Der Tempel der fünf Gottheiten (3)

  • Narvi sah ernst zurück.


    Vielleicht...Sie sah sinnierend zur Decke und ihm danach wieder in die Augen, fasste sich ans Kinn und wandte den Zeigefinger flink zu ihm. ...vielleicht auch nicht. Sie traf den eingeübten Tonfall genau und grinste danach belustigt über ihr kleines Spiel.

  • Astos musste laut und herzliche lachen. "Du hast doch geübt, gibs zu! Das Gute ist, dass ich dann auch gleich dein Köcher-Meisterwerk ansehen kann. Und wenn deine Lektionen dann helfen lass' ich den Schild beim nächsten Mal gleich daheim und lauf gar nicht mehr Gefahr wieder in der Schlachtreihe zu laden."

  • Er nahm ihre Hand und sah ihr in die Augen. "Abgemacht." Ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. "Wenn's wirklich so schnell geht kann ich mich ja gleich bei den Spähern einschreiben, um deine Aufträge zu übernehmen. Dann muss ich mir schon keine Sorgen mehr um dich machen."

  • Narvi lachte auf. Sie gab ihm die Hand auf die Abmachung und legte eine Hand wie zur Bekräftigung darauf.


    Abgemacht. Aber du hast die Späher noch nicht erlebt. Da sind ein paar Gestalten dabei, die dir nicht gut tun würden...schätze ich...Also nur die Ruhe ...und um mich musst du dich nicht sorgen. Ich passe gut auf mich auf!


    Wann hast du denn Zeit für das Training? Ich habe am späten Nachmittag noch Zeit.

  • Er entgegnete mit ernster Mine: "Naja zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen, dass die Späher ein unglaublich liebreizendes Völkchen sind." Letztlich musste er bei dieser Aussage dann doch grinsen. "Was die Zeit angeht denke ich, dass jederzeit welche für dich finden sollte. Ich bin da momentan recht wenig gebunden."

  • Sie zwinkerte.


    Wir sind also liebreizend..wie komen wir denn zu dieser Ehre?


    Narvi blickte auf ihren Becher.


    Und jetzt weißt du wieso da Wasser drin ist. Lass uns Schießen gehn! Ich habe es auch schon mehreren Leuten gezeigt, ohne dass es Verletzte gab...naja...bis auf die Schießenden, wenn die Bogensehe sie am Arm erwischt...aber das muss man als "Weihe beim Schießen" betrachten, das passiert anfangs manchmal.

  • Er grinste breit. "Das zeigt die Erfahrung. Bisher kenne ich keinen Späher, der diese Ansicht widerlegen würde." Er blickte tief in seinen Becher. "Vielleicht hätte ich besser Likör genommen, dann hätte ich jetzt eine Ausrede mich nicht beim Schießen zu blamieren."

  • Krieg, ja natürlich, das war sein Handwerk. Dass er seinen Verbindungen beistand, auch das war nur gut und notwendig. Aber trotzdem wurde ihr kalt, wenn sie daran dachte, dass ihr Bruder, ihr kleiner Bruder, in den Krieg ziehen würde.


    Ihre Hände waren um ein kleines, unauffälliges Säckchen aus brauner Wolle geschlossen und verzweifelt versuchte sie die rechten Worte zu finden um sie an die Bärin zu richten. Sie wusste, dass zu gehen seine Pflicht war und dass das auch stets beinhaltete, dass er sterben könnte. Sie wusste auch, dass es schlecht und selbstverliebt von ihr wäre, sollte sie ihn ihre Sorgen spüren lassen oder ihn gar bitten, zu bleiben. Also schwieg sie und sie lächelte wie immer.
    Ihre Sorge würde sie zu der Göttin tragen, so wie sie es jetzt tat.


    Ihre Finger umfassten durch die dünne Wolle die einzelnen Perlen. Dieses Collier hatte ihrer Großmutter gehört: Weiße Perlen und Splitter von Jade. Sie wusste nicht, wie viele Münzen man dafür bekommen könnte, aber ihr war es sehr viel wert. Jedoch viel weniger als Leben und Gesundheit ihres Bruders.


    Mit zitternden Händen legte sie das Säckchen auf den Altar, unter die Puppe, so dass man es nicht sofort fand und verließ den Tempel.

  • Morgens im Tempelanbau..


    "Kapal kann mich kreuzweise, Ellyris erst recht, Akestera gehört Hirn in Haupt geschissen, Laya ist eine Schlampe und Teldron sollte sich die Sonne in den Hirn stecken
    ...und vor allem gehört das Drecksbalg ersäufft"

    Da wäre die Gedanken eines minderen Mannes gewesen, der nach der Prüfung der Tempelbuchaltung früh morgens durch Schreien und Zetern geweckt worden wäre und dann durch Fusstritte und Beschwerden wachgehalten wurde.
    Nicht jedoch der Pater, er dankte im Stillen den Herrinnen Akestera und Laya für ihr Geschenk und bat sie um mehr Geduld und Gleichmut. Dann biss der die Zähne zusammen und versuchte mit einer Tasse Tee den Morgennebel aus seinen Gliedern und Gedanken zu vertreiben. Drei Novizinnen gingen ja noch, aber ein Alter von weniger als zwei Jahren war einfach eine Zumutung. Aber es würde Änderungen geben, dafür hatte er schon gesogt und die Briefe aufgesetzt.


    Ein Wind des Wandels ging durch Renascân, es wurde Herbst - man spürte es, nicht nur am Wind. Eine neue Novizin war im Tempel vorstellig geworden, nach langen Jahren stand wieder eine Reise nach Lupien an und ein Zugvogel war wieder nach Renascân zurück geblasen worden: Alanis Tatius.


    Für heute morgen stand kein Tempeldienst mehr an, Selena hatte alles im Griff und wegen der Sorgen der Buchhaltung musste er erst wieder auf klare Gedanken kommen, ebenso wie noch das Vortragsexposè für Lupien anstand. Also was lag näher, als den Geist mit ein paar Reiseerzählungen anzuregen.


    So machte er sich auf zum Stichweg, murmelnd in seine Gedanken vertieft. Sein Frühstück hatte er wieder einmal vergessen....


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Kassandra, gegen die aufsteigende Kälte dick in ihren Mantel eingepackt, hat eine Weile gebraucht um den Tempel zu finden. Jetzt steht sie davor und muß sich überwinden hineinzugehen. Schließlich sind das nicht ihre Götter. Und selbst den 12en aus dem Aelm macht sie nicht regelmäßig ihre Aufwartung. Die Schwankmaid zu ehren vergißt sie immer wieder und wenn sie den Rest ihres Lebens nichts mehr von den Ahnen hören muß wird sie sich nicht beschweren.
    Dann gibt sie sich einen Ruck und öffnet die Türe. Sie hat es versprochen, und schäbig genug dieses Versprechen zu brechen ist sie nicht.
    Im Inneren muß sie sich einen Moment orientieren und stellt dann fest, daß es gar keinen gemeinsamen Altar oder Opferstock gibt, an dem sie ihre Spende lassen kann. Zumindest kann sie keinen ausmachen.
    Na gut, dann läßt sie halt in jedem Schrein ein Fünftel...

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Das regelmäßige Geräusch eines Besens nähert sich einem Durchgang und eine kleine, dralle Frau mit einem hübschen Gesicht und einem blonden Zopf betritt den Altarraum. Sie lächelt Kassandra freundlich zu.


    "Die Fünfe zum Gruße."


    ... lässt sie aber ansonsten gewähren ohne sie zu beobachten. Ohne Frage muss ihr aufgefallen sein, dass Kassandra nicht aus Renascân kommt. Das lässt sie sich aber nicht anmerken sondern nickt ihr dankend zu, als die Schankmaid ihre Spende platziert.


    "Die Fünfe werdens euch vergelten, gute Frau." sagt sie.

  • ...fast unmittelbar vor dem Tempel der Fünf Gottheiten wird Kassandra - kommend aus dem Botschaftsgebäude der Republik Amonlonde - von einem jungen Burschen angesprochen, der sich respektvoll langsam nähert und sich zum Gruß verneigt. Einfach, aber doch adrett gekleidetet. Recht unsicher, wirkt er allerdings.


    "Die Fünfe zum Gruße! Werte...ähm...Hohe...Hohe Dame Damar zu Amonlonde?"


    Etwas fragend schaut er, immer noch leicht verneigt, nach oben. Eine ungewollt komische Haltung.


    "....nehme ich an?" schiebt er schnell nach, und zieht sich seine Kopfbedeckung vom Kopf, um sie etwas verschämt in seinen Händen zu kneten.

  • "Huch."
    Kassandra sieht ihn überrascht an. Der Weg hinauf in die Oberstadt und die frische Luft haben dem konsumierten Alkohol ein wenig entgegen gewirkt, doch sie wirkt noch immer ziemlich fröhlich. Ihre Wangen sind gerötet und ihre Augen glänzen.
    "Kassandra reicht", sagt sie also gut gelaunt.
    "Was kann ich für dich tun?"
    Dann fällt ihrt noch was ein
    "Dir auch die Fünfe zum Gruss."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Wieder verneigt sich der Bursche, ohne danach eine gerade Haltung anzunehmen


    "Sehr wohl, Hohe Dame Kassandra zu Amonlonde. Ganz wie ihr wünscht, Hohe Dame Kassandra zu Amonlonde."


    Eine weitere Verneigung, sicherlich würde der Bursche eher früher als später im Hospital wegen eines Rückenleidens vorstellig werden


    "Seine Exzellenz, der Procurator der Vereinigt-Magonischen Festlandspräfektur Renascân,der hochehrenwerte Emerald di Lorenzo, schickt mich zu euch, um euch seine besten Grüße zu entbieten und eine Einladung auszusprechen. Er wäre höchst erfreut, euch in der Präfektur begrüßen zu dürfen. So es euch genehm ist, Hohe Dame Kassandra zu Amonlonde."

  • Fast wird Kassandra schwindelig von so viel Hoher Dame zu Amonlonde. Oder vielleicht ist es auch der Rotwein.
    Sie bemüht sich nicht allzusehr zu lachen, sondern ihre Heiterkeit in ein freundliches Lächeln für den Laufburschen umzuwandeln.
    "Wie nett von seiner Exzellenz", sagt sie. "Ja, es ist mir sehr genehm."
    In der Hoffnung, dem Burschen für eine längere Zeit eine aufrechtere Haltung zu verschaffen, und auch weil sie befürchtet von der Beobachtung seiner vielen Verneigungen seekrank zu werden, fügt sie hinzu:
    "Möchtest du vorauslaufen und mich seiner Exzellenz anmelden?"