Ein Dorf östlich des Kristallsees

  • Haku ging mit dem Jungen die Straße entlang. Dort, wo sie auf Leute trafen blieben sie stehen und grüßten einander herzlich.


    Zwei andere Kinder kamen hinzu und liefen aufgeregt vor. Sie bogen zusammen in eine Seitenstraße ein. Hier war das regelmäßige Schlagen eines Hammers auf Metall zu hören. Haku betrat von der Straße aus einen kleinen Hof.
    Unter einem Vordach, vor einem Ofen standen zwei Männer. Der eine kräftig, älter und seine Haare zeigten bereits ein paar graue Strähnen, der andere von ähnlicher Statur, aber jünger.
    Der Junge rannte an Haku vorbei auf die beiden zu. Das klirrende Geräusch des Schlagens verstummte. Beide blickten nun in ihre Richtung.


    Erstaunt, aber freudig ging der jüngere auf sie zu "Haku?"

  • Auch der Ältere legte seinen schweren Hammer beiseiten und kam aus der Schmiede hervor, mit einem abgenutzen Tuch, das wirklich schon bessere Tage gesehen hatte, wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Langsam geht er auf die kleine Gruppe zu. Hochgewachsen und stark wie eine Eiche, nur die grauen Haare waren etwas mehr geworden.


    "Frag doch nicht so dumm." Schellt er den jüngeren...


    "Lauf lieber zum Haus und geb Mutter bescheid, das ihr Gebete erhört wurden unser kleines Mädchen ist wieder zuhause." Er zeigt zum Haus das neben der Schmeide steht und der Jüngere läuft los so schnell ihn die Beine Tragen können.


    "Schön, das du wieder da bist. Ich hoffe doch das du nun genug von dem Reisen hast und dich entschließt bei uns zubleiben. Der Müllersohn ist noch nicht verheiratet, er wäre eine gute Partie für dich. Besonders da sie nur eine geringe Mitgift haben wollen, ich glaube das liegt daran das er sich wohl in dich verschaut hat." Er grinst und zwinkert Haku wie gewohnt zu so als wäre sie nie fort gewesen.


    Er wollte gerade weiter über den Müllerssohn reden da unterbricht ihn eine freudige hohe Fraunestimme.


    "Bradar ich danke dir." Sie kommt auf sie zugelaufen und umarmt Haku stürmisch, ganz fest drück sie Haku an ihre Brust.


    "Willkommen zuhause, Liebes. Ich wußte das heute etwas schönes passieren würde...." Sie schiebt Haku weg von sich um sie sich genauer anzusehen, dann drückt sie sie wieder an ihre Brust, bis sie sie nach einigen Augenblicken wieder frei geibt und sie zum Haus führt.


    "Komm ins Haus, Liebes. Du mußt mir alles erzählen, was es neues gibt in der Welt da draussen."
    Haku Vater hingegen schaut den beiden hinterher, leicht schüttelt er den Kopf dann geht er wieder in seine Schmeide, auch wenn er gerne mit ins Haus gegangen wäre, aber die Arbeit ging vor.....

  • "Sei gegrüßt Vater..." Mehr konnte sie nicht sagen, da kam ihre Mutter schon auf sie zugestürmt. Haku erwiederte ihre Umarmung und man konnte ihr Ansehen, dass auch sie sich sehr freute ihre Mutter wieder zu sehen. Sie ließ die stürmische Zuwendung bereitwillig über sich ergehen. Zu sehr genoss sie die Freude ihrer Mutter.


    "Es gibt wahrlich viel zu Erzählen."
    Sie ließ sich von ihr bereitwillig ins Hause führen. Schon jetzt überlegte sie, wie sie ihrem Vater später sagen sollte, dass sie nicht bleiben wollte und schon gar nicht ans Heiraten dachte. Er hatte sich kein Stück geändert...


    "Anmor habe ich gerade gesehen, ist Tiberius auch daheim?" Sie setzte sich zusammen mit ihrer Mutter an den Tisch in der Stube. "Es tut gut wieder daheim zu sein. Wie schön euch alle gesund zu sehen." Haku legte ihre Tasche neben ihren Stuhl und lehnte ihren Stab an den Türrahmen.

  • Die Mutter stellt zwei Becher und einen Krug Wasser auf den Tisch. Während sie ein schenkt beantwortet sie Haku ihre Fragen.


    "Tiberius ist warscheinlich auf dem Dorfplatz oder im Wald...." Sie lächelt Haku an, doch kann man an ihrer Stimme ein wenig Sorge herraus hören.


    "Er hat den gleichen freien Geist wie Tante Hermine und du. Ich glaube das gute Essen hält ihn hier, den zum Abendessen ist immer pünktlich daheim." Ein fröhliches Lachen erklingt.


    Sie streichelt Haku liebevoll über ihr Gesicht.


    "Du hast dich kaum verändert die zwei Jahre, ich hatte schon angst das ich dich nicht mehr wieder erkenne wen dich dein Weg wieder hier her führt." Sie lächelt entschuldigend.


    "Aber nun, erzähl mir von deinen Abenteuern..." Erwartungsvoll sieht sie ihre Tochter an.

  • Haku lächelte, als sie von Tiberius hörte. Er war schon immer ein Freigeist gewesen. Sehr zum Leidwesen ihres Vaters, aber Haku konnte ihn gut verstehen...


    "Nun. Kaum war ich hier weg habe ich mich anderen Reisenden angeschlossen. Ich bin viel rumgekommen. Mehr als ich gedacht hätte. Ich war in der Herrschaftsstadt und dort habe ich eine Dame kennengelernt, die die Völker Montralurs besuchen wollte. Ich habe mich ihr angeschlossen und eine Siedlung der Wasa besucht. Sie sind wirklich so, wie man sich erzählt! Freundlich und tun keiner Fliege was zuleide. Haku grinste freudig und nahm ihren Becher in die Hand. Sie erzählte nun über die Gastfreundlichkeit der Wasa und das gute Essen des Stammes.


    Sie überlegte was sie ihrer Mutter so alles erzählen wollte und war dabei überrascht, wie viele ihrer Erfahrungen mit den Pakk oder den Suvari zusammenhingen.
    "Ich hatte sogar einmal das Glück und war bei einer Versammlung des Rates der Völker! Ich habe Elfen gesehen und Murlocks und sogar einen Poibar. Das Volk der Bären! Ich weiß noch nicht einmal, ob Tante Hermine je einen zu Gesicht bekommen hat." Sie grinste triumphierend und nahm einen Schluck aus dem Becher.


    "Es gibt sogar Dinge, die ich gesehen habe, da wird mir keiner Glauben, dass ich sie wirklich gesehen habe." Sie machte ein Pause und wartete, ob ihre Mutter auf ihre Andeutung ansprang.

  • Ganz faziniert hört sie ihrer Tochter zu....


    "Nein, von diesem Volk hat mir Tante Hermine nie erzählt da scheinst du ihr doch etwas vorraus zusein. " Sie lächelt und zwinkert ihr zu.


    "Das erzählen wir ihr aber nicht." Sie lacht.


    "Und diese "Dame" hat dich einfach mit zu den Wasa genohmen, wie kam es dazu? Und was heißt du hast Dinge gesehen, die man dir nicht glauben würde?" Weiterhin erwartungsvoll sieht sie Haku an.

  • Wie erwartet sprang ihre Mutter auf ihre Andeutungen an. Und nur zu gern erzählte Haku von ihren Erlebnissen.


    "Diese "Dame" ist inzwischen zu einer Freundin geworden. Sie heißt Amadahy. Nun eigentlich haben sie und ich einen Herrn begleitet, der als Stellvertreter seines Volkes zu den Völkern Montralurs reisen wollte." Sie überlegte kurz. "Denn auf dem besagten Treffen des Rates der Völker wurde nämlich entschieden, dass sich ein Volk hier in Montralur ansiedeln darf, das vor dem Krieg aus ihrem eigenen Land flüchtet. Und dieser Herr... Turak ist sein Name, der ist sozusagen der Botschafter dieser Flüchtlinge und wollte sich und sein Volk den anderen Völkern vorstellen."


    Sie nahm noch eine Schluck aus ihrem Becker. Sie überlegte hastig, ob sie das Thema damit beenden sollte, doch irgendwie wollte sie, dass ihre Mutter noch ein wenig mehr erfuhr. Zumindest das Grundlegende sollte sie wissen.


    "Und da wären wir schon bei den Dingen, die mir wohl keiner glauben wird." Sie atmete einmal kurz durch und stellte ihren Becher wieder auf den Tisch. "Dieses fremde Volk, das sind keine Menschen. Auch keine Elfen oder Zwerge, wie man sie manchmal sieht, sondern sie nennen sich "Pakk". Sie sehen aus wie Menschen, doch jeder von ihnen kann seine Gestalt einem Tier anpassen. Nicht viel, aber in bestimmten Merkmalen. Dieses "Seelentier", so nennen sie das Tier, dem sie ähnlich werden können, bestimmt ihren Charakter. Zumindest ein wenig.


    Eine von vielen großen Unglaublichkeiten war erzählt.

  • "Darf sich den nun dieses neue Volk, wie hast du sie genannt Pakk, was für ein seltsamer Name. Darf es sich nun hier ansiedlen? Das ist doch bestimmt sehr schaurig aus wenn sie ihre Tiergestalt annehmen?" Sie schüttelt sich bei der Vorstellung, kurz schaut sie nach draussen.


    "Es ist Zeit für das Brot." Mit einem leichten Seufzer steht sie auf und stellt sich ihre Zutaten zurecht.


    "Dieser Herr, Turak, ist das auch ein "Freund" geworden?" Fragt sie ganz beiläufig, aber mit einem Unterton der genau darauf hinwieß worauf sie hinaus wollte.

  • "Ja, der Rat hat Ihnen erlaubt hier Fuß zu fassen. Sie siedeln wohl nun im Süd-Osten Montralurs."


    "Schaurig? Vielleicht anfangs, doch irgendwann gewöhnt man sich daran, dass sie diese Gabe besitzen. Wenn man es kennt, dann ist es ein faszinierender Anblick." Wie gut sie dieses Gefühl nun schon kannte... Haku schmunzelte kurz.
    "Du brauchst dir keine Sorgen machen. Der wäre nichts für mich... er ist ein komischer Kautz. Nicht dumm, aber es fällt schwer ihn zu verstehen."


    "Montralur ist groß genug einen guten Kerl zu finden. Vielleicht läuft mir bald so einer über den Weg." Haku grinste. Ihr Grinsen verlosch jedoch bald. "Das erste worüber Vater sprach, als er mich sah, war der Sohn des Müllers. Er versteht meinen Wunsch die Welt zu sehen wohl immer noch nicht."

  • "Nun, du darf ihm das nicht übelnehmen, er hätte halt lieber wenn du häuslich wirst. Für später sorgst....." Über die Schulter schauend lächelt sie Haku entschuldigend an, doch kann sie auch nicht ganz verbergen das sie die gleiche Hoffnung atte auch wenn sie nie sagen würde.


    Sie formt einige Fladen.


    "Warum hat dich deine Freundin, wie hieß sie noch mal, Amadi, nicht begleitet, ich hätte doch gern deine Freunde kennengelernt." Sie legt gerade die Fladden auf den heißen Stein.


    Kaum hatte sie das gemacht geht die Türe auf und Tiberius kommt herrein. Er eilt auf Haku zu und auch er umarmt Haku stürmisch.


    "Schwesterchen." Er strubelt ihr druch das Haar und setzt sich an den Tisch.


    "Habe ich schon viele Abenteuer verpasst?" Er sieht Haku und dann wieder zu seiner Mutter die ihn leicht ermahnend ansieht.

  • Gerade wollte Haku weiter erzählen, da kam ihr Bruder herein. Sie umarmte ihn freudig und strich sich ihr Haar wieder zurecht.


    "Viel zu viel hast du verpasst!" sagte sie mit übertrieben ernster Miene, bevor sie ein breites Lächeln preisgab.
    "Wo war ich den gerade dran?.. Ah, richtig. Meine Freundin Amadahy. Warum sie nicht mit mir hier ist? Nun... Sie sah zuerst Tiberius, dann ihre Mutter mit einem triumphierenden Lächeln an. "Das ist das zweite dieser Dinge, die ihr mir nicht glauben werdet. Aber ich sage euch, es ist wahr! : Sie ist eine Suvari und ich hielt es erst einmal für klüger euch nicht zu erschrecken. Ihr kennt ja Vater... der hätte sie bestimmt vergrault. Aber ich sage euch, es gibt dieses Volk wirklich."
    Sie lehnte sich zurück und wartete ab was die beiden dazu sagen würden.

  • Beide sehen Haku erst mit großen Augen an, dann brechen sie in schallendes Gelächter aus.
    Sich die Tränen abwischend, kam Tiberius zuerst zu Wort.


    "Also wirklich Haku der war gut, einen Kinderschrecken zum Freund zu haben schaffst auch nur du. Hast du das gehört Mutter, sie ist mit einem Märchenwesen befreundet. " Wieder lacht er schallend, nachdem er sich wieder ein wenig berühigt hat, sieht er Haku immer noch schmulzelnd an.


    "Also hier sagen sich zwar Fuchs und Hase gute Nacht, einen Bären brauchst du uns deswegen aber nicht aufbinden. Oder hast du jetzt auch schon einen Bären zum Freund." Wieder bricht er in schallendes Gelächter aus.


    In diesem Moment geht die Türe auf, Vater und Anmor kommen von der täglichen Arbeit nachhaus.


    Sie setzten sich an den Tisch.


    Was gibt es so lustiges?" Fragt Anmor seinen Bruder, dieser winkt kurz das er ihm ein wenig Zeit geben sollte. Als er sich wieder berühigt hat sieht er seinen Bruder an.


    "Haku, wollte uns einen Bären aufbinden." Bevor er weiter erklären konnte warum, wird er von seinem Vater unterbrochen.


    "Mich würde mehr interessieren wo du dich wieder den ganzen Tag herum getrieben hast, du solltest doch die Sensen zum Bauer Bries bringen. Das mußt nun Anmor machen obwohl ich ihn dringend in der Schmiede gebraucht hätte, schließlich wartet Bauer Deichs noch auf sein neues Beil und seine Bestellung von Messern, dafür bekommne wir eine halbe gepökelte Sau." Er sprach ganz ruhig doch von der kälte in seiner Stimme bekam man eine Gänsehaut.


    Mutter trug das Essen auf, es gab Eintopf mit frischen Gemüse, dazu das frisch gebackenen flasche Brot.


    Einige Moment war es so still in der Stube das man das kleine Feuer laut knistern hörte.


    Tiberius räusperte sich.
    "Es tut mir leid, Vater. Ich war im Wald und habe die Zeit vergessen, es kommt nicht mehr vor." Schuldbewußt blickt er nach unten.


    Mutter legte ihre Hand auf die Schulter des Vaters und streichelte sie sanft. Vater seufzte tief.
    "Dafür wirst du morgen schon in der frühe mit uns gehen. Anmor du sorgst dafür, wenn ich dafür sorgen muß dann setzt es wirklich mal ein paar heiße Ohren." Streng sieht er seine Söhne nochmals an, dann wird seine Blicke wieder mild.


    Sie senkten alle ihr Haupt um Fama für ihre Arbeit und das Essen zu danken. Vater nahm sich wie immer zuerst, er brach das Brot und reichte es Anmor weiter. Mutter hingegen fühlte die Schalen und reichte sie weiter. Nachdem alle Eintopf und Brot hatten wurde kurz über die Neuigkeiten im Dorf gesprochen.


    "Die Feins soll Zwillinge zur Welt gebracht haben, zwei prächtige Buben." Erzählte Tiberius.


    "So dick wie die war hätten es auch fünflinge sein können." Komentierte Anmor


    "Ich habe gehört das die preisgekrönte Sau von Bauer Eikel wieder mal abgehauen ist, diesmal hat sie den Kräutergatren der Abels total vernichtet, der Abel soll so wütend gewesen sein das er gesagt hat wenn er die Sau nochmal sieht würde er sie eigenhändigt erwürgen." Gab Anmor sein neues Wissen zu gute.


    "Das möchte ich sehen, aber ich würde auf die Sau wetten." Sagte Tiberius trocken. Alle Lachten....


    "Im übrigen hab ich gehört das ein Wandermagier im Dorf ist. Er soll für einige Tage hier bleiben und in der Schneke abends sein können zeigen, wollen wir uns das nicht einmal anschauen." Tiberius Augen leuchteten.


    "Das ist alles lug und trug, alles Schallartane.." War der einzige Komentar von seinem Vater dazu.


    So ging es eine weile weiter..... bis die Schallen leer und abgeräumt waren und der Krug Bier auf den Tisch gestellt wurde.


    "Im übrigen Haku, der Müller war heute bei mir." Er lächelte fröhlich.


    "Die nächsten Tage kommt er uns mit seinem Sohn besuchen."

  • Während dem Essen hörte Haku den Erzählungen ihrer Brüder zu. Gespannt ließ sie sich über das Treiben im Dorf informieren. Ein paar ältere Leute waren wohl gestorben, dafür aber auch einige Kinder geboren worden. Man Tratschte auf der Straße und die üblichen Nachbarn lagen im Streit mit einander und man traf die ersten Vorbereitungen für das kleine Sommerfest.
    Mit einem gesunden Appetit aß Haku den Eintopf. Sie fühlte sich fast so, als wäre sie nie weg gewesen. Anscheinend hatte sich ihre Familie nicht verändert.


    Die Sache mit dem Wandermagier schien Tiberius wichtig zu sein. Er hatte sich schon immer für Außergewöhliches interessiert. Haku konnte es ihm nicht verdenken. Der Alltag hier lieferte kaum Grund zum Staunen.


    Als dann der Tisch abgeräumt wurde und ihr Vater wieder an den Sohn des Müllers erinnerte, da wurde ihr schwer ums Herz. Sie musste da wohl etwas klarstellen.
    "In den nächsten Tagen sagst du? Ich hoffe er beeilt sich, denn ich weiß nicht wie lange ich bleibe. Ich hatte nich vor länger als drei oder vier Tage zu bleiben." Sie hoffte, dass ihr Vater nun endlich verstand, dass sie nicht gekommen war, um sich verheiraten zu lassen.

  • Dieser schaut ernst in seinen Bierbecher, dann nickt er nur zur Antwort und leert seinen Becher in einem zug. Was er denkt bleibt seinen Kinder verborgen, nur seine Frau schenkt ihm einen besorgten Blick.


    Das Schweigen wird unangenehm, der vater schaut in die Runde.


    "Es ist spät wir sollten zu Bett gehen." Mit diesen Worten stand er auf und ging in das kleine Nebenzimmer.


    Auch Anmor verabschiedete sich bald darauf wünschte allen eine gute Nacht und verschwand auf den Dachboden.


    Tiberius und ihre Mutter blieben am Tisch sitzen.


    "Nun jetzt erzähl schon von deinen Abenteuern." Er grinste sie an.


    "Aber diesmal ohne uns einen Bären aufbinden zu wollen." Er zwinkerte Haku zu.

  • Was sollte sie ihnen schon erzählen, wenn sie nicht an die Existenz von den Suvari glaubten? Einen Bären als Freund? Nun... so weit weg lagen sie damit eigentlich gar nicht... Was blieb da noch zu sagen?


    "Tja, wenn ihr mir nicht glaubt... Vielleicht begleitet sie mich bei meinem nächsten Besuch hierher. Ihr werdet schon sehen."


    Sie wollte ihren Bruder nicht enttäuschen. Sie dacht kurz nach, bevor sie wieder anfing zu erzählen.
    "Ich bin weit gekommen. Einmal hat mich die Einladung einer Freundin sogar nach Cornia geführt. Das ist ein Land auf Mabeverin. Eine große Insel; man verbringt einige Tage auf See, um dorthin zu gelangen."
    "Die Tage auf See waren grausig. Ich werde furchtbar schnell seekrank." Sie lachte kurz auf.


    "Einige Zeit habe ich in der Herrschaftsstadt verbracht. Aber die meiste Zeit bin ich kreuz und quer durchs Land gereist und habe meine neuen Freunde begleitet bei ihren Angelegenheiten. Es gibt wahrlich schöne Gegenden in Montralur." Sie sah zu Tiberius "Nur vor den Murlocks würde ich mich hüten! Sie sind vielleicht geschickt, aber sie spielen mit Mächten, die sogar für ihre Begabung zu groß sind. Sie sind ganz vernarrt in Maschinen mit all ihren Schrauben und Zahnrädern. Gesundes Misstrauen scheinen sie nicht zu kennen. Überall stecken sie ihre Nase rein. Fast wie Kender."


    Haku erzählte noch eine Weile von ihrer äußerst anstrengenden Begegnung mit Klepto der Kenderin. Bereitwillig wiederholte sie für Tiberius war sie über die Wasa gesagt hatte und dann erklärte sie ihm auch noch, dass die Pakk sich in Montralur angesiedelt hatten.


    "Nach meinem Besuch hier werde ich mir die Siedlung der Pakk ansehen. Ein Jahr ist vergangen seit der Einwilligung des Rates. Ich denke sie ist prächtig gewachsen."

  • Beide staunten über dies was Haku erzählte und hingen ihr förmlich an den Lippen. Doch es wurde langsam spät und auch wenn die beiden gerne mehr von Haku Reisen erfahren würde, war die Müdigkeit größer. Beide gähnten herzhaft.


    Mutter stand zu erst auf.


    "Ich glaube nun ist wirklich Schlafenszeit, nach oben Tiberius, wenn Vater dich morgen nicht in der Schmiede sieht weißt du ja was dir blüht. Haku wird uns morgen sicherlich noch mehr erzählen." Dabei sieht sie Haku an.


    "Dein Bett steht immer noch in der kleinen Kammer. Ich wußte das du zurück kommen würdest, wenn auch nur zu Besuch." Sie lächelt Haku an und zeigt auf die schmale braune Türe, ihr Vater hatte die Kammer errichtet als Haku zu groß wurde um bei den Jungen zu schlafen.


    Sie gähnt nochmals.


    " Ich wünsche dir eine gute Nacht, Liebes." Damit geht sie auch in das kleine Nebenzimmer.


    Auch Tiberius verabschiedet sich und verschwindet zu Anmor auf den Dachboden.

  • Jetzt erst merkte Haku wie müde sie war. Sie wünschte den beiden eine gute Nacht und betrat ihre kleine Kammer.
    Sie legte ihr Gepäck neben das Bett und setzte sich. Genüsslich gähnte sie und begann ihre Stiefel auszuziehen. Auch die Kammer sah so aus, wie sie sie verlassen hatte. Das Bett war ordentlich hergerichtet und das kleine Schränkchen mit der Öllampe stand daneben. Haku entzündete kurz die Öllampe, bis sie sich umgezogen hatte und schlüpfte dann unter die Decke des Bettes. Sie löschte das Licht und schlief schnell ein.

  • Noch vor morgengrauen, wurde Haku von Tiberius geweckt. er schüttelte sie sachte.


    "Hey Schlafmütze, die stiehlst Fama ja den ganzen Tag." Er grinste sie an.


    "Treffen wir uns gleich im Wald? Ich werde nicht lang in der Schmiede sein. Nochmal so abhängen wie früher, bevor du wieder auf Wanderschaft gehst. "


    Da hörte man schon Anmor ruf.


    "Mensch Tiberius, komm endlich. Vater wird sonst unausstehlich."


    Tiberius dreht sich um.


    "Ich komme, ja." Dann dreht er sich wieder zu Haku.


    "In zwei Stunden an unseren Baum, in Ordnung." Er wartet die Antwort nicht ab sondern verschwand wieder aus der Kammer.


    Nun konnte Haku auch ihre Mutter hören die ihrem täglichen Werk nachging.

  • Nachdem Tiberius aus ihrem Zimmer gegangen war stand sie langsam auf, zog sich an und ging in die Stube. Irgendwie freute sie sich auf das Treffen mit Tiberius. Mit ihm hatte sie schon immer über vieles reden können.


    "Guten Morgen." sagte sie, als sie ihre Mutter sah.


    Brot und Käse stand schon auf dem Tisch, denn ihre Brüder und ihr Vater hatten anscheinend schon hastig etwas gegessen. Sie setzte sich, nahm einen Becher, füllte ihn mit Wasser und schnitt sich eine Scheibe Brot ab.


    "Wenn du meine Hilfe nicht brauchst, dann geh ich gleich mal eine Runde durchs Dorf. Vielleicht treffe ich ein paar bekannte Gesichter. Aber bis dahin helfe ich dir gerne." Sie wollte nicht erwähnen, dass sie sich anschließend noch mit Tiberius traf, damit sie nicht erfuhr, dass er sich wieder um die Arbeit drückte.


    Nach dem sie eine Scheibe Brot mit Käse gegessen hatte räumte sie alles vom Tisch und verstaute es wieder dort, wo es hingehörte. Dann half sie ihrer Mutter bei der Hausarbeit.
    Als das Wichtigste getan war trat sie vor die Tür und schlenderte durch das Dorf. Sie hatte noch ein wenig Zeit. Sie traf ein ein älteres Ehepaar, das sie kannte und die sich interessiert nach ihrem Befinden erkundigten. Sie sprach eine Weile mit ihnen und versicherte, dass sie mit dem Reisen sehr zufrieden sei. Freundlich verabschiedete sie sich von ihnen und ging ihrer Wege. Was die beiden genau davon hielten, dass Haku unverheiratet und ohne eine Arbeit durch Montralur zog behielten sie natürlich für sich.


    Am Rande des Dorfes verlief der Leise Fluss, über den zwei Holzbrücken führten. Die schmalere der Beiden war nicht für Pferdewagen gedacht und führte direkt zu dem kleinen Waldstück neben dem Dorf. Dort sollte sie Tiberius treffen.
    Als es Zeit wurde überquerte sie die Brücke und ging noch ein paar hundert Meter, bis sie an einer schief gewachsenen Eiche ankam, deren Äste so dicht über dem Boden wuchsen, dass Haku sich hinaufziehen konnte und sich darauf setzte.