[Tiaras Quest] "ein Erbe Myth Drannors"

  • Die ersten Minuten vergehen in der wilden Vermutung erblindet zu sein, denn das Sichtbare nicht mehr als ein chaotisches Spiel aus schwarzen und weißen Punkten, Flimmern und immer wieder zerfließenden Konturen, verspricht nichts gutes...


    Doch schließlich klärt sich die Sicht. Die nach Stein riechende Zelle, beherbergt nicht mehr als ein Bett auf dem sie liegt, einen kleinen Tisch mit Wasserschüssel und Verbänden sowie einen Stuhl nebst einem Kerzenständer, der einem ausgewachsenem Mann bis zur Hüfte reicht und auf dem eine inzwischen zum Trotz neigende Stabkerze jede Mitarbeit mit einem Paar Feuersteinen verweigerte.


    Tiara erkennt Mariot erst nach kurzer Zeit, auch wenn ihr dunkles Haar ihr bekannt vorkam. Ihr Gesichtsausdruck ist verkniffen und deutet einen baldig geäußerten Fluch an. Doch dann entzündet sich der Docht und ein warmer Schein erhellt das Zimmer, die Tiara als ihr Zuhause in der Ordensburg erkennen kann...

  • Ein scharfer Wind bläst über die baufälligen Dächer des dunklen Stadtteils. Er zerrt am Umhang und dem Mantel der beiden Gestalten, die auf einem Balkon stehen. Sie gleichen einander in Gestalt und Größe und könnten dennoch nicht unterschiedlicher sein.


    Eine weiße Maske, ein roter Umhang, schwarze Lederkleidung, die dennoch im Mondlicht sanft grün schimmert, die andere in reinem Schwarz gekleidet, die Schwärze unter der Kapuze des dunklen Mantels konturlos.


    Während die eine an der Brüstung steht und auf die vor Urin und Schmutz stinkenden Gasse blickt, hatte sich die andere lässig an die Häuserwand gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt.


    „Deine Drohungen haben wohl keinen Erfolg erzielt.“


    Die schwarzen Schultern unter dem Mantel bewegen sich leicht nach oben aber sie bleibt weiter an die Wand gelehnt. Als sie letztlich doch antwortet erscheint der Klang ihrer Stimme, um einiges tiefer und ohne sanften Unterton.


    „Der Schatten hat mir bereits berichtet, dass sie nur eine halbe Stundenkerze später eines der besagten Dokumente in der Hand hatte und es an jemanden zu senden beabsichtigt.“


    Ein belustigtes Geräusch kommt als Antwort…


    „Sie ist in gewisser Weise wie du Tänzerin,“


    „Ja?“ Sie scheint mehr als skeptisch.


    „Wenn man dir früher gedroht hat, bist du in die Offensive gegangen und hast dabei fast alles in den Abgrund gerissen.“


    Die in schwarz Gewandete seufzt trotzig und stößt sich von der Wand ab. Leise Schritte bringen sie neben ihr Gegenüber.


    „Du brauchst dich nicht rechtfertigen, auch wenn es dir immer noch an Demut vor dem Leben anderer fehlt… muss ich gestehen, dass du wohl genau wusstest, was du ihr wie gesagt hast.“


    „Mein Schatten ist ein Schwätzer.“


    Die Antwort entbehrt nicht einer gewissen Belustigung.


    „Ist er das?“


    Die weiße Maske hebt sich und sieht auf ein gegenüberliegendes Haus, wo sie den Blick rotglühender Augen aus einer schattigen Ecke auffängt.


    „Ich hoffe, sie versteht die Hinweise, obgleich ihr Geist, noch nicht das volle Ausmaß ihres Verlustes erfasst hat.“


    „Wir werden sehen. Sie ist nicht wie die Irregeleiteten. Sie wird die Lüge aufdecken, die man in diesem unsäglichen Land für die Wahrheit hält. Früher oder später wird sie bemerken, dass nicht die dunkle Göttin ihre Fäden gesponnen hat, wenn gleich ihre Diener Teil des Schachspiels waren… sondern die Verbannten, die sich jetzt die Leere nennen. Der Rest wird das Dogma Nelindes erledigen…“


    Ein kehliges Lachen folgt, dann redet sie weiter…


    „Das war auch der Grund wieso du ihn hast leben lassen Tänzerin nicht wahr? Um ihn baldigst erkennen zu lassen, dass er nicht mehr war, als die Marionette einer fremden Entität, welche die Domänen seiner Gottheit für sich beansprucht und ihr auf ihrem Gebiet der Zwietracht erfolgreich jagt. Er kam mit solchen Rückschlagen schon immer schwer klar.“


    Die Körperhaltung ihres Gegenübers verrät eine gewisse Unschlüssigkeit. Die dunkle Kapuze bewegt sich und aus der konturlosen Schwärze darunter schälen sich die Ansätze von Gesichtskonturen hervor… sie gehören einer Frau.


    „Hab keine Sorge… dies sage ich dir als deine Freundin… als hohe Dame der Harfe werde ich dem Rat den Fehlschlag melden müssen und somit das Versagen deinerseits.“


    „Das trifft mich nicht sonderlich.“


    Das Gesicht verschwindet wieder, Schlieren von Schatten verdichten sich wieder unter der Kapuze.


    „Unsinn sha, dein Autoritätsproblem ist ihnen zwar bekannt aber du liebst es zu gefallen, es wird an dir kratzen, dass er in dieser Hinsicht immer noch über dich siegen kann.“


    „Hör auf mich zu analysieren.“ Ein leichter knurrender Unterton begleitet ihre Worte.


    Wieder ein Lachen…


    „…Cormamin niuva tenna ta elealle au…,“


    „…ich werde dich vermissen Alethra…,“


    „Namaarie…mögen wir alle Narren sein… Tänzerin aber die Götter belächeln unser Tun in Ehre.“


    Mit einem verabschiedenden Kopfnicken, implodiert die rot gewandete Gestalt in Myriaden winziger Schattenpunkte und lässt die andere stehen.


    „Ko’ril…!“


    „JA HERRIN?“


    Die roten Augen tauchten in dem dunklen Durchgang auf, der vom Balkon in das Innere des baufälligen Hauses auf.


    „Ich bin nicht amüsiert.“


    Die rauhe antwortende Stimme, der ein dunkles Echo nachhallt erscheint unbeeindruckt.


    „DAS GEHT VORÜBER HERRIN.“


    Ein paar Augenblicke später waren sie beide verschwunden und Kephram lag wie immer… unschuldig und voller dunkler Schatten im Licht des Mondes und lauschte seiner eigenen Melodie.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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