Ein paar Tage später:
Es ist noch etwa eine Stunde bis sich die Wachen sammeln um nach Kephram zu gehen. Man sieht Tiara deutlich an, dass diese Nacht zu wenig Schlaf gebracht hatte, dennoch ist sie auf den Beinen. Bis die Sonne über den Horizont kriechen wird, wird es wohl noch ein wenig dauern, aber selbst das ist egal.
Sie sucht sich eine Stelle, die nicht gar so arg vom winterlichen Wind umspielt ist und konzentriert sich. sehr sehr leise flüstert sie ihre Gedanken und Worte zu Nelinde genau wissend, dass ihre Göttin ohnehin in ihrem Herzen wohnt und ohnehin schon alles weiß.
Es ist ein morgentliches Ritual, ohne dass der Tag einfach unvollständig ist und heute ist es wichtiger denn je. Sie hatte sich entschieden im Zwielicht und in der Finsterniss Licht sein zu wollen. Etwas, was sie schon so lange vermisste, dass es beinahe körperlich schmerzhaft geworden war, den Wunsch zu spüren und ihm nicht nachgehen zu können. Ja Daynon tat ihr gut auch wenn es sich für andere wie ein Wiederspruch anhörte.
Still für sich wispend kniete sie eine reichliche halbe Stundenkerze, ehe sie sich erhob die schlichten Gewänder richtete und sich umblickte um einen Hinweis zu erhalten, wo die anderen warten würden.