• Danara schaut sich langsam um, nicht begreifend was nun gerade geschieht sinkt sie in sich zusammen.


    "Xavie sieh mal, Möwen." Sagt sie leise und zeigt auf ein paar Möwen die sich vom Wind davon tragen.


    "Ich habe lange keine Möven mehr gesehn."

  • Auch wenn Katryna diese Art zu Reisen mittlerweile lange gewohnt ist, braucht sie einen Augenblick um deren Nachwirkungen abzuschütteln. Dann schließt sie einen Moment die Augen und hält ihr Gesicht in den Wind, tief die würzige Meeresluft einatmend, bevor sie Danaras Hand ergreift und ihr vorsichtig aufhilft, "Komm!" Kurz ist sie unschlüssig und scheint zu überlegen, nickt jedoch schließlich und wiederholt, "Komm!"

  • Sehr vorsichtig und behutsam führt Katryna Danara zum Rand der Klippe und dort über einen gut begehbaren Pfad ein gutes Stück hinunter, bis sie schließlich an eine Öffnung im Fels der Klippe kommen, durch die man in eine Höhle, scheinbar natürlichen Ursprungs, gelangt. Bei näherem Hinsehen fällt jedoch auf, dass der Natur an vielen Stellen nachgeholfen wurde, so dass aus dem unwirtlichen Felsloch eine erstaunlich heimelige Wohnstatt geworden ist. Zwar ist sie offensichtlich seit längerem schon nicht mehr benutzt, doch trotzdem noch mit all jenen Dingen ausgestattet, die es ermöglichen würden eine Zeitlang vor Ort zu verweilen.
    Katryna hilft Danara, sich auf einen kleinen Vorsprung zu setzen, der unter einer zweiten Öffnung, die praktischerweise einem Fenster gleicht, verläuft, so dass sie dort bequem hinausschauen kann. Dann nimmt sie ihr gegenüber Platz und betrachtet sie einen Moment lang etwas ratlos.

  • Mitfühlend reicht Katryna der jungen Frau erneut die Hand und hilft ihr noch einmal beim Aufstehen. Langsam führt sie sie in den hinteren Teil der Höhle, wo auf einem breiteren Vorsprung altes Stroh und ein paar kratzige Decken liegen. Rasch hat die Gräfin aus beidem ein provisorisches Lager geschaffen, so dass Danara sich hinlegen und schlafen kann.

  • Kurz nachdem sie liegt ist sie auch schon in einen tiefen Schlaf gefallen.


    Als sie wieder aufwacht, ist der nebel in ihren Augen soweit verschunden. Interessiert und fragend schaut sie sich um, als sie Katryna gewahr wird, bleibt ihr fragenden Blick auf ihr hängen.

  • Katryna hatte sich neben Danara gesetzt und ihre Gedanken schweifen lassen. Als die junge Frau nach einiger Zeit wieder aufwacht und sie fragend anschaut, muss die Gräfin wieder Willen lächeln, "Guten Morgen, Danara! Wie geht es dir?" Nun ist es an ihr, ihr Gegenüber prüfend zu mustern.

  • "Was mache ich hier? Wo ist Cylia?" Ihre Stimme wirkt ein wenig panisch, sie steht auf geht schnellen Schrittes nach draußen.


    "CYLIA, CYLIA!" Als sie auf ihr Rufen keine antwort bekommt dreht sie sich wütend zu der Gräfin um.


    "Wo ist Cylia, was habt ihr mit ihr gemacht?"

  • Die Gräfin beobachtet Danaras Bemühungen und antwortet ihr dann mit einem kleinen Lächeln lapidar, "Nichts! Wenn der Ordensmeister ihr nicht den Kopf abreisst, weil sie so unachtsam war dich zu verlieren, dürfte es ihr gut gehen!"
    Sie betrachtet die junge Frau vor ihr erstaunlich gelassen, dann bemerkt sie ein wenig ironisch, "Vielleicht verzichtest du freundlicherweise darauf so zu schreien... erstens bringt es überhaupt nichts und zweitens..." Sie läßt den Satz offen und fügt statt dessen an, "Ich finde es äußerst erstaunlich, dass dir diese kleine Ordensschwester so wichtig zu sein scheint, dass das erste, was du tust, die Suche nach ihr ist... hat man dich mittlerweile so gut auf das Gehorchen konditioniert, dass es dir in Fleisch & Blut übergegangen ist? Oder sind das noch die Nachwirkungen des hübschen, kleinen Mittelchens, mit dem deine reizende Gefängniswärterin dich ruhigzustellen pflegte, wenn sie es für angebracht hielt?" Aus der leichten Ironie ist mittlerweise offener Spott geworden.

  • Weiter als ein paar Schritte den Weg nach oben kommt sie nicht, scheint ihr der Weg dort hinauf doch auch gar nicht erstrebenswert und zudem hat sie eigentlich auch gar keinen Grund dort hin zu gehen.


    Katryna wartet einen kurzen Augenblick, dann geht sie Danara nach, bleibt jedoch am Eingang zur Höhle stehen und gibt ihr zur Antwort, "Rührende Geschichte! Wirklich! Nur leider knapp an der Wahrheit vorbei, meine Liebe!" Sie wirft der jungen Frau noch einen kurzen Blick zu und macht sich dann auf den Weg den Pfad hinunter zum Wasser.

  • Danara sieht ihr eine weile nach, es ärgerte sie das sie hier war, das sie beschimpft wurde und das sie nicht wegkonnte. Sie biss sich auf die Unterlippe, am liebsten hätte sie geschrien, aber das brachte nichts.


    Sich hinsetzen und schmollen, würde Katryna sicherlich wieder einen Grund geben sie zu verspotten. So folgte sie der Gräfin schließlich und hofft so einen Ausweg aus ihrer Situation zufinden.

  • Unten am Fuss der Klippe führt der Weg zu einer von Felsen gesäumten Bucht und dem dazugehörigen kleinen, abgelegenen Strand. Katryna hat es sich auf einem der sonnengewärmten Steine im Windschatten einiger größerer Felsen bequem gemacht und läßt ihren Blick über die Weite des Meeres schweifen.
    Als sie bemerkt, dass Danara ihr gefolgt ist, lächelt sie zufrieden und fordert die junge Frau dann freundlich auf, "Komm, setzt dich zu mir! Wenn du möchtest, erkläre ich dir gerne, warum du hier bist... vorausgesetzt du bist bereit mir zuzuhören!" Sie schaut sie ernst an.

  • Danara atmet tief ein und setzt sich zu Katryna, was anders blieb ihr ja nicht übrig........


    Sie schluckt eine bissige Erwiederung hinunter und wartet darauf das Katryna mit ihrer Erklärung beginnt.


    Derweil schaut sie auf das Spiel der Wellen.

  • Danaras Schweigen als Zustimmung auffassend, beginnt Katryna, "Als du damals fortgelaufen bist, ist hier für einige Leute eine Welt zusammengebrochen. Niemand konnte begreifen, warum du ohne ein Wort, ohne irgendein Zeichen einfach weggehen konntest... trotz allem, was man versucht hat für dich zu tun!"
    Sie macht eine kleine Pause und schaut die junge Frau traurig an, "Ich selber war in erster Linie enttäuscht... hatte ich doch erwartet, du würdest dich an mich wenden, wenn etwas nicht in Ordnung wäre... du würdest mir soweit vertrauen. Aber dem war wohl nicht so..."
    Ein bedauerndes Lächeln huscht über ihre Züge, "Xavie hat dein Verschwinden wohl am tiefsten getroffen... abgesehen von deinem Vater vielleicht. Aber Xavie hat Tage und Nächte damit verbracht dich zu finden! Zu ergründen, warum du nicht bleiben wolltest... oder konntest. und irgendwann hat er mich genug gedauert, dass ich ihm meine Hilfe angeboten habe, die er erst etwas skeptisch, dann jedoch mit dem Mut der Verzweiflung auch angenommen hat."
    Sie schweigt einen Moment und fährt dann fort, "Ich weiß nicht, ob und wenn ja, woran du dich noch erinnern kannst, aber Xavie und ich fanden dich in Merndil auf Montralur wieder... in Begleitung eines zauberhaften Herren namens Hasgar."
    Der Blick der Gräfin liegt beobachtend auf Danaras Zügen, während sie weiterspricht, "Er hatte dich verhext & deinen Geist verwirrt, so dass du glaubtest er wäre dein Ein und Alles... wenn uns damals nicht Magistra Isdiriel zu Hilfe gekommen wäre, der es gelang diesen Zauber, zwar nicht aufzuheben, aber doch so zu modifizieren, so dass wir Hasgar vertreiben & dich wieder hier her nach Lantra bringen konnten, ich weiß nicht was dann geschehen wäre..."
    Die Erinnerung an Danaras Ausbruch auf der Strasse damals in Merndil läßt Katryna noch heute schaudern. Rasch verdrängt sie sie jedoch und berichtet weiter, "Das war vor etwa acht Monaten... damals sah ich meine Schuldigkeit als getan an und habe mich nicht weiter um die Einzelheiten gekümmert, zumal der Orden die Heilung deines Geistes stets als schwierig & langwierig dargestellt hat. Dazu kamen etliche anderweitige Verpflichtungen... kurzum, erst heute Morgen kam Xavie in Begleitung einer gewissen Lady Dunja zu mir und berichtete, dass er sich Sorgen um dich machen würde. Auf meine Fragen hin, kam heraus, dass er seit deiner Rückkehr nach Lantra versucht hat, dich sehen zu dürfen, es ihm aber stets aus den verschiedensten Gründen verwehrt wurde. Dagegen war es seiner Begleiterin wohl erlaubt worden sich mit dir zu treffen und das, was sie dabei gesehen, bzw. erlebt hat, hat sie so sehr erschüttert, das sie Xavie beschworen hat, etwas zu unternehmen. Was sie dann anscheinend zu mir brachte."
    Sie lächelt leicht, während ihr Blick ernst bleibt, "Danara, als ich dich heute Morgen sah, sind mir viele Dinge durch den Kopf gegangen... und nur wenige davon waren auch nur ansatzweise freundlich gegenüber dem Ordensmeister oder deinem Vater...!"
    Ein grimmiges Stirnrunzeln begleitet ihre Worte, während sie leise bemerkt, "Was ich heute Morgen von dir gesehen habe, war nur noch ein Schatten der Danara, die ich von früher kannte! Ich erfuhr, dass du zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder draussen warst und dass diese Cylia dich 'ruhigzustellen' pflegt, wann immer sie der Meinung ist, es wäre angebracht. Und ich gestehe, mir wurde bewußt, was sie wirklich taten... Wenn du damals davongelaufen bist, weil du das Gefühl hattest eingesperrt zu sein... weil du dich von aller Welt verlassen glaubtest... scheinen sie wirklich zu glauben, dir wäre nun damit geholfen, indem man dafür sorgt, dass aus deinen Befürchtungen und Ängsten Wahrheiten werden. Indem man dich tatsächlich einsperrt... dir den Umgang mit deinen Freunden verwehrt. Ich fragte mich, wie lange wirst du das noch aushalten? Wenn man dich auch regelmässig 'ruhigstellt' um dein Elementar unter Kontrolle zu halten... ich fragte mich, ob dieses Leben, dass man dich zwang zu leben, dir lebenswert erschiene."
    Sie macht eine kleine Pause, "Und mir wurde klar, dass du gar nicht mehr auszureissen brauchst. Sie haben dir genug Grund gegeben, dich auf ganz andere Art & Weise heimlich, still und leise davonzumachen. Wenn das so weitergehen würde, würdest du dich nie wieder erholen..."
    Gegen Ende ist ihre Stimme immer leiser geworden und schließlich wendet sie zornig ihren Blick ab, während sie noch anfügt, "Wenn ich gewußt hätte, was dir hier bevorsteht... ich hätte dir niemals geraten zurückzukehren... niemals!!! Eher hätte ich dir geholfen noch viel weiter fortzulaufen!"

  • Danara hat die ganze Zeit still da gesessen den Blick auf Meer gerichtet. Weder der Name Hasgar sonst etwas was Katryna erzählt führen zu irgendwelchen regungen in ihrem Gesicht.


    Auch nach Katrynas Erklärung bleibt sie still, hin und wieder lächelt sie versonnen wenn sie eine Möwe sieht. Nach einer weile steht sie auf und geht hinunter zum Meer.


    Hier und dort liegen kleine weiße Muschelhälften im Sand, einige hebt Danara vorsichtig auf befreit sie von Sand und bewundert ihre Schönheit.

  • Katryna schaut Danara nach und schüttelt ratlos den Kopf. Langsam aber sicher ist sie mit ihrer Weisheit am Ende und bis zum Äußersten zu gehen, scheint ihr noch nicht angebracht. Auch wenn dieser Ort hier geschützt genug ist, um weder Danara, noch sich selbst, noch irgendetwas anderem zu schaden. Ein kleines freudloses Lächeln huscht über ihre Züge, während sie weiter Danara zuschaut. Hauptsache sie scheint glücklich zu sein... glücklicher zumindest als im Palast.

  • Nachdem sie einnige Muscheln gesammelt hat, setzt sie sich und sortiert sie nach Größe und Form und läßt sich dabei Zeit.


    Nachdem sie alles sortiert hat, zieht sie ihre Beine an und legt ihren Kopf auf die Knie und begutachtet ihr Werk.