Die Konsequenz einer magischen Suche

  • Tear folgt den Bewegungen der Wächterin nur mit den Augen. Als sich Nyareth vor ihr niedergelassen hat, legt sie ihre Hände im Schoß zusammen. Auf ihre ersten Aussagen geht sie nicht weiter ein.


    "Ich kann dir einiges sagen aber nicht alles, aus dem einfachen Grund heraus, dass das was mit mir geschieht erst erarbeitet werden muss und ich somit noch keine Aussage darüber treffen kann, was war, ist und was vielleicht kommen wird."


    Wieder entsteht eine kurze Pause, die Tear mit Nachdenklichkeit füllt.


    "Die Nachwehen, die meine Mission mit sich brachten, äußerten sich durch eine zu kraftvolle Art und Weise mein TAM zu nutzen, um auf die uns ureigene Art zu kommunizieren. Diese Kraft traf Endúneath und führte vermutlich zu einer Überreizung seiner mentalen Kräfte. Die Balance fehlte, ein Zustand, den ich nun mit der Hilfe der meinen und möglicherweise auch Kyaleth von den deinen, finde und anwenden werde."

  • Ein lautloses Seufzen kommt über die Lippen der Elbe.


    "Ich weiß nicht, ob du es verstehen kannst, in einem Maße, in dem es angebracht wäre, es zu verstehen. Ich kann dir die Fakten nennen, den Ablauf, die Strategie, die Taktik, den Kraftaufwand... aber das würde nur Worte bilden, einen logischen, einen zu analysierenden Vorgang, der in einem weiteren Speicherkristall zusammengefasst, euren Studien dient, irgendwann vielleicht zu einer Waffe wird."


    In ihre Stimme webt sich eine Spur von Trauer ein aber keine Wut. Dann wird sie etwas leiser.


    "Abgesehen von dem fehlenden Respekt, den ich meiner Freundin, der ich half, zollen würde, wenn ich ihr Privatleben, auf das die Menschen an sich sehr viel Wert legen, mit ihr Fremden teile, du würdest so wie ich dich kennengelernt habe, die emotionale Komponente nicht verstehen. Das Gefühl, dass das Warum bildete und somit die Waagschalen des kühlen logischen kalkulierten Verstandes zu Gunsten von Freundschaft, Risikobereitschaft und Mitgefühl verschob....


    ... und wenn, wenn du es möglicherweise doch verstehen kannst, nicht als Führerin der Ark'Fearn, eurer Wächter, sondern als fühlendes Wesen, dass du vielleicht irgendwo tief in deinem Innern noch bist... was hast du mir bisher geschenkt, dass ich mich darauf einlassen würde?"


    Sie hebt ihre Schultern und öffnet kurz ihre Handinnenflächen zu Nyaleth, ehe sie sie wieder dreht und in ihren Schoß legt.

  • Einen Moment lang herrscht Stille, während von Nyareths Zügen eine Art Entsetzen abzulesen ist, das Eintreten einer drohenden Erkenntnis, die sie nicht hatte wahrhaben wollen. Sie schüttelt den Kopf.


    "Du gestehst also offen ein, dass die emotionale Komponente, die jeder Entscheidung anhänglich ist, dein Urteilsvermögen derart beeinflusst, dass du ohne Not essentielle Sicherheitsvorkehrungen für risikobehaftete Handlungen übergehst, wie es im Fall von sera Alanis der Fall war. Vorausgesetzt natürlich, ich kann dem Bericht eines Wächters, der als Konsequenz einen Teil seines Gedächtnisses verloren hat, vertrauen.


    Und nun frage ich, die verantwortlich ist für jenen, dem du Schaden zugefügt hast um grundlegende Informationen über den Hergang und du lehnst ab? Eine völlige Selbstverständlichkeit? Die gleiche Selbstverständlichkeit mit der wir dich vor nicht allzu langer Zeit gerettet und geheilt haben, als du den Hang hinab stürztest? Die gleiche Selbstverständlichkeit, mit der wir dir hier einen Platz bieten, ungeachtet der vorangegangenen Vorkommnisse? Die gleiche Selbstverständlichkeit, mit der die Novizin Kyaleth sich deiner annimmt? Hast du dir überhaupt schon einmal Gedanken gemacht, wer sie ist und welchen Status sie in unserer Gesellschaft hat?


    Ich erwarte keinen persönlichen Gefallen von dir, ich erwarte lediglich verantwortliches Handeln, so wie ich es von jedem der unseren Wächter erwarte, wie es jedem Kind im Fischerdorf beigebracht wird. Doch nach dem was du mir jetzt sagtest überrascht mich das nicht. Verantwortung scheint dir fremd zu sein. Ist vielleicht das der Grund, warum du hier bist und nicht unter den Deinen?"

  • "Du stützt dich auf den Bericht eines Wächters, der von mir die gleichen Informationen hat, wie ich dir weitergeben kann. Alles, was du sonst zu den Dingen zu sagen hast ist spekulativ," antwortet die Wildelbe ruhig, auch wenn ihre Körperhaltung nun leichte Anspannung erkennen lässt.


    "Was du glaubst über mich urteilen zu können, ... mach dir dein Bild davon, ob du es nun kannst oder nicht, sei dahin gestellt. Lege die Dinge auf die Waagschale und wäge ab, wie es dir und den deinen gefällt. Ich habe meine Vergangenheit, sie ist lang und sie hat viel zu erzählen."


    Ein kurzer Moment entsteht Schweigen und ihre Haltung entspannt sich wieder.


    "Mein Herz ist in Sorge, um ihn, das ist es immer, wenn ihm etwas widerfährt, ob nun gewollt oder nicht. Er weiß, dass es mir sehr leid tut, was mit ihm geschehen ist und er weiß auch, schon allein aufgrund unserer Bindung, dass ich ihm so gut ich kann helfen werde... und nicht er allein weiß das, sondern ich ebenso - und dies ist die wichtigere Komponente von beidem."

  • "Mein Bild von dir stützt sich auf das was ich weiß, sowie das was ich aus Quellen erfahren habe, denen ich absolutes Vertrauen entgegen bringe. Wenn du meinst dass es nicht korrekt ist darfst du gerne versuchen es zurecht zu rücken," eine Hand weist als Geste auf die Wildelbin, "aber dazu solltest du in erster Linie damit aufhören zu argumentieren wie ein Faun, der einer Hobbit weiszumachen versucht, dass es richtig war die Pastete zu stehlen.


    Deine Vergangenheit ist mir derweil in der Tat relativ gleich. Was die Vergangenheit erzählt sind Geschichten. Das einzige was sie einem Wächter zeigt sind die Fehler, die man begangen hat, damit man sie nicht wiederholt und damit man sie an jüngere Wächter weiter geben kann, damit sie sie niemals tun. Und sie gibt uns den Grund, Wächter zu sein. Über das, was ein Wächter zum jetzigen Zeitpunkt zu leisten vermag sagt sie wenig. Und bis vor kurzem war ich mir wenigstens einigermaßen sicher dir soetwas gar nicht erst erzählen zu müssen.


    Dein Bedauern wird ihn vorerst trösten. Fähigkeiten, die du ihm vielleicht genommen hast und die für ihn unentbehrlich waren, wird es ihm nicht zurück geben. Doch das wird die Zeit zeigen."

  • "Gleich wie du mich und meine Taten einschätzt, tappst du immer wieder in die Falle hinein, dass euer Weg zu sein und zu handeln, nicht kompartibel sind mit der neuen Welt, die euch umgibt. In euren Habitaten mag es durch die Jahrhunderte so gekommen sein, dass eurem Streben nach einer völlig durchstrukturierten und alles kontrollierenden Gegenwart und Zukunft, eine passende Schablone gegeben wurde aber die funktioniert hier in Interaktion mit anderen Völkern nicht. Stoßt ihr auf etwas, dass nicht in eure Schemen hineinpasst, reagiert ihr mit den euch zur Verfügung stehenden Mitteln und erntet damit zuweilen keine für eure Kultur nachvollziehenden Abläufe."


    Dann winkt sie ab.


    "Aber das ist müßig weiter zu verfolgen, ich vermag das nicht zu ändern und muss es auch nicht. Lassen wir das also, es ist nicht von Erfolg beschienen und wenden wir uns dem Wesentlichen zu, das wir trotz unserer elementaren Unterschiede gemeinsam angehen könnten."


    Nachdenklich wägt sie die folgenden Worte ab. Ihre Augen wandern hin und her, als würde sie Dinge Revue passieren lassen.


    "Endúneath... Ich besitze weder ausgeprägt noch kontrolliert oder unkontrolliert eine Fähigkeit, die zur Löschung von Erinnerungen oder Fähigkeiten führt. Er erlitt eine temporäre Übereizung seiner mentalen Fähigkeiten. Allerdings und das sollte meine Schuld in keiner Weise mindern aber vielleicht einen Denkanstoß geben Nyareth, gibt es zwei Dinge, die bedacht werden müssen. Zum einen mag die Ausbildung einer mentalen Kraft, die einen nicht nur Herr über die Schmerzen werden lässt, sondern sie zu großen Teilen tatsächlich nicht mehr spüren lässt, größere Effizienz beim Kampf haben, allerdings ist sie ein zweischneidiges Schwert, weil sie wichtige Warnfaktoren in allerlei Lebenslagen eines Elben ausschließt, auf die man sonst reagieren könnte.
    Zum anderen ist eine mentale Überreizung immer noch nicht die Basis eines tiefgehenden Verlustes von Erinnerungen. Da ich ihn in keiner Weise ein Leid zufügen wollte, hat mein Körper auch nicht unterbewußt einen solchen Impuls ausgesendet... Das Fehlen von Fähigkeiten aber vielmehr der tiefgehende Kodex und somit meine ureigenen Prinzipien hindert mich. Also stellt sich meines Erachtens die Frage, was war mit ihm abgsehen von seiner Schmerzunemfpindlichkeit los, dass er in solch einer Form reagiert hat... warum, um es mit einer Metapher zu sagen... rannte ich offene Türen ein und konnte einen mir neuen wilden Weg nehmen, den er mir im richtigen Wissen, dass es kein mentalen Angriff darstellte, auf den sein Geist dank der Ausbildung absolut intuitiv reagiert, ebenso völlig intuitiv zur Verfügung stellte."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • "In dem Fall dass es dir noch nocht aufgefallen sein sollte, so bin ich nicht hier, um mit dir über vermeintliche Fehler in unserer Gesellschaft zu diskutieren, in die du bestenfalls einen rudimentären Einblick erhalten zu haben scheinst. Ich bin keine Tel'Alan, ich bin eine Cyrchanyon, durch und durch. Eine ziemlich gute dazu. Und mach dir bitte um Schemata keine Sorgen... Ich lerne mit jedem einzelnen Wort, das du sprichst, dazu."
    Letzte Worte, kombiniert mit einem schief gelegten Kopf und dem Hauch eines Lächelns, zielen unweigerlich darauf ab das Gefühl hervor zu rufen, wie man es hat wenn man eine große Flugechse betrachtet, die gerade ein Eichhorn im Visier hat.


    "Nun, was andererseits die Einschätzung deiner Fertigkeiten angeht, so fürchte ich leidest du zudem unter einer grotesken Ansicht der Dinge die dort wohl passiert zu sein scheinen. Vorweg: überlassen wir die detaillierte Analyse der Vorgänge doch am besten jenen, die sich wirklich damit auskennen. Du machtest mir eher keinen wirklich... kompetenten Eindruck mit deinen bisherigen Aussagen. Das ist nichts was ich dir vorwerfe, der Vorwurf liegt wieder einmal lediglich in der fehlenden Erkenntnis. Ganz offensichtlich verfügst du über Mittel und Wege, die Erinnerungen jener zu beeinflussen, die sich nicht hinreichend dagegen schützen. Immerhin ist genau das passiert und das ist ein wohl unumstößliches Faktum, nicht wahr?
    Die Fragen hast du korrekt gestellt, doch deinen Antworten fehlt die Einsicht. Warum konntest du ihm Schaden zufügen? Nicht weil du es bewusst oder unbewusst wolltest. Korrekt. Zumindest hoffe ich das für dich. Du hast die Kontrolle verloren, und das nicht zum ersten Mal. Warum hat er es nicht verhindert? Die Verantwortung dafür auf seine Ausbildung zu schieben ist vielleicht einfach, aber es ist falsch. Jeder Dae Ithil, selbst im Novizenstadium, in dem sich Endúneath befindet, weiß um seine Stärken und Schwächen. Die Fähigkeit Schmerzen zu ignorieren bringt nicht nur Vorteile. Man muss lernen, genauer auf seinen Körper zu hören, muss lernen zu spüren, welcher Schlag welche Verletzung hervor gerufen hat, ohne durch die dadurch resultierenden Schmerzen kampfunfähig zu werden. Natürlich hat Endúneath diesen Weg noch lange nicht gemeistert, aber er weiß genau, auf welchen Handel er sich eingelassen hat. Und daher äußere ich schwere Zweifel daran, dass diese Ausbildung den Vorfall in irgendeiner Weise begünstigt hat. Warum bist du... offene Türen... eigerannt?
    " Sie spricht diese Formulierung mit einer gewissen Verachtung aus. "Auch wenn ich es nicht sicher weiß, so habe ich dennoch eine Vermutung, die ich sehr stark favorisiere. Er hat dir vertraut. Er hat die Fähigkeiten, sich gegen eine solche Überreizung zu wehren. Sein mentaler Perimeter sollte mittlerweile längst stark genug sein. Es gibt also zwei Möglichkeiten: Entweder du hast diese Vorsichtsmaßnahme ohne Weiteres hinweg gefegt. Das wage ich zu bezweifeln. Oder er hat sie nicht eingesetzt. Das halte ich für wahrscheinlich, immerhin sieht er dich als Gefährtin an."
    Sie lässt die Verachtung, die sie verspürt, nicht ihre Stimme oder Mimik erreichen. Stattdessen hält einen Moment lang inne.
    "Jeder Geist ist verwundbar. Der Geist eines Wächters lernt sich zu verteidigen - gegen seine Feinde. Du warst vermutlich kein Feind für ihn - zumindest gehe ich davon aus dass er das bisher so sah. Wie das in Zukunft aussehen mag... Jedenfalls wendete er die Schutzmaßnahmen gegen dich nicht an. Er war dir in seinem naiven Vertrauen schutzloß ausgeliefert, all deiner Unkontrolliertheit. Und so wie es aussieht trägt er nun die Konsequenzen für diese Naivität davon. Wie schwer wiegend diese sind wird sich zeigen.


    Soviel zu meiner Theorie. Ich bin weder Gelehrte noch Priesterin. Ich bin lediglich Meisterin der Wache. Ich sehe Gefahren. Und eine davon sehe ich vor mir, reich an Potential, doch gering im Vermögen zum Umgang damit."

  • Die Elbe lässt Nyareth reden... reden und reden und erwidert den Blick der Anführerin der Wächter ruhig. Sie hat weder Lust noch Absicht in eine Opferrolle gedrängt zu werden, weder durch die Worte ihres Gegenübers, noch durch ihre Blicke.


    "Endúneath hat, soweit ich das sehen kann und hierbei ist es mir schlicht egal, was du für eine Meinung über meine Einschätzung hast, nichts falsch gemacht. Er war weder zu schwach, noch hat er durch seine Gefühle zu mir in irgendeiner Form nachgegeben, die zu diesen Ereignissen führte. Und falls du in deiner Suppe aus Verachtung und deinen Tiraden über meine Inkompetenz noch nicht allzusehr versunken bist, Meisterin der Wache, dann sei dir ein letztes weiteres Mal gesagt, dass ich sehr wohl die Schuld an seinem Zustand trage und das auch nicht abstreite."


    Mit einer flüssigen Bewegung kommt sie aus dem Schneidersitz in den Stand zurück.


    "Wieso ich die Schemata, denen ihr in eurer Gesellschaft so stark unterworfen seid ansprach, hatte nicht den Grund euch planlos zu kritisieren, um mich zu rechtfertigen oder meinen Fehler geringer erscheinen zu lasen, sondern um euch, unabhängig von mir, vor Augen zu führen, dass das hier nicht eure Welt ist, sie ist nicht euren Ansprüchen, nicht euren Regeln, nicht eurer Deutung der Dinge unterworfen ist und das sollte euch, solltet ihr hier länger verweilen, zu der Ansicht bringen, die Dinge, die euch umgeben und zwangsläufig zu einem Teil von euch werden, neu und ohne vorgefertigtes Urteil zu betrachten und zu definieren. Gelingt euch das nicht, stagniert ihr und Konsequenz dieses Ablaufes ist es, dass du hier vor mir stehst und dir nicht anders zu helfen weißt, als mir vorzuwerfen, wie gering ich wäre - und ich bin beliebig auszuwechseln."


    Ihren Waffengurt zurechtrückend, macht sie sich zum Aufbruch bereit.


    "Für mich gilt, auch ohne deine Worte und ebenso durch deine Worte weiterhin, dass ich einen Weg finden werde, das Geschehene zu analysieren und es zu Formen, so dass es zu etwas Positiven wird. Zu etwas das Nutzen wird, anstatt zu verletzen... Es beginnt immer mit etwas, dass geschieht und meistens lernen wir aus eigenen Fehlern oder Fehlern, die uns vor Augen geführt werden. Ich werde arbeiten, solange und so intensiv, bis das hier verstanden worden ist und dann werde ich meine Erkenntnisse mitteilen, damit Endúneath geholfen werden kann." "


    Sich zum Ausgang wendend, hält sie wieder inne und sieht zu Nyareth zurück.


    "Solltest du jedoch seine Gefühle für mich, gegen ihn verwenden, ihn kleiner machen, als er ist, eben, weil er etwas für mich fühlt, ihn unter Druck setzen oder ihm eine Entscheidung abringen, nur weil du nicht anders kannst, als in deinen Strukturen zu denken, dann verliere ich jeglichen Respekt und die Anerkennung vor dir. Ich habe sie noch, gleich wie du deine Worte wählst und überzeugt du von dir bist, denn der Sinn dahinter ist gerechtfertigt. Du hast zu viel von deinem Innern geopfert, um zu schützen und dafür schuldet man dir Respekt und Demut."

  • Die Panondae hebt ihren Blick leicht um zu der nunmehr stehenden Wildelbin aufzublicken.
    "Wenn alles was du siehst Verachtung und Tiraden sind, so ist das bedauerlich. Ebenso wie dein Unverständnis dafür, das dies nicht der Ort für Gesellschaftsphilosophie ist. Was meine Entscheidungen angeht, so treffe ich sie unabhängig von der Meinung Einzelner und im Interesse Vieler. Wenn du deinen Weg darin siehst selbst erkennen zu wollen was vorgefallen ist, so steht dir dieser Weg offen. Ich lege dir aber nahe das derart zu tun - und vor allem einen Ort derart zu wählen, dass keiner jener, deren Schutz ich geschworen habe, davon in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Ist das verstanden?"

  • Der kurze Moment Irritation, der sich in Tears Zügen zeigt, wird von ihr selbst nicht erklärt. Sie seufzt leise, während sie Nyarehts Worte nachvollzieht und schiebt das Gefühl des erneuten Wunderns über ihre Person beiseite.


    "Ich hatte nicht vor diesen Weg allein zu ergründen, sondern werde, da du es jetzt ansprichst, auf Kyaleths Hilfe verzichten, um sie nicht zu gefährden und in meiner Heimat um Rat suchen. Und vielleicht ist es möglich nach Am'Iriel zu gehen und dort die Ältesten um Hilfe für Endúneath zu bitten. Für sie sollte es ein leichtes sein die Schäden zu beheben und den eigentlichen Grund für seine Einschränkung zu finden."


    Gedanklich ist sie jedoch schon weiter... Schon seit sie es das erste Mal angesprochen hatte, hatte dieses sonderbare Gefühl einer Erkenntnis, die sie nur noch nicht geifen konnte, von ihrem Innern Besitz ergriffen. Sie ließ die Ereignisse bis zu Endúneaths Zusammenbruch in ihrer Höhle noch einmal Revue passieren. Was stimmte nicht... sie hatte Endúneath verletzt aber das Warum passte nicht... Moreta... Angst... Alanis... der wilde Garten... Mensch...


    Kassandra


    Ihre Pupillen erweitern sich. Die Wildelbe senkt kurz ihren Blick, ohne den Kopf wirklich zu bewegen. Sie hatte die Menschenfrau gerufen, von Moretas Sorge angesteckt, hatte sie eine geistige Verbindung zu der Bardin aufgebaut... nicht lange bevor Endúneath zu ihr kam. Sie hatte sich beschwert, dass die Wildelbe in ihren Gedanken ungeheuer laut war aber sie hatte keine körperlichen Reaktionen gezeigt.


    Ihr Blick wandert wieder zu Nyareth, doch sie blickte sie noch immer nicht wirklich an.


    Was in meinem Innern vorgeht ist neu, unverstanden und noch nicht zu kontrollieren aber es gehört zu mir und ich atme den Kodex. Ich habe Kassandra nicht verletzt, Endúneath aber konnte dem Einfluss von Bildern und Empfindungen nicht standhalten... was war im Verhältnis zu der Menschenfrau anders? Dem Senden war es egal, ob Freund oder Geliebter, es ist wie Atmen für mein Volk. Was ist in ihm aus dem Ruder gelaufen, so dass er es nicht mehr steuern oder dämpfen konnte...als mein Sturm ihn traf...


    Er hatte die gleichen Anzeichen körperlicher Reaktion auf das Eindringen eines elbischen Geistes gezeigt... wie...


    ein Mensch...


    Ihr Blick wirkt wieder klar und liegt immer noch auf der Anführerin der Wächter. Sie hatte es ihr schon gesagt und deshalb brachte es nichts, ihre Gedankengänge erneut zu ihr zu tragen, denn es würde wie eine Rechtfertigung klingen, nicht wie eine Erkenntnis.


    "Namaarie Nyareth und es tut mir leid, dass ich ihn in diese Situation gebracht habe und dich in deiner Position als Führerin der Wächter ebenso."


    Dann geht sie nach draußen, langsam, um der Elbe die Möglichkeit zu geben, sich ebenfalls zu verabschieden, falls das in ihrem Sinn ist...


    Dabei war es wie Atmen... für das unsterbliche Volk.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • "Ich danke dir."
    Die Worte sind ehrlich, und doch stimmt etwas daran nicht.


    Nyareth hebt beide Brauen als die Wildelbin das Quartier verlässt. Ein Lächeln breitet sich schließlich auf ihren Zügen aus, wenn auch nur kurz. Das ist beinahe zu einfach gewesen...
    Langsam schüttelt sie den Kopf, während sie sich wieder ihren eigentlichen Aufgaben widmet, jetzt wo dieses Problem gelöst zu sein scheint.

  • Nur habe ich ihn nicht in diese Situation gebracht, sie war schon da, zeigte sich aber nicht, bis ich es herausforderte... typisch Tear.


    Sie verlässt das Quartier, ohne sich einmal herumzudrehen, dennoch hört sie die letzten Worte der Wächterin und die feinen Nuancen dahinter... aber auch ohne zu wissen, was genau in Nyareht vorging, sie traute der Cyrchanyon nicht... daher war es nicht überraschend, dass der Wolf in ihr gerade zu toben begann... zu Teilen waren sie schlimmer als sie selbst... wie Vaterbaum wohl über sie dachte?


    Ruhig durchatmend... sucht sie Kyaleth Signatur, schirmt sich ab und die Dunkelheit hinter ihren geschlossenen Lidern hilft dabei.


    Ihr Geist ist schnell, es bedeutet kaum Schwierigkeiten, fast hatte sie das Gefühl, sie müsste ihrer Fähigkeit hinterhereilen.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • Die Priesternovizin zu finden ist nicht sonderlich schwierig, ganz im Gegenteil. Nur kurze Zeit nach dem Versuch der Kontaktaufnahme taucht Kyaleth selbst in Tears Sichtfeld auf und nähert sich zügigen Schrittes.


    "Ihr seht beunruhigt aus. Ist etwas vorgefallen?"

  • Sie lächelt müde. "Avarean. Eine Meinungsverschiedenheit zwischen Nyareth und mir."


    Beiläufig bindet sich die Wildelbe ihr Haar zurück, damit ihr die Strähnen nicht länger im Gesicht hängen.


    "Sie ist besorgt darüber, was ich euresgleichen antun könnte, solange ich ihrer Meinung nach meine Kräfte nicht kontrollieren kann. Und das ist auch der Grund, wieso ich nach euch gesucht habe. In ihrem Sinne darf ich nicht auf eure Hilfe zurückkommen. Die Chance einen weiteren Zwischenfall zu riskieren erscheint hoch, nach ihren Ansichten und ich will kein Öl ins Feuer gießen, in dem ich euch ein Risiko aussetze."

  • "In gewisser Weise untersteht ihr den Wächtern, in Fragen der Sicherheit immer. Eure Hilfe wäre mir willkommen gewesen und ist sie immer noch, doch egal wie viel ich von Nyareth halte und die Selbstlosigkeit, die sie für ihre Stellung und Aufgabe aufbringt, ich will einem weiteren Streit mit ihr vorbeugen. Wir haben sehr unterschiedliche Standpunkte, wie wir an Dinge herangehen."


    Sie scheint einen Moment nachdenklich.


    "Hannon le für dein Angebot, selbst wenn ihr es anders seht, wärt ihr gerne ein Risiko eingegangen, um mir zu helfen. Das erinnert mich ein wenig an mich selbst. Ich werde euren Namen in Erinnerung halten."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tear ()

  • "Nicht immer," gibt die Novizin mit einem leicht verschmitzten Lächeln zu bedenken. Doch dieses verschwindet ebenso rasch wie es gekommen war. Sie seufzt. "Aber vielleicht habt Ihr Recht. Man muss nicht jede Konfrontation suchen, wenn es eine wirklich gute Alternative gibt." Und so wirklich sicher ist sie sich nicht, dass sie die Priesterinnen davon überzeugen könnte... "Was gedenkt Ihr jetzt zu tun?"

  • "Ich werde mich bemühen... mich in nächster Zeit nicht von äußerlichen Faktoren beeinflussen zu lassen und viel Zeit in der Reveerie verbringen... und allem Anschein nach werde ich in meine Heimat reisen, um dort Antworten zu suchen, falls sie sich hier nicht offenbaren. "


    Ein wenig schweigsamer werdend, mustert sie Kyaleth dann.


    "Da ist noch etwas, dass mich interessieren würde. Nyareth sprach von euch in einem besonderen Maße... ob ich wüßte, wer ihr seid. Eine Novizin der Priesterschaft... das ist das Offensichtliche aber das ist nicht was sie allein meinte, avarean?"