Thalion's Besuch in Estel Haeron

  • Thalion sieht sich in dem Schlafquartier kurz um.


    "Vielen Dank. Vielleicht könnt mir aber tatsächlich noch kurz zwei Fragen beantworten.
    ...
    Wo kann ich mich morgen nach dem Aufstehen waschen und als zweites ... wo finde ich denn den Abort?"


    Thalion lächelt den Elben mit schiefem Mund an und hebt kurz entschuldigend die Schultern.

  • Siniathon schmunzelt als er diese so direkten Fragen hört, scheint aber in keinster Weise peinlich berührt. "Im untersten Bereich des Baumes.. im Erdgeschoss könnt ihr fündig werden."
    Sich verbeugend verabschiedet er sich für diese Nacht.
    "Eine angenehme Ruhephase."

  • Thalion deutet ebenfalls eine Verbeugung an.


    "Vielen Dank. Das wünsche ich euch ebenso ... äh ... wann immer ihr euch das nächste Mal zur Ruhe begebt."


    Nachdem Siniathon gegangen ist, sieht er sich in dem Raum noch einmal genau um. Er fährt mit den Händen über das Holz.
    Anschließend legt er seine Rüstung und den Gambeson ab und begibt sich, sein Schwert mit dabei, in den unteren Bereich des Baumes. Nach einiger Zeit kehrt er erfrischt und erleichtert in den Schlafraum zurück, macht sich Bettfertig und legt sich schlafen.


    Schneller als er selbst erwartet hat, fallen ihm die Augen zu, obwohl er noch den heutigen Tag reflektieren wollte.
    Auch schneller als erwartet, kehrten die Träume zurück, die Thalion oft plagen. Er selbst sieht diese als eine der Dinge, die man zahlen muss, wenn man ein Leben lebt wie er es sich gewählt hat. In dieser Nacht scheinen sie allerdings schlimmer zu sein. Er wälzt seinen Kopf hin und her und seine Augen bewegen sich schnell unter seinen Lidern.


    “Du hast mich getötet.“ … „Ich habe auch nur die Befehle meines Vorgesetzten ausgeführt.“ … „Meine Kinder müssen jetzt als Waisen aufwachsen.“ … „Ich war noch so jung. Was hätte ich alles erreichen können.“ … Die Stimmen von vielen verschiedenen Menschen … Menschen die als Soldaten gedient haben …Menschen, die vielleicht keine andere Wahl hatten … Wie rechtfertigst du dich dafür?
    Thalion steht in der Mitte eines Kreises aus Menschen. Sie zeigen mit dem Finger auf ihn.
    „Mörder!“
    Er öffnet den Mund, will es ihnen entgegen schreien, doch keine Stimme ertönt. Der Kreis aus Menschen dreht sich, die Gesichter verändern sich. Die Rufe jedoch nicht.
    Immer schneller dreht sich der Kreis, werden die Rufe immer lauter. Der Kreis wächst, die Menschen werden immer größer … nein … ich werde immer kleiner … Wieso?
    Füße, riesige Füße werden in die Luft gehoben. … Ich renne wie eine Maus zwischen den stampfenden Füßen … Dann schwarz und laut … und Schmerz !


    Thalion wacht schweißgebadet und schwer atmend auf. Er sitzt aufrecht im Bett. Sein rechter Arm ist eingeschlafen und beginnt nun unangenehm zu kribbeln. Er bewegt und schüttelt ihn ein paar Mal, dann legt er sich wieder hin.
    Für den Rest der Nacht lassen ihn die Träume in Ruhe. Möglicherweise erinnert er sich auch einfach nicht mehr an die anderen.

  • Am nächsten Morgen erwartet ein diskreter Hên, der bereits am gestrigen Abend in dem Empfangsraum durch unauffällige Zurückhaltung glänzte, den Freiritter nachdem dieser den Baum verlässt. Die Siedlung ist ruhig - so wie ein menschliches Dorf bei Nachteinbruch. Nur wenige sind zu sehen, darunter ein Faun der just gähnend aus dem Baum gegenüber geschlapft kommt um sich in Richtung Wald zu verkrümeln sowie ein paar wenige Wächter, die wohl gerade Wachablösung haben.
    "Ser Thalion..?" Seine Worte sind durch einen starken Akzent geprägt.
    "Guten Morgen." Er verbeugt sich.

  • Nachdem Thalion aufgestanden war und sich gewaschen hatte, war er wieder nach oben in den Schlafraum gegangen um sich seine restlichen Utensilien zu holen. Außerdem brachte er das Bett in einen ordentlichen Zustand.


    Als er die Stufen am Baum zum zweiten Mal herunter kommt, begrüßt ihn der Elb.


    "Ich wünsche euch ebenso einen Guten Morgen."


    Er verbeugt sich ebenfalls zur Begrüßung.


    "Seid ihr gekommen, um mich abzuholen?"

  • Der Elf nickt und lächelt, was in seinem Fall fast ein wenig schüchtern wirkt. Sein Gebahren ist jung, auch wenn er aussieht, als hätte er das Erwachsenenalter schon erreicht.
    Ohne Worte weist er auf den Weg und bittet Thalion so, ihm zu folgen. Er begleitet ihn zum Empfangsbaum.

  • Thalion folgt bereitwillig und bei dem Empfangsbaum angekommen, bedankt er sich bei seinem Begleiter.
    Er steht nun vor dem Eingang in den Baum und klopft an die Rinde, wie er auch an eine Tür klopfen würde.


    "Guten Morgen.", sagt er etwas lauter.


    "Hier ist Thalion, darf ich eintreten?"

  • Der junge Elf betrachtet Thalion mit großem Erstaunen, als er anklopft.
    Er macht eine weitere Geste, damit der Mensch hinein geht.


    Von drinnen ist eine bereits bekannte Stimme zu vernehmen.
    "Ser Thalion, bitte, tretet ein."

  • Thalion tritt in den Empfangsbaum hinein.


    "Guten Morgen, ..."


    Thalion stockt kurz, da er nicht weiß, wie er Siniathon am besten anreden soll. Aber dann versucht er es einfach, ihm gleich zu tun.


    "... Ser Siniathon."


    Er neigt den Kopf zur Begrüßung.

    "Ein Huhn auf dem Kopf ist besser als ein Ei auf dem Stuhl."

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  • Vor Siniathon steht die bereits bekannte Teekanne mit zwei Schalen.
    "Bitte, nehmt doch Platz."
    Der Adjutant selber sitzt bereits und wirkt so frisch, als hätte er sich erst gar nicht schlafen gelegt.
    "Ich hoffe, ihr hattet eine geruhsame Ruhephase?"

  • Thalion setzt sich wieder an den Tisch und nickt kurz in Siniathon's Richtung.


    "Danke."


    Einen Moment lang überlegt Thalion wie er sich ausdrücken soll.


    "Meine Ruhephase war ausreichend, auch wenn ich in letzter Zeit nicht mehr so gut Schlafe wie früher. Aber daran bin ich gewöhnt."

    "Ein Huhn auf dem Kopf ist besser als ein Ei auf dem Stuhl."

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  • Siniathon senkt bedauernd den Blick als er diese Information erhält.
    "Das ist bedauerlich."


    Der Vorhang öffnet sich erneut und der Elf, welcher Thalion hierher brachte, bringt ein Tablett mit elfenuntypischen Frühstücksutensilien.
    "Ah." Der Adjutant schmunzelt. "Rosalie bestand darauf, ein Frühstück zuzubereiten wie es in ihrer Heimat üblich ist. Sie hatte die Befürchtung, euch könnten unsere Lebensmittel nicht zuträglich sein."
    Das Tablett wird auf dem Tisch platziert. Darauf befinden sich zwei Holzbrettchen und sogar zwei kleine Brotmesser, sowie Griebenschmalz, Honig, Marillenmarmelade und in einem kleinen Körbchen mehrere Brötchen, die noch warm dampfen und gerade frisch aus dem Backofen zu kommen scheinen. Der Überbringer entfernt sich wieder augenblicklich.
    "Bitte, nehmt euch."

  • Thalion sieht den Hên an, als er den Raum betritt. Nachdem er den Korb und das ganze Essen abgestellt hat, steigt der verlockende Duft der frischen Brötchen in seine Nase.
    Augenblicklich gibt sein Magen ein knurrendes Geräusch von sich.


    "Ja, es kann schon einmal vorkommen, dass der menschliche Körper elbisches Essen nicht verträgt. In meinen ersten Reisejahren kam dies öfter vor. Häufig äußerten sich solche Unverträglichkeiten in berauschenden Zuständen. Sie vergingen aber immer rasch. Glücklicherweise war ich nicht häufig das Opfer."


    Thalion grinst etwas schelmisch. Dann nimmt er die Holzbrettchen und die Brotmesser und legt eines auf Siniathons Tischseite und das andere an seine.
    Dann nimmt er sich eines der frischen Brötchen und schneidet es auf. Die eine Hälfte des Brötchens bestreicht er mit ein wenig Honig, die andere mit der Marmelade. Bevor er anfängt zu essen, wartet er bis Siniathon ebenso weit ist.

  • Das überraschte Lächeln des Elfs wandelt sich in Dank, als er nickt und zwar das Messer neben seinem Brettchen platziert, sich aber deutlich mehr Zeit lässt mit dem Aufschneiden des Backwerksm, da er zuerst noch - erneut recht informell - Tee einschenkt. Heute ist es etwas Fruchtiges.
    Für sein Brötchen wählt er die Kombination aus Honig.. und Honig.
    "Berauschend.." Das klingt nachdenklich. "Was habt ihr zu euch genommen, dass es berauschend wirkte?"

  • Thalion grübelte kurz.


    "Es waren Früchte, glaube ich. ... Früchte, die wie Beeren aussahen. Allerdings kenne ich keinen Namen oder das Herkunftsland. Es ist schon sehr lange her und kann mich nur noch daran erinnern, dass sie rot gewesen waren.
    Sie schmeckten aber nicht, als wären sie vergoren. Ich vermute, es war eher etwas magisches, kann es aber nicht genau sagen."


    Nachdem Siniathon sein Essen zubereitet hatte, nahm Thalion erst die Schale mit dem Tee, dankte seinem Gastgeber noch und trank dann erst einen Schluck Tee. Das grummeln seines Magerns war immer wieder leise zwischendurch zu vernehmen. Anschließend nimmt er sich das Brötchen mit der Marmelade und beißt hinein.

  • "Jede Kultur scheint ihre berauschenden Mittel zu kennen." Er lächelt kurz und hakt das Thema dann damit ab.
    Unfairerweise schafft der Elf es, seine Honigbrötchenhälfte zu verzehren ohne sich dabei in irgendeiner Weise zu bekleckern. Erst nach ein paar Minuten des besinnten Schweigens und einem vorangegangenen Schluck Tee stellt Siniathon wieder eine Frage.
    "Verzeiht, wenn ich mit der folgenden Frage in eure Privatsphäre vorzudringen drohe - doch die Erwähnung eures unruhigen Schlafes stimmt mich bedauernd. Sofern ihr wünscht, könnte sera Umiel Tel'Alan etwas Abhilfe schaffen.."

  • Thalion kaut gerade auf einem Bissen Brötchen und lässt sich deshalb die Zeit zuerst den Mund zu leeren. Selbstredend schafft Thalion es nicht, keine Krümel zu verteilen und seine Finger nicht mit Honig und Marmelade zu beschmieren.
    Seine Augenbrauen ziehen sich mit leichter Verwunderung zusammen. Es bilde sich eine senkrechte Denkerfalte über seiner Nase.


    "Ihr verletzt meine Privatsphäre damit nicht. Aber inwiefern denkt ihr, könnte mir Sera Umiel Tel'Alan da helfen?"

  • "Sie bekleidet den Rang einer ausgebildeten Medica der Tel'Alan - soweit ließe sich das zumindest in menschliche Begrifflichkeiten übersetzen. Ich wage zu vermuten, dass euer Unvermögen der ruhigen Nachtruhe nicht zwingend mit physischen Einschränkungen, sondern mit euren bisherigen Reisen zusammen hängen?"

  • Thalions Gesicht zeigt nun erst Verwunderung anschließend wieder einen nachdenklichen Ausdruck.
    Er antwortet nun ernst und selbstanalytisch.


    "Ihr habt eine hervorragende Kombinationsgabe. In der Tat plagen mich eher seelische Probleme. Allerdings kommt dies bei mir Phasenweise vor. Mal schlimmer, mal gar nicht.
    Dies ist wohl ein Preis den man zahlen muss, wenn man sich häufig in Kämpfe begibt. Wenn ich nun über diese speziellen Dinge reden möchte, dann suche ich mir eine Person die ich mag und die mich versteht.
    Ich bin aber nicht der Meinung, dass mir eine Medica dabei helfen könnte. Sicher, sie könnte mir zuhören und mir Ratschläge erteilen, aber die meisten habe ich vermutlich schon gehört oder selber daran gedacht.
    Gibt es eine andere Form von Hilfe, die ich noch nicht kenne und die ihr mir vorschlagen möchtet?"

  • Der Elf blickt ernst drein, auf seiner Stirn hat sich eine bedauernde Falte gebildet.
    "Wahrscheinlich wäre eine Priesterin hilfreicher für eure Leiden." Er schüttelt mit einem leisen Seufzen den Kopf. "Es wäre ein Verlust für die Menschheit, wenn ihr daran zerbrecht. Das, was ich euch anbiete, ist keine Lösung.. nur die Bekämpfung von Symptomen.
    Sera Umiel könnte euch eine temporäre Hilfe verschaffen, damit ihr in den Nächten, in denen ihr droht gar keine Ruhe finden zu können diese doch für einige Stunden erhaltet."