[Am nördlichen Strand] 1

  • Sie schmunzelt und ihren Kopf in seine Richtung hebend, öffnet sie ihre gerade geschlossenen Augen und sieht ihn an.


    "Langsam... ganz langsam, beginne ich deine besondere Art Komplimente zu machen, mehr als nur zu schätzen."


    Die bemühte Gelassenheit ihrer Stimme geht jedoch recht schnell im Schalkhaften unter. Ihre freie Hand findet den Weg zu seinem Hals und dort zu dem Lederband samt des Amethyst. Mit sanftem Druck zieht sie am Leder, jedoch nicht um die Kette zu beschädigen, sondern seinen Kopf in ihre Richtung zu bewegen, nur um ihn dann zu küssen.


    Dabei fährt ihr Zeigefinger kurz über den violetten Quarz und liegt einen Augenblick länger darauf, als das es nur ein Zufall war.

  • "Ich nehme Rücksicht darauf, was du bereit bist mir zu erzählen und was nicht," erwidert sie ehrlich und ihre Stimme bleibt leise. Ihre Hand schließt sich nun sanft um die seine und vermittelt damit Zuversicht und dass sie mit beiden Gefühlen, die in seiner Stimme mitschwangen zurecht kommen würde.

  • Er nickt langsam, überlegt einen Moment und beginnt dann.


    "Du solltest es ohnehin erfahren, denn vielleicht kannst du mir bei der Problematik helfen.
    Ich werde einmal versuchen chronologisch vorzugehen.
    Vor kurzem war ich in Magonien, besser gesagt in der auf dem Festland befindlichen... administrativen Einheit Renascân. Dort fand gerade wieder eine ihrer akademischen Veranstaltungen außerhalb der Akademie statt, was mir einige interessante Einblicke verschafft hat, insbesondere auch in dem, was sich Menschen unter Personenschutz vorstellen.
    Das ganze verlief recht unspektakulär, bis Kassandra und Bellaria am letzten Abend auf mich zu kamen und mir offenbarten, dass sie mich wohl für ein Ritual benötigen. Ich war etwas irritiert, da sie mich nicht außerhalb des Kreises, wo ich hingehöre, sondern innerhalb haben wollten, auf der anderen Seite allerdings auch auf Anfrage nicht verraten wollte was sie vorhatten. Du kannst dir denken wie wenig begeistert ich davon war.
    "
    Er schüttelt derweil seufzend den Kopf.
    "Schließlich versicherten sie mir, dass ich weder Komponente des Rituals wäre, noch dass ein Effekt auf mich gesprochen würde. Das, zusammen mit der Tatsache dass wir uns mitten auf dem Gelände befanden und ich davon ausging, dass die beiden wissen was sie tun, hat mich dann letztlich überzeugt. Erwähnte ich, dass Schwankmaidrituale hochgradig merkwürdig sind?"

  • Sie hört ihm aufmerksam zu und muss dann schmunzeln, als er die mehr oder minder rethorische Frage stellt.


    "Bei einer solchen Einleitung vermute ich... Irritationen?"


    Ihre Hand legt sich nun ganz flach auf den Anhänger, mehr jedoch auf seine Brust und während sie ihm weiter lauscht, fühlt sie die Wärme seiner Haut nach.

  • Endúneath nickt, während er eine Hand über die ihre legt.
    "Ich denke das trifft es in der Tat gut. Um das Ritual im Kern zusammen zu fassen: Nicht gerade unerwarteter Weise haben die beiden ein Lied gesungen, das sich sehr nach einem defensiven Zauber anhörte. Schließlich überreichten sie mir dieses Amulett.
    Kurz darauf allerdings fiel ihnen auf, dass sie sich sehr müde fühlten, setzten sich in Ruhe hin, lehnten sich aneinander und schliefen ein. Der Schutzkreis war zu der Zeit allerdings noch oben.
    Der Interesse halber, was hättest du an meiner Stelle in dieser Situation getan?
    "

  • "Ich hätte ihn sofern es meine Kräfte zugelassen hätten von innen heraus zerstört?"


    Die Wildelbe überlegt einen Moment.


    "Wenn das nicht möglich gewesen wäre, hätte ich vermutlich eine Lektion in Geuld geübt." Dann fasst sie sich wieder und schweift nicht länger ab. Ihre Aufmerksamkeit gilt wieder allein dem Wächter.


    "Sie schliefen also ein, ganz so, als wären sie über die Maßen durch das Ritual geschwächt worden wären? Ich hätte ihnen Träume geschickt. Menschen rüttelt die elbische Art den Geist zu berühren, recht schnell wach. Du solltest das doch wissen, mhh?"

  • Erneut nickt er.
    "Vermutlich hätte es das, ja. Ich für meinen Teil habe es mit der Geduldsübung versucht, im Zerstören von Kraftfeldern bin ich derweil noch nicht sonderlich gut. Allerdings hat sich wenig getan, außer dass die beiden ihren irgendwie gearteten meditativen Zustand zunehmend vertieft haben. Sicherheitshalber habe ich dann nach Pater Luicatus rufen lassen, damit wenigstens einer darüber bescheid weiß, was im Detail vor sich gegangen ist.
    Sonderlich weit gekommen bin ich allerdings nicht, da mitten in dem Gespräch eine mehr als ungehaltene Fee? namens Sonea auftauchte, mich mehr als ungehalten nach den Vorgängen befragte und den Kreis förmlich niederriss um irgendetwas mit den beiden zu tun. Sie hat ihnen wohl Kraft übertragen, wie ich später hörte. Da ich sie in den authorisierten Kreis um Bellaria einordne habe ich davon abgesehen zu versuchen sie aufzuhalten und habe stattdessen Platz gemacht um nicht im Weg herumzustehen.
    "
    Er nimmt sich die Zeit einmal tief durchzuatmen. Seine Stimme bleibt dabei ruhig.
    "Der wirklich interessante Teil folgte dann später, als ich noch einmal nachsehen wollte was in der Zwischenzeit geschehen ist. Sera Sonea nahm das zum Anlass, sich vor mir aufzubauen und mir Vorwürfe an den Kopf zu werfen. Ich hätte deren Opfer nicht verdient, sie wären dabei beinahe gestorben und ich hätte nichts dagegen unternommen. Auf die Frage wer sie sei und für wen sie mich hielte antwortete sie lediglich, dass sie irgendeine Art... Verbindung zu Bellaria habe. Die Anschuldigungen erneuerte sie und unterstrich sie mit einem Schlag in mein Gesicht. Ich habe darauf nicht geantwortet, da ich es nicht als potentiell gefählichen Angriff wertete und es für sinnvoller hielt zu dem Zeitpunkt nicht mit ihr zu diskutieren. Sie schien mir hochgradig emotional instabil.
    Mal davon abgesehen dass es ein neues, wenn auch groteskes Erlebnis war, von einer... Dunkelfee? eine Moralpredigt zu erhalten, frage ich dich:
    Was bei den brennenden Abgründen des Unterreichs?
    "
    Er zieht, so gut es in der liegenden Position eben geht, die Schultern hoch.

  • "Zieht man deine Unemotionalität als Relation zu ihrer emotionalen Ausbruch hinzu... war es vermutlich nur große Sorge um eine geliebte Freundin und eine gehörige Portion Unverständnis gegenüber der Allgemeinsituation."


    Tear lenkt ihren Blick wieder auf das Wasser, die Ebbe zog noch immer das Wasser in Richtung Horizont zurück, erst in der Nacht würde die Flut kommen und somit das Auslaufen der morgigen Schiffe rechtfertigen.


    "Natürlich bist du noch nicht in der Lage einen solchen Schutzkreis zu zerstören," sie rollt leicht mit den Augen, es war überflüssig zu erwähnen, dass ihn das auch im Nachhinein zur Tatenlosigkeit verdammte. Die Nachdenklichkeit, mit der sie ihre Worte wählte schlossen daher eher auf die Suche nach Gründen, wieso Kassandra und Bellaria taten, was sie getan hatten, nämlich einzuschlafen.


    Dann sieht sie wieder zu ihm nach oben.


    "Da ist etwas zwischen Kassi und dir... etwas für das es keinen Namen gibt und das an sich auch nicht möglich ist... ich weiß nicht, ob wir darüber bereits gesprochen haben aber ich spüre so etwas und vielleicht ist das der Grund für ... nennen wir es eine Rückkopplung?"


    Das war irrational... und im Grunde mit ihrem Wissen und ihrer Weisheit nicht nachzuvollziehen - aber es war Kassandra und damit standen gewissermaßen alle Möglichkeiten offen.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Der Novize sieht sie fragend an.
    "Ich verstehe nicht... Alles was ich weiß ist, dass die beiden durch das Lied sowohl mehr Kraft gegeben haben als nötig war, als auch als sie zur Verfügung hatten. Die Frage ist, wo die Kraft geblieben ist. Bei mir ist sie in jedem Fall nicht gelandet, das hätte ich bemerkt. Wie stellst du dir in diesem Zusammenhang eine Rückkopplung vor?"

  • "Das Bardentum an sich ist eine emotionale Sache... wir hatten dieses Thema schon das eine oder andere mal... mein geliebter Geigenspieler. Besonders wenn es um Magie geht, vor allem um Schutzmagie sind die Übergänge zwischen der Magie des Tones und der emotionalen Bindungen zu anderen mehr als fließend. Ich glaube auch, dass sich die beiden mehr zu gemutet haben als sie gedacht haben aber nicht, wenn es um die reine Frage an magischem Potenzial geht. Ich glaube es ist eine Sache, die sich hier abgespielt hat und dann auf den ganzen Körper übergriff."


    Mit diesen Worten drückt sie sanft die Stelle über seinem Herzen. Sie sagt ihm nicht, wie einfach es ihr fiel, Magie in ihn zu leiten... ihn zu heilen, ihn mit Magie zu schützen, als ein fühlendes von Magie durchdrungenes Wesen, dass liebte.

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  • Seufzend nickt er.
    "Ja, das Thema ist durchaus nicht mehr neu. Ebenso wenig wie dir meine Meinung zu übermäßig emotionalem Zaubern und meine Definition von übermäßig in dem Zusammenhang neu sein wird. Aber sollten die beiden nicht dennoch genau wissen auf sie sich einlassen? Ich meine, sie taten das beide nicht zum ersten Mal und Bellaria ist immerhin Akademieleiterin..."

  • "Genau wie du, obgleich du dich sehr bemüßt, egal wie ich... ob meiner Fähigkeiten und meines Wissens... können immer mit genügender Sicherheit sagen, was auf uns zukommt, tun wir das eine oder etwas anderes. Wenn wir alles im Voraus wissen würden, alles planbar oder berechenbar sein würde, wo läge da die Chance etwas Neues zu lernen und es als Erfahrung hinzuzufügen."


    Sie kuschelt sich wieder zur Gänze an ihn heran und vergräbt ihre Zehen im weichen Sand.


    "Das Gebiet... ist dabei völlig egal, sei es zu beschützen, sei es zu lieben. Wenn du mehr wissen möchtest, wenn du den Dingen auf den Grund zu gehen wünschst, muss ich die Kette analysieren."

  • "Wenn ich einen Schutzzauber webe bevorzuge ich es dennoch, wenn das ganze nicht durch... emotionale Interferenzen gestört wird. Wenn ich etwas neues lernen möchte, suche ich den entsprechenden, dafür vorbereiteten Ort auf.
    Gerade bei den Indoryst gibt es einen Satz:
    Wenn du etwas nicht kannst, dann lass es oder übe es. Und üben ist für mich ein... kontrollierterer Vorgang. Ich habe früher ja auch nicht die Lobpreisungen an die Göttinnen in der großen Konzerthalle gelernt.
    "
    Währenddessen hat er die Kette bereits von seinem Hals gelöst und reicht sie nun seiner Gefährtin, auch wenn er nur widerwillig bereit ist die enge Berührung zu lösen.

  • "Nicht immer aber oft teile ich deine Ansicht darüber, wie man lernt und anwendet."


    Sich von ihm lösend und das Fell enger um ihren Körper schlingend, nimmt sie die Kette an sich und legt sie in ihre Hände, nur um sie Augenblicke später mit dem Quarz darin zu schließen. Sie ist noch immer müde, der Kampf in den Fellen und das Wandeln der Energien einige Stunden zuvor, steckt ihr in spürbar in den Gliedern, weswegen der Zauber, den sie nun webt, auch eher stockend und langsam seine Form aufnimmt. Elbische Worte, nachhallend, verlassen ihre Lippen, ein leiser Singsang der sich wiederholt und sich mit der Magie, die sie aus ihrem Innern beschwört verbindet.


    "Ich rufe dich Element, zwischen den Elementen, schenke mir deine Kraft und mach sichtbar, was ein anderer mit seiner Macht verwoben hat."


    Ein sanftes Licht glimmt auf und ihre Augen werden trübe, als sie sich mehr und mehr auf die Schwingungen und das Gewebe konzentriert, um die Art des Zaubers, seine Beschaffenheit und seine Machtstruktur zu verstehen.


    Als dies geschehen ist lässt sie jedoch nicht ab... zu groß ist die Neugierde und der Wunsch nach Verständnis, auch um jenes an ihren Geliebten weiterzugeben... und so schickt sie ihren Geist aus, um der Geschichte, die sich um dieses Artefakt windet, auf den Grund zu gehen.

  • Einige Minuten später...


    Noch während ihre getrübt, ja fast blind erscheinenden Pupillen in das strahlend Blaue zurückkehren, beginnt Tear, noch immer vorsichtig das Lederband samt Amythesten haltend, leise zu lachen.


    "Schutzkreise... sind... seltsame Eichhörnchen."


    Verschmitzt sieht sie zu dem Mondelben hinüber und ein wenig Herausforderung liegt in ihren Augen und sie lässt sich ein wenig nach hinten in den Sand fallen.


    "Was bekomme ich von meinem geliebten Wächter, wenn ich ihm verrate, was geschehen ist?"

  • Mit leicht zur seite geneignem Kopf geht er auf ihre Herausforderung ein und beugt sich ebenso ein wenig über sie.
    "Ich könnte versuchen das Oberkommando davon zu überzeugen, mir den Versuch zu gestatten eine Welt deiner Wahl zu retten."

  • "Das will ich sehen," schnurrt sie und lässt sich unter ihm auf den Rücken in den Sand fallen. "Weltenretter... Wächterelb..." Mit sanftem Spott in der Stimme legt sie ihm die Kette wieder um den Hals und verschränkt dann die Arme hinter den Kopf.


    "Der Grund für die Irritationen war der Boden, auf dem das Ritual gemacht worden ist... wenn ich es richtig interpretiere haben sie auf einem älteren Kraftweg das Ritual begonnen zu weben... die dortigen Energien sind in Aufruhr geraten, ein Fehler im Schutzkreis führte alles zusammen und somit...entluden sich weit mehr Kräfte als nötig, in einem chaotischen Muster, dass die beiden Sterblichen Schwächung erfuhren und du festhingst."


    Sie schmunzelt und sieht den Mondelben zur Hälfte spöttisch, zur anderen Hälfte herausfordernd an.


    "...und wie da einer der Hên Meneldû in einem Schutzkreis festsaß..."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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