Malglins Haus 16

  • Kassandra nickt.
    "Das ist besser für ihn", sagt sie. "Er ist zu jung. So viel Tod setzt ihm zu sehr zu..."
    Sie schließt die Tür hinter der Elbe.
    "Du gehst allein?"
    Sollte da nicht jemand an deiner Seite sein? Sie hat niemanden sonst auf der Straße gesehen.
    Was nun bedeuten kann, daß der Wächter sie meidet. Wer würde das nicht verstehen.
    Oder daß er seine Gefährtin alleine ziehen läßt. Was zumindest sie nicht verstehen kann.

  • Tear sieht kurz über die Schulter, hatte sie doch die alte Gewohnheit direkt in Richtung Küche treten lassen. Sie will fragend antworten, als ein Blick in Kassandras Augen sie Besseres belehrt. So öffnen sich ihre Lippen nur kurz und schließen sich mit einem kurzen betrübten Lächeln wieder, ehe sie sich zur Küche hinwendet.


    Am Tisch sieht sie sich kurz um und nimmt dann die beiden sachte schimmernden dunklen Kurzschwerter, samt Rückenscheide ab.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Freya wandert allein durch die dunkle Eingangshalle. Das kleine Mädchen hat sich im Haushalt der Damars gut eingelebt und auch wenn sie noch immer kein Wort spricht kann sie sich ohne Probleme mit den anderen Kindern verständigen.
    Jetzt streift sie im Halbdunkeln um die große Gargoylestatue und betrachtet sie von allen Seiten. Anfangs hat sie sich nicht alleine durch die Halle getraut, so unheimlich war ihr die Figur. Sie sieht ja auch fast aus als ob sie atmet, im flackernden Fackellicht. Doch jetzt ist von dem unheimlichen Gefühl nur noch Neugier übrig geblieben.


    "Freya!", hört sie ihre Cousine Thyra nach ihr rufen. "Wo bist du??"
    Auf der Treppe rumpelt es, es klingt als ob Thyra Ruth hilft, die Treppe herunter zu gehen. Langsam, Schritt für Schritt.
    Freya dreht sich von der Statue weg und will zur Treppe laufen, doch sie bleibt am Sockel hängen und fällt der Länge nach hin. Tränen schießen ihr in die Augen.
    Als Thyra und Ruth die Treppe bewältigt haben finden sie Freya am Boden sitzen und stumm vor sich hin schluchzend.
    "Hat wehetan", sagt Ruth mitleidig und läuft auf ihren kurzen Beinen zu ihrer Ziehschwester.
    "Arm nehme." Ihre kleinen Ärmchen schließen sich um den Hals der schluchzenden Vierjährigen.
    "Thyra, Heilegänschen singen."

  • Als Thyra sich zu den beiden hockt streckt Freya ihr eine Hand entgegen, an der eine lange blutige Schramme zu sehen ist. Thyra nimmt die Hand in ihre und streicht dem kleineren Mädchen tröstend über den Kopf.
    Sie legt den anderen Arm um Freya und drückt sie tröstend.
    Dann fängt sie leise an zu singen, von Ruth tatkräftig unterstützt.
    "Heile Heile Gänschen, wird schon wieder gut
    Das Kätzchen hat ein Schwänzchen, wird schon wieder gut..."
    Für solche Sachen ruft sie schon lange nicht mehr nach Kassandra.

  • Es war Abend, als Alanis am Vordereingang des Hauses erschien und klopfte. Ihre Erscheinung war aufgrund der kurzen Reise durch die Nebel akkurat. Hut, Haube und Schapel saßen gerade, die Robe war sauber und faltenfrei. Was nicht ganz so faltenfrei war, war Alanis wie immer blasses Gesicht.

  • Die Tür wird von Ellemir geöffnet.
    "Alanis", lächelt die kleine Frau erfreut als sie die Besucherin erkennt.
    "Willkommen in Amonlonde. Und im Hause Damar." Sie zieht die Tür weiter auf um die Besucherin hereinzulassen.
    "Kassandra sagte daß du uns besuchen kommst. Wir wußten nur nicht genau wann. Komm herein."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Alanis schenkte der Haushälterin ein schmales, aber ehrliches Lächeln.


    "Vielen Dank, Ellemir. Ich hoffe ist störe nicht allzu sehr. Ist die Hausherrin wohlauf?"


    Sie dennoch ein, trotz ihrer höflichen Worte und ließ den Blick kurz durch die dämmrige Halle schweifen.

  • "Eigentlich störst du gar nicht. Dein Zimmer ist schon seit einer Woche fertig."
    Ellemir schließt die Tür hinter der Priesterin.


    Die Halle ist in das gleiche Licht getaucht wie immer, welchen Grund auch immer Malgin hat seine Eingangshalle mit Fackeln zu erleuchten, wenn der Rest des Hauses in warmem Kerzenlicht erstrahlt.
    Der Gargoyle auf seinem Podest hat sich nicht verändert. Nur ihre Wahrnehmung der Figur... Erde wacht hier, ruhig und geduldig, wartet darauf daß ihre Zeit kommt. Kein Wunder, daß jedes Detail der Gestalt so echt wirkt, so unglaublich realitätsgetreu gearbeitet.


    "Kassandra hat sich hingelegt. Es geht ihr den Umständen entsprechend." Die kleine Frau lächelt wieder. "Sie wird sich sicher freuen dich zu sehen. Möchtest du dich in der Küche aufwärmen?"

  • Interessiert legte die Priesterin den Kopf zur Seite und maß die Figur mit einem langen Blick. Als Ellemir sie ansprach, brauchte sie eine Sekunde, um in die Wirklichkeit zurückzufinden.


    "Ja, ich - danke, das mache ich gerne. Die Nebel sind manchmal furchtbar klamm - und unheimlich."

  • Der Blick der Priesterin wird stoisch und unbewegt erwiedert. Im Starren ist der Gargoyle vermutlich ungeschlagen.


    "Nebel...?", wundert sich Ellemir. "Ist der auf dem Weg so dicht?"
    Auch hier auf der Hochebene ziehen sich leichte Schleier um die Häuser und Bäume. Der Winter ist warm gewesen, bisher, seit zwei Monaten Novemberwetter...
    Die kleine Frau stellt die unvermeidliche Tasse Tee vor Alanis und verschwindet dann um ihre Cousine über den Besuch zu informieren.

  • Alanis nickte Ellemir dankend zu, als sie ihr den Tee reichte.


    "Reisenebel", erklärte sie knapp, aber freundlich. Erst als die Haushälterin gegangen war, zog Alanis ihre weißen (nun, eher 'einst weißen') Lederhandschuhe aus und legte ihre kalten Finger um die heiße Tasse.

  • "Uiuiui", kommentierte die Priesterin die stürmische Art der Freundin, erwiderte die Umarmung dann aber doch mit Wärme. "Schön, Dich zu sehen! War tatsächlich eine sehr entspannte Reise von Dargaras hierher", sagte sie dann gelassen.

  • Kassandra zwinkert.
    "Keine Umwege wegen dem Vollmond?", fragt sie nach. Sie ist selber oft genug durch die Nebel gegangen um zu wissen, daß es keine Garantie für eine ruhige Reise oder die Ankunft am gewünschten Ort gibt.

  • Die Priesterin wirkte für einen Moment lang nachdenklich.


    "Naja, ich hatte eine Zeit lang das Gefühl, dass ich nicht allein bin und dass ich Stunden und Stunden gehe, ohne voranzukommen, aber das manchen sie nunmal mit einem, wenn man ein wenig zerstreut sein sollte."

  • "Natürlich bleibe ich über Nacht. Sogar noch bis zur Akademie, wenn es Dich nicht stört. Ich übernehme natürlich wieder ein Stück Haushalt", versprach die Priesterin und schälte sich aus Kiepe und Robe. Unter der Robe mit den silbernen Knöpfen trug sie ein graues, schlichtes Kleid ohne viel Ausschnitt, das jedoch aus einer feinen Wolle gemacht war. "Hatte ich erzählt, dass mindestens einer meiner Meister da sein wird?"

  • "Nein, hattest du nicht", antwortet Kassandra. "Aber wir hatten auch nicht viel Zeit uns zu unterhalten..."
    Neben ihrer Übelkeit und der bleiernen Erschöpfung hat sie nur sehr wenig von dem mitbekommen was in Thalions Burg vor sich gegangen war.
    "Aber das können wir vielleicht nachholen wenn du bis zu den offenen Tagen bleiben willst." Sie klingt erfreut über die Aussicht.
    "Hast du was gegessen?", fragt sie dann.

  • "Das letzte Mal im Winterlager", gab Alanis zurück und nahm die Handschuhe vom Tisch, um die nachlässig in die Kiepe zu werfen. "Aber frag mich bitte nicht, wie lange ich durch die Nebel gegangen bin. Das können zwei, aber auch zehn Stunden gewesen sein."