An Bord der Nebelfalke II

  • Elegant schnitt das Schiff durch die Wellen, der Wind wehte stetig und brachte die >Nebelfalke< ihrem Ziel näher, auch wenn die Reise noch lange dauern würde.
    Herr Bedevere hatte sich kurz mit Kapitän Fernandez zurück gezogen, um ein paar Dinge zu besprechen, war dann aber recht bald wieder auf Deck erschienen.
    Der erste Reisetag neigte sich dem Ende entgegen.

  • Marie erwachte in ihrer Kabine. Sie hatte sich nach dem Auslaufen nochmal schlafen gelegt, während Flora summend daneben saß und summte.


    Es musste bereits Abend sein. Sie reckte ihre Glieder und zog sich wieder an. Ihr gelüstete es nach frischer Luft und so fragte sie Flora, ob sie mit an Deck kommen wollte. Doch diese wollte das Kapitel, in dem sie gerade las, noch zu Ende lesen - ein spannendes Buch, behauptete sie.


    Also ging Marie alleine an Deck und stellte sich so an die Reling, dass sie niemanden im Weg war. Der Wind bläste in die vollen Segel und legte sich in die Wellen. Sie beobachtete die Mannschaft, die ihrem Treiben nachging. Die ersten Lichter wurden entzündet, denn die Sonne ging am Horizont unter und tauchte den Himmel in alle Schattierungen von Rot. Darüber leuchteten schon die ersten Sterne hinten den Wolkengebilden.


    Marie zog ihren Mantel enger an sich und schaute aufs Meer. Sie dachte wieder an ihre Stadt, ihren Vater und Clarisse...

  • Herr Bedevere trat an sie heran.
    "Ich kann mir rege vorstellen, Lady Marie, dass Ihr Eure Heimat jetzt schon vermisst."
    Er verneigte sich kurz.
    "Und ich wünsche abermals einen Guten Tag - hoffentlich konntet Ihr Euch in Eurer Kabine ein paar ruhige Momente gönnen."

  • Marie dachte gerade an die Waisenkinder, die sie durch die Vorfälle nicht mehr besuchen gehen konnte, obwohl sie es eigentlich versprochen hatte. Aber wenn sie nun wieder nicht ihrem Vater Folge geleistet hätte, das Haus nicht mehr zu verlassen... sie mochte gar nicht daran denken. Sie dachte an die Backpfeife zurück. Er hatte sie nie zuvor geschlagen.


    Wenigstens hatte sie Fanny noch vor ihrer Abreise den vollen Geldbeutel aus ihrer Rocktasche, den sie eigentlich Clarisse in der Nacht überreichen wollte, geben können für das Waisenhaus. Von nun an würden sich Fanny und Prya um die Kinder mitkümmern. Wie gerne hätte sie noch ihren kleinen Sonnenschein gesehen. Dieses Mädchen mit den großen Augen war ihr damals sofort ans Herz gewachsen, als es an einem sehr kalten Wintertage als Babv vor die Schwelle des Waisenheims gelegt worden war. Es war lange Zeit ungewiss, ob sie es überhaupt schaffen würde. Doch sie war eine Kämpferin - und wissbegierig, genau wie Marie. Hoffentlich würde sie bald gute Eltern bekommen - das wünschte sie allen Waisenkindern.


    Marie zuckte kurz zusammen, da sie so in Gedanken war, dass sie Herrn Bedevere sich nicht nähern hören hatte. Sie drehte sich zu ihm um.


    "Ja, danke, Herr Bedevere. Die Kabine ist sehr komvortabel. Und das Schiff liegt so seicht im Wasser, dass ich tatsächlich noch eingeschlafen bin."


    Unsicher schaute sie ihn an, da sie immer noch nicht wusste, was er wusste... was hatte ihr Vater von ihm gewollt? Hatte er ihm vermutlich etwas gesagt?


    "Ich vermisse meine Heimat wahrlich schon jetzt - vor allem Fanny und Prya. Sie sind neben meinem Vater meine wahre Familie..." sie riss die Augen auf und hielt sich die Hand vor dem Mund... den letzten Satz wollte sie nicht so ausdrücken.


    "Äh... also, ich meine... nun, mein Vater war immer viel auf Reisen und sie immer für mich da..." versuchte sie noch schnell zu erklären.

  • Bedevere nickte verständnisvoll
    "Das kann ich gut verstehen. Und Ihr müsst Euch in diesem Punkt nicht erklären. Ich hoffe sehr, dass Ihr Euch in Rayon gut einlebt und dort auch Menschen findet, die Euch irgendwann einmal nahestehen."

  • *knurr...


    Upss... Marie streichelte sich unter dem Mantel den Bauch. Hoffentlich hatte er das nicht gehört. In der ganzen Aufregung hatte sie vergessen, etwas zu sich zu nehmen.


    "Ich hoffe sehr, dass ich viele nette Menschen kennenlerne. Ich habe schon Einiges vom Hofe vernehmen können. Dort halten sich wohl aller Arten von 'Wesen' auf. Das wird sicherlich sehr spannend."

  • 'Lernen muss ich gewahr noch Vieles', dachte Marie. Sie hatte das Gefühl, manchmal von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten.


    "Lieber Herr Bedevere, ich werde wieder nach unten gehen. Nun ist die Sonne gänzlich verschwunden und mir fröstelt es. Außerdem möchte ich Flora nicht zu lange alleine lassen. Ist es vielleicht möglich, uns ein Tablett Erfrischungen zukommen zu lassen - oder werden wir noch denieren?" fragte Marie hoffnungsvoll...

  • "Ich hatte dem Smutje noch Anweisung zu geben, mit dem Essen für die Offiziere und die Gäste zu warten, bis Ihr wieder pässlich seid, Lady Marie," meinte Bedevere.
    "Wenn Ihr es wünscht, veranlasse ich, dass als bald als möglich aufgetragen wird."

  • "Oh, das wäre ganz wundervoll. Bitte lasst uns holen, wenn es soweit ist. Vielen Dank!" lächelte sie ihn an.


    Dann knickste sie kurz und ging wieder in ihre Kabine. Gerade als sie die ersten Stufen abwärts ging, traf sie auf die Kapitänin. Marie musterte sie vorsichtig... und nickte ihr zu: "Frau Fernandez."

  • Die Kapitänin nickte ihr nur zu und lief dann weiter an Deck.


    Nach einiger Zeit wurden Marie-Babette und Flora abgeholt und in die Offiziersmesse gebracht. Dort wartete schon bereits die Kapitänin, Herr Bedevere, sowie drei weitere Männer.
    "Dürfte ich vorstellen, Lady Marie, das ist der erste Offizier Nathaniel Kieber, der zweite Offizier Francois Gaston und der Schiffsmedicus, Adalbert von Dreitann."
    Die Herren stand auf und begrüßten die Damen, welche Bedevere ebenfalls vorstellte.
    "So bitte," fuhr er dann fort. "Nehmt doch Platz!"
    Er und der erste Offizier rückten für die Damen die Stühle.

  • Flora und Marie begrüßten die Herren ebenfalls und ließen sich zu Tisch führen.


    Flora starte sogleich Konversation und es wurde gelacht. Marie hielt sich etwas im Hintergrund. Wenn Flora anwesend war, übernahm diese eh immer die Gespräche... sie schaute heimlich zu Herrn Bedevere. Er schien doch nichts zu wissen, denn er machte keine Anstalten. Also hatte ihr Vater wohl nichts über die letzte Nacht verraten.


    Es wurde eingeschenkt und Marie war dafür sehr dankbar, wenn ihr Hals schien staubtrocken zu sein.

  • Das Abendessen verlief in angenehmer Atmosphäre mit einem gutem Mahl, der Smutje hatte sich ordentlich ins Zeug gelegt.
    Die Konversation war gemischt, es wurde über dies und das geplauscht, ohne, dass es besondere Höhepunkte gab.

  • Flora schien sich prächtig zu amüsieren. Marie blieb still und genoss das Essen, denn sie hatte wirklich Hunger gehabt. Selbst den Nachtisch aß sie, obwohl sie Süßspeisen nicht sonderlich mochte. Der Smutje hatte gute Arbeit geleistet und einiges aufgetischt. Ob die Gewürze die aus ihrem Kontor waren? Ihr Vater hatte ja angeordnet, Diverses liefern zu lassen.


    Nach dem Nachtisch nahm sie das Gespräch zum ersten Mal an diesem Mahl ebenfalls in die Hand und fragte: "Wie lange werden wir nach Kaotien benötigen? Und in welchem Hafen werden wir anlegen? Werden wir von dort aus weiterreisen oder werden wir dort bereits erwartet?"


    Fragend schaute sie in die Runde, doch ihr Blick endete auf den Gesichtszügen des Herrn Bedevere...

  • Im Dunkeln der Nacht näherte sich gefährlich nah ein fremdes Schiff ohne Beleuchtung der 'Nebelfalke'. Es hießte eine schwarze zerschlissene Flagge. Es wurde bemerkt und es erklang sofort eine Schiffsglocke, die Alarm auslöste.


    Marie wartete gerade auf eine Antwort, da hörte sie vom Deck her die Glocke, dann lautes Geschreie, dann sogar ein Grollen aus der Ferne.
    Marie schaute an die Decke. Was war das?


    Fragend schaute sie zu Flora und dann zu Herrn Bedevere, als auch schon die Tür aufgerissen wurde...

  • Ein fettiger, nach Bier und Rum stinkender Kapitän des fremden Schiffes stand am Bug seines Schiffes und schaute durch ein Fernrohr auf das Schiff vor ihm. Er erkannte die Flagge zwar nicht, aber das war ihm eigentlich auch egal. Es sah schwer beladen aus und lag daher gut im Wasser.


    Sie fuhren schon eine Weile seit dem Hafen von Rendor hinter dem Schiff hinterher... immer im gebührenden Abstand. Einer seiner Männer hatte beim Hafenmeister aufgeschnappt, dass an Bord reiche Herrschaften aus Rendor sein mussten. Die würden gutes Lösegeld geben - und wenn nicht, so würde aber sichlich mit solchen Herrschaften gute Beute an Bord verfrachtet sein.


    Er schaute zurück auf sein Schiff und war stolz auf seine Mannschaft. Dieses Pack. Aber sie waren gute Männer und verhielten sich leise. Alle Lichter waren gelöscht und der Himmel hatte sich zu ihren Gunsten seit dem Sonnenuntergang mit Wolken verhangen, so dass das Mondlicht sie nicht verraten würde - zumindest bis sie nahe genug kamen.


    Mittlerweile waren sie bis auf 12 Schiffslängen herangekommen und steuerten längsseits, als sie entdeckt wurden. Sofort wurde zum Angriff geschrien. Seine Männer standen an den Kanonen und mit Säbeln bewaffnet bereit. Noch wenige Meter und die Kanonen würden ertönen...


    "JETZT!" schrie er. Und die Kanonen wurden abgefeuert.

  • "Herr!" meinte der Bootsmann.
    "Ein fremdes Schiff achtern, keine Positionslampen, keine ordentliche Flagge erkennbar. Fährt unter Vollzeug auf unserem Kurs."
    "Piraten", knurrte Kapitän Fernandez.


    Die Herren plus die Kapitänin standen mit Entschuldigungen auf und gingen an Deck, während der Ritter dem Bootsmann auftrug, die Damen unter Deck zu bringen.


    An Deck gab die Kapitänin ruhig Anweisungen, während Bedvere die kaozischen Marinesoldaten und sein eigene Gefolge auf die Gefechtspositionen rief. Da schoß das feindliche Schiff schon die erste Breitseite ab, Holz splitterte auf der >Nebelfalke<, die ersten Schreie von Verwundeten waren zu hören.


    Die Kapitänin stand ruhig auf dem Achterkastell und gab klare Befehle.
    "Bootsmann, die Kanonen ausfahren, Kugeln auf Rotglut, kein Weißglut, damit sie nicht zu weich werden. Zielt auf die Masten."
    "Aye, Käpt'n!"
    Fieberhaft arbeiteten die Männer und bald schon waren die Kanonen geladen, der Geschützmeister peilte das gegnerische Schiff an und ließ es ein Stück näher kommen. Mit einem Grinsen befahl er dann.
    "FEUER!"
    Die Geschütze der >Nebelfalke< brüllten auf und hüllten das Kanonendeck in Pulverrauchschwaden.

  • Flora und Marie wurden in ihre Kabine gebracht. Vor ihrer Tür blieb ein Mann stehen. Flora krallte sich an Maries Arm, genauso wie Marie ihr beschützend den Arm um die Schultern legte. Sie knieten vor dem Bett und beteten.


    Immer wieder Donnergegröll und Einschläge - der laut von zerbestendem Holz. Jedes Mal zuckten die beiden Frauen zusammen.


    Marie hielt es kaum aus, hier zu sitzen und zu beten. Aus der Nähe hörte sie immer wieder Schreie von Männern.


    Sie schaute Flora an:


    "Flora, schnell... wir sollten uns Praktisches anziehen und den Verwundeten helfen. Sie werden jetzt jede Hand benötigen."


    Marie zog ihren Hosenrock und eine Bluse sowie eine Weste aus einer Truhe und Flora tat es ihr gleich, sich umzuziehen, was gar nicht so einfach war, denn das Schiff schwankte ab und zu kräftig.


    Dann öffneten sie beide die Tür. Der Mann vor ihrer Tür wollte sie gar nicht erst raus lassen, doch Marie war energisch, so dass Flora sie verdutzt ansah, denn so kannte sie Marie gar nicht:


    "Lasst uns vorbei! Wir wollen helfen, die Verwundeten zu entsorgen. Ihr wollt doch auch nicht, dass Eure Kameraden qualvoll verenden!"


    Und damit schob sie sich an den Wachposten vorbei und ging in Richtung, wo die Schreie lauter wurden. Der Schiffsarzt hatte alle Hände voll zu tun und war sehr überrascht, als die beiden Damen eintraten.


    Marie: "Sagt uns, was zu tun ist, wir wollen helfen!"


    Der Arzt instruierte die Damen und sie hatten alle Hände voll zu tun. Trotz dessen, dass Marie immer wieder zusammenzuckte, wenn Kanonenkugeln irgendwo in der Nähe einschlugen war sie doch froh, nicht in ihrer kleinen Kabine gefangen zu sein, sondern wenigstens noch etwas Sinnvolles zu tun - selbst wenn sie das hier nicht überleben sollte.


    Mittlerweile kam ihr der Kampf an Deck wie eine Ewigkeit vor und sie wischte sich die Stirn mit dem Unterarm ab... erst jetzt bemerkte sie, dass sie am Arm und am Körper voller Blut war und schaute an sich herunter. Sie bekam Gänsehaut...

  • Clarisse hatte tief und fest geschlafen und gar nicht bemerkt, dass die Kiste, die sie sich als Nachtquartier gesucht hat, an Bord eines Schiffes geladen worden war und sich mittlerweile mit ebenselbem auf hoher See befindet. Geweckt vom Lärm, der um sie herum tobt, bleibt sie einen Moment still liegen, bis ihr klar wird, was genau sie aus dem Schlaf geholt hat. "Oh, Mist!" mit einem Fluch befreit sie sich aus der Kiste und klettert dann vorsichtig hinaus, bis sie schließlich trotz heftiger Erschütterungen des Bodens in dem kleinen Frachtraum steht. Ein kurzer Blick auf ihre Kleidung läßt sie trotz der schrecklichen Situation doch grinsen und sie dankt der Vorsehung, die sie statt Rock oder Kleid, Hose & Hemd hatte wählen lassen, die es ihr nun vielleicht ermöglichen würden als Schiffsjunge durchzugehen, abgetragen & schmutzig genug war beides jedenfalls. Rasch verstaut sie das Nötigste in einem kleinen Beutel, denn sie sich um den Hals hängt und verläßt dann, mit einem letzten wehmütigen Blick auf ihre restlichen Habseligkeiten, die sie zurück in die Kiste gestopft hat, den Vorratsraum und macht sich auf die Suche nach einem Aufstieg, der sie hinauf an Deck bringen würde.
    Als sie dies erreicht, stellt sie mit Erschrecken fest, dass die Schlacht bereits in vollem Gange ist und ist einen Moment unschlüssig, was sie tun soll. Als ein Junge in etwa ihrem Alter sie mit einem breiten Grinsen derbe in die Seite stößt, ihr einen Eimer mit Wasser in die Hand drückt und auf ein paar Männer weist, die dabei sind die ausgebrochenen Brände zu löschen, nickt sie nur und folgt seiner Aufforderung so rasch sie kann, während langsam die Gewissheit wächst, auf einem Piratenschiff gelandet zu sein.

  • Marie hatte gerade ihre Arbeit beendet, eins ihrer Unterkleider zu zerreißen, denn Verbandsmaterial wurde inzwischen rar. Auch Flora zerriss eines ihrer Unterkleider.


    Mittlerweile wurde es immer stickiger in der Messe, wo die Patienten sich die Klinke in die Hand gaben... es roch nach verfaulten Fleisch und Schweiß. Kaum waren die nicht so schwer verletzten versorgt, gingen sie auch schon wieder an Deck, um weiterzukämpfen.


    Sie schaute sich um, da rief sie auch schon der Arzt zu sich. Sie half ihm, ein Bein zu operieren, was übel aussah, da mehrere Holzspäne sich hereingebohrt hatten. Wie gut, dass sie im Kloster immer brav aufgepasst und dort im Lazarett ausgeholfen hatte. Ihr Wissen war hier von Nutzen. Sie schaute über die Schulter zu Flora, die dabei war, Wunden mit Wasser auszuwaschen. Auch ihr stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Der Arzt wollte das Bein amputieren, doch Marie verweigerte diese Handlung: "Nein, wir werden das Bein retten. Ich werde jeden Span herausziehen!" Der Arzt schüttelte den Kopf und bemerkte nur, dass es vergebene Mühe sei und dafür auch keine Zeit sei. Mit einem Blick auf den Matrosen, der sie Panik erfüllt ansah, entgegnete sie dem Arzt, dass sie nicht derzeit aufgeben würde... Der Arzt zuckte mit den Schultern und drehte sich zum nächsten um.


    Innerlich betete sie immer noch gen Himmel und bat um Beistand. Sie war froh, dass sie noch am Leben waren und das Schiff noch nicht übernommen wurde. Sie lächelte den Matrosen zuversichtlich an: "Wir werden das schon schaffen, habt Vertrauen und betet. Es sind gleich alle entfernt. Dann werde ich versuchen, das Bein zu richten. Da, beißt auf das Stück Holz und krallt Euch an den Tisch - es wird schmerzhaft! Flora! Ich brauche Deine Hilfe! Halt ihn bitte fest und lenk ihn ab!" Flora kam und tat, was Marie sie bat, nämlich den Matrosen am Oberkörper festzuhalten und beruhigend auf ihn einzureden. Knack... Marie hatte das gebrochene Bein wieder zusammengeschoben, es mit Wasser und Gin gereinigt und schiente es nun mit Holzplanken. Dann gab sie dem Matrosen ebenfalls einen Gin. Sie bat zwei Matrosen, den Mann an die Seite zu legen, denn der Tisch würde wieder benötigt werden.


    Der Arzt schaute zu ihr rüber und lächelte sie an. Wahrscheinlich hätte er nicht gedacht, dass die junge Dame so hartnäckig war - dazu noch solches Wissen inne hatte.


    Sie versuchte Informationen zu ergattern bei jedem Mann, der herein kam. Einen, der einen Verletzten hereinbrachte, fragte sie:


    "Wie sieht es aus? Halten wir stand? Wie geht es Herrn Bedevere?"