In den Gassen von Kephram_01

  • Lesco schüttelte den Kopf, ob des blutverschmierten Stoffes, steckte dieses aber letztlich ein. Dann ließ er die kleine Standpauke über sich ergehen. Lesco hätte sovieles erwiedern können. Geschichten über kephram lagen auf seiner Zunge. Er hatte all das selbst gesehen und dadurch den Glauben verloren. jahrelang hatte er versucht sich an Lukranis zu klammern, doch irgendwann verliert man die Kraft; egal, welche Lichtquellen manch einer aufstellen mochte.


    Schweigend verharrte er. Keines der Wörter, die folgen könnten, verließen seine Lippen. Bloß eine schlichte Frage, die an seine Schwester gerichtet war, voller Offenheit und ehrlichem Interesse an der Antwort.


    "Wie soll es deiner Meinung nach weiter gehen?"

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
    Lasst dir nur Eines sagen: Ist deine Zeit zu Ende zählen nur deine Siege.
    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

  • sie hatte weg gesehen bei seiner Frage... was würde sie verbergen?


    Weißt du noch? die Dinge die wir gemeinsam gelernt haben? Auf dem Weg zu Lukranis müssen wir erst Selbstsucht, Hochmut und Zorn überwinden, erst dann können wir das Vernehmen das ganz leise in unserer Seele zu uns spricht.


    Sie blickte ihm in die Augen


    Ich kann deine Entscheidungen nicht für dich treffen, aber ich bin für dich da, wie damals und eigentlich wie immer! Ich weiß, dass wir uns Wiedersehen werden. Mehr weiß auch ich nicht. Ich verspreche unseren Eltern nichts zu sagen, aber ich werde auch nicht lügen, sollten sie mich fragen, auch wenn es unwahrscheinlich ist, da sie sich mit deinem Tod abgefunden haben! Also bist du zumindest an dieser Stelle sicher!

    „Zweifel, die Du hegst sind nicht allein deine Angelegenheiten, denn an deinen Zweifeln können Heere zerbrechen, Helden sterben und Träume vergehen.“

  • "Glaubst du das wirklich? Glaubst du tatsächlich, dass Selbstsucht, Hochmut und Zorn mich hierhergebracht haben und ich so lebe? Ich bin nicht hier, weil ich hier sein will. Ich habe die 10 letzten Jahre nicht für mich in den Dreck geworfen!"


    Zorn. Ja, dass traf es im Moment ganz gut. Er fühlte sich angegriffen und alleine gelassen durch ihre Worte. Lesco löste sich aus dem Schatten und machte einige Schritte weiter in die Gasse rein. Er war zu laut geworden und nun brauchte er etwas, um sich abzulenken; um Medina nicht weiter anzufahren.

    Kannst du siegen durch deinen Tod, dann stirb.
    Kannst du siegen durch Leben, dann lebe.
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    ~Ausschnitt aus dem Dogma Kalzagarn's

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  • Oh, Bruder, was hat dich damals Glauben gemacht ein Spiel in Kephram sein nicht manipuliert? Was hat dich Glauben gemacht du könntest gewinnen? Was hat dich jeden Abend und jede Nacht die Prügel einstecken und schweigen lassen? Was lässt dich weiterleben in diesem Sumpf, wie du ihn bezeichnest? Mit Sicherheit nicht die besonnene Stimme, die du eigentlich zu hören in der Lage bist, die dich des Nachts deine Opfer sehen lässt, eben weil du dich noch richtig entscheiden kannst ... nichts von alle dem würde sie je aussprechen und er schien verlernt zu haben es in ihren Augen zu lesen. Sie sprach ruhig, neutral nicht belehrend oder wertend, eher als würde sie eine alte Geschichte erzählen...


    Du weißt so gut, wie ich, dass diese Eigenschaften für viel mehr Dinge stehen. Und du kannst nicht leugnen, dass deine Gefühle damals die Entscheidung getroffen haben, als du dich auf das Spiel mit Eshab eingelassen hast und nicht deine Vernunft. Gefühle jeder Art sind wichtig, aber sie sollten deine Entscheidungen genau so wenig beeinflussen, wie Hochmut, Stolz oder Eigennutz. Nichts von alle dem können wir je völlig hinter uns lassen, aber die Ruhe, die wir in uns selbst finden, wenn wir ihnen nicht nachgeben - in dieser Ruhe hören wir die Stimme, die uns den richtigen Weg weisen kann. Dann braucht es nur noch den Mut und die Stärke diesen Weg zu gehen.


    Wie auch immer du dich entscheidest und wann immer du es tust, ich werde da sein und dich unterstützen. Ich weiß, dass du den Mut und die Stärke besitzt und ab und an auch die Stimme hören kannst.


    sie sollte jetzt gehen, sie wusste es, wollte so gern ihren Gefühlen nachgeben ihn einfach nur festhalten, nie wieder los lassen, ihn mit zu den Eltern schleifen und doch wusste sie, dass sie gehen sollte, sie waren beide schon auffällig lange nicht an dem Ort, wo man sie eigentlich suchen würde.


    Wir sind schon zu lange abwesend, daher sollte ich jetzt wohl gehen. Pass auf dich auf. Lukranis Licht mit dir, Lesco! sie wandte sich zum gehen

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  • Lesco schloss die Augen. Wieder gab es soviel, was er gegen Medinas Argumente halten konnte. Doch Nichts davon störte die Ruhe der Nacht, nachdem sie geendet hatte. Es gab so vieles, was er ihr noch sage wollte, doch er tat es nicht in der Hoffnung einen anderen Tag zu finden, um weiter zu sprechen. Er hegte Hoffnung, auch, wenn es keine Aussicht darauf gab.


    "Es... tut gut, dich nochmal gesehen zu haben."


    Der junge Mann drehte sich nicht um, um ihr nach zu sehen, denn sonst wäre er ihr gefolgt, um sie festzuhalten und zu beschützen. Ein Seufzen glitt über seine Lippen, als sie ein Stück weit weg war und leise fügte er hinzu: "Leb wohl."



    ~~~~~~



    Hier geht es weiter.

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  • auch sie drehte sich nicht um weil es ihren Entschluss ihn seine eigenen Entscheidungen treffen zu lassen ins Wanken gebracht hätte, aber sie hatte gute Ohren und so antwortete sie Ihm leise:


    Nicht leb wohl, sondern auf Wiedersehen, Bruder!




    ***


    Hier gehts weiter

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  • Er ließ sich keine Zeit mehr zurück zum Lager zu kommen, nachdem Lesco die Kathedrale verlassen hatte. Er musste sich etwas ausdenken, um sich erklären zu können. Und dann kam ihm die Idee. Das musste man ihm einfach abkaufen. Das letzte Stück zum Versteck rannte Lesco, um außer Atem zu sein, wenn er dort ankam. Er steuerte direkt das Hauptlager an und seufzte erleichtert auf, als er seinen Bandenbruder erblickte, der Wache am Eingang schob.


    "Hey... ..." Atem holen. Erschöpft wirken. "Ich... ... muss zu... Eshab."


    Lesco stützte sich an der Wand ab und wartete auf die Reaktion seines Gegenübers von dem er sich sicher war, dass er über Lescos Abwesenheit über Nacht informiert war.

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  • Ratte hatte das typische Gesicht eines Kerls, der die letzten Jahre damit verbracht hatte schlechten Schnaps zu trinken und vorzugsweise Messern mit dem Gesicht abzuwehren. Er hatte nicht die Statue eines Schlägers, weswegen Eshab ihn nicht mit auf Lescos Einsätze mitkommen lies aber er tötete effizient mit einem jeden der unzähligen Messern, die er unter seinem stets vor Dreck starren Ledermantel versteckt hielt.


    Warum er heute gerade Wache hielt, war Lesco nicht klar aber den grauen Rattenaugen zu Folge, die ihn mißmutig anstarrten, machte er den Dienst nicht freiwillig.


    "Besser du hälst dich mal mit Namen zurück Hechler... hier draußen hat die Hundescheisse Ohren...," murrte Ratte leise und beäugte das Gesicht seines Gegenübers. Sein Atem roch nach schalem Wein und die lange Narbe die senkrecht über seine linke Gesichtshälfte lief, liesen seine Züge verzerrt wirken, gerade jetzt wo er lächelte. "Man erwartet deine Anwesenheit bereits sehnlichst."


    Ein gewisser unschöner Ton lag in der Stimme des Türstehers aber er machte den Eingang frei und schien nicht nachzufragen, wieso Lesco ausser Atem war, noch bereit zu sein Informationen herauszugeben, wieso Lesco erwartet worden war.

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  • Überrascht war Lesco sehr wohl, als Ratte da vor ihm stand. Hatte Eshab alle anderen Wachen bei sich, um sein eigenes Leben zu schützen? Waren die Anderen auf der Suche nach Medina? Oder auf der Suche nach ihm? Wollte Eshab es so wirken lassen, dass der Unterschlupf nur schlecht bewacht ist, damit Ratte mögliche Angreifer überraschen konnte? Lesco wusste es nicht und so in Gedanken versunken war ihm womöglich auch der Name des Bosses rausgerutscht.


    "Klar.. Keine Namen... ", sagte er bloß und kam dann der mehr oder weniger netten Einladung zu Eshab nach. Es war klar, dass dieser mit ihm reden wollte. Vielleicht wollte der Boss auch nur seinen Kopf auf einem Spieß sehen. Aber auch dadurch würde er Medina retten. Hoffentlich.


    Noch einmal holte der Schläger hier draußen Luft, um dann hinein zu gehen. Immer wieder sah er sich um, täuschte das Gefühl verfolgt zu werden vor. Hinter jeder Ecke könnte ein Auftragsmörder stehen, den es gar nicht gab. Sein Ziel war der direkte Weg zu Eshab.

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  • Man hatte immer ein schlechtes Gefühl Ratte im Nacken zu haben und Lesco ging es nicht anders, als er an dem Messerträger vorbei und durch die Türe gegangen war.
    Erst als diese sich schloß und der lange nach Pisse stinkende Gang vor ihm lag, lies das Gefühl nach.


    Im Feuerschein der rußenden Fackeln, die leidlich links und rechts an der Wand hingen schimmernde der modrig feuchte Boden, der stetig bergab führte grünlich. Mit jedem Schritt wurde es merklich kühler und kein Stück trockner und das Klima fuhr Lesco einmal mehr durch die Kleider.


    Vor einer gut in Schuss gehaltenen Türe, die mehr an eine Kerkerpforte erinnerte, als an eine normale Eingangstür, endete der abfallende Gang. Die Eisenscharniere waren gut geschmiert, das Holz zeigte nur wenig Spuren der Feuchtigkeit. In Kopfhöhe war eine Art schmales Schiebefenster aus Metall angebracht, dass derzeit geschlossen war. Auch drangen von innen keine Geräusche nach außen.

  • Nun, da er alleine zwischen den Beiden Türen war, setzte die Nervosität merklich ein. Der Weg zurück war vom besten Messerwerfer versperrt, dem Lesco je begegnet ist. Kaum jemand konnte so mit dem Messer umgehen, wie Ratte. Vor ihm lag die Türe, hinter der über seine Zukunft entschieden wurde. Nun war es an ihm zu klopfen, um zu sehen, welchen Preis er gewonnen hatte.


    Zögernd hob Lesco die Hand. Und dann... tock... tock... tock...

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  • Kaum war das erste Geräusch des Anklopfens seiner Faust ans Holz verklungen hörte Lesco hinter sich am anderen Ende des Ganges das Einrasten eines Schloßes.


    Ratte hatte die Haupttüre zur Straße von außen abgeschlossen. Lescos Faust klopfte alten Gewohnheiten folgend, noch ein zweites und drittes Mal, um die Routine zu vervollständigen.


    Es dauerte nur einen einzigen Atemzug, dann glitt die Metallluke zur Seite und das Gesicht eines weiteren Mannes erschien in Lescos Blickfeld. Sein Name fiel ihm gerade nicht ein aber er gehörte nicht zum direkten Dunstkreis Eshabs.


    Die Musterung fiel denkbar kurz aus, dann ging die Luke wieder zu, noch bevor Lesco irgendetwas an sein Gegenüber richten konnte.

  • Lesco zuckte zusammen, als die Türe hinter ihm geschlossen wurde, klopfte aber weiter. Sein Blick wanderte in den Gang zurück und wieder nach vorne, als sich der Sehschlitz öffnete.


    "Ich we...", da war der Kerl auf der anderen Seite schon wieder weg. Wer war er? Die Paranoia erhielt Einzug. Lesco suchte die Wand in seinen Rücken, auch, wenn die Feuchtigkeit durch die Tunika zog. Seine Hand wanderte zu dem Dolch an seinem Gürtel und seine Augen durchstreiften den dunklen Gang. Die Verfolger waren doch bloß eine Lüge, die er sich selbst einredete, um Eshab davon zu überzeugen. Oder?

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  • Die Türe öffenete sich eine halben Augenblick später und annehmbarerer Luft, als die im Gang schlug Lesco entgegen.


    Er war nicht das erste Mal im Hauptquartier, wußte also um den kleinen Durchgangsraum, der hinter der beschlagenen Türe lag und über einen weiteren Gang mit Türe zum Besprechungsraum führte, wo ein großer runder Tisch allen Mitgliedern das trügerische Gefühl der Zusammengehörigkeit vermittelte.


    Andere Gänge zweigten zu Quartieren ab, zu einem Waschraum, der jedoch nur von wenigen genutzt wurde und die Treppen hinunter in die Gewölbe wo es eine schwer bewachte Schatzkammer, die Gemächer Eshabs und den Waffen- und Trainingsbereich. Schön viel Aufwand für eine augenscheinlich zusammengewürfelte Gruppe aus Säufern und Schlägern. Aber Lesco gehörte inzwischen zumindest zu den Kreisen, die wußten, dass einfach alles Täuschung war und das die kleinen Wichte, welche die Drecksarbeit machten noch nicht mal eine Ahnung hatten, dass sie hier für eine straffe und ernstzunehmende Organisation arbeiteten.


    Der Stiernacken, welcher die Türe geöffnet hatte, trat zur Seite und verlangte von Lesco wortlos hindurchzudrehten und vor ihm in Richtung des Besprechungsraums zu gehen.

  • Es war ein beruhigendes Gefühl nicht mehr eingesperrt zu sein und etwas frischere Luft zu riechen, als die, die im Gang dahin siechte. Ein Nicken in die Richtung des Türstehers und Lesco folgte der Aufforderung; dabei die hand vom Dolchgriff lösend. Dennoch wachsam ging der Mann in Richtung des Besprechungszimmers und öffnete die Türe, nachdem er auch hier geklopft hatte.

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  • Eshab, ein drathiger hochgewachsener Mann mit dunkelblonden Haaren saß mit lässiger Haltung einem der Stühle, ein Bein auf das Knie gelegt. Er hob seinen Kopf ganz so, als hätte er Lesco nicht erwartet und dann lehnte er sich in gemütlicher Haltung zurück. Das schwarze Leder seiner gepflegten Rüstung bot einen fast grotesken Kontrast zu der stinkenden Kleidung von Ratte am Eingang draußen. Hier roch nichts nach altem Schnaps, Tabak und ungewaschenen Körpern.


    Auf dem Tisch vor Eshab lag eine Rabenfeder, deren Kiel gerade noch in dunkle Tinte getaucht war und ein paar beschriebene Pergamente vollendeten das Portrait eines betriebsamen Mannes.


    Dennoch war Eshab nicht allein im Raum gewesen, am runden Besprechungstisch saßen noch zwei andere, die man als rechte oder linke Hand des Mannes bezeichnen konnte, der seine Gilde mit harter manchmal brutaler Hand führte. Marlin, eine der beiden war eine Frau, nicht sehr groß, gedrungene Figur aber wenig Fett, eher Muskeln. Sie trug ihre Züge stets verborgen, immer verdeckte ihr Gesicht eine weite dunkle Kapuze und sie hielt sich im Hintergrund. Marline bevorzugte Messer, genau wie Ratte, doch ihre Kampfkunst hatte ein fast tänzerisches Niveau. Sie führte in der Gilde die Spione, ein Netzwerk aus kleinen Spatzen, das in Kephram verteilt dafür sorgte, das Eshab nichts entging.


    Der andere hieß Tal, glatzköpfig und mit kleinen grauen Augen, war genauso wortkarg wie sein Name kurz. Er hatte einen Stiernacken und Muskeln, die schon allein vom Ansehen her Eindruck schindeten und obwohl er Marlin um mehr als zwei Köpfe, vielleicht sogar drei überragte, sagte man ihnen nach sie seien Geschwister.


    Marlin lehnte lässig mit dem Rücken an einer Wand und spielte mit einem kleinen Dolch herum, während Tal einfach nur hinter Eshab stand, der mit seinen klaren aber kalten Augen Lescos Eintreten musterte.


    "Na sieh mal einer an... eine Ratte ist zurück im Bau."


    Und in seinen so leicht dahingesprochenen Worten fühlte Lesco eine fragende Bedrohlichkeit, die ihm augenblicklich das Gefühl vermittelte, sich rechtfertigen zu müssen, obwohl sein Anführer keinerlei Fragen gestellt hatte.

  • Musternd blickte Lesco die Drei nacheinander an. Marlin's Anwesenheit versprach nichts Gutes. Auch Tal's Ausßenwirkung verbesserte die Stimmung nicht unbedingt. Was soll's. Man war ja schließlich nicht zum Feiern hier.


    Den Drang, sich zu rechtfertigen, unterdrückte Lesco. Wenn das gespräch sorum verlaufen würde, wäre er am Ende der Sündenbock. Ihm blieb nur zu hoffen, dass Marlin's Spatzen gestern Abend woander geflogen sind, als auf seienr Fluchtroute und somit in nicht mit Medina gesehen hatten.


    "Auf wen hast du mich angesetzt, dass er oder sie in dieser Form reagiert?" Die Arme des Schlägers verschränkten sich vor der Brust und sein Blick fixierte Eshab. Vorwurfsvoll? zumindest sollte sein Blick das Ausdrücken. "Ich wurde die ganze Nacht von zwei Häschern verfolgt und bin ihnen nur knapp entkommen. Das Miststück, was Juvre gestern Abend aufgeschnappt hat, wollte anscheinend auch Nichts Gutes von mir. Wer deiner.... Kunden ist derart sauer auf uns, dass er mich ausschalten will?"


    Angriff ist die beste Verteidigung, sagt man zumindest.

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  • Tatsächlich konntea Lesco so etwas wie echte Verblüffung auf Eshabs Zügen ausmachen, ehe sich der agile Mann erhob, kurz nachdenklich worde und dies mit einem Räuspern und vorgehaltener Hand beendete.


    Er umrundete den Tisch mit ruhigen Schritten und lehnte sich unweit von Lesco auf Kante des Tisches und wollte etwas sagen, doch gedämpfte Schreie aus einem der Nachbarzimmer liessen ihn kurz innehalten - wenn gleich... er keineswegs über sie beunruhigt war. Die grobe Stimme eines Mannes sorgte schon einen Moment später für Ruhe und Eshab liess das kurz angestrengt genervte Gesicht wieder fallen, um erneut anzusetzen.


    "Nur um eines klar zu stellen...," er macht eine bedeutungsschwangere Pause, vermutlich eine die aussagen sollte, das er Lescos Name nicht wirklich im Kopf hatte und somit seine deutliche Stellung über ihm vertiefte, "... äh Lesco... du willst mir hier wirklich verkaufen, dass eine Lukranis-Schlampe euch aufgerieben hat? Dich, einem Schrank von Mann und dieses juckende Sackhaar namens Juvre?"


    Im nächsten Moment hob er seine Hand mit einer abwehrenden Haltung, die verdeutlichen sollte, dass er mitnichten an einer Antwort Lescos interessiert war. Hinter Lesco war das feine Geräusch einer Dolchklinge zu hören, die über Leder rieb. Marlines Spiel mit der Waffe hatte eine neue Geschwindigkeit erreicht. Wachs tropfte irgendwo monoton von einer Kerze auf den Erdboden.


    "Weißt du was ich mit Ratten mache, die versagen, hast du eine Ahnung davon, was ich mit jedem einzelnen Lappen ihrer Haut anstelle, weil sie mich enttäuscht haben?"


    Diesmal schien er Lescos Antwort durchaus hören zu wollen aber stattdessen antwortete jemand anderes, jemand mit südländischem Akzent, irgendwo hinter Tal...


    "Ich habe keine Zeit für so einen Scheiss."


    ...und eine scharfe dünne Dolchklinge zog eine klare Linie zwischen Leben und Tod ungefähr in Höhe der Kehle des Schlägers.


    Dann brach Chaos aus.

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  • Zuerst war Lesco innerlich erleichtert, dass Eshab Verblüffung ausstrahlte. Er wusste noch von Nichts, wie es im ersten Moment schien. Selbst der Schrei aus dem Nebenzimmer schien Lesco nicht zu verunsichern, immerhin wusste er, wo er war. Hier in Eshabs basis war es dunkler, als in den dunkelsten Gassen von Kephram.


    Doch als Eshab zu sprechen begann und Medina als Lukranis-priesterin enttarnte, erklang der Schrei nocheinmal in seinem Kopf. War es seine Schwester, die dort schrie? Panik spiegelte sich in seinem Blick wieder. Er hätte bei ihr bleiben sollen. Aus der Panik wurde Entsetzen und er brauchte gar nicht auf Eshabs Frage zu antworten, um ihm die Antwort zu geben. Seine Hand ballte sich zur faust, während Eshab weitersprach und gerade, als er etwas sagen wollte...


    Ein Schnitt. Chaos. Automatisiertes Handeln ohne Nachzudenken. Ein Dolch wird gezogen und die Distanz zu Eshab überbrückt. Vielleicht schaffte es Lesco den Boss zu packen und als Geisel zu nehmen?

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  • Tal fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Eshab, völlig verblüfft angesichts von etwas, dass, ohne jede Vorwarnung passiert war, hatte seinen Blick von Lesco in Richtung seiner rechten Hand abgewandt und rechnete wohl nicht im Traum daran, das Lesco diese Situation ausnutzen würde.


    Es herrschte für was auch immer, freie Bahn.


    Gleichzeitig huschte der Mörder des Schranks weiter, an Lesco vorbei und ihn scheinbar ignorierend auf Marline zu und war somit in seinem Rücken. Jetzt war es an ihm die Situation, was immer sie darstellte, für sich zu entscheiden.