[Khel'Antharas] in den Wäldern

  • Zunächst wendet der Hên sich um, nach einer Antwort auf die sich aufdrängende Frage suchend, wo er gelandet ist. Ist die Grenze auch von dieser Seite zu sehen? Danach wandert sein Blick zu dem Haufen, zu dem er sich schließlich hinunter hockt. Vielleicht lässt sich herausfinden ob die Kleider mehr oder weniger achtsam abgelegt wurden oder einfach... abgefallen waren, wie als wären sie beim Übergang an einem anderen Ort gelandet als ihre Trägerin.

  • Hinter dem Mythal sieht der Wald nicht unähnlich dem aus, der Endúneath vor dem Passieren der Grenze umgeben hat, doch ist das Gefühl ein anderes. Alles Leben, dass ihn umgab in jener der Dämmerung anheim gefallennen Umgebung schien Heimat zu vermitteln.


    Wenn er sich umsieht, dann erkennt er ein ähnliches Bild, wie eben auch, ein sanfter magischer Schein, der eine klare Grenze zieht und ebenso das leichte Flirren in der Luft, das hier mehr ist, als es den Anschein macht.


    Die Kleider liegen lose herum, eher wie schnell ausgezogen, denn einfach von ihrem Träger abgefallen und auch andere Anzeichen sprechen für einen harmlosen Grund. Es gibt keinen Schmuck, nichts was seine Gefährten in den Haaren oder um ihren Hals trägt lässt sich zwischen dem saftig grünem Farnkraut, noch den tiefschwarzen Wurzeln und lockerem Erdreich finden.


    In der Nähe hört der Elb einen kleinen Wasserfall und Wind rauscht auf angenehme Weise durch die tiefgrünen Blätter immergrüner Bäume. In einer unbestimmten Ferne sogar, ist der Klang feiner Glocken zu vernehmen, wie Windspiele, durch die der Wind tanzt.

  • Endúneath kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die herumliegende Kleidung und die Nähe des Wassers wecken sofort wieder die Assoziation mit Tear und dem Zuber. Zumindest wäre das auch eine einfach Methode seine Gefährtin wieder zu finden. Andererseits sind auch Töne interessant... aber eins nach dem anderen. Der Hên folgt also seinen Ohren in Richtung des Wassers.

  • Es dauert nicht lange und er findet einen kleinen See. Umgeben von moosbewachsenen grauen Felsen mit einer Anhöhe aus der ein Wasserfall in das klare dunkle Wasser schießt. Zum Essen einladende Beeren wachsen an den wenigen freien Uferstellen und große Bäume haben hier und dort ihre uralten Wurzeln in alsbald steil abfallenden See wachsen lassen. Über dem winzigen See, thront der sich inzwischen fast zur Gänze dunkel verfärbte Himmel. Keine Wolke ist zu sehen dafür ein Übermaß an klaren Sternen. Er weiß, dass die Elben von Khel'Antharas sie die Tränen der Seldarine nennen, einen für jede alte Seele ihres Volkes, dass zurückgekehrt ist.


    Das Wasser ist so klar, dass er Tear alsbald unschwer ausmachen kann. Pfeil schnell taucht sie gerade unterhalb der Oberfläche entlang und taucht nach kurzer Zeit mit einem tiefen Luftholen wieder auf. Sie hat ihren Haarschmuck noch und auch die Kette um ihren Hals an und scheint sich nicht daran zu stören, dass nun alles nass ist.


    Die Wildelbe wirkt völlig unbeschwert, gerade zu befreit von allen Wachsamen, was einem Wächter sonst zu eigen ist.

  • Einen Moment nur sieht er seiner Gefährtin im Wasser zu, dann beginnt er auch schon damit, sich seinerseits seiner Ausrüstung und Kleidung zu entledigen - auch wenn er das etwas sorgsamer angeht als sie es tat, zumindest dem Kleiderhaufen von vorhin zu urteilen.
    Schließlich taucht auch er in das Wasser ein und lässt sich langsam an Tear heran treiben.

  • Diese schwimmt einen Haken und taucht dann neben Endúneath erneut aus dem Wasser. Sie sagt nichts, doch kurz bevor er das spitzbübige Lächeln auf ihren Zügen deuten kann, hebt sie blitzschnell ihre Hände aus dem WAsser und stuckt ihn unter.

  • Ihre Siegesmiene ist nur einen Augenblick da, dann dreht sie sich schwimmend im Wasser nach links und nach rechts, um nach ihrem befreitem Gefährten Ausschau zu halten.

  • Ein leichter Schreit der Überraschung entkommt ihren Lippen, dann trifft sie auf dem Wasser auf und überall spritzen Tropfen davon.


    Es dauert einen Moment, da hat sie sich an die Wasseroberfläche zurückgekämpft und spuckt lachend Wasser.


    Ihren funkenlden Augen nach hat sie das Jetzt des Waldes und die abendliche Szenerie ohne ein Anzeichen von Gefahr in sich aufgenommen und jede Sorge und dunkler Gedanke ist von ihr abgefallen.


    Als sie diesmal auf ihn zuschwimmt, will sie ihn nicht necken, sondern schlingt ihre Arme um seinen Hals, um ihn dann zu küssen.

  • Diese Handlung erwidert der Hên nur zu gerne und dazu ausgiebig. Auch ihm ist eine deutliche Entspannung anzumerken und auch wenn er sich zuvor bemüht hat, trotz der gefühlten Sicherheit an diesem Ort wachsam zu bleiben, ist das in diesem Moment endgültig unmöglich geworden. Innerlich seufzend verliert er sich in ihrer innigen Berührung.


    *Genau so ist es, wie die Dinge sein sollten, nicht wahr?* denkt er schließlich laut in ihre Richtung.

  • *Die Seldarine hüten alle Herzen* antwortet sie sanft und legt ihren Kopf in seine Halsbeuge, während sie langsam dem Ufer nähertreiben. Der tiefe Zauber dieser Welt hat sie beide erfasst, das intuitive Gefühl absoluter Sicherheit in einer Welt, in der keine Menschen, noch andere Wesen außer ihr eigenes Volk einen Platz hatten. Kein Hunger noch Kälte und jeder Schmerz vor den Grenzen gelassen. Zum Vergessen aller Dinge schön...


    ...
    ...
    ...


    Als der Mond sich zu einer perfekten Halbsichel geformt, hoch am sternenklaren Himmel steht, umrahmt von unzähligen Sternen, löst sie sich von ihrem Gefährten und liegt auf dem Rücken, die Hände hinter dem Kopf verschränkt auf einem Moosbett nahe des Ufers.


    Tear scheint den Geräuschen zu lauschen, die ihnen der Wald, die Erde und das Wasser schenkt. Unzählige Tierlaute, Rascheln kleiner und großer Tatzen und Hufe, das Plätschern des Wasserfalls und in der Ferne der sanfte Klang tanzender Windspiele.


    Die in der Nacht dunkleren Pupillen sind kleine Spiegel der Sterne, welche sie beobachtet.

  • Endúneath hat es ihr gleich getan. Er scheint die nächtliche Ruhe ebenso zu genießen wie die Nähe seiner Gefährtin, was sich in einem leisen, aber langgezogenen Seufzer ausdrückt, auf den Stille folgt.


    *Was siehst du?* unterbricht er diese schließlich.

  • Einen Moment lang scheint es so, als hätte sie ihn nicht gehört, so gefangen scheint sie im Anblick zahlloser Sterne einer weitentfernten Welt, die sie nicht einmal im Ansatz zu erfassen vermag. Dann aber dreht sie sich auf die Seite, hebt eine Hand und streicht ihrem Gefährten über den Oberarm, ein verträumtes Lächeln auf ihren Lippen.


    *Frieden*


    Die warme Ruhe, die in diesem Wort liegt, macht es zu einer ganzen Geschichte von Entspanntheit und der Abwesenheit aller Sorgen.


    *Was siehst du?*


    folgt darauf, während Tear den Wächterelben noch immer etwas verklärt mustert.

  • Endúneath sieht ob der Berührung kurz zu ihr und lächelt, bevor er seinen Blick wieder zum Firmament lenkt.
    *Ein Versprechen,* antwortet er schließlich nach einer Weile. Einen Moment später dreht er sich dann ebenfalls zur Seite und sieht seine Gefährtin an, was wieder ein Lächeln auf seine Züge malt. Die sanfte Berührung erwidert er.

  • Eine Zeitlang kann er in ihren Zügen lesen, dass sie über seine Worte nachdenkt, sich aber keinen Reim darauf machen kann. Schließlich siegt die Neugierde.


    *Erkläre es mir* sendet sie sanft bittend.


    Inzwischen war der Mond über dem nächtlichen Wald aufgegangen und nutzte sein Licht, um den Waldteich samt des Wassersfall in flüssiges Silber zu verwandeln. Hier und dort schwirren Glühwürmchen herum und die typischen Nachtaugen, wie sie das Volk der Anhor nannte - Flechten an den Rinden der gewaltigen Bäume- begannen sanft phosphoreszierend zu leuchten. Eigentlich hätte es kalt sein müssen aber weder Endúneath noch Tear spüren den Anflug eines Frösteln.

  • Ein wenig fühlt sich der Hên an seine Heimat im Westen erinnert, aber die Möglichkeit auf dem Erdboden liegend den Mond zu sehen unterscheidet den Ort dann doch deutlich. Nichts desto trotz ist ihm steigendes Wohlbehagen anzuerkennen.


    *Das Versprechen, nach Ablauf meiner Zeit hier an einen würdigen Platz am Sternenhimmel geleitet zu werden,* lautet seine Antwort. Gewissheit, keine Zweifel.

  • Tear rollt sich wieder auf den Rücken und blickt ebenfalls zurück in den Sternenhimmel.


    *Du wirst deinen Platz neben Großen einnehmen.* Im gleichen Atemzug des Sendens hebt sie ihre Hand und zeigt auf eine klare helle Sternengruppe im Westen.


    *der hellste Stern von allen, Feyialia, elenath die große Wanderin. Sie ist die Schwester der Herrin von Am'Iriel. Anyalarias Herz hat lange um sie getrauert. Und dort vereint zum Zwillingsgestrin Meridia und Erylidian. Sie ist das Lied des Friedens und er der Hüter des Herzens. Sie bilden die Waage des inneren Weges, während dort* und ihr Finger wandert weiter *sein Sohn Fa'yian wandert, der unserem TAM seinen Namen gibt*

  • Endúneath nickt. Er folgt ihrer Hand und versucht sich diese neue Bedeutung für den Sternenhimmel zu finden, der ihm nach all den Jahren immer noch irgendwie fremd erscheint.
    *Wirst du mir ihre Geschichten erzählen?*

  • Sie nickt ansatzweise und senkt ihre Hand. Diesmal erzählt sie mit ihrer Stimme, leise, so dass sie nicht die Umgebungsgeräusche stört.


    "Feyialia war die Erste, die zurück zu den Sternen ging. Anyalaria war ihre Schwester und ihr Haar war wie die Nacht und ihre Augen wie die Sterne. Sie schuf das große Tor und die Krone von Tianeth, die in den Zeitaltern der Ersten verloren ging. Man erzählt sich, dass sie die Liebe eines Menschen erfuhr und sich ihr hingab und als er starb und sie erkannte, dass sie einander nicht mehr fühlen konnten, starb ihr Herz und ihre Lebenskraft schwand dahin. Seither wandert sie als Abendstern über den Himmel."


    Einen kurzen Moment schweigt sie und richtet ihren Blick wieder zu Endúneath, den Kopf auf weiches Moos gebettet.


    "Meridia nannte man das Friedenslied und sie war die Botschafterin zwischen den Steingeborenen und den Uralten. Sie erkannte Erylidian und gemeinsam schenkten sie Fa'yian das Leben. Als die Menschen kamen, um Krieg zu führen, tötete einer ihrer Pfeile das Lied des Friedens und brachte Eryldian dazu zu hassen. Ich weiß nicht, ob du seinen Namen schon gehört hast, doch er war der erste Herr As'Arits und der Führer, jener die nach Osten gingen und sich Khel'Agreyh nannten. Er starb durch die Hand der dunklen Königin, Asiria. Doch da Dunkelheit ihn tötete und kein Licht ihm den Weg in die Sterne wies, sein Herz kalt geworden war und leer, irrte seine Seele umher und sein Sohn hörte sein Klagen. Und so legte er seine sterbliche Hülle ab und erweckte das TAM in seines Vaters Herzen neu. Gemeinsam kehrten sie zu Meridia zurück und einten, was die Dunkelheit entzweite."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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