Die Kathedrale des Lichts

  • Tiara schien mit jedem Wort der Hochgeweihten mehr in sich selbst zu ruhen. Vielen Dank Hochgeweihte, das ist weit mehr als ich zu hoffen gewagt habe und aus dem tiefsten Grunde meiner Seele danke ich Euch dafür. Ja ich bin noch immer gewillt in den Osten auf zu brechen, weil ich fühle, dass ich dort sein sollte, das ist das Wissen, was mir Nelinde schenkt. Wann und wo darf ich anfangen?

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


    ***


    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Amalia lächelt kurz vielsagend.


    "Eure Euphorie wird, so hoffe ich ansteckend bleiben. Es sei euch jedoch gesagt, dass ein Zutritt und ein Leben in der Ordensburg - selbst als ein so hochgeschätzter Gast, wie ihr es seid mit gewissen Prüfungen verbunden ist, denn obgleich ich den Wahrheitsgehalt eurer Worte und den Enthusiasmus eures Herzens nicht anzweifle, wird jemand darüber urteilen, dem jedweder menschlicher Makel fremd ist."


    Mit ihren letzten Worten erhebt sie sich und tritt auf die weiche moosige Fläche unter ihren Füßen. Erst jetzt kann man erkennen, dass sie kein Schuhwerk trägt.


    "Aber zurück zu euren Fragen. Ich werde euch eine Priesterin zur Seite stellen, die euch alles, was euch betreffen wird, zeigt und euch ein Zimmer im Besuchertrakt der Ordensburg zuweist. Sie wird eure Ansprechpartnerin sein und so gut es geht all eure Fragen beantworten."


    Amalias Blick wandert an den Wächter Tiaras vorbei zu den Säulen, welche die Kreuzgänge vom Hauptschiff abtrennen.


    "Schick eine entsprechende Botschaft zu Laura und sende mir Mariot."


    Der Befehl ist ins Nichts der Kathedrale gesprochen aber er wird beantwortet. Nach dem plötzlich auftauchenden Schatten, tritt lautlos ein Mann in grauer Kleidung und mit Kapuze hinter einer Säule hervor, nickt und tritt in Richtung des Ganges zur Ordensburg zurück. Der Blick der Hochgeweihten liegt schon wieder auf Tiara, als hätte das kurze Zwischenspiel nie stattgefunden.


    "Eure Wächter Lady Tiara..." Sie nickt auffordernd.

  • Tiara ist nicht überrascht ob des Schattens ihre Wächter indess schon, auch, wenn sie sich zusammenreißen ist das Zusammenzucken bei dem Plötzlichen Auftauchen des Schattens deutlich wahr zu nehmen. Tiara Wendet sich nach der Aufforderung an Ihre Wächter. Sie sieht beiden in die Augen als sie sie persönlich anspricht: Darian, Bernfried. dann hauptsächlich an den Älteren, Darian, gewandt: Ihr habt Eure Aufgabe vollumfänglich und gut erfüllt. Ihr werdet den kompletten vereinbarten Sold erhalten. Nur noch eine Aufgabe ist von Euch zu erfüllen. Ihr werdet mich noch einmal in das Gasthaus begleiten und wieder zurück zur Ordensburg. Danach betrachte ich Eure Aufgabe als erfüllt. Da die Zimmer im Gasthaus bezahlt sind steht es Euch frei sie für den bezahlten Monat zu nutzen ich werde für alle Ausgaben aufkommen. Als Darian protest einlegen will lächelt Tiara nur Macht Euch keine Sorgen Mir wird hier nichts geschehen! Ihr bedenkt aber, dass es offenkundig das Bestreben gibt die Altlasten des östlichen Siegelreiches vollständig zu beseitigen? Das ist mir bewusst aber ich bezweifle, dass außer jenen, denen ich bedingungslos vertrauen kann irgend jemand auch nur annähernd vermutet, wo ich mich gerade aufhalte! Man sieht Darian an, dass es ihm im höchsten Maße wiederstrebt, doch er fügt sich: Wie Ihr wünscht Herrin! Tiara scheint ein Schmunzeln nicht unterdrücken zu können dann wendet sie sich wieder an die Hochgeweihte. Ich bin bereit. Und hoffe Eure Erwartungen nicht zu enttäuschen.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


    ***


    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Die Hohepriesterin nickt und sieht dann in die Gesichter der Leibwächter. Einen Moment scheint es so, als wollte sie ihnen beiden etwas sagen aber letztlich erweicht nur ein Lächeln und ein kurzes anerkennendes Nicken - warum auch immer - ihre Züge.


    "Willkommen in den Hallen von Lukranis Tiara Lea. Folgt mir."


    Sie hatte den Titel weggelassen, auch wenn sie den Namen ihres Gegenübers weiterhin mit Respekt ausspricht, dann tritt sie aus dem Erker die Stufen hinab und wendet sich in Richtung Ordensburg... und ja ihre nackten Füsse hinterlassen durch das Begehen des Mooses ganz menschlich, kleine feuchte Fussabdrücke auf dem Boden.

  • Tiara folgt der Hochgeweihten, während die beiden Leibwächter etwas unentschlossen zurückbleiben.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Tiara und Mariot verlassen die Ordensburg durch das Seitenschiff und betreten die Kathedrale.


    Der Schritt der Priesterin wird fester und stolzer, der geschlitzte graue Waffenrock weht über den Boden und die Sonne spiegelt sich blitzend auf den metallenen Rüstungsteilen.
    Mariot sieht tatsächlich eher aus wie eine Kriegerin, besonders mit dem Schwert an ihrer Hüfte und ihre Bezeichnung als Bewahrerin hatte sich für Tiara auch nicht zur Gänze erschlossen. War ihr am Ende doch eine Soldatin zur Seite gestellt worden, als Bewachung?


    Sie waren nicht die ersten in der Kirche. Als beide das Seitenschiff verlassen hatten und in den Altarraum traten, saßen vereinzelt auf den hellen Bänken bereits andere Ordensmitglieder. Tatsächlich konnte man sie deutlich auseinanderhalten. Während der Hauptteil helle oder graue einfache Gewänder tragen, waren nur wenige in den Farben des Ordens der Träne zu sehen. Weiter hinten hatten sich schon einige Bürger versammelt. Manche saßen oder knieten bereits.


    Mariot trägt als Unterkleidung grau aber sonst erinnert nichts an eine Ordenszugehörigkeit, zu mal sie auch die einzige hier scheint, die Rüstung vor allem aber eine Waffe trägt, sieht man von den verborgenen Wächter der Hohepriesterin ab... sollten sie überhaupt noch hier sein.


    Eine kühle Brise weht durch das Hauptschiff, doch die Feenfeuer, hervorgerufen durch die Macht des Lichtgottes in einem hellen Blau und Silber leuchtend stört der Wind nicht. Unaufhörlich pulsieren sie lautlos der Decke entgegen.


    An den Stufen zum Altar hinauf, der nicht mehr als ein großer Marmorblock ist über dem überdimensioniert die Schreibe des Lichtgottes mit dem gleichschenkligem Dreieck darin an der Decke hängt, bleibt Mariot stehen geht mit einem Bein in die Knie und macht wieder die betende Bewegung des Dreiecks mit ihren Fingern. Dabei hält sie die Augen für einige Momente geschlossen.


    Ihre ganze Haltung zeigt die tiefe Verehrung und HIngabe mit der sie ihren Glauben empfindet und lebt.

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  • Auch Tiara sinkt auf ein Knie nieder zum Zeichen des Respektes mit der flachen Rechten hand über dem Herzen. Ja es war nicht der Gott an den sie glaubte, doch sie hate so unglaublich viele Ähnlichkiten gefunden, dass es ihr nichts ausmachte sich diesem Gott in diesem Land anzuvertrauen, so lange sie wusste, dass sie Nelinde in sich trug und niemals würde verlieren können. Das war die lektion gewesen, die sie vor 2 Sommern gemacht hatte. Nelinde war immer bei Ihr und sie würde das Versprechen der mallombrischen Götter stets einhalten. Dii nostri nos custodiant. Das war das Vertrauen mit dem jeder Mallombrier durch die Welt schritt und sie als angehende Soror Minor hatte es erfahren in einem Land, das keine Götter kannte. Diese Gewissheit konnte Ihr niemand mehr nehmen! Und so richtete sie, mit geschlossenen Augen, Ihre aurfichtigen Gedanken an Lukranis in einem stummen Gebet: >>Lukranis, Herr des Lichtes in diesem Land. Ich bin wer ich bin Priesterin einer anderen Göttin, und dennoch bin ich bereit mich in deinen Dienst zu stellen, so du gewillt bist meine Hilfe an zu nehmen. Lehre mich, was ich wissen muss um Dir und deinem Volk gut dienen zu können. Nutze mich wenn du sonst niemanden findest, der dein Flüstern in der Finsternis vernimmt. Ich werde es weiter tragen und zu einer Lauten Botschaft werden lassen, das Licht Nelindes wird in meinem Herzen niemals verlöschen. Denn das Licht soll zum Lichte singen!<< Dann öffnete sie die Augen wieder und folgte Mariot's Beispiel

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • In den nächsten Minuten kommen immer mehr und mehr Gläubige und füllen die gewaltige Kathedrale und bald war die Andacht um viele hunderte Männer, Frauen und Kinder reich.


    Mariot hatte vorne in der dritten Reihe auf einer völlig freien Bank Platz genommen und Tiara den Platz neben sich mit einem Lächeln angeboten.


    Inzwischen war jede Bank gefüllt, auch die der beiden Frauen. Mariot fiel nicht mehr auf, denn vor, hinter und neben ihr hatten weitere Männer und Frauen Platz genommen, die über ihrer grauen Gewandung Rüstung trugen. Schulterplatten ratschten ab und an aneinander, man schien viel ernster und kühler miteinander umzugehen. Sie schienen anders als Mariot, kühler, distanzierterter.


    Die Tore des Haupteingangs schlossen sich und eine Prozession hochrangiger Priester betritt an anderer Stelle den Altarbereich. In ihrer Mitte und nun sichtbar begleitet von den grauen Wächtern, der Leibgarde der hohepriesterin betritt Amalia die Kathedrale.


    Nur kurz lässt sie ihren lächelnden Blick über die Gekommenen schweifen und hinterlässt das Gefühl einen jeden angesehen zu haben. Als sie ihre Hände öffnet und sie nach oben hin ausbreitet, ganz so als wollte sie das Zeichen Lukranis über ihr auffangen, beginnt sich Licht in der Kathedrale zu sammeln. Sonnenlicht und wärmende Helligkeit fließt wie Wasser durch die Fenster und hüllt erst alles ein...ehe es jeden durchdringt.


    Die Stimme, die die Andacht einleitet... sind voller Sanftheit und ihre Worte wiegen sich in der heilenden Wärme, die alle Anwesenden deutlich spüren können


    "Ich vertreibe in seinem Namen die Dunkelheit... und schenke euch in seiner Gnade das Licht. Kein Leid geschieht euch... nur Wärme und Zuversicht. Verweilt in seinem Licht und lasst euch tragen... Nehmt den Atem der Gerechtigkeit, der Freiheit und dem Glauben an das Richtige tief in euch auf... ich bin bei euch... ich führe euch zu seinem Licht..."


    Eine Stunde später ist alles vorbei... doch die zarten Gesänge des Chors mit ihren Litaneien, die klare und kraftspendende Stimme einer Menschenfrau, die viel mehr als das war... ein liebender Gott, der niemals vergessen lies, dass er auch Furcht verbreitete unter den Dunklen und das Gefühl gereinigt und versorgt zu werden... das Samenkorn eines Glaubens an das Richtige...


    Mariot hat ihre Augen geschlossen und ihre Hände in ihrem Schoß fest geschlossen. Ein Teil ihres grauen Untergewandes war bis zu den Ellenbögen hochgerutscht und Tiara konnte auf ihren Unterarmen zwei gespiegelte Hautbilder sehen, die sich tief in die sonst unversehrte Haut gebrannt hatte und fast schwarze Zeichnungen hinterlassen hatten.


    Ein geflügeltes Schwert auf einem von einem Kreis umschloßenen Dreick dessen Spitze in Richtung der Finger zeigte.

  • Tiara hatte die Andacht sehr genossen, Licht, Wärme sowie Zuversicht hatten Ihr die Ruhe zurück gegeben, die ihr seit Tagen gefehlt hatte. Sie hatte wieder festen Boden, auf dem Sie vorangehen konnte ein Ziel, eine Aufgabe und sei es nur auf Zeit, doch eine Aufgabe, für die sie sich entschieden hatte, weil sie fühlen konnte, dass es Nelinde's Wohlwollen beinhaltete.

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Eine Hand legt sich kurz auf die ihre, dann zieht Mariot die ihre wieder zurück. Die Worte der Priesterin sind geflüstert.


    "Wir sollten gehen, die Leiterin des Lazaretts mag Unpünktlichkeit nicht und ich darf nicht zu spät zu meinem Dienst kommen."

  • Tiara nickt Sehr gern, wenn ihr mir zeigt, wo ich hin muss können wir uns beide beeilen!

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


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    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • Gemeinsam erheben sich die beiden und Tiara hat das Gefühl, das die unverfängliche Berührung von Mariot, einige der anderen gerüsteten Krieger seltsam blicken lässt. Mariot aber verabschiedet sich ruhig von den aneren und gemeinsam mit Tiara verlassen sie die Kathedrale doch wenden sich dem gegenüberliegenden Seitenschiff zu, durch das sie eben aus der Ordensburg in die Kathedrale gelangt waren.


    Im Gegensatz zur Ordensburg folgt auf den Ausgang im Seitenschiff kein all zu langgezogener Gang sondern nur ein etwa vier Meter langer Flur, der erneut an einem großen Tor endet... wie eine Schleuse muss Tiara unwillkürlich denken... dann betreten sie das mit einem Schild gekennzeichnete Lazarett.

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  • Kein Sonnenstrahl durchbrach die trübe winterliche Wolkendecke des Himmels und so liegt auch die Kathedrale des Lichts, in all ihrer nun nicht beleuchteten Pracht düster und dunkel vor Keela und dem Boten, als diese beiden die Kanzlei hinter sich gelassen hatten und die weitläufigen weißen Stufen hinauf zur gewaltigen Eingangspforte stiegen und eine kleine extra eingelassene Türe durchgingen, die in die große Pforte eingelassen war.


    "Die weiße Dame befindet sich im linken Seitentrakt der Kathedrale, ihr findet sie im Kreuzgang."


    Mit einem höflichen Knicks verabschiedet sich der Bote und lässt Keela in den gewaltigen Weiten der Kathedrale zurück. Es herrschte eine fast bedrückende überall spürbare Stille.

  • Als der Bote weg ist, geht Keela nicht sofort in den Seitengang sondern bleibt für einen Moment einfach stehen und lässt die Atmosphäre der Kathedrale auf sich wirken.
    Ihre Augen wandern durch die schummrige Halle ... sie kann einige Bänke ausmachen und auch Statuen an der Wand ... doch was sie am meisten beeindruckt, ist diese kompromisslose Stille und Ruhe, die in diesen Räumen herrscht.


    Für einen kurzen Moment schließt sie die Augen und atmet langsam aus.


    Dann dreht sie sich nach links um und geht in die Richtung, in der sie die Hochgeweihte vermutet ... "im Kreuzgang" hatte der Bote gesagt. Nun denn.

  • Auch die Seitentrakte, die vor dem Hauptaltar im Hauptschiff der Kirche links und rechts weggehen und so eine typische Kreuzform bilden, haben an ihren Enden Altare aufgebaut...


    Amalia saß in der zweiten Reihe der vielen hintereinander aufgebauten Bänke, die nur vom Mittelgang des Seitenschiffs unterbrochen wurde, wie eine einfache Gläubige, die hier ihre Andacht hielt.


    Das lange weiße Haar offen und auf ihren Schultern, gekleidet in ein einfaches aber ihres Amtes gerecht werdenes weißes Kleid. Die Hände in den Schoß gelegt, ist sie in Schweigen und Regungslosigkeit versunken. Doch als Keela die Frau, die nicht unterschiedlicher als sie selbst sein konnte fast umrundet hatte, kann sie feststellen, das Amalias Augen auf den Altar gerichtet sind, offen und mitnichten irgendwo in einem Gebet versunken.


    Doch noch etwas fällt auf, die tiefen grauen Ringe unter ihren Augen. Sie machen sie älter als sie war und die etwas eingefallenen Wangenknochen verrieten, dass sie abgemagert war... irgendwie krank wirkte.


    "Jeder dieser Altare steht für einen Teil der Dreeinigkeit, so wie auch das Symbol des Herrn die ewige Verbindung zwischen Körper, Geist und Herz repräsentiert."


    Ihre Stimme war leise aber hatte nichts von der Klarheit und Kraft verloren. Sie wandte ihren Blick nicht vom Altar ab.


    "Dies ist der Altar des Herzens. Er steht unter anderem für Rechtschaffenheit, Mut, Tapferkeit und Selbstlosigkeit."

  • "Wisst ihr wie alt dieser Altar ist?"


    der hellgraue Stein, ebenmäßig verarbeitet, in einer perfekten Harmonie aus Verspieltheit und schlichter Eleganz von einem Steinmetz bearbeitet wies ein paar Riefen auf, von denen man jedoch nicht wirklich schließen kann, wie alt er war... wohl aber von den glänzenden Stellen, die so unebenmäßig verteilt waren, dass sie nicht von einer Schleifarbeit eines Dieners der Kirche stammten, wohl aber von einer Vielzahl von Händen und vielleicht Stirnen, die ihn berrüht haben.

  • "Er ist älter als meines Vaters Vater und dessen Vaters Vater... und doch knieten hier vor ihm noch etliche Generationen. Vor ihm beteten viele Männer und Frauen und viele Schicksale waren hier versammelt. Man erzählt sich gar, dass Elriks Bruder... Vortigern dereinst vor ihm kniete und den Vater um Standhaftigkeit im Angesicht der Greuel, welche er in den Krähenbergen sah zu bitten. Es war das einzige Mal, so sagt man... das er je geweint hatte."


    Amalia senkte ihren Blick auf ihre Handflächen und kurz nestelten ihre Finger an einer Falte, die ihr Gewand wirft.


    "Was ist, wenn Gott in seiner Unermüdlichkeit zu helfen, etwas in jedem Lebewesen verschlossen hat, dass die Verderbtheit der Chaosmaid nicht erreichen kann... ein Funken Hoffnung, der geweckt, die Dunkelheit vertreibt?"