Nefa spinnt. Also, jetzt richtig (ohne Wolle).

  • Zitat

    Original von Agnes


    ... sie hat drei erwachsene Töchter. Wenn das kein guter Plan ist, weiß ichs nicht?!


    Das meinst Du nicht ernst, oder!? 8o


    Zitat

    Original von Agnes
    ... Und jetzt lebt sie von ihrer Rente, 700,-/Monat wenn ichs jetzt nicht falsch in Erinnerung hab.


    Sie ist mit 64 Rentnerin (also Frührentnerin) und bekommt 700,-/Monat, wobei sie viele Jahre lang Hausfrau und Mutter war? Wenn ich meine bisherige Rentenanwartschaft so anschaue ist das nicht so einfach und ohne Zusatzversicherung nicht machbar ...


    Zitat

    Original von Agnes
    ... Also weder anzurechnen noch auszuschließen, also wäre ich froh, wenn wir diesen Aspekt einfach mal außen vor lassen könnten. ...


    An sich ist es aber genau der Punkt, der zu klären ist. Es dreht sich nämlich darum, wie ein solches Leben zu finanzieren ist, ohne dafür andere bezahlen zu lassen (und mit "andere" ist auch die Gesellschaft an sich gemeint).


    Wenn man in seinem Leben so viel gearbeitet bzw. geleistet hat, dass man ausreichend Rücklagen (und sei es in Versicherungen, im Besonderen in Zusatzversicherung) hat, um sich einen solchen Lebensstil zu leisten, dann ist das absolut okay. Wer es mag und auf so viele Sachen verzichten kann und will, der soll es machen.


    Anders wäre es aber zu betrachten, wenn Jemand "aussteigt" und die Gesellschaft (und damit alle, die arbeiten gehen) das dann finanzieren muss. Oder wie es schon geschrieben wurde:


    Zitat

    Original von Endúneath Indoryst
    ... Wers mag und dabei das Sozialsystem nicht belastet, darf das gerne machen. ...


    Zitat

    Original von Lerona
    ..., dann reicht die gesetzliche Rente oder Pflegeversicherung sowieso nicht aus, ..., ganz gleich wie viel man dafür schuftet.


    Was aber kein Grund sein sollte jetzt gar nicht mehr in die Kasse einzuzahlen und nur noch die Anderen zahlen zu lassen, oder!? Außerdem gibt es dafür schließlich Zusatzversicherungen.


    Zitat

    Original von Lerona
    Ich finde das Konzept von Frau Donath schön... würde allerdings auch für den 'worst case' ein 'sozialverträgliches Frühableben' mit einplanen.


    Dass es "sozial verträglich" ist wird die Trauer und die Wut der Kinder sicher verringern ...


    Zitat

    Original von Agnes
    ... die Zeitfresserei, die ein "geregeltes", will sagen: normales Einkommen fordert und unterstützt. Irgendwo stand da ein schönes Beispiel:
    Ein Auto haben, um zur Arbeit zu kommen, um Geld zu verdienen, um das Auto zu finanzieren. Benutze Katze mit Schwanz. ...


    Arbeiten, um Geld zu verdienen, das man für das tägliche Leben braucht, ist nur aus einem sehr komischen Blickwinkel "Zeitfresserei". Ich glaube hier auf dem Forum IT zu spielen frisst irgendwie mehr Zeit, die man an sich produktiver nutzen könnte (wobei es natürlich Spaß macht und damit will ich Niemanden was vorschreiben - aber ich denke Ihr wisst, was ich mit dem Vergleich meine).


    Übrigens: Ich habe kein Auto und verdiene trotzdem Geld. Um mal mit Freunden weg zu gehen. Um ein Hobby zu finanzieren. Um in Urlaub zu fahren. Um mir Kleidung zu kaufen. Um mir Essen und Trinken zu kaufen. Um eine zusätzliche Rentenversicherung zu bezahlen. usw.


    Es gibt viele Gründe Geld zu verdienen. In die gesetzlichen Kassen einzuzahlen gehört übrigens auch dazu.


    Zitat

    Original von Agnes
    ... Ich wollte eigentlich auf eine objektive Diskussion/Gedankensammlung hinaus, wo auf dem Weg zwischen dem, was die Dame macht und dem, was ich lebe ein gemütlicher Platz für mich sein kann.


    Im ersten Beitrag wurde aber generell nach den Gedanken zu dem Lebenskonzept der Dame gefragt - und dazu hat hier auch meines Erachtens nach jeder seine Meinung gesagt:


    Zitat

    Original von Agnes
    Ich will eure Gedanken dazu!


    Abgesehen davon, dass Meinungen und Diskussionen nie objektiv sind und sein können.


    Zitat

    Original von Agnes
    ..., sondern ich will mein eigenes Leben in Bezug auf Besitz und materiellen Bedarf runterschrauben. ...


    Grundsätzlich ein guter Gedanke sich nicht mehr dem Konsumzwang der Gesellschaft anpassen zu wolllen. Und ich bin sicher, dass alle hier (wenn sie auch selbst diesen Weg nicht gehen möchten) Dich durchaus unterstützen würden.


    Nur muss halt auch dieser Weg finanziert werden - und ich glaube die Kritik ging einzig und allein darum. Nicht um den Konsumverzicht.


    Zitat

    Original von Agnes
    ... In einem Holzhaus ist die Brandgefahr nicht wirklich nennenswert höher als in jedem anderen.


    Aber auch nicht niedriger ;)


    Zitat

    Original von Braja
    ..., da ist es nicht einfach damit getan zu sagen: "Dann geht man zum Arzt, das bezahlt die Krankenkasse." ...


    Wenn ich die Zusatzbeiträge der Krankenkassen sehe, dann muss man feststellen, dass im Endeffekt nicht die Krankenkasse die Leistungen von Leuten, die nicht genug Geld haben und keine Zusatzversicherung hatten, bezahlt, sondern die arbeitenden Mitglieder. Ergo: Wir.

  • Zitat

    Original von Agnes
    Naja, aber dann gilt immer noch, dass sie rund 700 Euro Rente bekommt, aber keine Miete bezahlt und die Nebenkosten unter 50,- im Monat liegen. Ganz ohne finanziellen Spielraum ist sie nun wirklich nicht.


    Ich hab das so für mich übrigens nicht vor. 16m² und kein Strom sind vielleicht machbar, aber sicher in unseren Breiten nicht sinnvoll, wenn man Kinder haben will. :D


    Warum muss ich jetzt spontan an Öff Öff denken... Hatte der nicht auch ein Kind mit seiner Frau? Okay, die Frau ist samt Kind abgehauen, aber kurzzeitig haben die doch in ihrem Erdloch gehaust zusammen...


    Wenn du weniger abhängig von außen sein willst, wäre ein Gemüsegarten, und sei es nur in klein, mal ein Experiment für dich. Fang mit Kresse an, die wächst so schön schnell und motivierend 8f Eigene Tomaten und eigener Salat schmecken eh viel besser. Eigenes Brot backen ist auch super... schmeckt auch besser, muss man nur genug Zeit für haben.


    Wer "unabhängiger" leben will, muss in jedem Fall damit rechnen, dass es mehr Zeit braucht! Ob ich nun Vollzeit arbeite um mir ein "normales" Leben zu ermöglichen oder ob ich "Vollzeit" arbeite um mir ein "anderes" Leben zu ermöglichen. Das ist beides eine Frage von dem was man will. Es wird nicht wirklich weniger Arbeit werden. Ob ich nun arbeiten gehe um mir eingelegte Pflaumen zu kaufen, oder ob ich Pflaumen sammeln gehe und die Pflaumen einlege, das gibt sich nicht wirklich viel.

    Det var øl
    berusende ord
    det var sommer det var sol
    det var hjerter i brann
    blikkstille vann
    alt på denne jord
    Og det var kjærlighet
    Kisiblog eifelkind - erneut reanimiert(mehr oder weniger) 1x pro Monat aus Belgien 8f

  • Zitat

    Original von Askir


    Das meinst Du nicht ernst, oder!? 8o


    Bis zu einem gewissen Grad schon. Wenn ich ein Kind großziehe, finde ich schon (vorausgesetzt, dass das Verhältnis gut ist), dass ich erwarten kann, dass das Kind auch für mich da ist, wenn ich mal nicht mehr kann. Ich werds mit meinen Eltern definitiv so handhaben, wenn ich es irgendwie gewuchtet kriege (und die das wollen, versteht sich).


    Zitat


    Sie ist mit 64 Rentnerin (also Frührentnerin) und bekommt 700,-/Monat, wobei sie viele Jahre lang Hausfrau und Mutter war? Wenn ich meine bisherige Rentenanwartschaft so anschaue ist das nicht so einfach und ohne Zusatzversicherung nicht machbar ...


    Wie ich bereits sagte, kann ich dazu nichts sagen, weil ich sie nicht gefragt hab.


    Zitat

    An sich ist es aber genau der Punkt, der zu klären ist. Es dreht sich nämlich darum, wie ein solches Leben zu finanzieren ist, ohne dafür andere bezahlen zu lassen (und mit "andere" ist auch die Gesellschaft an sich gemeint).


    Wenn man in seinem Leben so viel gearbeitet bzw. geleistet hat, dass man ausreichend Rücklagen (und sei es in Versicherungen, im Besonderen in Zusatzversicherung) hat, um sich einen solchen Lebensstil zu leisten, dann ist das absolut okay. Wer es mag und auf so viele Sachen verzichten kann und will, der soll es machen.


    Eben. Nur war der Tenor der Antworten am Anfang eher, dass es höchst unwahrscheinlich sei, dass sie das so finanziert bekommt, und dagegen sperre ich mich, das ist mir als Diskussionsgrundlage zu stressig.


    Zitat

    Anders wäre es aber zu betrachten, wenn Jemand "aussteigt" und die Gesellschaft (und damit alle, die arbeiten gehen) das dann finanzieren muss.


    Da stimme ich dir zu, da sie aber (in dem Radioding, glaube ich) auch finanzielle Unabhängigkeit als Beweggrund für dieses Experiment zugrunde gelegt hat, ist davon eher nicht auszugehen, richtig?


    Zitat

    Original von Endúneath Indoryst
    ... Wers mag und dabei das Sozialsystem nicht belastet, darf das gerne machen. ...


    Jeder "belastet" das Sozialsystem. Das ist Sinn und Zweck des ganzen: füreinander zu sorgen.


    Zitat

    Arbeiten, um Geld zu verdienen, das man für das tägliche Leben braucht, ist nur aus einem sehr komischen Blickwinkel "Zeitfresserei". Ich glaube hier auf dem Forum IT zu spielen frisst irgendwie mehr Zeit, die man an sich produktiver nutzen könnte (wobei es natürlich Spaß macht und damit will ich Niemanden was vorschreiben - aber ich denke Ihr wisst, was ich mit dem Vergleich meine).


    Übrigens: Ich habe kein Auto und verdiene trotzdem Geld. Um mal mit Freunden weg zu gehen. Um ein Hobby zu finanzieren. Um in Urlaub zu fahren. Um mir Kleidung zu kaufen. Um mir Essen und Trinken zu kaufen. Um eine zusätzliche Rentenversicherung zu bezahlen. usw.


    Es gibt viele Gründe Geld zu verdienen. In die gesetzlichen Kassen einzuzahlen gehört übrigens auch dazu.


    Stimmt alles. Diese ganzen Möglichkeiten hat sich Frau Donath auch gar nicht genommen. Sie hat Geld, sie pflegt Hobbies, die was kosten und sie lebt nicht nur von dem, was sie selbst anbaut. Zum Thema Zusatzversicherung kann ich, wie gesagt, nichts sagen.


    Zitat

    Im ersten Beitrag wurde aber generell nach den Gedanken zu dem Lebenskonzept der Dame gefragt - und dazu hat hier auch meines Erachtens nach jeder seine Meinung gesagt


    Siehe oben.


    Zitat

    Grundsätzlich ein guter Gedanke sich nicht mehr dem Konsumzwang der Gesellschaft anpassen zu wolllen. Und ich bin sicher, dass alle hier (wenn sie auch selbst diesen Weg nicht gehen möchten) Dich durchaus unterstützen würden.


    Nur muss halt auch dieser Weg finanziert werden - und ich glaube die Kritik ging einzig und allein darum. Nicht um den Konsumverzicht.


    Frag mal Endú ;)


    Zitat

    Aber auch nicht niedriger ;)


    Wenn es aber statt dem Holzhaus um einen Betonbau gegangen wäre, wäre das Thema sicher nicht aufs Tapet gekommen, nichtoder? :D


    Zitat

    Wenn ich die Zusatzbeiträge der Krankenkassen sehe, dann muss man feststellen, dass im Endeffekt nicht die Krankenkasse die Leistungen von Leuten, die nicht genug Geld haben und keine Zusatzversicherung hatten, bezahlt, sondern die arbeitenden Mitglieder. Ergo: Wir.


    In einem Land, in dem aufgrund der kapitalistischen Wirtschaft und der aktuellen wirtschaftlichen Lage "Vollbeschäftigung" Wunschdenken bleiben muss, ist diese Tatsache leider nicht aus der Welt zu räumen. Insofern und um wenigstens die schlimmsten politischen Reizthemen außen vor zu lassen, würde ich darum bitten, dass wir wenigstens diesen Aspekt nicht in die Diskussion einschließen, weils dazu mehr konträre Meinungen als Menschen gibt.

  • Zitat

    Warum muss ich jetzt spontan an Öff Öff denken... Hatte der nicht auch ein Kind mit seiner Frau? Okay, die Frau ist samt Kind abgehauen, aber kurzzeitig haben die doch in ihrem Erdloch gehaust zusammen...


    Wenn du weniger abhängig von außen sein willst, wäre ein Gemüsegarten, und sei es nur in klein, mal ein Experiment für dich. Fang mit Kresse an, die wächst so schön schnell und motivierend 8f Eigene Tomaten und eigener Salat schmecken eh viel besser. Eigenes Brot backen ist auch super... schmeckt auch besser, muss man nur genug Zeit für haben.


    Wer "unabhängiger" leben will, muss in jedem Fall damit rechnen, dass es mehr Zeit braucht! Ob ich nun Vollzeit arbeite um mir ein "normales" Leben zu ermöglichen oder ob ich "Vollzeit" arbeite um mir ein "anderes" Leben zu ermöglichen. Das ist beides eine Frage von dem was man will. Es wird nicht wirklich weniger Arbeit werden. Ob ich nun arbeiten gehe um mir eingelegte Pflaumen zu kaufen, oder ob ich Pflaumen sammeln gehe und die Pflaumen einlege, das gibt sich nicht wirklich viel.


    Wer ist Öff Öff? ?(


    Eigenes Brot backe ich schon und übe mich zur Zeit auch im Verzicht, was importiertes Obst und Gemüse betrifft, wenigstens, wenn es nicht aus Europa kommt. (Bananen... ;( )


    Ein Gemüsegarten wäre ein Traum, aber ich als garstiger ALGonaut hab da im Moment wenig Hoffnung drauf.. Je nachdem, wo ich eine Wohnung finde, werde ich versuchen, jemanden zu finden, der Lust auf eine Schreber-WG hat. Das wäre ziemlich toll.


    Und nur, dass mich keiner falsch versteht: Meine Überlegungen gehen auf keinen Fall dahin, mir jetzt eine Hütte im Wald zu bauen, statt Reha und Arbeit zu machen und zu finden. Wenn ich irgendwann irgendwie so eine Lebensweise anpeile, dann ists da noch ein Stück hin. Und Konsumverzicht lässt sich ja auch jeden Tag praktizieren, den man in einer normalen Mietswohnung wohnt.


    Und klar "kostet" auch ein berufsfreies Leben Zeit. Aber wenn ich die Wahl habe, eine Stunde für 4,50 arbeiten zu gehen und mir dann Zutaten für einen gemischten Salat kaufen zu können und einen Pack Bioeier, oder Zeit damit zu verbringen, Gemüse anzuziehen, zu gießen, zu pflegen und Hühner zu füttern und zu misten - mach ich lieber zweiteres und gehe den direkten Weg. Hach. Schön wärs ja.


  • Öff Öff war/ist so ein Waldmensch, der "Die Schenker" gegründet hat. So ein mehr oder weniger Hippie/Aussteigertyp, der immer wieder mal im Fernsehen zu sehen war. Hier mal ein Link zu dem seiner Bewegung: http://die-schenker.de/


    Aber... kann an dem "Hach. Schön wärs." liegen: Hast du dir schonmal den Streß mit einem Garten angetan? also einem richtigen Garten aus dem du etwas ernten möchtest? Dann kommt ein Hagelsturm und macht dir die Ernte kaputt, dann kommen diese Dreckshasen und knabbern die Setzlinge tot oder Schnecken die den Salat zerlegen. Bäume tragen ja auch nicht jedes Jahr, manche Jahre ist da nix am Baum.
    Oder einen Hühnerstall... Ich mag ja Füchse eigentlich... aber in Verbindung mit Geflügel >.< Ich will gar nicht wissen wieviele unserer Puten denen zum Opfer gefallen sind damals :/ Oder mit dem Terz wegen der Geflügelgrippe oder anderen Vögelkrankheiten... Da durftest du die armen Tiere nicht raus lassen...


    Die Vorstellung klingt im ersten Moment natürlich schön, aber wenn man dann die negativ Seite mal betrachtet, ist das Leben egal wo, immer hart an einer Stelle und schön an einer anderen.

    Det var øl
    berusende ord
    det var sommer det var sol
    det var hjerter i brann
    blikkstille vann
    alt på denne jord
    Og det var kjærlighet
    Kisiblog eifelkind - erneut reanimiert(mehr oder weniger) 1x pro Monat aus Belgien 8f

  • Harte Zeiten gehören dazu. Dass nicht alles rosafluffig ist, ist schon klar, aber trotzdem kann ich aus solchen Dingen für mich mehr rausziehen. Mit Geflügel und Garten bin ich übrigens groß geworden, den Spaß kenn ich also ;)

  • mit einem Seiten- Blick auf die Enwicklung der Finanzmärkte (aktuell mal wieder Ölpreise)
    Es ist notwendig, die Befriedigung vitaler Lebensbedürfnisse lebender Menschen von deren Finanzierbarkeit zu trennen.


    zu den vitalen Bedürfnissen zähle ich mal Nahrung, Schutz vor Erfrieren ... Atemluft, Wasser, Schmerzfreiheit.... ein Raum zum Leben und die Möglichkeit mit anderen Menschen Kontakt zu halten


    ich bin sicher, das geben derzeit die erschlossenen Ressourcen dieser Welt für alle Menschen dieser Welt ohne weiteres her.
    Damit die Verteilung klappt, daran muss noch gearbeitet werden - und das könnte Dank Globalisiering durchaus geschafft werden.


    also verfolge den Gedanken Nebelchen ... das Konzept ist interessant

  • Hm...


    Wenn man jetzt mal das ganze romantisieren weg läßt und sich die Fakten der beiden Berichte anschaut, ernüchtert das schon...


    der lange Bericht ist von 2003, der kurze von 2010.
    In KEINEM der beiden steht etwas von 700Eu Rente! Da steht, das sie mit mitte 40 ihre Rente hat errechnen lassen, es wären umgerechnet 400Eu! (wenn sie weiter "normal" gearbeitet hätte! Sie ist als Mutter zu Hause geblieben und hat angeblich anschließend ja nur einen 400EU Job gemacht. Wo sollten 700Eu Rente herkommen?


    In dem Bericht von 2010 steht ,sie sei 61 Jahre alt. nicht 64... Und es steht nicht, das sie in Rent ist, sondern das sie als Krankenschwester jobben geht.


    Sie bekommt 2003 noch 470Eu brutto, das macht in ihrem Fall 370Eu netto. Sie hat monatlich 33Eu Fixkosten.
    Klingt ganz OK, aber in dem Bericht von 2010 steht, das sie monatlich 400Eu Ausgaben hat... Also ist das Leben wohl teurer geworden. Wie bezahlt sie das denn dann nun?


    AUSSERDEM:
    Sie hat ihr Haus 1993 bezogen. Dazu hat sie einen Kredit von 135.000 DM aufgenommen. Dieser Kredit ist abgezahlt. Wie lange, steht da nicht, aber gehen wir davon aus, erst kürzlich, das mach maximal 17 Jahre, um das Geld abzuzahlen. Ich laß mal Zinsrechnung weg, da ich ihren Krditzins nicht kenne. Ohne Zinsen müsste sie JEDEN Monat 661DM Raten PLUS Zinsen gezahlt haben.


    Somit hat sie garantiert eine lange Zeit wesentlich mehr gearbeitet, als in dem Bericht erzählt wird...



    Nüchtern betrachtet ist also dieses Aussteigerleben erst nach 20 Jahren so geworden, wie berichtet wird... Die genannten Zahlen jedenfalls erscheinen mir alle unplausiebel bzw fragwürdig...

  • Das hatte ich hierauf bezogen:

    Zitat

    Original von Endúneath Indoryst
    Also für mich liest sich das wie "gelebter worst case". Natürlich können die Sachen, die man sich unter "schlimme Dinge" vorstellt nicht eintreten, wenn man so lebt als wären sie bereits eingetreten.


    War aber nicht sehr ernst gemeint, nimms bitte nicht krumm. :oO



    Zitat

    Zitat Kisi:
    Die Vorstellung klingt im ersten Moment natürlich schön, aber wenn man dann die negativ Seite mal betrachtet, ist das Leben egal wo, immer hart an einer Stelle und schön an einer anderen.


    Dazu nochmal: Das ist ziemlich gut zusammengefasst und entspricht ziemlich genau dem, was ich auch denke. Das in Verbindung mit der Tatsache, dass ich, ums mal überspitzt zu formulieren, die Welt, in der wir leben, als Irrenhaus mit Pflegermangel wahrnehme, macht dann die "andere Seite" immer noch attraktiver. Äh. Verstehst du, was ich meine? Ich kriegs gerade nicht formuliert. (Und darf ich das auseinanderpflücken und dich auf meinem Blog zitieren?)


    Zitat

    Zitat Smjalita:
    Es ist notwendig, die Befriedigung vitaler Lebensbedürfnisse lebender Menschen von deren Finanzierbarkeit zu trennen.


    Und genau das ist es, was mich vorrangig treibt und weshalb ich diesen Thread aufgemacht hab.
    Auf der einen Seite weiß ich, dass ich, wenn ich so leben wollte, spätestens dann Schwierigkeiten bekäme, wenn mein erstes Kind da wäre - und zwar mit dem Jugendamt (was nicht heißt, dass ich nicht glaube, dass man ein Kind ohne weiteres auch unter solchen Lebensumständen erfolgreich großziehen kann). So blauäugig bin ich dann erstens doch nicht, zweitens könnte ein Kind diese Diskrepanz zwischen seinem und dem Leben seiner Spielkameraden wohl weniger gut aushalten als ich. Insofern werde ich _diese_ Lebensweise wohl eher erstmal nicht anstreben.
    Auf der anderen Seite finde ich es unerträglich, dass ich nicht für mich selbst sorgen kann. Und das ist ein Fakt. Entweder durch Arbeit oder per ALG II bekomme ich einen virtuellen Wert auf mein virtuelles Girokonto überwiesen, gehe zu einer Blechkiste und nachdem ich ein paar Knöpfe gedrückt habe, bekomme ich schwer zu entsorgendes Papier mit Glitzerkram drauf. Wenn ich dieses Papier jemandem gebe, der genauso wenig in der Lage ist, sich selbst zu versorgen wie ich, gibt der mir dafür Lebensmittel - obwohl sie ihm nicht gehören.


    Aber für mich selbst sorgen? Können kann ich das schon. Dazu brauche ich dann erstmal ein Stück Land, die Erlaubnis, es in diesen Sinne zu nutzen.. Gerade für den unteren Teil der Bevölkerung ist das schwerlich bis gar nicht zu finanzieren. Und bevor die Schrebergärten aufgeführt werden: Ich hab mal versucht, einen zu bekommen. Das ist ohne Übertreibung noch schwieriger, als als ALGonaut eine Wohnung zu finden. Und zwar, weil die Leute, die einen haben, ihn in der Regel nicht mehr hergeben und die wenigen, die den Besitzer wechseln, das schneller tun, als ich "Schrebergarten" getippt hab. Außerhalb von Kleingärten ein Stück Land oder Acker oder was auch immer zu pachten ist dann wieder nicht finanzierbar..


    Ich hoffe, es ist jetzt irgendwie verständlich, was ich meine. Ich hab irgendwie das Gefühl, an meiner eigentlichen Aussage vorbeigerannt zu sein.. :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Varus Rabeneiche
    [...] Nüchtern betrachtet ist also dieses Aussteigerleben erst nach 20 Jahren so geworden, wie berichtet wird... Die genannten Zahlen jedenfalls erscheinen mir alle unplausiebel bzw fragwürdig...


    Die Veröffentlichungsdaten der Reportagen darfst du nicht verwechseln mit den Zeitpunkten, zu denen die entstanden sind, da gibts manchmal Diskrepanzen von mehreren Jahren.


    Was den WDR 5-Bericht betrifft - da weise ich nochmal darauf hin, dass das nicht der kurze Text ist: Weiter unten gibts einen Player mit dem fast zwölfminütigen Radiobeitrag. Dann lösen sich da eine Menge Fragen schon von allein. Die Altersdinger hab ich mir dann selbst ausgerechnet.


    Und noch zwei Blicke auf ihr Konzept, einer von ihr selbst:
    Link 1, Link 2.


    Die 700,- Rente ziehe ich mal zurück, weil ich nicht wiederfinde, woher ich das hab. Vielleicht hab ichs mir auch unbeabsichtigt aus den Fingern gesogen, dann bitte ich um Entschuldigung.

  • Zitat

    Original von Don Emerald
    Aussteigen ist keine Lösung. Weder für's Individuum, noch für das System. Willkommen in der Wirklichkeit. Meine 2 Kupferstücke dazu.
    :D


    Ich mag die Wirklichkeit nicht, und willkommen fühle ich mich da auch nicht gerade.
    Wer aussteigt hat mein vollstes Verständnis...und für Frau Donath ist es ja offensichtlich eine Lösung, sonst hätte sie inzwischen damit aufgehört. :)

  • Im Sinne der grassierenden Käsmann-Kultur ist es momentan en vogue, allem und jedem mit gaaaaaanz viel Verständnis zu begegnen. Ob sich das auf die große Wirklichkeit (ob man sie nun mag oder nicht) so positiv auswirkt, da habe ich meine Zweifel.

  • Zitat

    Original von Don Emerald
    Im Sinne der grassierenden Käsmann-Kultur ist es momentan en vogue, allem und jedem mit gaaaaaanz viel Verständnis zu begegnen. Ob sich das auf die große Wirklichkeit (ob man sie nun mag oder nicht) so positiv auswirkt, da habe ich meine Zweifel.


    Ich hab da kein Verständnis weil das grad Mode ist, das will ich mal betont haben.
    Es gibt genug Sachen für die ich kein Verständnis habe und auch nie welches aufbringen werde.


    Aber daran, sich im Rentenalter in eine Blockhütte zurückzuziehen und sich dem modernen Leben zu verweigern, seh ich absolut nichts negatives oder unverständliches.
    Solange sie über der Aussteigerei nicht vergisst, bei den Wahlen ihr Kreuzchen zu machen um die große Wirklichkeit zu verbessern, hat ihr Lebensstil keine negativeren Auswirkungen als der von Rentnern die ihren Lebensabend in ner Mietwohnung mit allen modernen Annehmlichkeiten verbringen. :kaf


    Sollte sie irgendwann ein Pflegefall sein und ihren Verwandten zur Last fallen hat sie im Gegensatz zu Mietwohnungsrentnern immerhin Grundbesitz den sie verkaufen kann um die Pflege zu finanzieren und Rente kriegt sie ja auch, wenn auch vielleicht nicht grade viel.

  • Danke Agnes, habe den Bericht mit großer Anteilnahme gelesen.


    Ich Freue mich für die Dame. Sie ist sicher glücklicher, als die meisten Menschen.
    Sie hat erkannt, was (für sie, aber ich denke auch für viele Menschen) eigentlich wichtig ist, und was nicht.


    Es gab mal den Spruch "Das Glück scheint aus der kleinsten Hütte".


    Zunächst mal ist sicher eines eindeutig zu sagen:


    Was die Frau macht, ist völlig legitim. Wir leben (theoretisch?) in einer freien und trotzdem solidarischen Gemeinschaft. Es gibt bewusst, keinen Zwang, möglichst viel zu verdienen.


    Natürlich funktioniert unsere Gesellschaft nicht mehr (so wie heute...), wenn alle das so machen. Daraus aber einen Zwang zum "unnötigen" (weil für den eigenen Bedarf nicht notwendigen) Geldverdienen ab zu leiten, ist doch sehr vermessen. Damit wäre jeder, der unterdurchschnittlich Verdient ein Sozialschmarotzer. Das ist doch eine etwas einfach Sicht auf die Gesellschaft...


    Aber ein paar Aussteiger (die meisten haben eh nicht den Mut oder die Fähigkeiten...) kann unsere Gesellschaft schon vertragen. Besonders, wenn sie ihre "Plichten" ( 3 Kinder groß gezogen...) gegenüber der Gesellschaft schon mehr als "bezahlt" haben.


    Natürlich machen manchen Leuten solche Geschichten Angst. Schließlich rütteln solche Menschen an dem Grundpfeiler unserer Gesellschaft : Der Gier nach immer mehr Krempel (nett ausgedrückt Konsum genannt).
    Würde dieses Konsummentalität einen Knick bekommen, unsere ganze Gesellschaft würde sich verändern, da wir uns nur durch Wachstum überhaupt noch über Wasser halten können.



    Wie man vielleicht schon gemerkt hat, bin ich kein Freund einer Konsumgesellschaft. Und das, obwohl ich sehr viel habe. Vielleicht hab ich sogar genug.
    In meinem Hauptjob arbeite ich 2 Tage die Woche...
    Meine Frau verarbeitet Wolle von Tieren 2 Dörfer weiter...
    Ich hab kein Auto (aber ein deutlich besseres Fahrrad)...
    Mein Haus ist aus Holz, und wird mit Holz geheizt...


    Ich bin noch in der Aufbau - Phase. Die Kinder sind noch nicht in die Welt entlassen, das Haus noch nicht ganz fertig.
    Ich bin noch sehr abhängig von dem Verdienst meines Hauptjobs.
    Aber wenn die Kinder irgendwann auf eigenen Beinen stehen, dann habe ich alles so geregelt. das nicht nicht X-Tausend Euro jeden Monat brauche, um gut zu leben.



    @ Agnes:
    Wenn es dein Traum ist, dann arbeite dran. Aber es muss klar sein, sowas kommt nicht aus dem nichts. Auch Frau Donath hat erst mal kräftig Investieren müssen, um es doch recht kompfortabel zu haben.
    Sie lebt nun die Früchte langer arbeitssamer Jahre.
    Die "Billig"-Variante nennt man "Obdachloser". Vielleicht nicht so erstrebenswert, obwohl mancher von dennen vielleicht immer noch glücklicher ist, als einige der Hamsterradtretter.....

  • Wenn einer sich das Recht nimmt, so zu leben, dann ist das freie Entfaltung der Persönlichkeit. Wenn alle sich das (gleiche) Recht nehmen, dann ist das auch freie Entfaltung der Persönlichkeit - und der Zusammenbruch des Systems.

  • Dann muss man wohl ganz klar sagen, das ein System, das mit den Wünschen seiner Mitglieder (im großen und ganzen...) nicht klarkommt, wohl auch keine Daseinsberechtigung hat.


    Ein System muss sich halt anpassen. Solange genug am Hamsterrad drehen, funktioniert unser System so (ähm naja, so wirklich nun auch nicht, die Überschuldung ruiniert unser System sowieso schon, auch ohne Frau Donath....). Und wenn genug Leute nein zur Konsumgesellschaft sagen, dann wird die Gesellschaft sich halt umgestallten müssen, sonst wird sie zur Diktatur.


    Aber noch 2 Überlegungen:


    1. Frau Donath belastet unser System deutlich weniger als jeder Hartz 4- Empfänger. Auch würden viele Frauen ihrer Generation (wegen der meist Geringen Einkommen...) mit ihrer Rente im Alter unsere Systeme mehr belasten, da diese dann wohl Grundsicherung beantragen würden.


    2. So ganz risikolos ist ihr Weg leider nicht. Ein Hausbesitzer hat manche Pflichten. So wäre z.B. eine komplettsanierung iherer Straße (je nach Gemeindeordnung, aber in vielen Gemeinden...) wegen dem Eigenanteil der Anlieger wohl ihr Finanzieller Ruin. Allerdings bringt sowas jeden Hausbesitzer mit knappen Finanzmitteln in ernsthafte Schwierigkeiten.
    Es ist nicht ganz so einfach, in dieser Gesellschaft ein Haus zu Unterhalten...

  • Zitat

    Original von Yardonn
    Dann muss man wohl ganz klar sagen, das ein System, das mit den Wünschen seiner Mitglieder (im großen und ganzen...) nicht klarkommt, wohl auch keine Daseinsberechtigung hat.


    *hust* Das ist eine sehr plakative Aussage, bei der sich nochmaliges überdenken lohnt. Aber da das nun in die Richtung einer politischen Diskussion geht, sage ich nichts weiter dazu.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ashaba ()

  • Ich schließe mich an. Jede weitere Diskussion dieser in meinen Augen doch sehr romantisierenden Ansichten würde mich in Gefilde führen, die hochpolitisch wären. Daher verbleibe ich nochmals mit einem herzlichen "Willkommen in der Wirklichkeit" und ziehe mich aus diesem Thread zurück.