Eingangsbereich_01

  • Der Kooperal stampft tatsächlich hinter ihm her, ebenso wie Reisser und er wendet sich, Adrian überholend und sorgsam die erste Türe hinter sich zuschließend an jene die links von ihr liegt. Was hinter der Türe gegenüber liegt bleibt Adrian wohl erst einmal verborgen.


    Auch hier ist das Schloß dreifach gesichert, ehe die Türe aufschlägt und einen breiten Gang freimacht, der von zahlreichen Fackeln, anstatt von Fenstern erhellt wird.


    "Viel Spass." im nächsten Moment ist die Türe wieder verschlossen.... dann dreht sich der Schlüssel, noch einmal und noch einmal und dann verklingen die schweren Schritte des Hühnen wieder in den Eingangsbereich.

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  • Von hier kommend.


    In der Kaserne herrscht die übliche Ordnung. Aling steht wie immer hinter dem Steintisch, sein riesiger Hund nagt derweil an einem Knochen und erscheint dabei so unschuldig wie eine Horde Chaosorks. Wachen kommen und gehen in kleinen Gruppen, ein paar Verhaftete werden abgeführt.

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  • Während Adrian die Kaserne betrat warteten die vier Anderen draußen. Mit beiden Händen nahm Thule drinnen die Kapuze ab und mustertet den Korporal hinter dem Tisch. Ein leichtes Schmunzeln kam auf sein gesicht, während er sich an seine erste Begegnung mit dem Mann erinnerte. Ein kurzes Räuspern folgte.


    "Guten Tag, Korporal Aling."

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • der mürrische Blick des Alten schnellt nach oben und auch der Hund hält einen Moment mit dem Kauen des Knochens inne und tut es seinem Herrchen gleich. Drei Augen starren.


    "Wirkt es auf dich so, als wär der Tag gut Junge?"


    Er richtet sich zur vollen Größe auf und seinem Gesichtsausdruck zu Folge erwartet er keine und wünscht sich vor allem keine Antwort auf seine rethorische Frage.


    "Ach drauf geschissen... willst du deine Entlassungspapiere abholen?"

  • Der Soldat verschränkt die Arme hinter dem Rücken. Nein, der Tag war bescheiden. Eigentlich war Alles bescheiden, seitdem Tiara Mitraspera verlassen hatte. Aber das war nicht Teil dieses Gespräches, weder für Aling noch für Thule.


    "Dafür wäre es ein wenig spät, Korporal. Das Banner wurde schon vor Monaten aufgelöst. Eigentlich bin ich hier, um meine Kameraden von der 13. zu besuchen."

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
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    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

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  • "Dann schaun wir mal...," antwortete Ahling mürrisch und sieht wieder auf seine Papier. Der Hund wendet sich wieder seinen Knochen zu. Ahling wendet ein paar Listen und geht sie mit seinen Fleischfingern ab, ehe er auf eine Reihe tippt und dann wieder zu Adrian aufblickt. "Haste Glück, die hatten gerade Wachwechsel in Kephram und sind wohl essen."

  • "Das klingt doch gut."


    Thule zwinkerte mit dem verbleibenden Auge. "Dieses Mal werde ich auch nicht gegen eine verschlossene Tür rennen. Wie gehts weiter? Soll ich hier auf die Jungs warten? Darf ich zum Speisesaal? Den Weg werde ich wohl finden."

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  • "Mag sein," murmelt Ahling. "Aber du gehörst nicht zur Garde von Proudmoore und ich verwett meinen Arsch, dass es dem Kommandanten scheiss egal ist, ob er dich kennt oder nicht, wenn du alleine in der Kaserne rummarschierst."


    Es dauert einene Moment, gerade so lange, dass Adrian das Gefühl hat, es hätte sich damit für Ahling erledigt, ehe er sich dann doch aufrafft und seine Haltung strafft.


    "Ich schick nen Rekruten... warte hier." mit diesen Worten und schwerem Schritt, der auf dem Steinboden nachhallt, wendet er sich der von ihm aus gelegenen linken Tür zum Raum mit den Verhörzellen und dem Wachtagebuch zu und murrt nach dem öffnen etwas Unverständliches ins Innere.


    Nur Momente später erscheint ein schlakisger Junge nicht älter als neunzehn Winter und sieht Adrian neugierig an. Ahling wendet sich wieder seinen Listen zu und ignoriert nun beide großzügig.


    "Dann kommt mal mit," meint der Rekrut und wendet sich der gegenüberliegenden Türe in die Gänge zu.

  • "Danke, Korporal." Waren die Worte von Adrian, als Ahling sich erhob und nun wartete er auf den Rekruten, den er mit seinem verbleibenden Auge ebenso Neugierig ansah. Jung, aber sicher nicht zu jung. In seinen Jahren hatte der Hauptmann schon deutlich zu früh 'Kinder' in der Schlacht gesehen.


    Dicht auf folgte Adrian dem Knaben. "Und? Zu welcher Einheit willst du später mal, Junge?" Man musste den Weg ja nicht mit Schweigen verbringen.

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  • Siei hatten schon einen Teil des Ganges hinter sich gebracht, welcher in die Küche und zum Speisesaal führte, als der Rekrut über seine Schulter zu Adrian blickt.


    "Ist es wichtig, wohin man hier will. Der Kommandant befiehlt es und man wird sich fügen."


    Die harten Worte passten nicht in sein junges Gesicht aber wenn man in seine Augen sieht, klar und kalt wie der Winter, erkennt man recht schnell, das er jede Jugend abgelegt hatte und von weit anderen Dingen angetrieben wurde, als als dem Idealismus ein guter Soldat zu sein.

  • ... [falscher Char ;) ]

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  • Die Worte überraschten Adrian deutlich. Vielleicht war der Junge doch zu früh in Situationen gekommen, die ihn letztlich hier her geführt hatte. Vielleicht hat sein Vater hier gedient und wurde von den Schergen der Chaosmaid getötet. Vielleicht kamen seine Eltern bei einem Überfall um. Vielleicht...


    Es war am Ende egal. Die Geschichte gehörte dem Rekruten und seine eigene Mission stand im Vordergrund. Und so fragte Adrian nicht weiter nach.


    "Ein Soldate sollte immer eigene Ziele im Leben haben und nicht immer zu 100% blind gehorchen. Aber... das bringt die Zeit."


    Seine Worte waren leiser, als die ersten. Wahrscheinlich sprach er grade mehr mit sich selbst.

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  • Der Junge schenkt ihm nur einen unwillligen Blick, doch antwortet nicht. Dann öffnet er die Türe zum Speisesaal, sieht kurz hin und nickt dann für sich selbst.


    "Die Männer, die ihr sucht sind noch da. Ich warte hier am Eingang, bis eurer Besuch beendet ist."


    Er lässt Adrian ein und schließt hinter ihm Türe, ehe er sich neben dem Eingang straff hinstellt.


    Der Speisesaal der Kaserne war leidlich besucht, doch auf den Tischen nahe der Essensausgabe hatten sich ein paar Einheiten mit Suppentellern niedergelassen und aßen gierig.


    Als Adrian seinen Blick umherschweifen lässt, fällt ihm auf, dass kein einziges bekanntes Gesicht unter ihnen ist. Weder der Sergeant mit den dunklen Haaren und den hellen Augen, noch Mira und ihre kühle Art. In erster Linie wäre Om aus der Menge herausgestochen, doch auch von dem Riesen fehlt hier im Saal jede Spur.

  • Thule schloss die Augen, als ihm klar wurde, dass niemand von ihnen da war. Das konnte nur zwei Dinge bedeuten: Tot oder Versetzung. Er atmete einmal tief aus und drehte sich dann zum Eingang um. Die Türe wurde aufgeschoben und Thule kam wieder raus.


    "Das ist nicht die 13. die ich suche. Wo ist Korporal Firan... Om, Tristan, Tront und Mira?"

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  • "Es gibt nur eine 13te in Proudmore," erwidert der Rekrut schlicht, doch als der die aufgezählten Namen hört, bewegt zum ersten Mal ein Gefühl seine Züge.


    "Sie...," Schweigen, der nächste Blick geht aus Adrians Gesicht über seine Schulter in die Leere der Gänge.


    "Verschollen. Sie wurden wieder abkommandiert, nachdem das Banner der Träne aus dem Osten zurückgekehrt ist. Der Kommandant brauchte ihre Erfahrungen im Osten. Sie wurden mit Nachschubeinheiten zum Valmurpass geschickt, um dort gegen das nahende Krähenheer zu kämpfen. Soweit wir hier wissen, kehrten sie von einem Einsatzbefehl nicht zurück"

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  • Der Junge setzte an und schwieg. Thule wusste, was kommen würde und erstarrte. Sein Augen schloss sich, als könnte er dadurch der kommenden Aussage ausweichen und die Realität verändern. Doch dazu war er nicht in der Lage.


    Der Soldat hatte schon viele Männer und Frauen verloren; gar selbst in den Tot geschickt - manchmal sogar im Wissen, dass sie nie zurück kehren würden. Soldaten waren neben ihm gefallen, die gerade noch mit ihrem Schild auch ihn geschützt hatten. Doch dieser Schmerz, den die Worte des Jungen hinterließen war anders. Er entstand bloß, wenn man einem Kameraden näher stand und sich Freundschaft entwickelte.


    Thule erinnerte sich an den Übungskampf mit Tront und vor Allem an den Abend, als sie aus dem Osten wiederkehrten und die Fünf da standen. Adrian hatte sich niemand Anderen gewünscht, als sie, um die Rückkehr zu feiern. Und sie hatten gefeiert. Und er war gegangen, weil seine Pflicht ihn band. Er wäre mit ihnen gezogen an die Valmur und mit ihnen verschollen.


    Sekunden verstrichen, während Adrian seinen Gedanken nachkam. Er stand einfach nur da, ohne auch nur etwas sagen zu können. Doch dann öffnete sich seine Auge wieder und er blickte den Jungen an.


    "Danke. Entschuldige, dass ich deine Zeit verschwendet habe. Ich... ... möchte dann jetzt gehen."

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  • Der Rekrut nickt und führt Adrian zurück zum Ausgang. Hinter ihm sehen einige der Leute im Speisesaal auf, können sich aber auf den Besucher keinen Reim machen so dass sie sich schnell wieder anderen Dingen, wie zum Beispiel ihrem Essen zuwenden.


    Im Empfangsbereich angekommen wird Adrian noch bis zu Ahling geleitet und die Türe schließt sich hinter ihm.


    Der finster dreinschauende Soldat sieht knapp von seinen Listen auf und zu Adrian hinüber.


    "Die Armee ist keine Familie... sie ist Pflicht... lern's lieber früher als spät."

  • "Nein... Die Armee ist keine Familie und Verluste gehören dazu. Wenn wir aber vergessen in ruhigen Stunden zu trauern, dann verlieren wir uns selbst im Krieg und vergessen vielleicht auch irgendwann, warum wir überhaupt in der Schlacht stehen. Dann haben wir wahrlich verloren."


    Adrian war bereits dabei zu gehen, als er nocheinmal stehen blieb und zu Ahling zurück blickte.


    "Lebt wohl, Korporal."


    Dieses Kapitel war definitiv abgeschlossen. Daynon und vor Allem der Osten wird eine Erfahrung bleiben, die lebenswert war, aber spätestens jetzt gab es Nichts, was Thule hier halten sollte. Er und seine Männer hatten eine Mission und sobald diese erledigt war, würde es Zeit für Trauer geben.

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  • "Du auch Junge," knurrt der Soldat zurück und klingt dabei noch nicht mal alles hassend...


    "Ach ja... Thule... ne Menge Soldaten krepieren... überall im Land... aber Firan gehört nich dazu... kannste glauben oder nicht... mir egal und jetzt raus, eh ich dich wegen Herumlungerei festsetzen lasse."

  • "Wenn jemand da raus kommt, dann Firan mit seinem Trupp."


    Dann salutierte Adrian nocheinmal auf daynitische Art und nickte.


    "Jawohl, Korporal."


    Mit einem Lächeln auf den Lippen verschwand Adrian gen Ausgang.

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