Barden in der Botschaft

  • Kurz nachdem Bellaria die Nordstraße verlassen hat macht sich die Empfangseskorte bemerkbar in dem sie zu ihr tritt.


    "Willkommen in Estel Haeron, es freut mich Euch begrüßen zu dürfen, sera... Bellaria?" Die Frage kommt weniger zweifelnd als höflich daher. Die leicht gerüstete Hên, offensichtlich eine Wächterin, die dort mit leichtem elbischen Akzent spricht, hat zur Begrüßung ihr Haupt leicht geneigt und sieht die Bardin nun fragend an.
    "Wohin darf ich Euch geleiten?"

  • Trotz der mentalen Vorbereitung, zuckt die Bardin zusammen, als sie die Elbe schließlich wahrnimmt. Ihren Namen zu hören trifft sie ebenso unvorbereitet. Verwundert schaut sie ihr Gegenüber an.
    Ja... Woher...?
    Die Worte sind ebenso schnell gesprochen wie gedacht. Nach kurzem Sammeln und einem etwas verlegenen Lächeln fängt sie jedoch noch einmal an.
    Seid gegrüßt. Ich bin Bellaria. Ich bin hier, um Endúneath zu sehen. Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr mich zu ihm bringen könntet.

  • Die Wächterin lächelt.
    "Wir tendieren dazu relevante Informationen auszutauschen," beantwortet sie die halb ausgesprochene Frage ihres Gastes.


    "Cýrondae Endúneath befindet sich gerade in der Heilerstation. Ich werde Euch zu ihm bringen, so Ihr mir folgen möchtet." Die begleitende Geste unterstreicht die Aufforderung, darauf wendet sich die Wächterin in Richtung der Siedlung und beginnt langsam loszugehen, sodass Bellaria mit Leichtigkeit zu ihr aufschließen kann.

  • Der Weg führt die beiden zwischen aus Bäumen gewachsenen Quartieren hindurch, deren oberes Geäst scheinbar aufeinander zu zu wachsen scheint, als wolle es eine Art Tunnel bilden. Oder eher eine Brücke?


    "Mein Name ist Helathel en-Cyrchanyon, ich bin Mitglied der Wache Estel Haerons. Ihr seid zum ersten Mal hier?"


    Am Ende des Weges befindet sich ein mehrere Schritt hoher Baum, der zum Teil aus Holz und zum Teil aus violett schimmerndem Kristall zu bestehen scheint. Auch bei genauerem Hinsehen bleibt unklar, ob die verschiedenen Elemente nur miteinander verwoben sind oder wirklich fließend ineinander übergehen. Ohne Zweifel befindet sich dort ein nicht unerhebliches Kraftzentrum, man kann es geradezu spüren - oder hören.


    Ansonsten ist es recht ruhig in der Siedlung. Nicht dass niemand unterwegs wäre, man scheint lediglich die Stille zu schätzen. Lediglich von der rechten Seite ertönt ein wenig Waffenlärm und einige Rufe, was aufgrund der ansonsten entspannten Lage eher nach einer Übungseinheit als nach ernsthaften Auseinandersetzungen anmutet.


    Auf dem zentralen Platz, der sich um den halbkristallinen Baum erstreckt, angekommen korrigiert die Wächterin ihren Kurs nach links.

  • Die Bardin nickt der Wächterin freundlich zu.
    Es freut mich, Euch kennenzulernen. Es ist mein erster Besuch, ja.
    Was man durchaus daran erkennen kann, dass Bellaria alles fasziniert mustert. Zwar war ihr eine solche "Bau"-Kunst nicht fremd, doch ist dies hier aufwändiger als das, was sie kannte. Sicherlich auch wegen der Farbe betrachtet die Bardin besagten Baum aufmerksam. Sie ist jedoch bedacht, ihrer Wegweiserin nicht zu verlieren und diese auch nicht mehr als nötig aufzuhalten.

  • Ihre Eskorte zu verlieren wäre eine wirklich anspruchsvolle Aufgabe. Mit ihren etwa sechzig Einwohnern und symmetrischen Struktur ist die Siedlung äußerst überschaubar - oder wäre es zumindest, wenn man sich im oberen Stockwerk der Bäume befände. Doch Helathel macht keine Anstalten zwischen den Gebäuden verstecken zu spielen - sie passt ihre Geschwindigkeit sogar an die des Gastes an - insofern sollte es Bellaria leicht fallen zu folgen.


    "Nun, dann kann ich Euch nur empfehlen im Anschluss eine Führung in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele interessante Dinge zu erfahren."


    Der Weg, den die Wächterin einschlägt verlässt den zentralen Bereich, vobei an einem größeren Baumkonstrukt das direkt am Platz wächst, hin zu dem was von der Größe her eindeutig als zentrales Gebäude des westlichen Siedlungsteils auszumachen ist.

  • Beim Eintritt ist die Heilerstation sofort als durchaus gut ausgestattetes Lazarett zu erkennen. Verschiedene Bereiche sind mit Tüchern abgetrennt und überall an den Wänden finden sich Dinge wieder, die auf die eine oder andere Art zur Behandlung von Wunden oder Krankheiten geeignet zu sein scheinen.


    Auf einer der erhöhten Liegegelegenheiten sitzt Endúneath und sieht die Bardin zunächst etwas erstaunt an, nickt ihr dann aber freundlich zu. Der rechte Ärmel seines Kimonos ist aufgerollt, sodass er die Sicht auf den geschienten Unterarm freigibt, der wohl die Anwesenheit des Hên hier erklärt. Er hat eine Tasse Tee in der linken Hand. Sonst ist scheinbar niemand anwesend.


    "Bellaria," lächelt er ihr zu, "was führt dich hierher? Ich hoffe nicht die Aussicht auf Musik, ich fürchte mit der kann ich kurzfristig nicht dienen."

  • Bellaria tritt langsam näher. Zuerst lächelt sie den Wächter an, doch ihr Ausdruck schlägt sehr schnell in Besorgtheit um beim Anblick des Armes. Als ihr Blick aber die Teetasse streift, ist das Grinsen zurück auf ihren Lippen.
    Als Helathel sagte, dass du dich in der Heilerstation befindest, hoffte ich ja, dass du nicht als Patient hier bist. Aber wie ich sehe... Was ist passiert?
    Zögernd bleibt sie etwa einen Meter vor der Liege stehen. Sie ist sich nicht sicher, wie sie ihn unter all den Umständen begrüßen soll. Schließlich schaut sie sich nach einer Sitzgelegenheit um.

  • Endúneath schüttelt kurz den Kopf und seufzt.
    "Nichts, was in dieser Situation weiter schlimm ist. Nur eine dieser Nächte, bei der man froh ist sie in Sicherheit und nicht in der Schlacht zu verbringen, wo sie einen das Leben kosten würde. Wobei ich in einer wirklichen Schlacht wohl hoffentlich konzentrierter gewesen wäre als beim heutigen Waffentraining, " sein Blick wandert zu seinem Arm.


    Mit einem kräftigen Schluck leert er die Tasse, stellt sie beiseite und kommt dann mit ein wenig Nachhilfe seines linken Armes zum Stehen.


    "Aber damit hat es sich für heute. Mehr Zeit für Kodexstudien. Aber zuerst und unter der Gefahr mich zu wiederholen... sag, was führt dich hierher?"

  • Ja, den Arm solltest du erst einmal schonen. Ich hatte noch überlegt, ob ich die Laute mitnehmen soll... Aber ich bin wohl noch ein paar Tage länger in Amonlonde.
    Als es um den Grund ihres Besuches geht, schaut sie kurz nach unten. Fast wirkt es so, als wiche sie seinem Blick aus - oder denkt sie nur über ihre Wortwahl nach?
    Kassandra und ich haben uns über das Amulett unterhalten, das wir für dich erschaffen haben und wir würden es uns gerne noch einmal anschauen. Ich wollte fragen, ob ich es für ein paar Tage ausleihen dürfte.
    Bellarias Blick wandert zum Hals des Wächters, wo sie das Amulett vermuten würde. Schließlich schaut sie ihn wieder direkt an.

  • "Soso. Wundersame Genesung, mmh?" Endúneath schüttelt mit einem Anflug von Ungehaltenheit den Kopf, die aber sofort wieder zu verfliegen scheint. Das Schmuckstück ist nicht zu sehen.


    "Das Amulett befindet sich in meinem Quartier. Da ich in absehbarer Zeit keine Außeneinsätze habe könnt ihr es gerne zur Untersuchung haben. Gibt es irgendwelche neuen Vermutungen?"


    Mit einer einladenden Geste weist er in Richtung Ausgang, auf den er sich zu bewegt.

  • Wundersame Genesung? Wovon redest du?
    Fragend schaut sie Endúneath an, dessen Reaktion sie erstaunt. Dennoch folgt sie ihm Richtung Ausgang.
    Vermutungen? Nein. Wir wundern uns nur immer noch über das Geschehene und erhoffen uns Antworten durch eine ausführliche Untersuchung.

  • "Mhm. Nun, als ich heute versuchte sie zu sprechen wurde ich von der Haushälterin mit der Begründung, es ginge ihr nicht gut, abgewiesen. Aber ich kann nicht sagen dass es mich überrascht, dass sie dennoch Besuch empfangen hat. Ich kenne nur wenige Arten körperlichen Unbehagens die sich dadurch äußern, dass die betroffene Person Türen zuschlägt, wenn mein Besuch angekündigt wird."


    Draußen angekommen begeben sie sich wieder auf einen der Hauptwege in Richtung des halbkristallinen, zentralen Baumes.


    "Hat sie dir gegenüber irgendetwas verlauten lassen, was mit ihr - oder mit mir - ist? Habe ich irgendjemanden umgebracht der so ähnlich aussah wie sie?"

  • Endú... ihr geht es wirklich nicht gut und ich mache mir auch große Sorgen um sie. Sie hat mich ins Vertrauen gezogen, mich jedoch auch gebeten, den Grund ihres Befindens für mich zu behalten.
    Bellaria seufzt tief. Die Worte klingen fast flehend. Die Zerrissenheit merkt man ihr deutlich an. Aber ein Versprechen ist ein Versprechen, auch wenn sie selbst der Meinung ist, dass der Wächter erfahren sollte, was los ist.
    Du hast nichts ... falsch gemacht. Es ist sehr kompliziert.
    Der vorletzte Satz ist zögerlich und nicht ganz überzeugend, auch wenn die Bardin durchaus an die Wahrheit der Aussage glaubt.

  • "Ist das so. Nun, eigentlich ist es eine meiner Hauptaufgaben komplizierte Problem zu lösen, aber wenn sera meint, dass sie lieber nicht mit mir darüber spricht und einen großen Bogen um mich macht, so ist das ihre Entscheidung."


    Es folgt ein Moment der Stille.


    "Ich gehe einmal davon aus, dass es keine gute Idee ist mich in nächster Zeit bei ihr blicken zu lassen?"


    Die beiden überqueren derweil den zentralen Platz in einiger Distanz zum ivor galadhremmen und bewegen sich in Richtung des Siedlungsviertels, aus dem die Kampfgeräusche gekommen waren.

  • Ach, Endú...
    Wieder ist die Zerrissenheit der Bardin deutlich spürbar. Sie weiß nicht recht, was sie darauf entgegnen soll, deshalb lässt sie es ganz.
    Ich befürchte, dass sie erst einmal weiterhin versuchen wird, dir aus dem Weg zu gehen. Falls ich ihr irgendetwas ausrichten soll... Ich rede schon mit ihr, glaub mir, aber ich sehe gerade leider keine Lösung.
    War ihre Aufmerksamkeit vorhin auf ihre Umgebung gerichtet, nimmt sie nun davon kaum etwas wahr.