Ein Dorf östlich des Kristallsees

  • Amadahy sank auf die Knie. Auch sie brauchte einige Zeit bis sich ihre Atmen wieder erholte.


    Sie blähte ihre Nase und ihr Blick wurde angstvoll. Sie sprang auf Haku zu. Riss sie nach oben so das sich Haku setzen mußte und sah das Blut.


    Sie knurrte, ohne etwas zu sagen sah sie sich die Wunde an. Nur ein Streifschuss, tief aber nicht tödlich, sie atmete innerlich aus.


    Schnell holte sie ihre Tasche, geschäftmässig nahm sie ihre Flasche Wasser.


    "Das wird jetzt brennen." War das erste was sie sagte.


    Sie wusch die Wunde aus, gab Haku dann die Flasche das sie trinken sollte. Nachdem das geschehen war. Vergrub Amadahy ihre Hand in die Erde die andere legte sie auf die Wunde.


    "Beiss die Zähne zusammen, das wird nicht angenehm." Dann schloss sie die Augen.


    "Bukan Berry dekan merseran." Murmelte sie leise einige male.

  • Nachdem das Unterholz und gestrüb so dicht geworden war und man die Flüchtige nicht mehr sehen konnten, gaben die meisten auf und wurden langsamer. Immer mehr folgten diesem Beispiel bis auf die zwei Jägersburchen die mit ihren Bögen gekommen waren. Sie hatten die Blutspur entdeckt.


    Eine war also getroffen, das hieß sie würde bald Rast machen.
    Mit geübten Schritten glitten sie fast lautlos durch das Unterholz. Bis sie ihre Flüchtlinge eingeholt hatten. Sie sahen wie eine die Wunde versorgte.


    Als sie die fremden Wörter hörten, kammen sie leise hinaus. Ihre Bögen gespannt stellte sich einer hinter die Schwarzharrige und ließ seinen Pfeil dicht an ihrem Genick schweben. Der andere kamm von der anderen Seite, sein Pfeil zeigte auf Hakus Brust.


    Nachdem die Komischen Worte der Schwarzhaarigen verklugen waren, meldete sich der jenige der hinter ihr stand.


    "Ganz langsam Dämon."

  • Haku hatte den angstvollen Blick von Amadahy bemerkt, hatte ihn aber auf die Aufregung der Flucht zurückgeführt. Erst als Amadahy sie aufrichtete bemerkte sie, dass ihr Arm plötzlich schmerzte. Erst jetzt wo sie langsam zur Ruhe kam spürte sie den Schmerz überhaupt. Die Wunde blutete stärker als sie gedacht hätte.


    Als Amadahy begann die Wunde zu reinigen schmerzte es stark und Haku biss die Zähne zusammen. Ungeduldig ließ sie die Suvari Wasser darüber gießen. Das Wasser brannte in der offenen Wunde und Haku scharrte mit den Fersen über den Boden, um nicht still sitzen zu müssen.


    Als die Suvari dann begann die unbekannten Formeln zu murmeln spürte Haku ein Pochen unter der Haut. Dieses Pochen breitere sich aus. Der Schmerz pulsierte durch ihren ganzen Arm und zog bis in die Fingerspitzen und die Schulter. Sie schrie kurz auf, dann biss sie so fest sie konnte die Zähne zusammen. Sie fauchte, schnaubte und wimmerte und Tränen schossen ihr wieder in die Augen. Dennoch versuchte sie leise zu sein und den Arm nicht wegzuziehen. Die Hände verkrampften sich zu Fäusten und sie schloss die Augen fest.
    Amadahys Hand auf der Wunde schien unbeschreiblich schwer auf ihr zu liegen.
    Gerade als sie die Suvari bitten wollte aufzuhören nahm diese die Hand von der Wunde. Dann hörte sie eine fremde, männliche Stimme.
    Sie öffnete die Augen und sah vollkommen überrascht zu einem jungen Mann auf, der einen Bogen auf sie gerichtet hatte. Aus dem Augenwinkel sah sie einen zweiten hinter Amadahy stehen.
    Sie hatten die Verfolger wohl doch nicht abgehängt.


    Hakus Miene verfinsterte sich. Ein leises Knurren konnte man von ihr hören.
    Sie dachte nicht, dass sie hier mit Worten etwas ausrichten konnte. Selbst ihre Familie hatte sie nicht überzeugen können. Es war genug gereder worden. Sie ließ ihren Blick neben sich schweifen. Achtlos hatte sie ihren Stab zu Boden fallen lassen. Er lag zu weit von ihr weg und wäre auch sonst wohl keine große Hilfe.
    Ganz langsam versuchte sie aufzustehen.

  • Ganz von wirken des Zaubers abgelenkt, hört sie die Männerstimm hinter sich. Sie hob langsam die Hände um zu zeigen das sie unbewaffnet war. Dann stand sie langsam auf und drehte sich langsam herum.


    Hier kamen sie nicht mehr raus, kam ihr der Gedanke, und ein kalter schauer lief ihr über den Rücken.

  • Ernste Gesichter sahen die beiden Flüchtlinge an.


    "Hast du sie im Ziel?" Fragate einer der beiden. der andere nickte zur bestättigung. Dann ließ einer den Bogen sinken. Er ging zur Schwarzhaarigen, nahm ihr Hände runter und fesselte sie auf den Rücken, das gleiche machte er mit Haku. Als er dass gemacht hatte, nahm er ihre Taschen und Waffen auf. Verteilte sie an seinem Körper.


    Der andere hatte Haku und die Fremde weiter im Visier.


    "So werthe Herrschaften, wir haben noch eine Verabredung mit dem heiligen Feuer." Damit stieß er Haku und der Fremden sehr unsaft in die Rippe, das sie sich vorwärst bewegen sollten.


    Sie gingen wieder in richtung Dorf.

  • Amadahy hatte sich widerstandlos fesseln lassen. Sie hatte den Blick auf Boden gerichtet, es schien als hätte sie aufgegeben.


    Innerlich waren ihre Gedanken am routieren, es konnte doch nicht sein, das sie so viele mal nun mit dem Leben davon gekommen war um jetzt auf dem Scheiterhaufen zu enden.


    Selbst den unsanften Stoß, der ihr einen Moment die luft raubte, ließ sie ruhig bleiben.

  • Als Haku sah wie widerstandslos sich Amadahy fesseln ließ hatte Haku ein beklemmendes Gefühl. Hatte Amadahy aufgegeben? Sie fauchte den Mann an, der sie fesseln wollte, doch musste dann einsehen, dass auch ihr wohl kein andere Wahl blieb. Sie ließ sich fesseln. "Ich hoffe ihr werdet es bald bereuen was ihr vorhabt." Finster blickte sie die beiden an.


    Widerwillig ging sie los. Sie suchte den Blickkontakt der Suvari. Wie konnten sie sich befreien?

  • Beide grinsen Haku an.


    "Ich glaube nicht das wir es bereuen werden wenn du im Feuer schnorrst, Dämon." Gab einer zur Antwort.


    Hin und wieder schubsten sie ihre Flüchtlinge, der Weg zog sich, doch irgendwann nach einer halben Ewigkeit so schien es sah man das Dorf. Sie waren nicht den gleichen weg zurück gegangen, sie kammen nun an der Hauptstraße heraus und folgten dieser.


    Sie gingen auf einen großen wild durcheinander geworfenen Holzhaufen zu.


    Die Leute nahmen abstand von den Flüchtigen als sie an ihnen vorbei gingen. Angst war in ihrem Blick zu sehen.


    Doch die beiden Jägersburschen wurden bejubelt, man schlug sie auf die Schulter und beglückwünschte sie zu ihrem Fang.


    Die Zwei Jägersburschen brachten die beiden Flüchtigen in einen kleinen Stall, ohne Fenster nur eine schwere Türe. Undsanft schubsten sie die Beiden hinein und ließen hinter ihnen die Türe zufallen. Dann schoben sie lachend den Riegel vor.......

  • Amadahy sah Haku nicht an, ihr Blick war die meiste Zeit auf den Boden gerichtet. Sie wollte keinen Kampf, keine Toten, den dazu würde es kommen, der Preis war ihr zu Hoch, es mußte einen anderen Weg geben.....


    Das geschubste nahm sie wortlos hin.


    Als sie das Dorf erreichten schaute sie nicht mehr zu Boden sondern in die Gesichter, die ihren Tod wollten. Sie hatten alle Angst...., nun man fürchtet was man nicht kennt... ging es ihr durch den Kopf.


    Sie gingen an dem wilden haufen Holz vorbei. Vielleicht könnte sie..... nein das ginge nicht....


    Sie wurden zu dem kleinen Stall gebracht, sie wäre beinahe gefallen als man sie reinschubste doch dafür war der Stall zu klein. Als die Türe zufiel ließ sie sich auf die Knie sinken.


    "Alles in Ordnung mit dir?" Fragte sie leise Haku.

  • Wenn sie geschubst oder gestoßen wurde fauchte Haku auf und versuchte etwas Abstand zwischen sich und die beiden Kerle zu bringen.


    Als sie ins Dorf kamen sah sie unter den Dorfbewohnern einige bekannte Gesichter. Haku war rasend vor Wut und überwältigt von der Traurigkeit, die sie nun empfand. Was sahen diese Gesichter in ihr? Wie konnten sie so entschlossen sein sie umzubringen? Familie, Freunde, Bekannte...


    Als sie im Stall eingeschlossen wurden herrschte zunächst Stille.
    Als Amadahy leise ihre Frage stellte schüttelte sie nur den Kopf. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen und rannen ihr über die Wangen. Sie schlurzte und sie zitterte.
    "und jetzt? Kommen wir hier jemals raus?"


    Sie sah sich um. Vielleicht fand sie etwas womit sie die Fesseln zerschneiden könnte. Sie war noch nicht bereit aufzugeben.

  • Als Haku sich genauer umsah, schwand ihre Hoffnung etwas zu finden womit sie die Fesseln hätte zerschneiden können.


    Einige sehr lange Minuten langen vor der Suvari und der Pakk.


    Dann plötzlich wurde die Türe geöffnet und Tiberius schlüpfte hinein. er eilte auf Haku zu und löste mit einem Messer die Fesseln.


    "Es tut mir leid, bitte verzeih mir..." Seine Stimme brach und er wischte sich schnell die Tränen fort.


    Dann ging er zu Amadahy und befreite sie.


    "Komm schnell, draussen vor dem Dorf wartet Mutter, wir müssen uns beeilen die Messe ist gleich aus." Er offnete die Türe einen Spalt und sah sich um. Die luft war rein, so winke er den Beiden das sie nun verschwinden konnten.

  • Sie gab Haku keine Antwort auf ihre Frage, was hätte sie auch antworten sollen. Die llangen Minuten des Wartens verbrachte sie damit, nochmals über alles nach zudenken, über ihre Aufgaben die nun unerledigt blieben, niemals mehr ihre Heimat sehen, ihre Familie, ihre Freunde, und sie mußte zugeben das sie den seltamen Kautz schon vermissen würde. Sie lächelte bei diesen Gedanken kurz.


    Dann wurde die Türe auf gerissen und Amadahy, durch das helle Licht geblendet, hörte Tiberius eher als das sie ihn sah.


    Als er ihre Fesseln löste, rieb sie sich ihre Handgelenken und stand langsam auf, auf sein Zeichen hin rannte sie aus dem Stall und versteckte sich zwischen den Häusern.

  • Haku musste einen kleinen Freudenschrei unterdrücken, als sie Tiberius sah und hörte was er sagte. Sie war sprachlos.
    Sie konnte ihn nur erleichtert anlächeln, als sie zusammen aus dem kleinen Stall schlüpften. Gleich danach wurde ihre Miene wieder ernst und konzentriert.


    Aufmerksam ging sie aus der Tür des Stalls und folgte ihrem Bruder aus dem Dorf hinaus. Im Laufschritt näherten sie sich dem Rand des Dorfes. Konzentriert versuchten sie möglichst unauffällig durch die Straßen und Gassen zu gelangen. Doch sie trafen niemanden. Anscheinend waren so gut wie alle auf dem kleinen Dorfplatz versammelt und lauschten den Worten des Priesters. Hinter dem letzten Haus des Dorfes stand ihre Mutter. Sie sah besorgt aber gliechzeitig auch erleichtert aus.


    "Ich bin euch so dankbar!" flüsterte Haku hastig. Sie nahm die Hände der Mutter und umarmte diese eilig.

  • Diese drücke ihre Tochter fest an ihre Brust.


    "Bitte verzeih, ich habe es zuspät verstanden. Bitte verzeih......" Tränen liefen an ihren Wangen herab.


    Neben der Mutter lagen von den beiden die Sachen die die Jägersbursch mit genohmen hatten.


    Schweren Herzens ließ sie Haku frei.


    "Ihr müßt euch beeilen, sie werden sicher wieder nach euch suchen."


    Tiberius hielt Haku ihre Sachen hin.

  • Amadahy folgten den beiden, als sie zu Haku Mutter kamen sah sie ihre Sachen auf dem Boden und machte sich daran sich wieder zu verschleiern.


    Als dies geschehen war wandte sie sich Tiberius zu.


    "Danke." Sie neigte tief ihr Haupt vor ihm auch vor der Mutter verneigte sich sich. Dann stellte sie sich etwas abseits und wartet auf Haku.

  • Jetzt waren es Tränen der Erleichterung, die in Hakus Augen stiegen. Sie umarmte ihre Mutter, ließ dann von ihr ab und nahm ihren Bruder in den Arm.
    "Wie könnte ich euch nicht verzeihen? Ich liebe euch beide doch so sehr."


    Sie nahm ihre Sachen entgegen, schulterte ihr Gepäck und drückte ihrer Mutter noch einen Kuss auf die Wange. Es gab nicht mehr Zeit, um sich zu verabschieden. Leider.


    Sie drehte sich um und holte Amadahy im Laufschritt ein. Eilig entfernten sich die beiden.

  • Tiberius und ihre Mutter sahen ihnen eine Weile noch hinterher. Dann gingen sie wieder ins Dorf zu den anderen. Es würde sicherlich für großen Trubel sorgen wenn man merkte das die Dämonen nicht mehr im Stall waren.


    Als sie wieder zu der Dorfgemeinschaft tratten, hatten alle tröstliche Worte für Hakus Mutter übrig. Man drückte sie, täschelte sie sanft und es wurden schauer Märchen von anderen Familien erzählt die das gleiche Schicksal erlitten hatten.


    So verging die Zeit bis es langsam dunkel wurde.... als sich die Männer aufmachten die Gefangen zu holen, bat Mutter darum mit Tiberius nachhause zu gehen, was ihnen mit großen Verständniss gewährt wurde.


    So ging sie gestützt von ihrem Sohn nachhaus. Jeder sah das gebrochene Mutterherz.... einige Ältere mussten selber weinen bei diesem Anblick.


    Als sich die Haustüre endlich hinter ihnen schloss, lächelte ihre Mutter. Dann fingen die Schreie an.....


    "Zu Spät." Sagte sie und auch Tiberius lächelte sie nun an.

  • Zunächst wollten Amadahy und Haku sich möglichst weit vom Dorf entfernen. Dann schlugen sie den Weg in Richtung der Pakksiedlung ein. Viel hatte Haku während dieses Tages nicht mehr gesagt. Sie hing ihren Gedanken nach. Hin und wieder vertrübte sich ihr Ausdruck, sonst schien sie ausdruckslos den Weg vor ihnen zu beobachten. Sie gingen bis es dunkel wurde, dann schlugen sie ihr Lager auf.


    Hundemüde sank Haku auf ihre Decke nahe des Feuers. Die Aufregung, ihre zunächst vergebliche Flucht und auch das Hin und Her ihrer Gefühle hatte sie vollkommen erschöpft. Ohne noch etwas gegessen zu haben schlief sie bald ein und wachte erst am späten Vormittag wieder auf.
    Sie frühstückte am folgenden Morgen mit einem gesunden Appetit und im Laufe des Vormittags besserte sich auch ihr Laune.
    Sie überlegte ob sie ein Gespräch mit Amadahy anfangen sollte. Doch sie wusste nicht wie. Gab es irgendetwas zu sagen? Amadahy hatte alles gesehen und Haku befürchtete, dass sie selbst noch ein wenig Zeit brauchte, bis sie über das Geschehene sprechen konnte, ohne in Tränen auszubrechen. Zeit heilt alle Wunden? Vielleicht. Jedenfalls wird die Zeit es leichter machen über alles reden zu können.
    Trotz all der Trauer empfand Haku auch Dankbarkeit gegenüber der Suvari.


    "Ich hoffe ich kann einige Zeit in der Pakksiedlung bleiben." Sie sah zu Amadahy herüber. "Was ist mit dir? Wirst du auch dort bleiben oder gibt es schon ein anderes Ziel für dich?"