In den Gassen von Kephram_01

  • Zuerst erfolgt keine Reaktion auf Tiaras Worte. Zwei drei Atemzüge - vermutliche Atemzüge vergehen. Dann dreht sich das Mädchen wie in Zeitlupe um. Als sie dann das erste Mal ihre Stimme erhebt ist diese sanft und lieblich wie das Versprechen an Frühlingswind, der den Duft frischer Blumen mit sich trägt.


    "Vertrauen... ist eine Schwäche."


    Jetzt da Tiara stehen geblieben ist, beginnt der Kratzer, den das Mädchen ihr zugefügt hat unangenehm zu brennen... vermutlich tat er das schon die ganze Zeit aber die Priesterin war zu sehr mit der Verfolgung beschäftigt. Auch ihre Füsse und ihre Hände beginnen seltsam zu kribbeln.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Eine Falle... Gift, dass durch die Verfolgung im Körper Fuß gefasst hatte und bereits Hände und Füße taub werden ließ... sie musste hier weg, zurück zum Lazarett. Je eher desto besser! Das Mädchen hatte ihr etwas vorgespielt. Viel zu gut! Und sie war blindlings in die Falle gelaufen!


    Nur für jene, die keine Hoffnung mehr tragen!


    Tiara ging rückwärts einen Schritt...

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


    ***


    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

  • ... Das Schicksal verbessert... Tiara wäre gerne einen Schritt zurückgegangen. Aber es bleibt bei der Absicht, beziehungsweise einem sehr unausgewogenen Versuch rückwärts ein Bein hinter das andere zu setzen. Sie merkt wie ihre Knie einknicken, weil sie sich dazu entschlossen haben, ihren Dienst zu versagen.


    Der Aufprall ist den Göttern sei dank nicht sonderlich schmerzhaft, stellt sie fest, was aber auch an der allgemeinen Taubheit liegen könnte.


    Das Mädchen kommt näher. Ihre nackten Füsse, einen vor den anderen setzend und sich in keiner Weise, um den Unrat scherend, der auf dem Boden liegt und sie schneiden könnte, tritt sie vor Tiara und hockt sich auf den Boden. Sie wirkt wie ein flügelloser Engel mit ihrem gerafften Betttuch.


    Die großen grünen Augen, die mehr mit einer Katze gemein haben, als mit einem Menschen sehen sie mit fast kindlicher Neugierde an. Dann beginnt sich ihr Sichtfeld einzuschränken. Dunkelheit fasert kreisförmig in ihren Blick und festigt sich. Das Mädchen neigt ihren Kopf ein wenig in die Schräge, wie ein Vogel, der gerade einen Wurm erspäht hat.


    "Hilfe...?"


    Ihre Stimme ist noch immer samtweich... auch als sie ein lauter wird.


    "Hilfe?!"


    Hilft sie ihr gerade? Ruft sie um Hilfe für Tiara? Das bösartige Lächeln auf ihrem Gesicht aber... behauptet das ganze Gegenteil.

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  • Die worte kamen nur noch schleppend ein merkwürdiges Lächeln in der Gewissheit den Pfad nicht verlassen zu haben eine letzte Bitte ...


    Lukranis, Nelinde ... in Eurem .... Licht ... wandele... [SIZE=7]ich...schützt[/SIZE]..


    Ihr Körper wollte ihr nicht mehr gehorchen... und so erging der Rest der bitte nur noch stumm!

    Wir, die Willigen, geführt von den Unwissenden, tun das Unmögliche für die Undankbaren!


    ***


    Wir haben so lange so viel mit so wenig erreicht, dass wir nun in der Lage sind alles mit nichts zu tun!

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  • "Wieso tun sie das immer," hört Tiara die sanfte aber leicht spöttische Stimme wie ein Echo aber sie ist sich nicht sicher, ob das Mädchen noch mit ihr spricht.


    Der Körper beginnt den Geist mitzuziehen. Sie bemerkt noch eine Bewegung. Das Mädchen kommt auf die Beine und tritt von Tiara weg... Sie spricht mit irgendjemandem und lässt die Priesterin wie Aball hinter sich liegen. Schatten bewegen sich... schnellen wie Monstren auf Tiara zu... dann wird die Dunkelheit zu einem Sterbetuch, dass sich über den kalt gewordenen Körper legt. Die starren offenen Augen zur Regungslosigkeit verdammt... registrieren noch eine ganze Menge. Den Druck als Hände sie packen und wegschleifen, wie ihre Haut auf dem Plasterboden aufreibt und wie das Mädchen, als es ohne noch ein einziges Mal zurückzusehen, das Bettuch fallen lässt und wartet, bis sich ihre Wunden wie von selbst schließen und sie ihre Nacktheit ignorierend in der Dunkelheit verschwindet.


    Hier geht es weiter.

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  • Jeder Gedanke an die Vergangenheit schmerzte. Er war so jung gewesen und so... blind. Damals konnte er nicht erkennen, wohin er lief, bis es zu spät war. Und dann stand Lesco vor der Entscheidung: Er oder seine Familie. Was blieb ihm damals schon für eine Wahl? Er liebte sie alle: Seine Eltern, seine beiden Brüder und allen voran seine Schwester. Wie konnte er ihnen Schaden zufügen, nur weil er dumm war? Deshalb ging er. Deshalb war er heute hier. Es gab keinen Tag in den zehn verfluchten Jahren hier in Kephram, an dem sich Lesco nicht mindestens einmal gefragt hat, wie es seiner Familie heute ging. Doch im Moment blieb für solche Gedanken keine Zeit.


    Die Faust traf in die Magengrube des Mannes. Blut klebte bereits an den Händen des Schlägers und zeugte von Hieben, die ein Nasenbein zertrümmert haben. Das Opfer wurde von zwei weiteren Schlägern festgehalten und als Lesco erneut zuschlug, spuckte der Mann Blut. Ein Nicken und die beiden Mittäter schoben den Mann wieder auf die Beine. Lesco blickte sich in der leeren Gasse um und griff dann nach dem Kinn des Verletzten.


    "Eshab ist sehr enttäuscht von dir, Lucien. Du hättest vor einer Woche auf den Knien vor ihm kriechen sollen, statt dich zu verstecken. Du hättest um mehr Zeit winseln können, doch du bist lieber davon gerannt. Und nun siehst du, wie dämlich diese Idee war. Oder?"


    Der Mann war kaum zu einem Nicken fähig oder zögerte er dieses schlicht heraus? Plötzlich hat Lesco einen kleinen Dolch in der Hand und streicht mit der flachen Seiten über die Wange des Mannes.


    "Aber Eshab ist gnädig. Er schenkt dir eine Woche. Sieben wertvolle Tage, um die fünf Silberlinge samt Zinsen zusammen zu tragen."


    Erleichterung machte sich im Blick des Mannes breit und er wollte gerade ansetzen sich für die Zeit zu bedanken, als Lesco ihm in Wort fiel.


    "Und... Eshab schenkt dir sogar noch mehr. Eine Erinnerung... daran, was passiert, wenn man ihn betrügen will."


    Die Augen des Mannes weiten sich, als einer der Mittäter seinen Arm packt und auf den Deckel eines Fasses drückt, und ihm klar wurde, was nun passieren wird.


    "Nein, nein... bitte... bitte nicht", stammelt das Opfer doch Lesco hat dafür nur ein müdes Lächeln übrig. In den 10 Jahren hatte er schon weit Schlimmeres wegen kleineren Summen getan. Kephram war hart. Die Gesetze der Straße waren hart. Es ging hier nicht um Gnade oder Verständnis, sondern einzig um Stärke. Wenn man einmal zögerte Geld wieder einzutreiben und sei es auch bloß wegen einem Kupfer, dann verlor man sein Gesicht - seinen Ruf. Und das war alles, was Lesco hier draußen noch hatte. Seit 10 Jahren arbeitete er für Eshab und erledigte alle möglichen Aufgaben. Heute war er einer der zuverlässigsten Geldeintreiber von Eshab und hatte verlernt Mitleid für die Schuldner zu haben.


    Der Schrei war schrill und lautstark, als das Messer durch Haut und Knorpel schnitt, um die kleine Fingerkuppe abzutrennen. Blutend ließen die Drei von dem Gläubiger ab und zogen sich in die Gasse zurück.


    "Sieben Tage. Falls du wieder wegrennst, werde ich dich finden und dann verspreche ich dir, dass du lieber alleine die Krähenberge erklimmst, als mir zu begegnen."


    Wenn der junge Lesco sein heutiges Ich sehen könnte, hätte er sich und Scham abgewendet und wäre andere Wege gegangen. Doch Kephram verschlingt einen und spuckt eine perverse Form dessen aus, was man vorher einmal war. Dies war Lesco: Schläger, Geldeintreiber und Arenakämpfer oder schlicht das, was Eshab gerade brauchte.


    Wenn er sich am Abend selbst im Spiegel sah und erkannte, was aus ihm geworden war, dann schmerzten die Erinnerungen an damals umso mehr. Es heißt, dass, wenn man die Hoffnung verliert, verliert man alles. Doch, wenn einem alles genommen wurde, wie kann es da noch Hoffnung geben?

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Endlich in Kephram! Eingeteilt in der Suppenküche und im Lazarett zu helfen - Gut bewacht bei Tage von der Garde und dem Orden - und bei Nacht? Sie schlich durch die Gassen und Winkel in Kephram in der Dämmerung, denn bei Nacht hatte sie den Mut dazu nicht und doch tat sie dies nun seit 10 Jahren immer in der Hoffnung doch noch etwas von ihrem Bruder zu finden... Sie wusste er war nicht tot! Sie konnte es fühlen ganz gleich, was die Garde und die Ordenskrieger damals gesagt hatten. Das Licht Lukranis in ihr nährte seit Jahren den Funken Hoffnung, den sie tief in ihrem Herzen begraben hatte.


    Heute kurz vor Dienstschluss war jemand im Lazarett gewesen fürchterlich verprügelt und mit einem abgetrennten Fingerglied... er war vor ihr zurück gezuckt, als wäre sie seine Peinigerin gewesen... ein erstes Zeichen ... nun ja wenn sie ehrlich war nicht das erste, aber das seit her eindeutigste... schon der eine oder andere vorher, der übel verprügelt im Lazarett das Gröbste flicken ließ, hatte bei ihrem Anblick gezögert, oder war kaum merklich zurück gewichen, doch nie hatte einer gesprochen und auch nur halbwegs auf ihre leise geflüsterte Frage geantwortet... bis heute!


    Es war nicht viel aus dem Mann heraus zu bekommen eigentlich nichts außer dem Namen Eshab. Und Medina hatte den Namen nicht zum ersten mal gehört. Sie wusste, wo sie diesen Abend in der Dämmerung würde suchen müssen und vielleicht... nur vieleicht, wenn Lukranis ihr und ihrem Bruder gewogen war würde sie ihn finden können! So machte sie sich auf, kurz nach dem sie in der Ordensburg angekommen war und ging zurück nach Kephram. Die Wege, die nicht auf den Wegen der Patroulien lagen, die in das Herz der Dunkelheit an diesem Ort führten.


    Ja Eshab war bei weitem kein Unbekannter in einem bestimmten Teil von Kephram und es war gefährlich und leichtsinnig dort allein hin zu gehen, doch wen hätte sie bitten sollen? Die Nachricht, das Ihr Bruder von der Mission des Banners der Tränen nicht zurück kehren würde, war heute Morgen eingtroffen. Sie musste Lesco endlich finden er musste wissen, was geschehen war und er musste zurück kommen, egal, was damals geschehn war, es würde eine Möglichkeit geben wieder in Lukranis Licht zurück zu kehren, wenn er nur den Mut und die Kraft dazu hätte! Stunde um Stunde suchte sie und langsam wurde die Zeit knapp - würde sie zurück gehen, wäre vieleicht die Chance vertan Lesco zu finden, doch wenn sie blieb.... die Nacht in Kephram war so anders als alles was bei Tage geschah! Nur noch dieser Häuserblock, dann würde sie gehen!


    Nichts in den Tavernen, nichts in den Quartieren, die sie einsehen konnte und doch sagte irgend etwas in ihr, dass er hier war! Er musste hier sein! Sie suchte weiter und bemerkte nicht wie sie selbst dabei aufmerksam beobachtet wurde... Sie fand den Zugang zu der etwas versteckt im Innenhof liegenden kleinen Arena und dem zugehörigen Lager und schlüpfte hindurch - sie brauchte einen Moment um sich an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen und dann sah sie ihn - Lesco ... und im gleichen Moment landete etwas Schweres von Hinten auf ihrem Nacken und ihre Welt wurde schwarz...

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

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  • "Mach die Tür auf, Juvre." "Aber, Lesco. Sie ist noch gar nicht wach." "Dann werd' ich sie eben wach machen. Ich will wissen, wer sie auf mich angesetzt hat." "Glaubst du wirklich sie ist 'ne... ... Auftragsmörderin?" "Warum sonst sollte sie sich in mein Lager schleichen. Also, mach die Tür auf. Ich klopfe 2 Mal schnell und dann noch 3 Mal normal, wenn ich wieder raus will. Und keine Sorge. Sie wird überleben, damit Eshab sie zu Gesicht bekommt."


    Die 'Zelle' bestand nicht mehr als aus einem Stuhl auf den man den bewusstlosen Körper von Medina gebunden hatte. Die Türe schloss sich und Lesco betrachtete die Frau vor ihm. Dieses Gesicht. Er kannte es, doch ihm wollte kein Name einfallen. Wie konnte er bloß seine Schwester vergessen? Wie konnte er sie bloß nicht wieder erkennen? Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Und, wenn man seine Familie schützen wollte, musste man sie vergessen, um nicht in einem ungünstigen Moment falsch zu reagieren. Er hatte sich hier viele Feinde gemacht. Was, wenn diese ihn sahen, wenn er lächelte, wenn er seinen Vater durch die Straßen gehen sah? Nein. Er hatte sie verdrängt; sie alle. Lesco kannte bloß noch ihre Namen.


    Er wanderte durch den Raum, umkreiste die Frau dabei. Er hielt einen Weinbecher in der Hand und trank einen Schluck. Wieder hinter Medina - die mit dem Rücken zum Eingang saß - angekommen, kippte er ihr den Inhalt über den Kopf, um sie aufzuwecken.


    "Wer bist du? Und was machst du hier?", ertönte es unvermittelt.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

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  • Prustend kam Medina zu sich. Sie blinzelte den Wein aus den Augen. Was war passiert? Wo war sie? Und wer... Lesco - warum weckte er sie auf diese Art? sie schüttelte sich den rest der Betäubung ab....


    Lesco? Bist du das Wirklich?

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

  • 'Tu mir Nichts!', 'Ich werde Nichts sagen!', 'Ich werde Nichts sagen, außer du lässt mich gehen.', 'Ich werde Nichts sagen, außer du bezahlst mich und lässt mich dann gehen.', 'Ich wurde angesetzt, um dich zu töten. Mehr kriegst du nicht raus.', 'Ich war nur zufällig da.' All diese Reaktionen hatte Lesco sicher erwartet. Aber 'Bist du das wirklich?' hatte bisher noch nie jemand gesagt.


    Fassung bewahren. Du hast sie in der Hand. Los! Ein Tritt gegen das Stuhlbein folgte. Keine verbale Antwort. Ein dezenter Hinweis, dass er die Fragen stellte könnte die Hand sein, die sich von hinten an den Hals legt.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
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    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Ein leichtes Unwohlsein, weil er nicht antwortete ließ ihr die Haare im Nacken zu Berge stehen, aber Angst wollte sich nicht einstellen. Er war ihr Bruder, er würde ihr einfach nichts tun! Bitte, er musste sich doch an sie erinnern!


    Lesco, bitte, ich bin es Medina!

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  • Ihre Worte schnürten ihm die Luft ab, so wie es seine Hand mit ihr tun sollte. Seine Hand spannte sich an, ohne sich weiter zu schließen. Sein Atem, gerade noch hörbar, verstummte augenblicklich, als ihr Name fiel. Seine Stimme, vor Augenblicken noch fest und unnachgiebig, war kaum mehr als ein Flüstern.


    "Medina?"


    Wie konnte er so blind sein? Seine Hand löste sich und er kam herum, kniete sich vor ihr nieder. Trauer und Freude spiegelten sich zugleich in ihren Augen wieder. Es tat gut sie nach all den Jahren wieder zu sehen und es schmerzte, dass... sie nun in Eshabs Händen war.


    "Warum?... Warum hast du mich nicht einfach... sterben lassen? Warum hast du mich gesucht?"

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
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    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Erst die Erleichterung, als er seine Hand von ihrem Hals nahm, ließ sie ahnen, wie viel Angst er ihr wirklich eingejagdt hatte. Eine Träne der Freude und der Erleichterung hing in ihren Wimpern als sie endlich fähig war ihm zu antworten... so augen in Auge war es doch schwerer als sie gedacht hatte!


    Weil ich nie glauben wollte, dass du tot bist, es einfach nicht konnte weder das Aufgeben noch das Vergessen und nun ja weil ...


    Sie sprach nicht weiter, konnte es einfach nicht aber die nun über ihre Wangen rinnenden Tränen besagten Deutlich, dass etwas wirklich schlimmes gerade erst passiert sein musste!

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  • Die Sprache der Tränen hatte Lesco hier in Kephram verlernt zu lesen. Er mochte schlicht nicht mehr in der Lage sein zu verstehen, dass da mehr war.


    "Weil, was?"


    Warum war er jetzt so wütend? Warum erhob er seine Stimme gegen Medina?


    "Hast du dir überhaupt Gedanken darum gemacht, warum ich, wenn ich noch leben sollte, mich nie gemeldet habe? Welchen Grund es gab dir und den Anderen den Rücken zu zukehren?"

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
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    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • Medina versuchte sich zusammen zu reißen - es war wichtig! leise schluchzend antwortete sie:


    Du weißt vermutlich noch nicht dass Ekarius und Jaromar in die Armee eingetreten sind. Aber von dem Banner der Tränen und der Mission, die sie im Osten hatten hast du sicher gehört und auch, was sie mitgebracht haben und vermutlich auch, dass sehr viele vom Banner einfach nicht zurückgekommen sind... Heute Morgen wurde Vater Die Nachricht überbracht, dass Jaromar nicht zurückkommen wird. Und wenn dann nur als Diener Khazura's


    Die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen


    Und dieses mal weiß ich, dass es wahr ist....

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  • Die Armee. Ja, klar, hatte man auch vom Banner der Tränen gehört. Gerüchte. Sie sollen irgendwas im Osten getan haben. Im Krieg gegen das Chaos. Proudmoore soll gefeiert haben, als sie wieder kamen. Sagt man. Heldenepos. Propaganda. Geschichten, um Kinder besser schlafen zu lassen. Gruselerzählungen fürs Lagerfeuer. Abschiedsreden während dem Trauergottesdienst.


    "Jaromar. Nein... er war immer der Stärkste von uns, der Klügste."


    Lesco fiel auf seinen Hintern. Rutschte von Medina weg. Tränen flossen, während er sich auf die Lippen bis, um nicht zu schreien. Kopfschüttelnd ließ er die Stirn auf seine Knie fallen.

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  • sie versuchte sich zu befreihen, doch die sticke waren zu gut geknüpft.....


    Lesco, bitte genau deswegen musst du mit mir kommen - bitte! Egal was es mich kostet aber bitte du musst zu unseren Eltern zurück

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  • "Wenn ich das tue..."


    Seine Stimme war beinahe völlig erstickt. Er blickte zu Medina auf und seine Augen waren rot unterlaufen.


    "... werden die letzten Drei auch sterben."


    Lesco ließ ihr einige Sekunden, um seine Worte zu verstehen, ehe er sich erhob. Er war gescheitert an Allem, was er je versucht hatte: bei dem Versuch Aletta zu befreien, sowie bei dem Versuch seine Familie zu schützen.


    "Ich bin gegangen, damit ihr leben könnt. Ich habe versucht Aletta aus seinen Händen zu retten... ... und habe mich selbst dabei an ihn verloren. Wenn ich gehe, wird er Mama, Papa und Ekarius finden. Und er wird sie leiden lassen, damit ich leide."


    Wieder ließ Lesco Medina in seiner Aufzählung außen vor. Er kam zu ihr und strich ihr sanft über die Wange, als würde er sich verabschieden.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
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  • Sie küsste seine Finger:


    Lukranis Licht möge Dich Schützen und deinen Weg erhellen! Ich vertraue in dich, Lesco und in Lukranis. Wir finden gemeinsam einen Weg für Dich hier heraus!

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

  • "Es... gibt kein Licht mehr für mich. Lukranis hat den Blick von Kephram und seinen Bewohnern... mich eingeschlossen... abgewendet. Der Schatten ist hier das Einzige, was wahr ist. Sollte es wirklich einen Weg hier raus geben, wird er dein Weg sein. Ich weiß nur nicht, wo in der Dunkelheit dieser Weg liegen mag."


    Er resignierte. Und das tat er schon seit Jahren innerlich.


    "Und dann musst du akzeptieren, dass ich in diesem Sumpf untergegangen bin. Du musst aufhören nach mir zu suchen und du darfst keinem erzählen, dass ich hier bin."

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
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