[Daynitische Reichskanzlei] Eingangsbereich

  • "Das ist aber... sehr ... ungewöhnlich," kommt der Mann leicht ins Stottern. "Das geht nicht so einfach... der Rat ist schwer beschäftigt. Habt ihr denn einen Termin? Ich kann euch unmöglich..."


    "Gerwil!"


    Die gewohnt befehlsgebende ruhige und durchaus als angenehm zu bezeichnende Stimme erklingt hinter den Dreien, aus dem Gang heraus, die tiefer in die Reichskanzlei führten. Keela erkennt sie, noch ehe sie sich möglicherweise zu ihr herumdreht. Der Angestellte der Kanzlei jedoch schweigt augenblicklich.


    Loghain, in seine Rüstung gehüllt, die hier in der Stadt einen weitaus höheren Anteil an glänzendem blank poliertem Metall hergibt und vor allem ausgeschlafen und längst vom Dreck der Straße befreit, kommt in ruhigen Schritten auf Malglin und Keela zu.


    "Alles in allem," sagt er ruhig, als er herangetreten ist und nickt erst Keela dann Malglin zu, doch erstere kommt nicht umhin zu bemerken, dass seine klaren Augen ein wenig länger als nötig in den ihren liegen, "macht Gerwil nur seine Arbeit. Der Kronrat ist tatsächlich beschäftigt und empfängt niemanden. Jedoch weiß Gerwil nicht, wer ihr seid und somit auch nicht die Ausnahme, die ihr bedeutet."


    Er dreht sich halb wieder dem Gang zu aus dem er gekommen ist und winkt beide ruhig aber nicht von oben herab mit sich. Keela kommt ebenso wenig darum zu bemerken, dass der Soldat mehr als sonst spricht und einen stolzeren irgendwie befreiteren Eindruck macht, als in den Wochen, als sie die Reise nach Asbraven Keep unternommen hatten.


    "Sir Talamus kann euch sicherlich einige Augenblicke an Zeit erübrigen und sollte dies nicht möglich sein, ich habe noch nie erlebt das die weiße Dame jemanden, der so viel für unser Land getan hat abweist."

  • Keela ist erst überrascht, Loghains Stimme zu hören - freut sich dann aber über das bekannte Gesicht und begrüßt ihn mit einem freundlichen Lächeln.


    "Habt Dank für Eure Mühe."


    Als sie Loghain durch den Gang folgt, registriert sie, wie sehr er sich in den letzten Wochen verändert hat. Das ist nicht mehr der missmutige, wortkarge Wolf, der sie durch die Wälder in den Süden geleitet hat. Keela legt kurz den Kopf schief und denkt darüber nach, was wohl der Grund für diese sonderbare Wandlung sein könnte. Aber dann beschließt sie, dass sie das nichts angeht und geht schweigend neben Malglin und Loghain her.

  • Es dauert einige Zeit, in der lange Gänge und die eine oder andere Treppe hinauf in die oberen Etagen der Reichskanzlei begangen werden, doch schließlich steht die Gruppe vor einer doppelflügeligen Tür aus altem Eichenholz.


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