In den Straßen von Proudmoore_01

  • "Mach das, Thalion", sagte Alanis freundlich. Irgendwann waren sie vor einem kleinen Gasthaus angekommen, über dessen Tür ein Schild angebracht war, das eine leicht verwitterte, goldene Krone zeigte. "Hier wohne ich", erklärte sie. "Danke, dass Du mich hergebracht hast."

  • Als Keela am nächsten Morgen zusammen mit Malglin aus der Ordensburg hinaustritt, ist es noch sehr kühl. Keela wickelt sich in ihren Mantel. Auf Malglins Aussage hin bezüglich seiner Gedanken nickt Keela.


    "Ich glaube, wir sind alle sehr nachdenklich von dieser Reise zurückgekommen ... leider scheint die Geschichte noch nicht ausgestanden zu sein ... aus dem Süden gibt es schlechte Nachrichten ... die Wölfe berichteten von Untotensichtungen ... die Elben haben Bogenschützen an ihren Grenzen postiert ... aber genauere Informationen dringen nicht durch."


    Und das ist das wirklich Beunruhigende, denkt Keela weiter.



    Während sie sich unterhalten gehen sie zügig in Richtung der Reichskanzlei.

  • Malglin seufzt.


    "Wir müssen leider abwarten, wie sich die Lage entwickelt, bevor wir unseren nächsten Zug machen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Thalion verabschiedete sich am Vorabend von Alanis, nachdem sei am Gasthaus angekommen waren.


    "Dafür brauchst du mir nicht zu danken. Ich wünsche dir eine geruhsame Nacht und hoffe, dich bald wieder zu sehen."


    Danach begab sich Thalion in die Ordensburg, um sich ohne umschweife ins Bett zu legen, worin er auch lange liegen blieb. Er verschlief das Frühstück, bekam aber auf bitten in der Küche noch ein paar belegte Brote und machte sich dann daran die Informationen zu besorgen, die er gerne noch gehabt hätte.

  • Tear antwortet ihm nicht direkt. Nachdem sie die erste Überraschung verdaut hat, wandert ihr Blick noch einmal, diesmal forschend über die Zeltstadt. Die Anzahl der Zelte war nur schwer abzuschätzen aber vielleicht waren es zweihundert. Die Rüstungen der daynitischen Soldaten waren gut zu erkennen, ebenso wie die hellen Trachten der Lukranisordensmitglieder und eine nicht zu zählende Anzahl von Flüchtlingen, die sich entweder auf den impovisierten Straßen zwischen den Zelten oder vor ihnen aufhalten. Rauchsäulen kleiner Lagerfeuer steigen überall auf und bilden kleine Plätze zwischen den Zelten.


    "Es gibt mehrere Zugänge zur Stadt. Das Haupttor," und sie deutet die Straße geradeaus, wo an der gut gesicherten Mauer ein großes Tor zwischen zwei ebenso eindrucksvollen Wachtürmen zu sehen war, "oder das Westtor. Dort könnten wir ungehindeter passieren. Vom Ostzugang würde ich abraten. Der kleine Hafen von Kephram. Es gibt einen Grund, warum die meisten am Anleger weiter nördlich von den Schiffen gehen und dann die Hauptstraße zur Stadt nutzen. Das Viertel ist nicht... gerade representativ. "

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  • Endúneath wagt nicht einmal Schätzungen abzugeben wer dort alles vor ihm lagert, zu wenige Konturen zeichnen sich für ihn ab, auch wenn die Bewölkung viel Tageslicht schluckt.
    "Ich denke der Westeingang ist einen Versuch wert. Große Menschengedränge liegen mir nicht und dass es sich dabei um Flüchtlinge handelt macht es nicht besser."

  • Der Weg von der Hauptstraße macht eine weite Biegung, dennoch kommen beide der Zeltstadt sehr nahe. Viele Augen richteten sich von den Feuern und Wege auf sie aber Tear bemüht sich nicht zurückzusehen. Was sie aber sah war, dass wenig Elend zu herrschen schien. Zahlreiche Holztische auf denen Brot und Suppe für die Flüchtlinge zur Verfügung steht, zwei Lazarettzelte waren auszumachen. Der Gestank, der beiden in die Nase steigt war zwar nichts, was man gerne roch aber angesichts der vielen Menschen und ihrer... nicht zu verhindernder Notdurft durchaus nachzuvollziehen.


    Es dauert seine Zeit, denn Proudmoore ist eine gewaltige Stadt und sie erreichen schließlich das Westtor. Hier gab es keine Zelte mit Geflohenen aus dem Norden und Osten aber dennoch war es hier mehr als voll. Das Westtor war vollkommen verstopft, denn jetzt, da der Tag sich dem Ende neigte bemühten sich noch viele Händler, welche ihre Waren zu den Märkten nach Proudmoore gebracht hatten, um sie tagsüber zu verkaufen, um eine schnelle Heimreise auf die anliegenden Höfe der Hauptstadt.


    Zu allem Überdruss war einem der vorderen Wagen noch ein Rad gebrochen und ein Dutzend Männer war damit beschäftigt ihn von der Straße zu ziehen, damit nachfolgende Wagen passieren konnten. Ergo herrschte eine unangenehme Lautstärke.


    Tear hatte sich bemüht das Ganze weitgehend zu ignorieren aber die Fülle von schwer einschätzbaren Kurzlebigen, die sich scheinbar ohne Ruhe hin und her bewegten, hinterliessen ein unangenehmes Gefühl. Vermutlich nicht bewußt, fällt sie leicht hinter Endú zurück und bleibt in seinem Rücken.

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  • Endúneath seufzt angespannt, kaum dass er die Situation am Tor in Augenschein genommen hat. Er zieht die Kapuze ein Stück hoch, sodass sein Gesicht für die Torwachen, von denen er hofft dass sie überhaupt existieren, gut sichtbar ist. Dass Tear ein wenig zurück fällt bemerkt er erst eine Weile später, belässt es aber dabei. Sie würde ihn schon nicht verlieren und auf der anderen Seite wird sie ohnehin wieder die Führung übernehmen.

  • Es dauert seine Zeit aber dann waren sie an der Wagenschlange vorbei. Das Westtor konnte sich mit dem im Norden durchaus messen, nicht nur was die Instandhaltung und Größe angeht, sondern auch das Aufgebot an Wachhabenden und Kontrollen.


    So vergeht auch wenig Zeit, bis einer der schwergerüsteten Torwachen, der wie alle seine Gefährten den weißblauen Waffenrock unter der Eisenrüstung trägt auf die beiden Elben aufmerksam macht und auf sie zukommt. Musternd fährt sein Blick über das doch ungewöhnliche Erscheinungsbild der beiden, denn obwohl sie Kapuzen tragen, deutet sie sichtbare Kleidung und Bewaffnung auf zwei nicht alltägliche Besucher der Hauptstadt Daynons.


    "Das erinnert mich an das Training auf der amonlondischen Akademie vor ein paar Wintern," erinnert die Elbe und folgt Endúneaths Beispiel. ihre Kapuze zieht sie so weit zurück, dass man ihre Züge vollends sehen kann.


    "Halt! Grund und Dauer des Aufenthalt in Proudmoore."


    Die resolute Stimme des Mittdreissigers, so schätzt Tear den Mann, dessen Haupthaar bereits leicht ergraut war. Seine wachsamen grauen Augen hatten sich auf den Wächter gelegt.

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  • "Mhm," bestätigt Endúneath ein wenig amüsiert.


    Sobald die beiden angehalten werden wendet er seinem Blick der Torwache zu, die ihn angesprochen hat.
    "Übernachtung auf der Durchreise. Eine," beantwortet er knapp die gestellte Frage.

  • Die Wache hebt eine Augenbraue. Erst jetzt scheint sie zu begreifen keinen Menschen vor sich zu haben.


    "Du bist ein Elf."


    Endú hört es spürbar hinter sich ausatmen. Die Wache hat gerade über ihre eigene Schulter nach hinten zum Wachhaus gesehen und seine Stimme etwas lauter werden lassen.


    "Sieh mal einer an, ein Elf hat sich nach Proudmoore verirrt." Dann sieht er wieder zu Endú und Tear tritt neben ihm. Sie senkt ihre Kapuze zur Gänze in den Nacken. Weiteres Erstaunen macht sich in der Mine des Mannes breit.


    "Zwei... lass mich raten auch nur Durchreise?" Seine Stimme hatte einen zynischen Unterton angenommen, der sehr unpassend erschien und nichts gutes verhieß. Tears leises Knurren verriet, dass sie die Tonlage ihres Gegenübers nicht im Geringsten schätzt.

  • Endúneath nickt, auf seiner Miene liegt ein höfliches, leichtes Lächeln.
    Er hat sich entschieden es mit ausdauernder Höflichkeit zu versuchen und seinem Gegenüber so wenig wie möglich Angriffsfläche zu bieten.


    "Das ist korrekt. Wobei verlaufen nicht ganz den Tatsachen entspricht."

  • Eine weitere Wache, der noch eine folgt kommt aus dem kleinen Raum, der im Mauerwerk eingelassen ist und den Soldaten vor Wind und Regen Unterschlupf gewährt. Als sie die beiden Elfen sehen herrscht genau Erstaunen auf ihren Gesichtern vor, wie bei der ersten Wache. Auch einige Passanten und Händler am Tor sind aufmerksam geworden.


    "Aha? Sagt bloß ihr Unsterblichen habt euch endlich daran erinnert, dass Krieg ist und wir für euch hier sterben."


    Die Laune schlug augenblicklich um, doch nicht die Wache hatte ihre Stimme erneut erhoben, sondern einer der Passanten. Ihm schließt sich ein weiterer an.


    "Feiglinge." "Endlich trauen die sich aus den Wäldern, wurde ja auch Zeit"


    "Psst, dass sind Hexen..." "Elfen haben Bärte?"


    "Feiglinge" "Ich dachte, die wär'n größer." "Die sehn aus als würd der Wind se direkt mal wegewehn"


    "Unschön...," hört Endú seine Gefährtin flüstern, als sie ebenso wie der Hîn das entstehende Stimmengewirr wahrnimmt.


    "Was auch immer ihr hier tut, macht ja keinen Ärger, wir haben genug aus Richtung Norden, da brauchen wir aus südlicher Richtung keinen weiteren Spitzohr."


    Die Wache hatte ihre Stimme wiedergefunden und deutete die vollbesetzte Straße entlang in Richtung Stadtinneres, um Endú den Durchgang zu erleichtern. Seine Miene war finster geworden.

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  • Es wäre für Endúneath ein leichtes, sich als Hên auszuweisen, aber das würde die Situation vermutlich eher weiter verschlimmern oder Tear allein da stehen lassen, was beides keine Optionen für ihn sind.
    Er lässt seinen Blick prüfend in die Runde schweifen, ob von dem Mob eine akute Gefahr ausgeht, schließlich hat er zu genüge über die unschöne Szene der Zukunftsvision in Amonlonde meditiert.


    Der Wächter nickt der Wache erneut zu. "Wir werden unser möglichstes tun." Allerdings hat sich in seinen Blick Skepsis eingeschlichen, wie Tear unschwer bemerkt, jetzt da er sie fragend ansieht.

  • Tear beisst sich auf die Unterlippe, als sie den letzten Satz der Wache hört und hätte gemäß ihrem Charakter eine kurze aber wohl hitzige Antwort gegeben. Schließlich als sie den Blick des Wächters auf sich liegen sieht, lächelt sie unvermittelt und nickt der Wache am Tor zu.


    "Wir werden keinen Ärger machen," sie lässt ihren Blick über die Rangabzeichen gleitet und sieht dem Mann dann in die Augen, "Kooperal." Mit diesen Worten zieht sie ihre Kapuze wieder auf und verbirgt Züge und Haar darunter. Ein leichtes Schlucken, verrät, dass sie ein hörbares Ausatmen unterdrückt hat und dann wendet sie sich der Weststraße zu.



    Erst einige Schritte weiter und hauptsache weg, von den ihnen hinterherblickenden Leuten wird sie etwas langsamer und sieht vorischtig zu Endú auf. "Wir...?" Dann grinst sie und das Unwohlsein fällt von ihr ab. "Ärger? Nie!"


    Menschen streifen ihren Weg, alle in Eile. Es riecht nach schwitzenden Körpern, nach Parfümen, Essen, Trinkbarem und Pferdemist. Man sieht neben Händlern und Bürgern, Soldaten, Priester, so manchen Abenteurer oder Flüchtling, der es sich leisten kann innerhalb der Stadt zu leben. Es gibt unzählige Geschäfte, Tavernen und Herbergen. Eine reiht sich an die andere.

  • Endúneath schenkt seiner Gefährtin ein süffisantes Lächeln.
    "Wie kommen die bloß darauf. Ich meine... unser Lebensziel ist es schließlich, Ärger zu beseitigen"


    Nach einer nicht allzu langen Weile, in der er abzuschätzen versucht, welche Herberge geeignet scheint und welche nicht, bevor er es schließlich aufgibt wendet er sich wieder an Tear: "Irgendwelche Empfehlungen? Oder lassen wir eine Münze ihrer heimlich wahren Bestimmung zukommen?"

  • "Ich mache gern Ärger," antwortet die Wildelbe neckend und erwidert das Lächeln des Wächters.


    Es bedarf einiges an Geschick den Menschen auszuweichen, die sich auf den Straßen tummelten. Tears Blick hatte sich wieder den Häuserfronten zugewendet, um nach einer Taverne Ausschau zu halten. "Ich kann sicherlich einige Dinge sehr gut aber in einer Menschenstadt eine passende Taverne für zwei Elfen zu finden, wenn der eine in Kristallbäumen wohnt und die andere in einer kleinen Höhle mit Quelle... ist einfach zu viel."
    Dann aber bleibt sie doch stehen. Ihr Blick war in eine Seitenstraße gewandert und dort zu einem Schild, auf dem ein laufender Wolf unter roten verschlungenen Lettern aufgemalt war.


    "Oder so...," murmelt sie leise.

  • "Nur eine Taverne," antwortet Tear knapp und wirkt etwas abgelenkt, das sie ihre Aufmerksamkeit auf das Überqueren der dichtbefahrenen Straße lenkt. Irgendwo scheucht ein Pferd, weil jemand eine Stiege mit Früchten hatte fallen lassen... diese kullerten über die ganze Straße, was wiederum Passanten dazu veranlasste sich schnell und vor allem kostenfrei etwas süßes in den Mund zu stecken. Geschimpfe, noch mehr Aufruhr, ein paar Soldaten und ein Wagenrad, was knapp an Tears Fellmantel vorbeischlittert, dann war sie drüben, dreht sich und sucht Endú.