In den Wäldern Montralurs - Teil 3

  • Und weiter geht es hier ...

    Lehrer (Lehrstuhl für Geschichte und Politik) und Direktor der Nymbrischen Universität zu Mar-Lot-Tor


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    Das Wesen des Feindes ist, dich zu töten! Also zögere nicht!

  • Xanthia hatte den Blick Leronas unverbindlich erwidert und schaute dann, nach den letzten Worten ihrer neuen Wegbegleiterin zu Feena herüber, so, als wolle erfahren, was die Gefährtin von dem Vorschlag der kleinen Frau hielt.

  • Feena nickte.


    "Ihr könnt uns gern ein Stück begleiten, Lerona. Ihr habt schon Recht, man sollte vielleicht nicht unbedingt allein umher ziehen."


    Sie schaute kurz zu Xanthia, dann ging sie weiter in die Richtung, die sie vormals eingeschlagen hatten.


    Einige Stunden gingen sie so, ohne viel zu reden. Feena beobachtete ihre Umgebung und hielt Ausschau nach einem Lagerplatz für die Nacht.

  • "Gut!" Lerona nickt und schweigt danach. Feenas Bemühungen einen Lagerplatz zu finden beobachtet sie interessiert. Nach einer ganzen Weile fragt sie schließlich, "Wonach schaut Ihr genau aus?" Sie überlegt kurz und fügt dann an, "Ich meine, welche Kriterien setzt Ihr voraus?" Ihr ist anzusehen, dass sie ihre Frage ernst meint.

  • Feena schaute etwas überrascht zu der Frau, doch dann anwortete sie bereitwillig.


    "Für heute suche ich nach einem Platz, der etwas geschützt ist, so dass man ihn nicht schon von Weitem einsehen kann und auch der Wind uns nicht zu sehr stören mag. Denn wir werden wohl kein Feuer entzünden können."


    Sie schaute wieder voraus.


    "So etwas wie das dort."


    Sie wies auf ein von Gebüsch umringtes Stück Grasland. Als sie näher kamen, nickte Feena zufrieden und schaute zu Xanthia, um zu sehen, ob diese mit der Wahl einverstanden war.

  • Xanthias Blick ging über die Umgebung und blieb dann für einige Zeit an den Büschen hängen, die den von Feena gewählten Lagerplatz umgrenzten. Wenig später schaute sie die Gefährtin an und nickte zustimmend.

    „Laß uns hier bleiben. Ich denke, dies ist ein guter Platz für die Nacht.“


    Ihr Blick ging zu Lerona herüber.


    „Was sagt ihr?“

  • Lerona betrachtet den Platz aufmerksam und gibt dann zu, "Ich habe von so etwas überhaupt keine Ahnung!" Noch einmal schaut sie sich um, "Aber es fühlt sich gut an!" Ein Lächeln huscht über ihre Züge.

  • "Dann wäre das ja geklärt."


    Feena lächelte zufrieden und suchte sich einen Platz, wo sie ihre Waffen zu Boden gleiten liess. Es dämmerte bereits und sie sah sich erneut um.


    "Ich übernehme gern die Wache heute Nacht."

  • Xanthia war inzwischen auch zwischen die Büsche getreten und hatte ihre Kiepe abgesetzt. Nun sah sie für einen Moment zu der Gefährtin, ehe sie sich daran machte einige Riemen an der Rückentrage los zu nästeln. Dabei meinte sie ruhig über ihre Arbeit hinweg:


    „Ich denke, wir sollten die Wache teilen.“

  • Feena sah beide der Reihe nach an und zuckte dann mit den Schultern.


    "Wie ihr meint."


    Somit wurde die Wache für die Nacht aufgeteilt, doch zuerst gab es noch eine Kleinigkeit aus den Vorräten zu essen, bevor sich dann die ersten zur Ruhe begaben.


    Die Nacht war ruhig und nichts störte die Schlafenden und als der neue Morgen anbrach fand er die kleine Gruppe schon wieder aufbruchbereit.

  • Der weitere Weg verläuft ähnlich dem gestrigen. Lerona empfindet das langanhaltende Schweigen als äußerst angenehm und unterbricht es nur selten, um die ein oder andere Frage zu stellen. Als die kleine Gruppe schließlich auf eine größeren Weg trifft, scheint es ihr an der Zeit zu sein, sich von ihren Weggefährtinnen zu trennen und so verabschiedet sie sich freundlich und kehrt ihnen dann den Rücken und folgt weiter der Strasse.

  • Solange waren sie nun schon unterwegs und endlich, endlich waren sie wieder in ihren geliebten Wäldern angekommen. Doch auch jetzt schien Feena keine Ruhe zu finden. Zu schwer lag all das was sie gesehen hatte, lastete das was sie fühlte auf ihrer Seele. Sie wusste, dass sie dringend zur Ruhe kommen musste, um Kraft zu finden und sie hoffte, dass es ihr hier nun gelingen konnte.


    Als sie an diesem Tag ihr Lager aufschlugen und ein kleines Feuer entzündeten, um den Tee zu bereiten, setzte sich Feena, wie es so oft ihre Art war, zu Füssen eines der grossen Bäume. Mit dem Rücken an seinen Stamm gelehnt sass sie dort und liess ihren Blick zwischen den Bäumen um sie herum wandern. Immer noch schien sie zu erwarten, dass irgendwer, irgendetwas auftauchen würde, um ihren Frieden zu stören. Doch auch diesmal geschah nichts und so entspannte sie sich schließlich etwas und legte nun auch den Kopf zurück und schloss für einen Moment die Augen.


    Etwas berührte ihren Geist. Sie erkannte die Stimme sofort. Bilder tauchten auf - Ancalima, wie sie sie zuletzt gesehen hatte. Blind und erschüttert, in der Begleitung von Ciryon. Was war geschehen? Sie hatte gehofft, der Hüter hätte sich ihrer angenommen, ihr helfen können....


    Sie sandte einen Gruss zurück und war sich doch nicht sicher, ob er sein Ziel erreichen würde.


    "Namarie, Ancalima."


    Plötzlich unruhig geworden hob sie den Kopf und öffnete die Augen, ihr Blick glitt in die Ferne.

  • Aus der Herrschaftsstadt kommend machte sich Tuak´Anar Geisterklaue auf dem Weg in die Siedlung der Pakk, wo seine Schülerin Amaya auf ihn wartete. Während er durch die Wälder wanderte, war er in seinen Gedanken versunken.
    Wie mag sich die Siedlung wohl entwickelt haben? Ist der Rat der Stämme wirklich zusammen gekommen? Wie werden sie Turak empfangen?
    Mit solchen Fragen beschäftigte er sich, während er weiter ging...