Var'airthai_02

  • Wochen später... kurz nach den Ereignissen des Daynon VII "Neues Blut"-


    Blut spritzt ins Gesicht, feucht und warm, voller Schlieren… das Schreien hungriger halbverwester Mäuler gipfelt sich in das siegessichere Lachen hunderter verderbter Seelen…


    Ein gewaltiges Schwert, dass die dunkle Energie wie einen Mantel trägt, schnellt herab, der Aufschlag ist mörderisch… Holz zerbricht in tausend Splitter… Die Erde beginnt zu schreien… so unsagbar laut und voller Leid, dass der zweite Schlag… voller hassendem Hunger untergeht… der Schmerz, der durch den Körper explodiert, trägt das Mal des Todes.


    Auf den Knien… wird das Leid nicht erträglicher, es findet die Konsequenz der verlorenen Sache, reiht sich ein in die Gewissheit, dass nichts wieder gut wird… das hier das sichere Ende beginnt… etwas verbeisst sich mit schmatzenden Geräuschen in den Hals… ein schmerzvolles Ziehen und Reissen, Blut… unaufhörlich Blut…


    Dann wird es still… so still, dass der eigene Herzschlag den ganzen Raum einnimmt… man kann hören, wie er nach Leben ruft… lauter und lauter…wie er Blut durch den Körper pumpt… und dann… einfach aufhört.


    Sie wird mit einem Schrei wach… die Felldecke an ihren Körper gepresst… ihr Brustkorb senkt und hebt sich…als würde sie gegen das Ersticken kämpfen… Schweißperlen laufen über ihre Schläfen… die Dunkelheit der Höhle ist wie ein Gefängnis… sie robbt zurück bis sie den kalten Stein der Wand hinter sich spürt, kauert sich hin… das Gefühl kommt… so schnell…dass sie keinen Schutz aufbauen kann… sie presst ihre Hände an die Schläfen und rollt sich ein wie ein Neugeborenes… weinend… was gut ist… alles andere… würde Dunkles heraufbeschwören…

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • In der Dunkelheit zittern die Bäume. Blätter beginnen zu fallen, wie sie das vorher nicht getan haben. Der singende Wald hat sich immer schwer getan dem Lauf der Jahreszeiten zu folgen, vor allem im Herbst, wenn der kalte Wind über Amonlonde streicht und die Wälder kahlfegt.
    Trotzig hat sich das Herz des singenden Waldes den Sommer bewahrt, tief im Inneren haben die Bäume ihre Blätter festgehalten bis tief in den Dezember hinein. Und schon zwei Monate später nur zeigte sich das erste Grün.
    Jetzt fallen die Blätter. Der singenden Wald weint, weint um den Verlust eines Volkes, weint Blätter, rote, gelbe, auch die vielen grünen, die sich länger als in den anderen Wäldern an den Ästen gehalten haben.


    Die leise Stimme in diesem Blättersturm, die sucht, fragt, versucht etwas zu finden, geht in der Masse der Blätter fast unter.

  • Zeit erscheint wie gerafft, wie Seide, die Wellen schlägt... Tear sitzt im Schneidersitz inmitten dem chaotischen Gewirbel herabfallender Blätter, ihren Kopf mit geschlossenen Augen in den Himmel gestreckt. Sie fühlte, das was geschehen ist... auch unter dem Gestein des Abhangs auf dem sie sitzt aber es gewinnt an Bedeutung, wenn man hinauf in den Himmel blickt und nicht gegen die karge Felsendecke der Höhle.


    Der Wind, der um sie herum alles zum herbstlichen Tanz bittet, verschont die Gestalt der Wildelbe vollends, keine Feder, kein Haar regt sich und man würde sie wohl für eine Statue halten, wenn nicht lautlose Tränen ihre Wangen hinabgleiten.


    Keine Verzweiflung...wenn auch Trauigkeit... keine Wut... nur Abschied... hunderte Seelen... die zu den Sternen aufsteigen, in einem letzten befreiendem Atemzug, der alle Sünde hinfortwischt und alle Erfahrungen...


    Ein Teil kehrt zurück zu den Seldarine und nimmt ihren Platz ein zwischen den Sternen... ein Teil geht zu Tasmia und verbleibt als Ahnung eines immer währenden Kreislaufs, der gebärt und tötet... ein Teil vergisst ein anderer wird zum Lied...


    Es sind Hunderte vielleicht Tausende... die nicht gehen... sie können nicht... weil die Fesseln aus giftigen Dornen, sich um ihre herausgerissenen Seelen drehen und winden, sie in Blut tauchen und ertränken... bis der Verstand aufhört zu weinen... über das was verloren ist... und sich mit Wut und Hass füllen... mit Zorn und Verachtung... und sich vom Gelächter einer dunklen Göttin zu nähren beginnen, bis sie gesättigt... zur Verfügung stehen...

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Die Präsenz in den Blättern beobachtet, beruhigt und beunruhigt zugleich.
    Nicht was ich dachte... und trotzdem berührt es mich?...
    Beobachtet die Rückkehr, den Kreislauf und das Lied mit sanfter Trauer und das Verbleiben mit wachsender Sorge. Das Gelächter der Göttin schließlich bewirkt ein zurückscheuen der Bardin.
    Von dir will ich nicht berührt werden. Von dir will ich nicht, daß du meinen Wald berührst!

  • Tears Kopf senkt sich, fort von den Sternschnuppen, die fortwandert, nicht verglühen... ihre Augen bleiben geschlossen, nur das hinaufschnellen einer ihrer Augenbrauen verrät, dass sie ihr Tun nicht freiwillig unterbricht, sondern sich unterbrochen fühlt.


    Ein tiefes Einatmen folgt, dann wischt sie sich die Tränen fort. Den Kopf geneigt, zu Boden blickend, die blauen Eisaugen sehen durch den Vorhang an dunklen Wimpern hindurch. Sie versteckt die Trauer und den Schmerz nicht das wäre sinnlos, dass bedeutet aber nicht, dass sie sie offen zeigt.


    Der Kopf der Wildelbe dreht sich ein wenig über die Schulter, fast so als würde sie in ihrem Rücken etwas vermuten...


    Frag mich...


    flüstert sie leise.

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  • Die Präsenz zieht sich weiter zurück als sie erkennt, daß sie die Trauer der Elbe stört. Sie hat nicht eindringen wollen in Bereiche, die sie als privat betrachtet. Nur der Unruhe auf den Grund gehen wollen, alarmiert durch die Trauer im Wald, in Sorge um ihren Gefährten.


    Keine Fragen...


    Nein, keine, die sich nicht durch die Situation selbst beantworten.

  • Der Kopf der Elbe wandert wieder nach vorn. Einige Sekunden lang sieht sie den Abhang hinunter und verfolgt dabei keine Pläne.


    Dann greift sie in das Laub neben sich, in den kleinen Berg, der sich links von ihr angesammelt hat und sie zieht die beiden in Leder eingewickelten Schwerter heraus.


    Vergilbte Blätter fallen hinab.


    Das darfst du nicht...


    Wann hat mich das je aufgehalten...


    Dann springt sie nach unten und verschwindet im herbstlichen Dickicht.

  • Die lässt die Höhle und den Wald zurück, der ihre Trauer alsbald vergisst aber nicht die Jahreszeit... so ist das eben... das Leben im Jetzt...und es wird bestimmt durch die Zeit des weißen Schlafes, wie die Khel'Anhor zum Einbruch des Winters sagen... was zurückbleibt ist das Fehlen... eine Lücke in der noch immer farbenfrohe Fläche, ein Vakuum, dass sich nur langsam schließt.


    Das Amulett, dass in der kleinen Nische hinter dem Wasserfall der Quelle gelegen hat, hat sie mitgenommen, wie auch den Hauptteil ihrer Sachen... eigentlich alles, was man für eine längere Reise mit ungewissem Ausgang benötigt.


    Alle Waffen - selbst der so selten benutzte Bogen, Tränke, Verbände und jedes der gesammelten Kleinode, Geschenke alter Freunde und Erinnerungen an bessere aber auch schlimmere Tage hat sie mitgenommen.


    weiter geht es hier.

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  • von hier kommend...


    Die Höhle verspricht Stille und Kälte... beides gute Umstände, um Ruhe zu finden... hoffentlich.


    Ein kurzes Senden an Endúneath, wie versprochen, dass ich wieder da bin... und wissend, dass es bald schon wieder fort geht. Im Gepäck ein fadenscheiniger Grund und Flucht in eine Heimat, die mit aller Nachdrücklichkeit darauf aufmerksam macht, es auch wirklich noch zu sein... Heimat.


    Ich habe Hunger und bin zu müde für die Jagd... vielleicht hat er es mitbekommen... und kann Abhilfe schaffen... dann ist es auch schon vergessen, die vielleicht gesendete Bitte und auch das Hungergefühl.


    Von den wärmenden Sachen der Wanderschaft befreit, die zu einem unordentlichen Haufen und wie weggeworfen in einer Ecke der Schlafhöhle aufgehäuft einen Platz finden, ist die Leichtigkeit des Frostes auf der Haut fast ein Zerschlagen von Fesseln. Als ich zurücksinke, ohne das schwankende Gefühl von Meer unter mir und dem wenigen Holz, ohne die Nähe zu dem Land, an dem das begann, was meine Gefühle nicht im Jetzt hält wird es einfacher...


    Ich beginne zu träumen, während mein Atem kleine Nebelschwaden bildet... zu träumen vom Weg... durch den widir'arc... und der Hybris mit dem Schattenläufer zu laufen. Frieden...

  • *Tear*
    Es ist bereits später Abend, als Endúneath sie kontaktiert. Das Senden ist erstaunlich klar, als wäre er dicht bei ihr, jedoch ist sonst nichts von ihm wahrzunehmen.
    *Verzeih dass ich mich vorhin so kurz fasste. Tagwache... Ich habe jetzt etwas Zeit, wenn du möchtest komme ich dich besuchen.*

  • Es dauert eine kurze Zeit, bis die Elbe antwortet und die ersten spürbaren Zeichen, dass sie das Senden des Hîn registriert, wirken verschwommen - ein sicheres Anzeichen für den Wächter, dass sie aus ihrer Reverie erwachte.


    *Bene...Noresh taine n'aer ll*


    Dann bricht das Senden sanft ab.


    Einige Momente später beginnt sich die Elbe auch sichtbar zu regen. Der erste Blick gilt dem Quellbecken, dann erhebt sie sich, schüttelt die Kälte und die noch erholsame Müdigkeit nach dem Beenden der meditativen Ruhe ab und nur Sekunden später berühren ihre Hände die im Wasser liegenden Wärmsteine.


    Das Bad reinigt ihren Körper, nachdem der Geist durch die Reverie Klarheit und Ruhe erfahren hat. Erfrischt und mit der nötigen Wärme einer bewohnten Höhle, kleidet sie sich in einfache Gewänder, bereitet etwas Tee zu, den sie auf ihrer Reise nach Luxburg und zurück erworben hat und wirft den Waschbär einen maßregelnden Blick zu, der sich etwas träge von der Winterruhe vor dem Höhleneingang plaziert hat, um ein paar Nüsse abzugreifen, die sie in einer Schale aus Holz auf ihrem Tisch aufbewahrt.

  • Einige Zeit vergeht, bevor sich Endúneath der Höhle zu Pferd nähert. Seinen treuen Begleiter in einigem Abstand zurück lassend überprüft er die Höhle auf Eintretbarkeit und begibt sich nach Sicherstellung in das Innere.


    "Gen suilon," begrüßt er seine Gefährtin, "es freut mich dich wieder zu sehen. Wie ich feststelle hast du dir ein... Höhlentier zugelegt?" Die trägen Bewegungen am Eingang waren ihm nicht entgangen, doch sein Blick ruht nur kurz auf dem kleinen Fellwesen, bis er sich dem größeren zuwendet und die Distanz zügig überbrückt.

  • "Er kennt seinen Platz nicht," murrt die Wildelbe und wirft dem Waschhbär einen gespielt verärgerten Blick zu. Dieser wird jedoch durch die Handvoll Nüsse, die inzwischen in einer erdenen Kuhle vor der Höhle liegt Lügen gestraft.


    Als Endúneath nähergetreten ist, kommt sie ihm entgegen und legt ihre Stirn an die seine, eine sanfte und durch die vermittelten Gefühle, sofern der Wächter dafür emfänglich ist auch intimere.


    Die Wärmsteine in der Höhle haben die Wände ein wenig aufgeheizt, die angezündeten Kerzen in den Nischen und Erkern wie auch auf den Regalen tun den Rest, um die Kälte zu vertreiben.


    *Du riechst nach Pferd iama*


    spöttelt ein sanfter Gedanke lächelnd in seine Richtung, ehe sie sich wieder ein wenig von ihm löst, ohne jedoch aus seiner Berührung zu treten.

  • Endúneath, der das Tier keines weiteren Blickes gewürdigt hat, legt eine Hand auf Tears Rücken und lässt sie langsam herunter streichen, ehe er sich - wenn auch etwas zurückhaltend - in die mentale Verbindung sinken lässt.


    *Das kann passieren, wenn man zu Pferde reist. Wie war dein Aufenthalt in Daynon?*

  • *Luxburg, Endú, ich war in Luxburg* verbessert sie den Wächter sachte und schließt kurz die Augen.


    "...Es war in Teilen schwierig." Beiläufig wechselt sie wieder in die hörbare Sprache.


    Dann sieht man auf den Zügen der Wildelbe kurz einen Schmerz, der nicht ihr eigener ist, doch jahrelang angelernte Kühle wischt die Mimik hinfort.


    "Viele Gespräche, viel Aufklärung und neue Fragen. Die Menschen unter Eryndurs Führung haben das Treffen gut gemeistert und ich hatte die Möglichkeit sie in Richtungen zu lenken, die mir schon länger auf dem Herzen lagen."


    Kerenthis Gesicht und ihr Geruch wiegen sich in den auftauchenden Erinnerungen, die auch Endúneath durch die Bindung spürt. Da sind noch andere Schicksale, Gesichter... ein Einäugiger, ein kleinerer untersetzter Mann in einer einfachen Kutte und letztlich Cameron... dessen zerbrochene Augen stumm bleiben, denn die Elbe lässt die Geschichten dahinter ruhen.

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  • "Oh. dann wähnte ich dich tatsächlich am falschen interessanten Ort." Etwas ungläubig über diesen Fehler schüttelt er sich leicht. "Wie dem auch sei, möchtest du mir mehr über diese... Informationen und Richtungen erzählen?"

  • *Nur wenn du den Geruch von Pferd los wirst*


    Ein kurzes Schmunzeln huscht über ihre Züge, während sie ihre Augen wieder öffnet und ihn direkt anzieht.


    *Davon bekomme ich Hunger*

  • Tear hebt nur kurz eine Augenbraue und wirkt dann belustigt, warum aber verschweigt sie. Statt dessen streckt sie ihre Hand aus, um die Kleider ihres Gegenübers entgegen zu nehmen.


    "Das Wasser ist warm und trotzt dem Winter draußen." Einladend neigt sie ihren Kopf in Richtung des Quellbeckens

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  • "Das erklärt den Dampf," bestätigt Endúneath. Ihren belustigten Ausdruck lässt er unkommentiert und behängt Tears angebotenen Arm zunehmend mit Kleidung.
    Sobald er sich dieser vollständig entledigt hat steigt er in das Wasser und lässt sich rücklings hinein. Ein zufriedenes Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus.
    "Was würdest du eigentlich machen, wenn ich nach einem Ritt nach Katze röche?" fragt er leise, freilich ohne dabei die Augen zu öffnen.