In einem Traum, jenseits der See

  • Die Miene gänzlich unverändert lässt die Perondae von dem Dokument ab, den Endúneath ihr wenige Augenblicke zuvor in Form eines Erinnerungskristalls überreicht hatte. In der Zwischenzeit hatte gespenstische Stille geherrscht, eingewoben in das ewig dämmrige Licht, das im Kommandobaum der Wächter ebenso herrschte wie im Rest der Botschaftssiedlung der Hîn Meneldú.
    Nicht dass ihr der Bericht aus dem entfernten Luxburg gleich wäre. Ganz im Gegenteil, er würde im Oberkommando einige intensive Gespräche auslösen, dessen ist sie sich sicher. Allerdings ist das kein Grund, sich gegenüber dem Novizen des Ordens irgendetwas anmerken zu lassen. "Deine Mission ist hiermit beendet," bricht sie schließlich das Schweigen mit einem Nicken, ihrer üblichen Form der Anerkennung für eine eher durchschnittlich erfüllte Aufgabe. Und dennoch steht ein einzelnes, unausgesprochenes Wort im Raum, eine Frage in Form eines einzelnen Namens. *Morwen* Ein einzelnes Mal atmet die Meisterin der Wache kaum hörbar durch, bevor sie Endúneath mit leicht geneigtem Kopf einem tief forschenden Blick auferlegt. "Was erwartest du was ich dir dazu sage, Cýrondae. Du hattest deine Befehle und du wusstest, was auf dem Spiel steht. Dein Gedanke war richtig, du hattest das nötige Wissen. Aber das entscheidende, Endúneath, ist in dieser Situation dein Wille. Genau deswegen gibt dir sera Panodae einen Kodex mit auf deinen Weg. Niemals darfst du in einer solchen Situation in Zweifel versinken, dessen musst du dir stets bewusst sein. Wenn diese... Morwen aus diesem Hain heraus tritt um zu fliehen und es deine Aufgabe ist das zu verhindern, dann hast du Mittel und Wege, das zu bewerkstelligen. Und wenn das Resultat dabei ihr Tod ist, dann ist das bedauerlich, aber ihr Entscheidung und ihr Schicksal." Sie lässt eine kurze Pause folgen und mustert ihr Gegenüber weiter eingehend. Der Novize hat den Blick gesenkt und nickt nun. Eine angemessene Geste. "Verschwende deine Kraft nicht auf Gedanken über das, was hätte passieren können, du brauchst sie für wichtigere Dinge. Schätze dich eher glücklich und danke Leithianeth, dass es nicht so weit gekommen ist. Wenn du den Tempel aufsuchen möchtest, so steht dir das frei. Zuvor habe ich jedoch eine andere Aufgabe für dich."
    Eher beiläufig nimmt sie einen Schluck Tee aus ihrer Schale.


    "Das ist verstanden," ist seine knappe Antwort.


    "Der Sprössling des Ivor Galadhremmen ist seit knapp sechs Sternenläufen in der Erde Amonlondes, es ist Zeit, uns seine wachsende Kraft zunutze zu machen. Und es wird Zeit, dass auch du daran teilnimmst. Wir beginnen mit dem Aufbau von Verbindungen zum Austauschen von Worten und Gedanken."


    Enduneaths Blick wird leicht skeptisch, er setzt zu einer Antwort an, die er dann aber scheinbar schnell noch überdenkt. "Kontakt mit Alagos Fuin? Gibt es etwas Besonderes daran?"


    Ein wissendes Lächeln huscht über ihre sonst regungslosen Züge. "Nicht Alagos Fuin. Du wirst Dúwath kontaktieren. Aber keine Sorge, du bist nicht der Erste, wir erwarten keine Zwischenfälle. Die Echadith und Lathradith erwarten dich bereits. Und du solltest sie nicht warten lassen, sonst widmen sie sich wieder... anderen Dingen."

  • Etwas verwirrt ist der Wächternovize schon, als er das Quartier der Meisterin der Wache verlässt. Mit sehr viel mehr Kritik hatte er gerechnet - nicht dass das bedeutete, dass diese gänzlich ausbleiben würde. Vermutlich hatte sera Perondae einfach vorerst Wichtigeres zu tun. Es ist aber eher seine neue Aufgabe, die ihn beschäftigt. Eine Verbindung von Estel Haeron in Amonlonde ausgehend über Alagos Fuin in Tivall nach Dúwath im fernen Hîthundor herzustellen, erscheint ihm doch als ein gewagtes Vorhaben, wenngleich auch an allen drei Punkten mit dem Ivor Galadhremmen prinzipiell ein und die selbe Entität anwesend ist. Was ihr wieder unweigerlich den Gedanken an den Namen "Bitterbaum" ins Gedächtnis ruft, den er nur schwer wieder verjagen kann. Es würde noch einige Gespräche mit verschiedenen Personen nötig sein.


    Der Weg zur Mitte der Siedlung, wo sich sein Ziel in Form eines teils kristallinen Baumes über die Siedlung erhebt, ist kurz genug um das erneute Abdriften seiner Gedanken zu verhindern. Wortlos lässt er sich zwischen den wartenden Hîn, für das geschulte Auge unschwer als Former und Astralraumwächter erkennbar, am Fuße des Stammes nieder und erwartet seine Instruktionen. Nach einer Weile des Wartens formuliert er schließlich seine Frage: "Wen werde ich kontaktieren?"
    Ein leiser Zischlaut und ein Kopfschütteln ist die einzige Antwort Thondiels, einer der Formerinnen. Endúneath seufzt. Hier würde er keine Antwort finden, also konzentriert er sich auf seine Umgebung und öffnet schließlich seinen Geist. Ein Ziel würde es sicherlich vereinfachen, wen würde er also sprechen? Seine Eltern? Äußerst unwahrscheinlich. Ivoreth? Wohl kaum, sie dürfte eher mit Nachwuchs und Fischen beschäftigt sein als sich erneut in die Angelegenheiten der Wächter einbinden zu lassen. Thelanarion, ihr Gefährte und Am'Anethras älterer Schüler? Schon eher. Zumal er eine Person wäre, mit der er durchaus seine bedrückenden Gedanken teilen könnte. Vom Wunsch nach diesem Gespräch lässt sich Endúneath letztlich treiben und gibt seinen Geist in die Obhut des großen, in der Dunkelheit sanft violett schimmernden, baumverwobenen Kristalls.

  • Irgendwo in den Weiten von Anthar...
    unweit des Yggdrasil
    ...


    Die Gruppe ruhender Elfen saß kreisförmig im Schatten eines Urbaums, dessen sanft leuchtenden Blüten die nächtliche Landschaft in ein bläuliches Licht tauchten. Hier und da ruhten auf den Sträuchern Glühwürmchen. Die Luft roch nach Nachtblumen und frischem Moos.


    Die Elfen jedoch, jeder im Schneidersitz verharrend und sich gegenseitig zugewandt, bemerkten von all dieser nächtlichen Schönheit nichts. Sie waren in tiefer Meditation versunken. Eine Notwendigkeit, betrachtete man, die vor jedem Elfen in der Luft schwebende sacht pulsierende Kugel aus arkaner Energie. Einige von diesen Konstrukten wiesen unzähliger schwingender Linien auf, die gebändigt in die Form einer Kugel gezwungen wurden. Jede Kugel hatte ihren eigenen Klang, einige summten leise, andere knackten, als würde Feuer kleine Zweige
    verzehren. Wieder andere erinnerten an das ferne Geheul aufkommenden Windes und einige gaben den Klang plätscherndes Wasser von sich.


    Noch standen die Klänge der Kugeln in Disharmonie zu einander, doch je länger die Mediation dauerte, je länger die Kugeln vor den Elbe schwebten, desto mehr schlich sich ein Gleichklang ein.


    Die meisten der sitzenden Elfen wirkten für das ungeübte Auge von gleicher Gestalt, die meisten hatten helles, oftmals weisses Haar, trugen ebenso weiße Kleidung und fixierten ihre Kugeln mit tief violetten Augen. Nur eine der Elfen trug weder die leichte sanft fallende helle Kleidung, noch wies ihr Haar die Farbe von Spinnweben auf, auch wenn einige Strähnen ihres Haares bereits in Wandlung begriffen war. Sie trug grobes Wildleder, harte Stiefel und das lange dunkelbraune Haar war mit einigen Stäben gebändigt. Doch auch ihre Augen waren von einem dunklen violetten Schein und die Kugel vor ihr, vielmehr die hunderte in sich geschlungenen Linie, pulsierten in Braun und Grautönen.


    Tears Finger der linken Hand, welche unterhalb der Kugel mit dem Handrücken nach oben ruhte, bewegten sich unmerklich und veränderten die Struktur der Energiekugel. Es entstand ein neuer Rhythmus, ein Klang, harmonischer, als der erste. Ein sachtes Lächeln umspielte ihre Lippen, sie schien mit ihrer Arbeit zu Frieden. Nun galt es sie in das Gefüge der anderen Kugeln einzuweben. Eine weitere intensivere Bewegung ihrer Finger und die Kugel begann nach oben zu schweben, wo auch andere harmonisch pulsierende Energiebälle ihre Bahnen zu ziehen begonnen hatten.


    Dann lenkte sie ein leichtes Kribbeln im Nacken ab. Eines von der Art, wenn ein lästiges Insekt auf der Haut herumkrabbelte. Die Wildelfe ignorierte es und konzentrierte sich weiter. Sie würde später ein ernstes Wort mit dem Käfer wechseln... aber das Kribbeln verschwand nicht, es intensivierte sich und kurz darauf wusste die angehende Fenyar, dass sich kein Insekt Zugang zu ihrer Konzentration verschaffen wollte...sondern etwas gänzlich anderes.

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  • Was sich zunächst als harmloses Kribbeln andeutet ist, wie die Wildelbin schon mit wenig Aufmerksamkeit erkennen kann, kein punktuelles Ereignis, wie es ein Insekt hervorrufen würde.
    Form und Ausmaß würden sich eher dadurch beschreiben lassen, dass sie von einer Berührung an ihren Zehenspitzen aufwacht, nur um sich liegend am Bett eines Baches wiederzufinden, der sanft ihre Füße umspült. Ein durchaus ansehenlicher dazu und gewiss nicht nur ein friedliches Rinnsal. Eher ein veritabler Gebirgsbach, der sich seinen Weg durch die Wildnis bahnt, mit ruhigen Stellen, Stromschnellen und kleineren Wasserfällen. Und auch wenn etwas freundliches, zutiefst Vertrautes darin mitschwingt, so lässt sich doch ein Eindruck schwer abweisen: das Gefühl wird näher, intensiver - das Wasser steigt.

  • Die Elbe hatte die Schritte, die ihr beigebracht worden waren, seit dem Rückzug nach Anthar, binnen weniger Wimpernschläge abgearbeitet. Schutzwälle bauten sich auf und versenkten gewisse Aspekte ihres Seins, in eine Dunkelheit, die nur sie durchdringen konnte. Dann sendete sie nach einem Ark'fen und trat aus der Konzentration zurück, als diese lautlos zwischen den Bäumen hervortrat.


    Er stellte sich hinter die Elfe und nahm erst dann ihren Platz ein, als sie sich zur Gänze aus dem Gefüge löst.


    Tear ging ein paar Schritte und konzentrierte sich mehr auf die Signatur. Dann fand sie bei ein paar Wurzeln, großer Bäume einen geeigneten Platz und setzte sich erneut.


    Zwei Fenyar liessen sich aus den Ästen unweit des Kreises herab und musterten aus ihren kühlen violetten Augen die Wildelfe. Ihr geisterhaftes Anglitz, dass sich nur langsam zu materialisieren schien, verriet, dass sie zu den Wächtern der Traumwelt gehörten und dafür zuständig waren, mögliche Angriffe oder Störungen in dieser Richtung im Keim zu ersticken.


    Tear wußte um die Anwesenheit der Wächter. Sie hatte sie schon beim Festigen ihres Geistes gerufen. Es war sicherer mit ihnen, auch wenn die Wildelfe das unbestimmte Gefühl beschlich, etwas vertrautes in dem Kribbeln entdeckt zu haben. Ein kurzer Blick durch die Bäume hinaus auf die gewaltige Lichtung des großen Vaterbaumes, dann liess sie sich fallen... und den oder die Besucher hinein...

  • Wer oder was auch immer den Kontakt zu der Wildelbin sucht hat scheinbar Gefallen an der Wildbachszenerie gefunden, die sich als erster Einduck angeboten hat. Je mehr sich Tear darauf einlässt, desto mehr Einzelheiten bilden sich aus dem meditativen Dunkel. Kleine Lichtpunkte wandeln sich zu Blüten, die an Ranken um mächtige Stämme herum wuchern und die Finsternis mit einem zarten, bläulichen Licht erhellen. Der Bach selbst wird gesäumt von allerlei Ufergewächs, das der Besucherin nur zum Teil bekannt ist; Farne, Schilf und Schlingpflanzen, die am frei liegenden Teil der Wurzeln entlang wachsen, gehören dazu. An dieser Stelle ist der Bach ruhig, allerdings berichtet ein leises Rauschen von einem nahe gelegenen Wasserfall.
    Überall summt es. Die drückend schwülwarme Luft ist bevölkert von diversen Insekten, von denen nicht wenige selbst zur Beleuchtung des finsteren Waldes beitragen. Eine stattliche Libelle schwirrt am Kopf der Elbin vorbei um sich gegenüber auf einem herab gefallenen Ast niederzulassen. Zwei- dreimal noch schwenkt sie langsam ihre Flügel, bevor sie vom Maul einer Echse gepackt und mit wenigen Happen herunter geschluckt wird. Das Reptil wirft Tear einen zunächst verdutzten Blick zu und hisst dann ungehalten, als wolle ihr jemand die Beute streitig machen. Damit verschwindet sie auch schon wieder im Unterholz. Vermutlich nicht die schlechteste Idee, da sich das Gefühl aufdrängt, dass der nächstgrößere Räuber schon zwischen den Farnen lauert.


    In der Ferne kündet Donner ein heranziehendes Gewitter an, ein Blitz war indes nicht zu sehen. Auffrischender Wind verheißt etwas Abkühlung, die man möglicherweise aber nicht im Freien - relativ zu den Baumkronen, die sich oberhalb in Schwindel erregender Höhe abzeichnen - genießen möchte. In der dem Ufer abgewandten Seite kann Tear zwei Dinge erkennen: Zum einen einen eher angedeuteten als fest getrampelten Pfad weiter ins Innere des Waldes, zum anderen einen violett schimmernden Schmetterling, der dort auf einem Farn sitzt, und sich auf zunächst unerklärliche Weise von seiner Umgebung abhebt - und das deutlich. Unbeeindruckt von den Geschehnissen um sich herum sitzt er dort und scheint zu warten.

  • Die Szenerie ist fazinierend... und in ihrer violett schimmernden Dunkelheit vertraut. Es fällt Tear nicht schwer sich zumindest visuell darauf einzu lassen... Sie verharrt, unwissend, ob sich bereits alles gefestigt hat oder da noch mehr kommt... mehr als die Libelle, die sie mit schräg gestelltem Kopf aufmerksam verfolgt, mehr als das sachte Schaudern in ihrem Rücken... als ferner Donner über ihr ertönt.


    Mit ihren Sinnen, soweit bereitgestellt in dieser sureallen Welt forscht, genießt sie das dunkle Geheimnis und die violetten Augen schimmern bereitwillig mehr in sich aufzusaugen. Der Blick wandert vom Pfad hin zu dem Schmetterling und nach einigen Augenblicken, die sie der Betrachtung des ungewöhnlichen Insekts schenkt, heben sich fast unmerklich ihre Mundwinkel...


    Es ist nicht unbedingt ihr Tier... aber das hier ist trotz aller Bereitwilligkeit dazu, nicht ihre Traumwelt. Sie lässt es sich nicht nehmen, eine kurze Anstrengung, ein sachter Atemzug... wie eine geistige Hand, die sich hebt und wieder senkt, nachdem sie etwas zu sich gezogen hat und sie steht vor dem Schmetterling... oder kam das lebende Bild zu ihr?


    Den ausgetretenen Pfad hat sie bemerkt, doch lässt ihn vorerst außen vor...


    Sie spricht nicht, noch formt Worte mit hren Gedanken, nur der Hauch eines herausfordernden Lächelns erscheint auf ihren kühlen Zügen.

  • Ihre Sinne gehorchen der Wildelbin wie gewohnt, auch ihr kleiner Spaziersprung kostet sie wenig Mühe. Für ihren geschulten Geist fühlt sich die Energie des Astralraums sehr viel näher an als in der physischen Welt, ganz so als ob sie sich in einer Art Zwischenebene aufhalten würde. So kann sie denn auch mehr von dem Schmetterling, der völlig unbeeindruckt von ihrer schnellen Bewegung weiter vor ihr harrt, erkennen. Die Haut, die seine Flügel spannt, scheint aus einer flexiblen, beinahe völlig durchsichtig kristallinen Struktur zu bestehen, durch die sich dunkle Adern wie Äste und Zweige ziehen.


    [ivor]*Wie wir sehen, hast du dich schnell eingelebt in unsere kleine Welt, Wildling,*[/ivor] stellt eine Stimme ganz ohne Vorwurf fest, die wahlweise dem Nichts oder der gesamten Umgebung zu entspringen scheint. [ivor]*Nun ist es also an uns, dich willkommen zu heißen. Du bist neugierig. Gut. Sieh dich um. Wenn du es aufzufassen vermagst, soll es dir mehr als nur zum Ausgleich gereichen für das, was du draußen verpasst. Doch zunächst solltest du jemanden suchen, der auf dich wartet. Auch wenn er es noch nicht weiß.*[/ivor] Dabei ist das "wir" definitiv nicht übertrieben, hier sprechen tatsächlich zwei Stimmen in verschiedenen Höhen gleichzeitig. Die Harmonie zwischen den beiden Lagen ist beachtlich, aber nicht perfekt.


    Mit einem Mal erhebt sich der Schmetterling wie selbstverständlich von seinem Platz und flattert ohne Eile den Pfad entlang.

  • Ein wenig schmeckt die Wildelfe der Harmonie der Stimmen nach, ganz so als würde sie ein Aroma geniesen, auch wenn der Vergleich unzureichend ist. Die fehlende Perfektion stört sie nicht, noch sinnt sie darüber nach. Worüber ihre Gedanken jedoch nachhängen sind die letzten Worte der Traumweber. Natürlich kann er das hier nicht erschaffen, er kann nur Teil davon sein - was sie einen Augenblick verwundert ist die anscheinend fehlende bewußte Entscheidung des Wächters.


    Externe Eingriffe, Entscheidungen anderer in ihren gemeinsamen Weg einzugreifen hatten in der Vergangenheit noch nie zu etwas Gutem geführt. Sie ist also vorsichtig aber nicht abgeschreckt. Irgendwo in ihr meldet sich ein Gefühl, dass sie mehr als ein Jahr ignoriert hatte. Ein sanftes Schmeicheln, dass zu einem ablenkenden Stechen werden würde, wenn sie es nicht von ihr abschirmt. Sie will vertraute Wege gehen, es festhalten, damit es nicht um sie und durch sie schwirrt und sie ablenkt aber das ist nicht der Weg der Aufforderung nachzukommen. Also tut sie es nach der Art der Fenyar... sie legt das Gefühl in ein Gemälde aus Erinnerung... ein Bild ohne Farben aber mit einer vertrauten Melodie, einer, die sie lange nicht mehr gehört hat aber niemals vergisst... ein Lied, dass sie früher erwachen und manchmal schlafen lies und das nur er so spielen kann, dass sie es beide fühlen können.


    Weit weg von ihr aber noch immer nah, weben die Fenyar ihrer eigenen Welt weitere Mauern. Sie machen dies respektvoll, nicht ohne Neugier und in Harmonie mit dem, was da kam. Rahmen, sperren und weisen ausreichend Platz, dass sich die fernen Gleichgesinnten ausbreiten können, ohne invasiv zu werden.