Die Wälder Scoriens (2)

  • Viele Nichtscorier glauben, die südwestliche Provinz bestünde nur aus Wäldern, doch weit gefehlt. Denn im Westen und im Süden zieht sich ein Gebirgsausläufer des Nebelgebirges, und daran schließt sich zum Landesinnern zunächst eine stark zerklüftete weitgehend waldlose Landschaft an.


    Erst hier geht das Bild schließlich in eine zu großen Teilen bewaldete Hügellandschaft über, und im äußersten Nordosten des Landes findet sich ein relativ ebener Streifen, wobei im westlichen Teil Wald vorherrscht, während der östliche Teil am Ufer des Baladir von fruchtbaren Wiesen und Feldern eingenommen wird.


    Doch dort, wo sich Wald befindet, entspricht er meist auch den Vorstellungen von Nichtscoriern: Grün, dicht und geheimnisvoll weiß man nie, was sich hinter dem nächsten Baum verbergen mag...


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  • Orik nickte erleichter den beiden Frauen zu. Dann führ die Älteste fort.


    "Natürlich soll euer Mühen nicht ohne ein Zeichen unserer Dankbarkeit bleiben. Und ich muss zugeben, dass uns der Wunsch, der uns in eurem Namen angetragen wurde ziemlich überrascht hat."


    Sie drehte sich kurz zu dem aleten Zwergen um der neben ihr saß. Er war gänzlich grau, eine anere Beschreibung würde ihm nicht gerecht werden. Sein Bart war grau, das Metall sener Rüstung war mattgrau, welche übrigens eine Vollrüstung war, ja sogar seine Haut schien eienen grauen Schimmer zu besitzen. Dieser überreichte ihr Nuir Schwert.


    "Man hat uns deine Waffe angetragen, mit der Bitte herauszufinden, welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Ist das richtig, Nurinka Nebelhorn ?"

  • "So soll es sein."


    Sagte sie und legte das Schwert vor sich auf einen Steinsims.


    "Dieses Schwert Nurinka Nebelhorn ist das Ergebnis eines langen Weges, den es beschritten haben muss. Dabei, liebe Nurinka, hat es nicht nur ein Leben sondern bis heute vermutlich drei Leben geführt. Das erste Leben, hat es wohl im Dienste der Zwerge verbracht, was heißt, dass es dort geschaffen und ursprünglich genutzt wurde. Das Zweite wird es wohl in die Arme eines Menschen gebracht haben, wo es seine jetzige Form erhalten und zudem geworden war, was es heute ist. Und das dritte Leben, oder gar das vierte oder fünfte, hat es sein Weg zu dir geführt."


    Sie hob es wieder auf und deutete auf die Klinge.


    "Dieser Teil ist der älteste an deinem Schwert. Das Metall ist auf eine Art und Weise gefertigt, die uns schon lange verloren gegangen ist und die nur den Zwergen bekannt sein sollte."


    Dann zeigte sie auf das Heft.


    "Dieser Teil ist von Menschenhand gefertigt worden. Er wurde nachträglich angebracht um aus der Klinge ein Schwert zu schaffen. Wer immer das war, hat im Guten oder im Schlechten die KLinge erhalten und sie zu dem Machen lassen was sie heute ist. Deinem Schwert."


    Dann stellte sie das Schwert mit der Spitze auf den Boden ab.


    "Und das Leder am Griff, ist mittlerweile getränkt von deinem Schweiß und deinem Blut. Diese sind damit zum jüngsten Bestandteil deiner Waffe geworden und beschrieben das Leben, dass es mit dir verleben wird."


    Dann hob sie die Waffe wieder auf und deutete nochmals auf die Klinge.


    "Es gibt einige Geschichten die besagen, dass es eine Zeit gab, in der die Zwerge unseres Clans das Geheimnis kannten, aus Metall und Fels ein Material zu schaffen, das die Biegsamkeit des Metalls und die Härte des Felsens inne wohnen hatte. Dieses Material war der Grundrohstoff für Maschinen verschiedenster Art, die das Leben im Berge erleichtert haben. Unser Maschinistenmeister zeigte mir eine alte Schrift, in der geschrieben stand, dass unsere Vorväter ein Rad zu bauen wussten, welches mit Klingen aus Felsstahl bewährt war. Dieses Rad, befestigt auf einen Bock, war im Stande durch schnelles Rotieren, ganze Stollen in den Fels zu Fressen, ohne zu schnell abzustumpfen oder seine Klingen zu verlieren. Diese klinge, so glauben wir, war einst ein Bestandteil einer solchen Maschine. Ausreichend geschärft und spitz um sich in den Fels zu fressen, aber lang genug um sie bei Abnutzung nachschieben zu können. Einige Zwerge waren der Meinung, es sei einst unserem Volk gestohlen worden, und wir sollten es uns unseren Besitz zurückbringen, um zu erlernen wie man den Felsstahl herstellt. Doch du hast deine Wert bewiesen und ebenso unseren Respekt verdient, sodass wir den neuen Besitzer anerkennen und akzeptieren.“
    Darauf hob sie es an uns zeiget das Heft abermals.


    „Dieses Heft, wurde von Menschenhand gefertigt und angebracht. Also muss es einen Grund geben, warum diese Klinge aus der Maschine entfernt worden war. Eine Möglichkeit ist, dass der Felsfresser von den Zwergen an die Menschen verkauft wurde. Viel wahrscheinlicher allerdings ist, dass sie gefunden oder gestohlen worden ist. Doch dieses Geheimnis, ebenso wer die Menschen waren die das Heft angebracht haben, werden wir nicht lüften können.“


    Die Zwergin nahm das Schwert und schritt langsam von ihrer Empore zu einer Treppe, welche nach unten zu den beiden Frauen führte. Dabei sprach sie weiter.


    „Unser ehrwürdiger Priestervater, hat mir von einer kurzen Unterhaltung mit dir erzählt. Er sagte, dass du diese Waffe als Werkzeug ansiehst, mit dem du grässliche Wesenheiten vom Angesicht aller beseitigen möchtest, dass du sie als Waffe zum Schutze von dir selbst und deinen Liebsten nutzen möchtest.“


    Langsam kam sie bei den beiden Frauen an. Und hielt Nuri das Schwert mit dem Griff entgegen.


    „Nun hast du beides in einem, nämlich ein Werkzeug, das zu einer Waffe geworden ist. Und so wie es war, soll es wieder in deinen Besitz übergehen.“


    Die Zwergin wartete, bis Nuri das Schwert an sich nahm und sprach weiter.


    Die Geschichten sind eindeutig darüber, was Felsstahl so besonders macht. Es ist seine Härte und seine Biegsamkeit zugleich, doch wie es sich als Waffe verhält und eignet, darüber ist den und Zwergen nur wenig bekannt, doch gänzlich nichts ist uns darüber bekannt wie es sich als Schwert eignet. Das obliegt nun dir herauszufinden, schule dich darin, lerne seine Sprache und Nutze es wie es sich es von seinem Träger erhofft. Und strafe jeden einen Lügner, der behauptet, dass dieses Relikt aus zwergischer Vergangenheit in würdigere Hände gehört, als in die deinen.“


    Dann wandte sie sich an Skima.


    „Skima, man hat mir davon erzählt wie es um dich bestellt war als du zu uns gebracht wurdest. Und wir haben lange Zeit darüber nachgedacht, wie wir dein Mitwirken an der Expedition belohnen sollten. Doch jeder Gedanke kam zum selben Schluss. Ein Geschenk von welch großen Wert es auch sein mag, es wird niemals auch nur einen kleinen Teil von dem Geschenk darstellen, welches dir von Goromthi überreicht wurde. Sein Wirken durch die Gebete unserer Priester hat es ermöglicht, dich von dem uralten Gift zu heilen unter welchem du littest und dich aus dem Dunkel zu erretten, in welchem du gefangen warst. Daher werden wir dir, wie auch dir Nurinka, nur das Geschenk überreihen, dass es euch ermöglichen wird, stets bei uns willkommen zu sein. Im Angesicht unsrer Clanoberen.“


    Sie drehte sich um und blickte in die Menge sie auf den Tribünen ringsherum saßen.


    „Und jedem Zwergen der sich hier befindet, nehmen wir die Namen dieser beiden Frauen in die Chroniken unserer Binge auf und verzeichnen sie auf als Freunde der Eisenbärte. Und nach ihrer beider Namen soll geschrieben stehen, dass sie diejenigen waren, die das Geheimnis um die verlorene Expedition in den Schlot und das um den Schlot selbst gelüftet haben.“


    Die Zwerge erhoben sich und stampften rhythmisch mit den Füßen auf den Fels unter ihnen. Das Grollen das dabei entstand hallte durch die ganze Höhle und wurde nahezu Ohrenbetäubend. In dieser Zeit stieg die Älteste wieder auf die Empore.


    „Wir danken euch und möge Goromthi eure Wege segnen.“


    Dann ging alles ziemlich schnell, die Ältesten verschwanden. Viele Zwerge von der Trüben strömten herbei uns drangen wild sprechen auf Orik ein, welcher verzweifelt versuchte Antworten zu geben Dann als er erkannte, dass es aussichtslos war, beschloss er das Feld zu räumen. Die Frauen wurden von der Menge regelrecht davon getragen und schnell fanden sie sich in der Haupthöhle und einige Ebenen tiefer wieder. Um den Fuß des Schlotes herum, waren allerlei Bänke, Tische, Fässer, Bratspieße und ein Podest aufgebaut. Auf diesem Podest war Platz für die Zwergenältesten, Orik, ein paar Zwergen die die Frauen nicht kannten und natürlich für die Frauen selbst. Und wie es nicht anders zu erwarten war, mündete alles in einem rauschenden Fest.

  • Nuri stand da und verfolgte gebannt das Geschehen. Sie hörte aufmerksam zu und verfolgte jeden Fingerzeig der Zwergin. Als sie die einzelnen Teile erklärte und deren wahrscheinliche Geschichte, war sie ganz ergriffen und hielt sich fast für zu nichtig, um dieses Schwert zu verdienen. Als die Zwergin darauf zu sprechen kam, dass einige Zwerge die Waffe einbehalten wollten, hätte sie aus lauter Unsicherheit fast zugestimmt, wollte jedoch die Rede nicht unterbrechen. Ihre Haltung gewann erst wieder an Größe, als sie das Schwert mit Zuspruch entgegen nehmen durfte. Das fühlte sich so vertraut an, dass sie Sicherheit gewann und ihr Schwert wieder als ihres annahm und in die Scheide steckte. Sie nickte dankend, um sie nicht zu unterbrechen. Als es um SKima ging war sie bereits wieder voller Neugierde was nun kommen würde und trat auf der Stelle und nestelte an Muff herum. Sie konnte es nicht fassen, als verkündet wurde, dass sie als Freunde der Eisenbärte gelten sollten und sie jederzeit besuchen kommen konnten. "Nee, ne?!" Das war zu viel, sie begriff es schlichtweg einfach nicht, wie sie solch eine Ehre verdient hatte und beschloss diese Information - wie ein weiteres Stück Gold- einfach für sich und Skima zu behalten, damit niemand in Gefahr geriet. Als die Zwerge zur Bekräftigung stampften dachte sie bei sich "So laut kann kein Traum sein...das passiert grad wirklisch!" Sie hätte sich nur zu gern bei den Ältesten und allen Zwergen bedankt, aber alles ging so schnell und sie hätte ohnehin nicht die richtigen Worte gefunden, also ließ sie sich wie benomen mit Skima und Orik an ihrer Seite in den Fluten von Zwergen treiben. Übermütig feierte sie mit allen und fühlte sich wieder voller Leben. Sie war durchweg glücklich - umringt von neuen Freunden. Niemals würde Nuri die Zwerge enttäuschen oder leichtfertig mit dieser Ehre umgehen. Sie suchte immer wieder Kontakt zu Skima und Orik, mit denen es sich einfacher reden ließ als mit Händen und Füßen mit den Zwergen zu gestikulieren. Und so schön alles war- es war so unglaublich und immer wieder zwickte sie sich heftig, um zu überprüfen, ob das alles wahr sein konnte.


    Als die Feier, die gut und gerne mehrere Zwergenwechsel gedauert haben könnte, versiegte, wandte Nuri sich an Orik. Sie hatte sich während der Feier nicht getraut sich an die Ältesten zu wenden und hatte mehrfach ergeben zu ihnen genickt und mit ihrer Milch angestoßen -wofür sie sich auch schämte, denn sie wollte ja niemanden beleidigen. An Orik gewandt fragte sie schüchtern.


    Orik, was geschieht denn mit den Zwergen unter dem Schlot? Kann man die noch da raus holen oder is das nicht machbar?


    Plötzlich fiel ihr- wie durch den Rausch des Fests aufgerüttelt-etwas ein. Sie erschrak vor ihrer Erinnerung und setzte hinzu.


    Da muss man aufpassen, da war nämlich was...ich weiß, dass das keine Einbildung gewesen sein kann! Bestimmt net! Da war n langer Schatten...so wie ne Riesenmotte, die da unten schwebt...weiß net, hab das net genau gesehn. Aber da war was...also haltet euch da lieber fern...

  • Die Festlichkeit nahm ihren Lauf und immer wieder wurden Trinksprüche in die Runde geworfen, Erzählungen zum Besten gegeben oder einfach nur das Essen genossen.


    Als Nuri das Gespräch mit Orik suchte, war es schon etwas ruhiger geworden und die ersten Zwerge verließen das Fest.


    "Wir werden eine zweite Expedition in die Tiefen schicken. Die Leichname bergen und uns selbst daranmachen zu erkunden, was dort auf uns wartet. Das mit dem Fliegewesen ist natürlich ziemlich beunruhigend, und wir werden auf der Hut sein. Aber Nurinka, erzähl mal, wo kommt ihr beiden eigentlich genau her und habt ihr viele solcher Abenteuer erlebt, wie unten im Schlot?“


    Orik lauschte dem den Erzählungen von Nuri gespannt. Er selbst hatte die Binge nur selten verlassen undkonnte sich die Geschichten von Untoten, Dämonen, Zauber und den anderen Dingen gar nicht vorstellen, umso inspirierter fand er sich am Ende der Erzählungen wieder.


    „Erstaunlich welche Gefahren dort oben lauern, ganz zu schweigen von der Verblendung und der Gier mancher Menschen. Ich leider sind diese wenigen der Grund, warum wir Zwerge solch ein schlechtes Bild von euch Menschen haben und gezwungen sind uns so abzuschotten. Aber umso erfreuliche ist es, dass es auch Ausnahmen wie euch gibt.“


    Dann neigte sich das Fest dem Ende, derweil hat ein neuer Zwergenwechsel begonnen und Orik führte die Frauen zu seinem Wohnbereich und man bettete sich in ruhigem Schlummer.


    Nach dem Aufwachen, war es nun Zeit Abschied zu nehmen und Orik begleitet die beiden Frauen zum Haupttor der Binge.


    „Hier, ein Geschenk von meiner Schwester.“ Orik hielt den beiden Frauen etwas Derartiges hin, wie die Holzbrillen, die manche reichen Pfeffersäcke trugen, nur war diese größer, sodass die ganze Augenpartie bedeckt wurde und anstatt der von runden Öffnungen, gab es nur einen schmalen Sehschlitz wie der eines Helmes. Um sie noch unbrauchbarer erscheinen zu lassen, war dieser sehschlitz auch noch mit einer dünnen Lederhaut bespannt.
    „Wenn ihr nun, nach dieser langen Zeit, dass erste Mal wieder an die Sonne kommen werdet, werden eure Augen mit dem hellen Licht nicht gut zurechtkommen. Setzt diese Brille auf, mindestens einen ganzen Tag lang, dann sollte eurem Augenlicht nichts geschehen. Ich habe euch noch etwas Proviant eingepackt und vergesst nicht den Weg, denn ich euch erklärt habe. Achtet auf die Wegmarkierungen und dann werdet ihr bald in dem Dorf ankommen, indem ihr damals die Händler der Silberbärte getroffen hattet. Macht es Gut und möge Goromthi den Fels unter euren Füße, Festigkeit verleihen.“

  • Nuri war überglücklich wieder die Heimreise antreten zu können. Nur ein paar Fragen drängten sich ihr noch auf, die sie Orik stellen musste bevor sie aufbrachen und so brachte sie diese beim Verlassen der Binge noch an, bavor sie sich schweren Herzens von dem liebenswerten Zwergen, seiner Heimat und der komischen Milch dort verabschiedete.


    Sie fragte wer Goromthi sei, ob das denn der Gott der Zwerge ist oder ein Ahne?! Sie fragte weshalb Gimrid sie zu den Silberbärten geschickt habe und sie ihre Antwort nun bei den Eisenbärten gefunden haben und was es denn mit den Silberbärten auf sich habe. Und sie fragte weshalb es vor Nuri und Skima niemand mehr in den Schlot gewagt habe. Schließlich seien die ZWerge so wackere Kämpfer und Gefährten...Das alles waren Dinge, die Nuri noch auf der Seele brannten. Erst hiermit konnte sie sich verabschieden.

  • Skima war während des ganzen Trubel relativ schweigsam. Das lag zum einen daran, dass sie sich nach dem Gespräch mit den Ältesten wieder relativ schwach fühlte und sie merkte, dass sie noch einige Zeit brauchen würde um wieder zu ihrer alten Form zurück zu finden. Zum anderen war ihr der Trubel um sie und Nuri zu viel. aber sie wusste auch, was für eine Ehre die ganze Situation darstellte und war höflich genug, ihr unwohlsein nicht zu zeigen. So hörte sie Nuris Geschichten zu und dachte an ihre Abreise.


    Als es so weit war, verabschiedete sie sich schweren Herzens von Orik und den Zwergen. Sie wusste, was für ein großes Geschenk es war, dass sie jederzeit in der Binge willkommen war und dennoch fragte sie sich biem Abschied, ob sie jemals in diese wundersame Welt zurück kehren würde, führte sie ihr Weg doch nun erstmal weg von der Insel. Sie warf einen letzten Blick in die Binge und auf das beeindruckende Tor, das erste was sie damals bei der Ankunft von der beeindruckenden Binge gesehen hatten.


    Mit einem letzten Blick zurück, winkte sie Orik zum Abschied nochmal zu, bevor sie sich auf den Weg durch den Tunnel machten, der sie an die Oberfläche bringen würde. Skimas Herz klopfte heftig bei dem Gedanken endlich wieder nach draußen zu kommen. Sie fragte sich, ob es Tag oder Nacht war und was für eine Jahreszeit draußen herrschte. Sie hielt die Brille feste in der Hand bereit sie aufzusetzten, sollte der Gang endlich heller werden und langsam von Tageslicht durchflutet werden. Sie hatte das Gefühl, dass es kühler wurde, je weiter sie aus dem Berg heraus kamen und Skima war bald der Meinung einen leichten Luftzug zu spüren. Es roch nach Herbst, fand sie und sie war gespannt, ob ihre Nase sie nicht getäuscht hatte.

  • Orik versuchte die Antworten so verständlich wie möglich zu wählen, als Nuri sie noch beim Frühstück stellte.
    „Nun Goromthie ist unser Urvater, der der uns alle aus dem Fels erschaffen hat. Und der, der uns wieder zu Fels werden lässt. Die Silberbärte sind unser Schwesterclan. Sie sind ein Clan der sich dem Sammeln von Wissen verschrieben hat, deine Erfolgsaussichten waren schlicht bei diesem Clan höher. Es hätte durchaus die Möglichkeit bestanden, dass wir dir nichts über deine Waffe hätten sagen können, während sie es gekonnt hätten. Und wegen dem Schlot, lass es mich so sagen. Unser Clan leidet noch sehr an den Folgen eures Krieges. Ich weiß, dass für euch der Krieg schon fast in Vergessenheit gerät, doch für uns ist die Erinnerung daran noch ziemlich frisch. Wir haben viele Zwerge in der Schlacht gegen euch Menschen verloren, haben unsere Binge damals aufgeben müssen und haben uns hierher zurückgezogen. Als dann noch Einige unserer tapfersten und mutigsten Krieger im Schlot verschwanden, fehlte uns jeglicher Antrieb und Wille ihnen zu folgen.“


    Das war der Erklärungsversuch von Orik und bessere Worte würde er nicht finden können.


    Als die beiden Frauen sich dann auf den Weg machten und dem Ausgang der Höhle entgegen schritten, spürten sie nach einer Weile den belebenden Duft von frischer Luft, der Geruch war so wunderbar und fühlte sich fast berauschend an. Dann folgte die Kälte die sich schneidend in die Lungen der beiden Grub, denn in der Binge herrschte immer dieselbe Temperatur, es wurde dort nicht wirklich kälter und wärmer. Und als sie sahen, wie es heller am Ende des Tunnels wurde, beschleunigten sie instinktiv ihre Schritte, und plötzlich war es soweit. Die waren im Freien. Es war finster Nacht, der Boden unter ihren Füßen von Schnee bedeckt, denn in den Bergen kehrte der Winter schneller ein als im Tal und über ihren Köpfen strahlten vereinzelte Sterne durch die Wolkenlücken, die über den Himmel zogen.


    Es war geschafft, das Abenteuer bei den Zwergen war vorüber und mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschiedeten sich die beiden Frauen endgültig von ihren neuen Freunden.



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  • Nuri blickte Orik zum Abschied dankbar, glücklich aber auch wehmütig zu. Durch ihre Schutzvorrichtung konnte sie ihn kaum erkennen. Sie wollte ihr Augenlicht jedoch nicht riskieren und trug die Brille bereits. So stolperte sie zwar etwas, konnte aber nicht vergessen sie aufzuziehen. "Net dass des wieder wie mit der dummen Falle passiert...ne..." dachte sie bei sich.


    Ich werd n vermissn...den Orik...


    raunt sie zu Skima, zieht Muff enger um sich und greift mit der Linken an ihr Schwert. Es geschah so viel in kurzer Zeit, dass sie noch dabei ist dies alles zu verarbeiten. Daher war sie in den nächsten Stunden eher schweigsam. Als sie den Wegmarkierungen folgten, kamen sie in der späteren Nacht, als der Wind etwas heftiger zu blasen begann, in das Dorf, in welchem sie die Händler der Silberbärte getroffen hatten.


    Was meinst? Wie lang isses her, dass wir hier warn?
    Wir brauchen ne Bleibe bis morgen...was sieht n danach aus?


    Sie begutachtet die Häuser..und wäre es nicht so kalt gewesen, hätte selbst Nuri am Liebsten unter freiem Himmel geschlafen. Sie kam sich hier draußen größer vor und sie wirkte auch so, denn in den Höhlen hatte sie sich eine gebückte Haltung angewöhnt- aus Ehrfurcht vor dem vielen Fels, der über ihren Köpfen bestand.

  • Skima zog die Brille wieder aus, als sie merkte, dass es nacht war. Für einige Augenblicke bleib sie einfach wortlos stehen. Sie schloss die Augen und fühlte die kalte Luft auf ihrer Haut, den Wind der durch ihre Klamotten dran und den Schnee unter ihren Füßen, der leise knierschte, wenn sie ging. Dann schaute sie in den Himmel und beobachtete die Wolken und die Sterne. Tief atmete sie ein und roch die Winterluft.


    Nach einiger Zeit, zog sie den Umhang enger um sich, weil sie langsam fröstelte. Die warme Luft in der Binge hatte ihren Körper nicht an den Winter gewöhnt. Sie schaute sich noch einmal um, betrachtete die Berge und versuchte sich alles genau einzuprägen. Vielleicht kam sie ja doch nochmal hierher. Dann machte sie sich mit Nuri auf den Weg ins Dorf.


    Im Dorf angekommen, kann sich Skima an ein kleines Gasthaus erinnern und gemeinsam mit Nuri begeben sie sich dahin und klopfen an die Tür. Sie haben Glück und müssen nicht lange warten, bis die Tür von drinnen geöffnet wird und ein etwas verschlafen wirkender Mann die Tür mit einer Kerze in der Hand öffnet. Er hat noch SChlafplätze frei und bis auf ein, zwei andere Gäste, können Skima und Nuri im dunklen Schlafsaal niemanden erkennen. Sie legen sich hin und schlafen bis morgens durch und werden am nächsten Tag von dem hellen Licht geweckt, was durch die geschlossenen Fensterläden fällt. Gemeinsam begeben sie sich nach unten in den Schankraum um dort etwas zum Frühstück zu essen.

  • Nuri rieb sich den Bauch


    Ich hab MORTZ Hunger! HOffentlich ham die richtige Milch, nich wie bei den Zwergen! Ich hab die Milch sooo vermisst!! Glaubst es?


    Sie bestellte bei der Schankmaid eine große Milch, sog sie mit einem Mal leer und setzte auftsoßenderweise hinzu.


    Noch eine!..Büdde...


    Hiernach nahm sie die Milch an sich, bestellte noch zwei "Vielfraßfrühstücke", wie sie es nannte, und fand ihren Weg zu einem Tisch in der Ecke...


    Irgendwie sind Wände, Decken und so auf einmal so...wichtisch...weil...die erinnern an die Tunnel der Binge...ne?!

  • Auch Skima bestellte sich ein Frühstück.


    "Ja du hast recht. Aber ich kann es kaum abwarten, wieder nach draußen zu kommen. Wände und Decken hatte ich jetzt lange genug.", meint sie lächelnd.


    "Wie geht es nun weiter? Was schlägst du vor?"

  • Nuri grinste mit vollen Backen.


    Na wir gehn zurück! WIrd ne Weile dauern, aber wird schon...Sie fragte Skima noch zu ihrer Heimat aus und zu ihrem Bezug zur Natur und Freiheit, da ihr schon aufgefallen war, dass Skima besonders stark an dem Himmel und der Luft zu hängen schien. Nach einem guten Frühstück deckten sie sich noch mit Proviant ein und gingen weiter. Es war kalt und Nuri zog Muff engr um sich. So stapften sie guter Dinge weiter der Wege, in der Hoffnung bald ihr Ziel- Renascan- zu erreichen.


    Einige Tagesreisen entfernt näherten sie sich dem Örtchen, wo Skima und Nuri auf die unfreundlichen Dorfbewohner gestoßen waren. Nuri wandte sich an einen Mann, der damit beschäftigt war Feuerholz zu hacken. Er war dick in Wollstoff gehüllt udn eine rote, etwas feucht-triefende Nase lukte daraus hervor.


    Die Fünfe zum Gruß, guter Mann! Sag emal: Wie heißt n der Ort hier? Und wie heißt euer bester Schmied?


    Sie konnte das Grinsen nciht zurückhalten, aber bei dieser freundlichen Ansprache wusste das Gegenüber ihre Mimik wohl nur als freundlich einzustufen. Nuri aber war äußerst amüsiert wieder in dem besagten Örtchen einzutreffen. Hier hatte sie nochwas zu erledigen...

  • Auch wenn es draußen bitter kalt war, gerade nach den vielen Tagen in der warmen Binge unterm Berg genoss Skima die frische Luft und die Welt außerhalb von Höhlen.


    Als sie in das kleine Dörfchen kamen, erkannte Skima es sehr wohl. Wieviel Zeit war seit dem vergangen? Erstaunt beobachtete sie Nuri und fragte sich was diese wohl vor hatte, ließ sich aber äußerlich nichts anmerken und starrte den Man fragend an.

  • Der Mann schnaufte nur verächtlich und wies kurz angebunden die Straße runter. "Da lang geht´s zum Schreihals."


    Nuris Grinsen verging, als sie sich erinnern musste, dass so ziemlich jeder in diesem Örtchen mundfaul und unangenehm war.


    "Nee, ne?! Also in Renascan geht´s anders zu."


    Sie wandte sich an Skima.


    Na dann mal los...Und sie trottete ohne sich von dem Rüpel zu verabschieden die Straße entlang. Ihre Stiefel schlurften im Matsch und sie ließ sie mit ihren schweren Schritten ordentlich schmatzen. Nach wenigen Minuten standen die Frauen vor dem Schild der Schmiede. Drinnen war ein Hammerschlag nach dem Anderen zu hören. Doch statt hinein zu gehen, schob sie sich zwischen der Schmiede und einem Haus daneben in eine schmale Gasse und folgte ihr zwei Häuser weiter. Dort hing ein provisorisch gekrakeltes Schild an dem Türknauf, das nicht so recht dorthin gehören wollte. Ein Hammer war darauf zu erkennen. Mehr nicht. Nuri grinste wieder breit und stupste Skima an, als ob diese wissen müsste was es damit auf sich hat.


    Da guck, wir sind da! Das wird lustig!

  • Als Skima nur verdutzt schaute, klopfte Nuri an die Tür. Kurz darauf hörte man Schritte und ein schlacksiger, junger Kerl öffnete die Tür. Zunächst musterte er die Frauen verwundert, dann grinste er breit und öffnete sie weiter. Er schein Nuri zu kennen.


    Warte kurz, ich hol den Schatz! Sein Grinsen überschlug scih dabei vor Schalk und als der den Türrahmen verließ, trat Nuri unbedarft einen Schritt vor und stand im kargen Wohnbereich seines Hauses- oder wahrscheinlich eher des Hauses seiner Familie. Ein Kessel stand auf dem Herd und dampfte, am Holztisch mit 5 Stühlen in der Mitte des Raumes stand eine halb leer gegessene Schale mit einem Löffel darin. Nuri nickte nur und grinste erwartungsfroh. Als der junge Mann wieder hinter einem Vorhang an derr echten Seite wieder kam, überreichte er feierlich ein altes Laken. Es verbarg etwas. Nuri nahm es an und schlug das Laken zurück. Darin befand sich eine grob flach geschlagene Metallscheibe von der Größe eines kleinen Apfels. Sie war keinesfalls schön anzusehen mit ihren Kanten, Schrammen und Kerben, man konnte sie nicht als saubere Arbeit bezeichnen, allerdings strahlte sie eine vollkommene WIldheit und Rohheit aus in ihrer fehlenden Perfektion. Nuri grinste breit.


    Na, den haste gut gereizt! Wie kam das hier? Sie hob die Scheibe.


    Der junge Mann kratzte sich verwegen am Kinn und grinste schief.


    Ich hab ihn so lange beleidigt bis er nicht in der Lage war zu arbeiten. Und weil er so ein grober Klotz ist, haut er dann mal eben seine Arbeiten zu Brei...der dabbische Dummbatz." Wieder grinste der Lulatsch breit. Nuri kramte begeistert in ihrem Beutel, der mittlerweile recht geleert war und übergab ihm ohne groß abzuwägen 4 Kupfermünzen.


    Hat´s denn lange gebraucht den so aufzuhetzen?


    Der junge Kerl lachte. Achwas, der überschlägt sich doch vor Wut, wenn er aufwacht.


    Nuri grinste. Schönes Teil, das werd ich meinem Freund Aalok mitbringen. Der steht nämlich auf Kapal, da passt das doch!
    Sie grinste glücklich und wandt sich zum Gehen.


    Dank dir, dass du mitgemacht hast. Ich hatt dann doch noch meinen Spaß hier bei euch, Kasper.


    Er grinste, winkte den Frauen beim gehen und nahm das Schild mit dem Hammer vom Türknauf. Kommt ihr gut zurück nachhause!

  • Nuri grinste glückseelig.


    Du weißt doch noch: Der Schmied auf m Hinweg durch dieses liebe kleine Dorf hier?! Der war doch so doof zu uns. Und in der Taverne hab ich Kasper getroffen, der hat mich brummeln sehn und wir ham gemerkt: Der findet den Schmied auch sehr doof. Dann hab ich mit ihm ausgemacht, dass wir auf m Rückweg vorbei kommen -also jetzt, ne?! Und bis dahin macht er ihn mal richtig rasend. Dabei is die Scheibe hier rausgekommen. Vor lauter Wut hat er seine Arbeit zerbollert und auch noch Kasper hinterher geschmissen. Schon arg, ne?! Was ein MORTZ-Drecksack, der Kerl. Aber er is ja stark genug, um seine Arbeit zu Klump zu haun.


    Sie konnte sich ein glückliches Glucksen nicht verkneifen.


    Und wo wir so was Schönes hier haben, werd ich´s nem Freund von mir schenken. Der is Kapal-Novize in Renascan. Aalok heißt er. Wirst sehn, der freut sich nen Ast!


    Sie grinste glücklich.


    Jetz müssen wir umso schneller heimwärts. Ich will dich allen vorstellen!


    Sie wurde ganz hibbelig und trat wie zur Veranschaulichung von einem Bein auf das andere, als wolle sie jeden Moment anlaufen wie ein Ochse im Gallopp. Noch hielt sie sich im Zaum und wartete, dass Skimas Verwirrung wich.