hier und dort glaubt sie einen fliegenden winzigen Schatten auszumachen. Der typische Duft eines Gewächshauses beginnt in der Luft den Geruch des Weihrauchs abzulösen.


    Bevor Tiara jedoch den Ort der Ursache der für eine Kathedrale ungewöhnlichen Gerüche und Geräusche erreicht, fällt ihr eine mannshohe Statue in einem Erker vorher auf... Sie hat Größe, Statue und sogar die Gesichtszüge der Hochgeweihten... selbst die oft von den weißen Strähnen verdeckte fast hässliche Narbe über Stirn und Schläfe ist hier eingearbeitet... überraschenderweise trägt diese Statue nicht das Sanftmut vermittelnde weiße Gewand einer Priesterin, sondern die schillernde Rüstung einer kampferprobtem Kriegerin, samt eines fast außergwöhnlich wirkenden Langschwertes sowie Schilds auf dem das scheinbare Banner einer für Tiara unbekannten Länderei prankt.

  • Tiara bleibt vor der Statue stehen betrachte sie näher und nickt dann kaum merklich. Ja beide Gewänder schienen zu der Frau zu gehören, die sie erst vor so kurzer Zeit kennen gelernt hatte. Unwillkührlich fragte sie sich ob Lady Amalia diesen Teil Ihres Lebens wohl vermisste und was sie wohl tun würde, wenn sie es unverhofft zurück bekommen würde. Sich selbst zurechtweisend wandte sich Tiara wieder von der Statue ab um weiter zu gehen - Das waren Fragen für eine müßige Zeit an einem gemütlichen Kaminfeuer!

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  • Der nächste Erker, er misst jeweils 5 Schritt in Breite und Tiefe gibt Aussage über die wundersamen Gerüche und Geräusche die Tiara und ihre Begleiter vernommen hat.


    Der Erker ist dunkler gehalten als die anderen, was an dem beschränkten Lichteinfall von den weiter oben liegenden Fenster herrührt. Herbeigeführt wird der Schatten durch mehrere hochgewachsenen schlanke Bäume mit filigranen Baumkronen in rotbraun und grün gehalten. Die Blätter erinnern an, die des Ahornbaumes, waren nur kleiner und viel zarter als diese.


    Einige kleine Treppen führten in den Erker, dessen Boden ein wenig erhöht lag, wohl um die Erde, die unter dem feinen bodendeckenden Gräsern wuchs aufzufangen. Der Duft rührte von exotisch anmutenden Blumen und kleinen Sträuchern hier wuchsen, ohne den Erker zu überladen. Einige rankten sogar an dem zur Zierde errichteten kleinen Marmozaun links und rechts der Treppe entlang.


    Ein paar kleine weiße Vögel, die zwitscherten, versteckten sich in den Kronen der Bäume oder flatterten völlig natürlich und ohne Fessel im Hauptschiff der Kirche umher.


    Schließlich und mit dem Rücken zu Tiara und ihren nahenden Begleitern steht Amalia und scheint sich im Anblick einer Pflanze vor ihr nahe der Mauer verloren zu haben. Sie trägt ihr langes und für ihr Alter mehr als ungwöhnlich schneeweises Haar offen und diesmal liegt es auf einem weit weniger einfachen Gewand auf, als jenem, dass sie beim Convent getragen hatte. Es spiegelte ihre eigentliche Position mehr als deutlich wieder, ohne dass sie jedoch darin verloren aussah.

  • völlig von der Schönheit der Gewächse und den Singvögeln fasziniert bemerkt Tiara zunächst die Hochgeweihte nicht. Einige Augenblicke steht sie bewundernd vor dem sich Ihr bietenden Anblick. Eine Berührung Darian's an Ihrer Schulter reißt sie aus Ihrer Betachtung des Fluges der weißen Vögel. Ein sanfterwink in richtung der Hochgeweihten und Tiara ist wieder im Hier und jetzt angekommen. Ein Wink an Darian und ihre beiden Begleiter bleiben vor dem Erker, während sich Tiara leise aber deutlich Sichtbar auf den Weg zur Hochgeweihten macht.

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  • "Lady Tiara Lea..." Amalias Stimme zeigt keine Überraschung aber der gewählte Tonfall lässt erkennen, dass sie das Aussprechen des Namens ihres Gegenüber mit einer angemessenen Anrede als Begrüßung wählt. Noch immer hat sie sich nicht gedreht. Statt dessen hebt sie ihre Hand und den Arm, worauf die langen seidenen Trompetenärmel ein wenig nach oben rutschen und offenbaren, dass sie selbst am Unterarm Narben trägt. Narben von Kämpfen, die eindeutig Schwerter oder Dolche geschlagen haben. Auf der Hand und völlig ruhig, gerade zu dösend, sitzt ein weißer Vogel, aufgeplustert und seinen Körper als Kissen verwendend.


    Sie setzt ihn vorsichtig und völlig ruhig auf einen der niedrig hängenden Zweige, ehe sie sich letztlich doch zu der Besucherin umdreht.


    Kein Zeichen von vor kurzem noch trauerüberschatteter Zeit ist in ihren Zügen zu sehen. Sie wirkt kühl aber nicht unfreundlich, weder ihre Stimme, noch ihr Körper zittern. Ein Lächeln wandert über ihre blassen aber nicht kränklich wirkenden Züge, eine einladende Handbewegung deutet an, sich auf die kleine weiße steinerne Bank vor einem der Bäume zu setzen.

  • Nachdem der kleine Vogel ruhig auf dem Zweig sitzt antwortet Tiara erst, fast, als wollte sie das Tier nicht aufschrecken. Tiara's Stimme ist leise und fast scheint sie rauher geworden seit dem Konvent. Hochgeweihte. Ich danke Euch, dass ihr Zeit für mich erübrigt. Tiara folgt Lady Amalia zu der Bank. Die deutlich leise Stimme Tiara's sich dem Respekt an diesen Ort geschuldet, das machen wowohl Mimik als auch Gestik Tiara's deutlich.

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  • "Ihr seid eine wichtige Vertraute im Bündniss der Länder, welche die Basis unserer Expedition in den Osten darstellt. Es ist selbstverständnlich, dass ich euch empfange."


    Das sie Tiara bereits erwartet haben musste, verschweigt sie und schmückt sich mit diesem Wissen nicht verbal. Dennoch gleiten ihre Augen mit suchender Eindringlichkeit über die Züge ihres Gegenübers und sie wird fündig.


    "Doch bevor Ihr mir euer Anliegen an die Vertreterin der Kirche Lukranis oder den Kronrat richtet... möchte ich, dass ihr mir erzählt, wieso ihr von einer Wissenden, wieder zu einer Suchenden geworden seid."


    Die Ruhe, die dennoch eine Aufforderung zu gleich scheint, die gewählten Worte und der Klang ihrer Stimme...laden ein zu erzählen, was das Herz bedrückt oder worüber man sich Gedanken machte... so intensiv wie der Geschmack süßer Früchte.

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  • unwillkührlich schließt sie die Augen und zwei Tränen bahnen sich den Weg zwischen ihren wimpern hervor - Sie hätte es wissen oder zumindest ahnen sollen, dass sie selbst es bei anderen auch erkannt hätte... Durch Verrat, den Bruch der Treueschwüre, die mirgegenüber gelestet worden sind und den Verlust all dessen, was mir in den letzten 9 Jahren wichtig gewesen ist. Durch Undank in den Herzen all jener für die man gesorgt hatte und so suche ich glücklicher weise nur eine neue Aufgabe jedoch in der Gewissheit meinen Platz zumindest in den Augen meiner Göttin nicht verloren zu haben. Doch jemand, der sich selbst die Aufgabe gewählt hat zu lehren, zu heilen und zu beschützen, ohne Menschen um die man sich kümmern kann ist immer unvollständig Es auszusprechen half es zu heilen und so gewann Tiara die lange antrainierte Fassung zurück sie öffnete die Augen, welche durch die Tränen nun strahlend blau gewaschen worden waren: Ich bin nicht länger Nyame.

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  • Amalia schwieg auf Tiaras Worte. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich nicht, ihm wohnte weder Härte noch übertriebenes Mitgefühl inne, dennoch ging die Traurigkeit und das Ringen um Fassung ihres Gegenübers nicht völlig spurlos an der Hochgeweihten vorrüber.


    Ihr Kopf drehte sich ein wenig und sie sieht an den Begleitern von Tiara vorbei ins Innere des Hauptschiffs. Zwei Vögel flogen im Slalom um die hohen Säule und verschwanden im Schatten eines Seitenschiffes.


    "Das Leben ist so."


    Es sind einfache Worte, ohne großen Pathos aber mit einer eindeutigen Botschaft. Ihr Blick wandert zurück zu Tiara. Ihre Stimme ist leise aber keine Spur von Vorsicht oder Untergebenheit.


    "Ihr seid beschenkt worden... ich hoffe das wisst ihr?"

  • Tiara lächelte wieder Ja das Leben ist so. Der Verstand weiß die Möglichkeiten der wiedererlangten Freiheit zu schätzen, doch das Herz brauch noch Zeit, da die Dolche Verrat und Undank zu tief geschnitten haben, als dass ein paar Tage reichen die Wunden zu heilen. Und ja die Freunde die ich habe helfen die Schmerzen zu lindern, einfach weil sie leben! Ich bin bereit den neuen Weg zu gehen, wohin er auch immer führen mag!

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  • "Eine Wunde geschlagen aus Waffen, die euch verletzt haben, neigt dazu sich zu entzünden."


    Sie urteilt nicht mit ihren Worten, dennoch klingen sie wie eine Feststellung, nicht wie eine Möglichkeit.


    "Habt ihr schon Gedanken, was ihr mit der Erfahrung, die ihr gesammelt habt anstellen werdet? Ein Weg, vielleicht schon der Hauch eines Ziels?"


    Ein kurzes Lächeln huscht über ihre Züge, waren sie doch nur einen Moment vorher abwesend. Sie scheint Erkenntnis über etwas erlangt zu haben, dem sie stumm gelauscht hatte.

  • Das Ziel hat sich nie geändert. Es war schon immer und wird es stets bleiben: der Dienst für meine Göttin. Dort zu helfen, wo meine Hilfe gebaucht wird. Tief durchatmend: Der Vorteil wieder reisen zu können zu jeder Zeit und an jeden Ort bringt den Vorteil selber weiter zu lernen und an den Aufgaben die vor mir liegen zu wachsen. Ja ich begrüße den Wandel, auch wenn er schmerzt. Er hilft auf dem Boden dessen zu bleiben, was das wirkliche Leben ist. Den ein Diener der Götter kann keinem Menschen helfen, wenn er selbst nicht mehr weiß, was Leben heißt und welche normalen Probleme damit einher gehen. Jenen die Wissen suchen stelle ich es gern zur Verfügung. es gibt genügend Personen, die wissen, wie sie mich kontaktieren können. Ich werde eine Bitte um Hilfe ganz sicher nicht unbeantwortet lassen, doch ob ich jemals zurückkehre in das Land, dass mir die letzten 9 Jahre Heimat war, vermag ich nicht zu sagen, die Zeit wird zeigen, ob die Wunden endgültig heilen werden. Aber sie behindern mich nicht in dem was ich tun kann!

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  • "Diese Aussage empfinde ich als weise, doch verliert sie so mancher Würdenträger einer religösen Gemeinschaft aus den Augen."


    Sie atmet kurz durch, sieht hinauf in das Dach und lächelt ein schwer deutbares Lächeln.


    "Auch ich falle diesen Dingen dann und wann anheim, doch vermag ich sie zu geneigter Stunde zu umgehen, damit ich in Demut nie vergesse, zu wem mich der Herr des Lichts in seiner Güte gemacht hat."


    Schnell wirkt sie wieder gefasst und richtet ihren wachsamen Blick wieder auf Tiara.


    "Doch... alles zu seiner Zeit. Nun kommen wir zu den Dingen Lady Tiara, die der eigentliche Grund für euer Hiersein ist."

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  • Tiara nickte verstehend.


    Tiara atmete tief durch Ich wollte um die Möglichkeit bitten im Rahmen der noch verbleibenden Vorbereitungzeit einen der Priester Eurer Kirche als Hilfe begeliten zu dürfen. Ich hoffe dadurch den Glauben an Lukranis, Euer Volk, Eure Soldaten und auch das was sie alle bewegt kennen zu lernen. Die Aufgabe ist etwas, was für Euer Volk wichtig ist und für sie von Bedeutung größerer Bedeutung ist als es für uns auf den ersten Blick erscheint. Wir werden vor Ort allein entscheiden müssen, also müssen wir in der Lage sein im Sinne von Lukranis und Eurem Volk zu entscheiden, was wir nicht können wenn wir beides nicht kennen. Daher bitte ich für eine gewisse Zeit als Lernende mit Eurer Priesterschaft in Kontakt kommen zu dürfen. Ja die Schriften, die ich bekommen habe haben eine gewisse Basis gebildet, doch gelebter Glaube ist immer intensiver als theoretisches Wissen. Ich bin voll ausgebildete Heilerin und Ärztin ich kann sowohl mit dem Felscherbesteck als auch mit der Kraft meiner Göttin heilen und es ist mir ein Bedürfniss zu helfen. Und so merkwürdig es klingt die Arbeit in einem Lazarett kommen für mich fast Stunden der Meditation gleich. Tiara blickte zu Lady Amalia auf Ich weiß dies ist eine mehr als ungewöhnliche Bitte, und wenn ihr eine Verwendung meiner Fähigkeiten kennt, die ihr als sinnvoller erachtet, so bin ich gern bereit alles was ich kann und bin in Euren Dienst zu stellen.

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  • Tatsächlich sieht Amalia ihr Gegenüber fast eine Minute lang völlig schweigend an. Ihr Kopf hatte sich ein wenig zur Seite geneigt, der Oberkörper an den Stamm hinter der Steinbank gelehnt.


    Es war unmöglich zu erahnen, ob Tiara die Hochgeweihte mit ihrer Bitte beleidigt, gar ein schlimmeres Sakrileg begangen hatte oder die Hohepriesterin einfach nur völlig sprachlos mit ihrer selbstlosen Bitte gemacht hatte.


    Als Amalia schließlich doch ihre Stimme erhob, spürt Tiara, dass ihre geäußerte Bitte alles andere als ein kleiner zu erfüllender Wunsch scheint. Die Wärme in ihrer Stimme verbleibt nur in den ersten Sätzen, dann spricht die Herrin der Kirche mit der ihr innewohnenden Ernsthaftigkeit.


    "Vor einiger Zeit habe ich euch einmal erzählt, dass Lukranis Urteil im Herzen gesprochen wird. Er misst die Taten, nicht das Wort. Er misst die Reue, nicht die Entschuldigung. Er misst das Opfer, nicht den daraus enstehenden Ruhm. Er misst nicht das, was man sieht..., sondern was man fühlt.
    Und eben, weil dies so ist, gebe ich euch die Möglichkeit nicht nur zu sehen und mit Verstand und Sinnen zu erkunden, sondern mit Herz und Gefühl Teil zu sein."


    Sie setzt sich wieder aufrecht hin.


    "Ihr erhaltet Einlass in die Ordensburg und somit in Bereiche, die jedem Novizen zur Verfügung stehen. Ihr bekommt ihre Rechte und ihre Pflichten. Ich entsende euch zusätzlich zu Laura der Vorsteherin des Lazaretts, sie wird euch mit einer Aufgabe betrauen, die ihr neben dem Ablauf in der Ordensburg zu der euren macht.
    Da ihr einem anderen Glauben angehört wird man euch nichts beibringen, dass mit dem religösen Grundästzen und Aufgaben zu tun hat aber euch die Möglichkeit einräumen, ihnen beizuwohnen und sie durch euch selbst ergründen und sie in eurer Herz einzulassen. Dies alles wird mit eurer Einwilligung beginnen und abgeschlossen sein, wenn ihr nach Osten aufbrecht - so das dann noch eurer Wunsch ist."


    Nicht ohne Grund scheint sie das ganze nur in allgemeiner Natur auszuformulieren und sieht Tiara nun ruhig und nur mit einer geringen Erwartungshaltung an.

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