Das Hochland von Westkaltesh (Scorien)

  • Im Westen Scoriens liegt, oben im Nebelgebirge, die Gebietschaft Westkaltesh. Eine dünn besiedelte, karge und gebirgige Landschaft, die den Leuten dort viel abverlangt. So manchen Magonier würde die Vorstellung, hier leben zu müssen, gehörig verschrecken. Doch wer von hier kommt, der liebt die Hochlande.


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  • Alasdair blickt zu dem Greifvogel empor, der hoch über seinem Haupt seine Kreise zieht. Nur kurz, dann setzt er mit weit ausgreifenden Schritten seinen Weg über den von Holzpflöcken markierten Pfad durch das von einzelnen Birken bewachsenen Hochlandmoor fort. Den wollenen Mantel hat er, ob des regnerischen Wetters, fest um seine Schultern geschlungen und eine Gugel bedeckt sein Haupt ebenso wie es das Gesicht im Zwielicht lässt.


    Eilig sucht er sich seinen Weg, das Ziel schon vor Augen. Gut eine Stunde Fußmarsch ist es von seinem Haus, einer mit Reet und Gras gedeckten Kate aus lose geschichtetem dunklem Bruchstein, dunkel und vom Geruch des Rauches geschwängert, bis zum Hof des Clanführers, dessen First er schon hinter dem Moor erkennen kann. Nicht mehr weit und in der Hoffnung dort auch eines der kleinen, aber robusten Hochlandpferde für die Rückkehr zu seiner Kate zu erhalten.


    Es hatte schon vor etwa einer halben Stunde aufgehört zu regnen, wenngleich es nur ein leichtes Nieseln gewesen war. Doch der Weg durch das Fenn wurde dadurch nicht weniger anstrengend. Doch diese scheint Alasdair kaum zu spüren, denn zu aufgeregt ist er ob der aktuellen Ereignisse. Kaum auf dem Hof angekommen wendet er so seine Schritte nicht dem Haupthaus, das trotz seiner niedrigen, halb im Boden einlassenen Bauweise mit nur wenigen Öffnungen auf ihn gastlich wirkt, zu, sondern zu einer etwas abseits gelegenen Kate.


    So klopft Alasdair in der Abenddämmerung aufgeregt bei Nairne, der Hebamme ...

  • Die Hebamme war auf ihrem alten Klepper von Hochlandpferd schon voraus geritten - in die schnell aufziehende Dunkelheit hinein. In einer Mischung aus Verärgerung, weil er alleine zurück gelassen worden war, Aufregung und Ungeduld setzt Alasdair einen Fuß vor den anderen. Nach einem eiligen Fußmarsch über die nicht vorhandenen Wege durch die gebirgige Einsamkeit und über den Pfad durch das Moor, um die Hebamme zu holen, war er nun nicht mehr so schnell unterwegs.


    Nicht, dass er es noch immer eilig gehabt hätte, aber viel seiner Kraft hatte er schon auf dem ersten Weg verbraucht. Auch war es indessen dunkel geworden und in seiner Aufregung hatte der Mann es versäumt eine Laterne oder Fackel mitzunehmen. Wenngleich ihm die Gegend seit seiner frühesten Jugend bekannt ist, ist es wenig ratsam sich so stark zu eilen, dass man vom Weg abkommt. Zumal er bald eine Familie haben wird, die ihn benötigt.


    Nach einem kurzen Blick zum Halbmond hinauf, der aus den Wolken hervor tritt und für diese Zeit den Weg des Clansmanns beleuchtet, setzt er seinen Weg fort ...