Ein Dorf östlich des Kristallsees

  • Tiberius hatte sich fest an den Stamm gedrückt als diese verschleierte Frau Haku anfuhr.


    Der Schreck saß ihm noch wirklich in den Knochen, er hörte ihr Gespräch aber er konnte es immer noch nicht fassen. Er schüttelte den Kopf, als wäre er in einem bösen Traum.


    Kurz wurde er der Dame vorgestellt, er verbeugte sich kurz. Seine Kehle war wie zugeschnürt.


    Dann war die Fremde auch wieder verschwunden und er fand langsam seine Stimme wieder als sie ins Dorf zurück gingen.


    "Was soll das heissen wenn du in Schwierigkeiten kommst, und warum redet sie von uns als wäre wir irgendeine Rasse?" Irgendwie schien es ihm als hätte er etwas wichtiges verpasst.

  • "Du bist ein Mensch, wie der Rest der Familie, und Amadahy ist eine Suvari. Aber das habe ich dir schon erzählt. Sie hat schon einige schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Meistens sind Menschen misstrauisch oder gar aggressiv gegen andere Rassen. Das musste sie als Suvari und ich als Pakk schon oft erleben." Ihre Stimme war kühl und erklärend. Sie sah zu Tiberius.


    "Und ich denke, dass auch Vater und Anmor wenig Verständnis haben werden. Du kennst sie. Sie haben selbst für Landvolk eine engstirnige Sicht auf fremde Dinge."
    Sie beschleunigte ihre Schritte.
    "Und nun soll ich ihnen erklären, dass ich kein Mensch mehr bin."

  • Es dauerte nicht lange und sie waren beim Haus, alles war ruhig. Zu ruhig den das hämmern in der Schmiede fehlte.


    Tiberius kam es vor als hätte er den ganzen Magen voller Steine. So flau wurde ihm .


    Als sie ins Haus kamen, sahen sie dort nicht nur Anmor,Vater und Mutter sondern auch einen Priester dort stehen der ruhig mit den Eltern sprach. Vater nickte, dann wendet er sich seinen beiden Kinder zu.


    " Darf ich vorstellen, Bruder Gabriel. Er ist neu in der Gemeinde und wollte sich vorstellen. Schön das Anmor euch gefunden hat." Er ging hinter seine Kinder.


    "Dies hier ist Tiberius der Zweitälteste und das hier ist unsere jüngste Haku." Erst war der Griff zart um ihre Schulter. Doch einen Moment später schlang er seine kräftige Arme um sie , so das sie fast keine Luft mehr bekam.

  • Erschrocken schrie sie kurz auf. Sie fauchte auf und wie aus dem Nichts waren ihr plötzlich die spitzen Fänge gewachsen und auf ihren Unterarmen und dem Handrücken zeigte sich kurz ein Schimmer des Fells. Mit ihren zu kleinen Krallen geformten Fingernägeln packte sie den fest um ihre Hüfte geschlungenen Arm ihres Vaters. Sie versuchte sich loszureißen. "Was soll das lass mich los! Vater!" Verwundert blickte sie in die Runde.

  • "Haltet sie fest." Schrie Bruder Gabriel.


    "Anmor bitte bring mir ein Seil, wir müßen diese Kreatur fesseln."


    Anmor holte das Seil das sie schon zurecht gelegt hatten und gab es Bruder Gabriel, dieser half Haku zu Knebbeln.


    Tiberius wollte einspruch einlegen, doch seine Mutter zog in zurück und schüttelte ängstlich den Kopf, so schwieg er.


    Als sie Haku fest geknebelt hatten, wischen sie von ihr zurück.


    Angst konnte Haku in ihren Augen lesen nur in Tiberius Blick sah sie Verzweiflung.


    Dann hörte sie Bruder Gabriel leise sprechen.


    "Wir müßen vorsichtig sein, Dämonen sind sehr inteligent, bitte glauben sie mir. Das hier ist nicht mehr ihre Tochter, egal was sie ihnen sagen wird. Ich werde versuchen den Dämon auszutreiben, sollte sie von den Göttern nicht verlassen worden sein, wird es mir sicherlich gelingen. Wenn nicht dann werden wir sie in Famas Namen zu Ruhe schicken."


    Mutter weinte leise als sie Haku geknebelte auf dem Boden anschaute.

  • Verzweifelt wandt sich Haku auf dem Boden. Als sie hörte was der Priester vorhatte lief es ihr heiß und kalt den Rücken runter.


    "Ich bin von keinem Dämon besessen! Ich brauche keine Heilung! Ich bin was ich bin." verzweifelt sah sie zu ihren Eltern und zu ihren Brüdern. "Ich bin immer noch eure Haku! Seht ihr das nicht? Ich habe mich verändert, doch das bin immer noch ich! Nehmt mir die Fesseln ab, das ist doch Unsinn."


    Wieder versuchte sie die Fesseln zu lockern. "Es ist kein Dämon. Ich bin eine Pakk. Ich bin nun so und daran wird sich nichts ändern. Ich habe meinen Frieden mit mir geschlossen. Wenn ihr mich hier nicht wollt, dann lasst mich gehen und ich komme nie mehr wieder!" Tränen standen in ihren Augen. Hatte der Priester "Dämon" gesagt? Sie erinnerte sich plötzlich an die schmierigen Räuber aus dem Wald, die Turak und Amadahy einst vertrieben hatten. Hatte der eine nicht auch dieses Wort benutzt?


    Er konnte keinen Menschen wieder aus ihr machen. Marek hatte es nicht geschafft und dieser Mann hier würde es auch nicht schaffen. Sie wollte nicht geheilt werden. Sie mochte sich so wie sie war. Als Pakk. Das war richtig.

  • "Sei still, du Geschöpf aus der Unterwelt." Sagte Bruder Gabriel ruhig.


    "Hier wird dir keiner glauben." Süffisant lächelte er sie an. Dann wurde er wieder ernst.


    Er nahm sein Gebetebuch hervor und murmelte seine Gebete. Er rief Fama an das sie ihnen helfen sollten diesen armen Menschen von seinem leiden zu befreien.


    .....


    Eine gute Zeit später. Menschen hatten sich um das Haus versammelt, murmelten vor sich her und versuchten herraus zufinden was sich im dem Haus des Schmieds tat.


    Bruder Gabriel murmelte immer noch vor sich hin, sein Abschluss gebet. Dann senkte er traurig den Kopf.


    "Es zerbricht meine Seele, aber ich muß ihnen sagen das sie verloren ist. Die Götter haben sie verlassen, ich kann nichts mehr für sie tuen." Niedergeschlagen sieht er aus.


    "Das eizige was nun noch hilft ist das heilige Feuer. Ich werde die vorbereitungen dafür treffen." Damit verabschiedet er sich und geht nach draussen. Leute schauen zu Türe herrein und tuscheln.


    Vater eilt nach draussen.


    "Wie lange wird das Dauern, ich möchte ungern einen Dämonen in meinen Haus haben."



    Seit unbesorgt, der Tag ist noch früh und bei der Schwere des Falles ist eile geboten. Nicht das er jemanden um den Finger wickelt der ihn befreit. Gebt mir zwei Stunden um ein wenig Holz bei den Nachbarn zusammeln dann können wir sie von ihren Qualen erlösen." Er legt als trost seine Hand auf Vaters schulter, dieser nickt traurig und geht mit ernstem Gesicht wieder ins Haus.

  • Amadahy tigerte, im wahrsten sinne des Wortes einen kelienen Weg auf und ab. Sie sah wie sich die Menschen um das Haus versammelten. Sie hatte noch nichts von Haku gehört, aber das was sie sah machte ihr Angst.


    Ein Mann ging von dem Haus weg und versammelte einige starken Herrn um sich. er erklärte ihnen etwas, zeigte immer wieder auf das Haus und dann, wie auf kommando, verteilten sie sich.


    Einige Zeit später sah sie das die Erstem mit Holz wieder kammen. Ein Schauer lief über ihren Rücken.

  • Als Haku ihren Vater so reden hörte fing sie an zu weinen. Wie konnte er nur so reden? Er war doch ihr Vater. Trotz seiner Starrsinns liebte sie ihn doch...
    Das durfte alles nicht war sein.


    "Bitte... lasst mich gehen. Ich komme nie mehr wieder und lasse euch in Frieden leben. Ich habe kein Unheil getan und besessen bin ich bestimmt nicht."
    Sie sah zu ihrer Mutter, dann zu Tiberius "Bitte nimm die Fesseln weg. Ich möchte nicht, dass es so endet. Versteht ihr nicht was ihr da macht? Ich bin EURE Haku. Niemand sonst. Ich habe es dir erzählt, weil ich dir vertraue."


    Tränen liefen ihr über die Wangen. "Ich liebe euch doch! Ihr seid meine Familie. Bitte lasst nicht zu, dass sie mich verbrennen! Mama... bitte... lass es nicht zu." Sie wusste nicht was sie tun sollte.


    Sie versuchte sich zu beruhigen und holte tief Luft. Dann rief sie so laut sie noch konnte: "AMADAHY! HILFE!"

  • Sei still, Dämon." Schrie sie ihr Vater an.


    "Hier wird niemand dir helfen. Wir werden dich wieder in die Flammen schicken, da wo du her kommst und mein braves Mädchen wird wieder ruhe finden." Tränen stahlen sich in seine Augen.


    "Hast du gehört, " Wurde er jetzt noch lauter, " Du wirst mein kleines Mädchen frei geben." Seine ganze Liebe lag in dem was er sagte und dicke tränen rollten an seinen Wangen herab.


    Ihre Mutter tröstet ihn, so hatte sie ihren Vater sicherlich noch nicht gesehen, er sah zerbrechlich und um Jahre gealter aus. Ihre Brüder standen hilflos dabei.

  • Amadahy hört den Ruf, und ein leiser Fluch kam ihr über die Lippen.


    Um die Eingangstüre standen immer noch viele Leute, da würde sie nicht weit kommen. Doch gab es noch ein kleines Fenster nicht groß aber groß genug um durch zu passen. Sie schüttelte leicht den Kopf, zog ihren Mantel aus sowie ihren Turban. Angst, so hoffte sie würde sie eine weile fern halten. Was sie genau machen wollte wußte sie noch nicht, aber es würde sich sicherlich etwas ergeben. So kletterte sie durch das kleine Fenster und stand im Schlafgemach der Eltern.


    Sie lauschte kurz, dann stürmte sie in den Wohnraum,die schwarzen langen Haare offen, zeigte sie mit einem knurren unterspielt ihre Fangzähne.


    Ihre Schwerter fest in der Hand, spie sie die Worte gerade zu aus.


    "Ihr solltet euch an den Tisch setzen, wenn euch euer leben lieb ist." Sie sah alle vier an und rechnete sich die chancen aus die sie hatte, es sah nicht gut aus.


    "Hey Tib, mach deine Schwester los, bevor ich mich vergesse. Ich hatte noch kein Frühstück und warme Herzen esse ich am liebsten." Sie klang bösartig und sie hoffte das ihr die Götter bei diesem Disaster beistanden.

  • Plötzlich sprang die Türe zum Schlafzimmer auf und ein wilder bewaffneter Dämon stand im Wohnraum.


    Erst jetzt vielen Hakus Mutter wieder ihre Worte ein, hatte sie nicht erzählt das sie eine Suvari begleitete, und diese Pakk die sich in Tiere verwandeln können.
    Was sollte sie jetzt machen, weiter mitspielen war die beste Idee. Sie drängte ihren Mann an den Tisch der nicht so schnell aufgeben wollte auch hielt sie Anmor auf, und wies leise auf die Schwerter hin und die geringe chance leben aus der Sache herraus zu kommen. Tiberius hngegen schubste sie in Haku richtung das er sie befreite.


    In Tiberius Blick, als er Haku ansah, lag tiefes bedauern und er bat sie schweigsam um Verzeihung. So löste er die Fesseln und ging sofort wieder an den Tisch zu den anderen.


    Haku war wieder frei.

  • So gut es ging versuchte Haku auf die Beine zu kommen. Die Fesseln hatten ihr das Blut in den Beinen abgedrückt, sodass sie im ersten Moment etwas zittrig aufstand.


    Sie war froh, dass Amadahy sie so schnell gehört hatte. Hakus Habseligkeiten standen neben dem Tisch. Sie hatten sie wohl bereitgestellt, um sie mit ihr in die Flammen zu geben. Sie nahm ihre Sachen, wobei Anmor zurückwich, als sie sich ihm näherte.


    Dann sah sie fragend zu Amadahy.

  • Amadahy hatte weiterhin die Familie im Blick, im Blickwinkel konnte sie sehen das Haku auf ihren Beinen stand.


    Es schien soweit alles in Ordnung zusein.


    "Hier nimm mal." Sie drückte Haku ihr Schwert in die Hand. Dann ging sie in die Hocke.


    Sie legte ihre Hand auf Holz.


    "Bukan Berry ham bacaao." Murmelte sie leise ein paar mal hintereinander.


    An der Türe konnte man Triebe sehen die sich ineinander windeten und die Türe damit verschlossen. Auch an den Stühlen sah man solche Triebe die die sitzende Familie daran fesselte.


    "Aachaa." Sie nickte mit dem Kopf.


    "Schnell aus dem Fenster." Sie zeigte auf Schlafzimmer, nachdem sie hörte das Haku draussen war folgte sie ihr.


    Draussen angekommen zeigte sie auf ein kleines Waldstück wo ihre Sachen lagen.

  • Voller erstaunen sah Tiberius zu wie die Türe zuwuchs, wie der rest der Familie, so das sie erst als es zuspät war merkten das sie alle gefesselt an ihren Stühle waren.


    Erst als sie nicht mehr zusehen waren, rief Vater laut um Hilfe. Die Leute versuchten durch die Türe hinein zu gelangen, doch der Bund von Ästen, hielt die Türe verschlossen. Die ersten rannten um das Haus und sahen Haku und Amadahy weg laufen.


    "Hier sind sie." Schrie ein junger Mann und einige der Männer nahmen die verfolgung auf.

  • So schnell sie konnte rannte sie los.


    "Schnell, hier entlang!"
    Sie nahm den kürzesten Weg, der zum Rand des Dorfes führte. Im nahen Wald konnten sie die Verfolger wohl besser abhängen, als auf den Wegen.


    Bald erreichten sie den Wald.

  • Auch die Verfolger rannten in den Wald, einige Waffen los einige Hatten ihre Messer gezogen und zwei hatten ihre Bögen mit.


    Schnell hatten sie die Bögen gespannt.


    Zwei surrende Pfeile folgen den Flüchtlingen hinterher. Die knapp vor ihnen in einen Baum einschlugen.


    Nach einer kurzer Weile wurden die Bögen wieder gespannt und zwei Pfeile suchten sich ihren Weg.

  • Als Haku und Amadahy den Wald erreichten konnten sie die Distanz zwischen ihnen und den Verfolgern vergrößern.
    Jedoch blieb nicht die Zeit einen klaren Gedanken zu fassen.


    Die Verfolger spannten erneut ihre Bögen und zielten auf die beiden Frauen.
    Mit einem schneidenden Geräusch zischte der erste Pfeil dicht an Amadahy vorbei.
    Der zweite Pfeil wurde abgeschossen und streifte Haku am Oberarm. sie schrie kurz auf. Ob sie tatsächlich getroffen wurde konnte sie nicht sagen. sie spürte keinen Schmerz. Das Schlagen ihres Herzens war zu einem lauten Pochen angeschwollen. Das Blut rauschte ihr in den Ohren. Gierig sog sie die Luft in ihre Lungen ein. Etwas Warmes lief ihr den Oberarm herunter. Sie hatte keine Zeit danach zu schauen.


    Das Unterholz und Gestrüpp wurde dichter. Haku konnte nicht sagen wann sie die Verfolger abhängten, aber irgendwann waren die wütenden Stimmen hinter ihnen sehr leise und irgendwann verschwunden gewesen.
    Vollkommen erschöpft blieben sie stehen und rangen nach Luft. Haku sank auf den Boden und legte sich auf den rücken, bis sie nach mehreren Minuten wieder ruhiger atmete.