04.06.2015 - 07.06.2015 - Yddland 10 - Reif für die Insel

  • Meine Review:


    Orga/SL


    Im Vorfeld war die Orga nur mäßig gut zu erreichen. Mein Status war monatelang als "offen" verzeichnet. Auch auf die erste Anfrage hin gabs erst mal keine Antwort. Die zweite Frage, ob da was schief gelaufen ist, wurde dann kurz vor der Con beantwortet. Alles paletti. Ich mag die Plattform Conplanung einfach nicht besonders. Da habe ich immer das Gefühl, dass was untergehen könnte.
    Für meinen Geschmack wurden zu viele Rundmails versendet, die mich zu 90% überhaupt nicht betrafen. Da wärs ganz gut gewesen, ein wenig zu sortieren, so dass man nur die Mails bekommt, die einen betreffen.
    Vor Ort lief alles kugelrund. Alles super!


    Location
    Nach wie vor eine schöne Location mit geräumigen Hütten, viel Platz und Möglichkeiten.


    Sanitäre Anlagen
    Dass warmes Wasser in den Duschen kostenpflichtig war, fand ich okay. Zumal die sanitären Anlagen immer mit Toilettenpapier versorgt waren und sauber wirkten. In jeder Toilettenkabine stand auch eine Flasche Sprühdesinfektion. Nix zu meckern.


    SC
    Bei den SCs trafen Larpphilosophien aufeinander: Vom klassischen Fantasypiraten bis zum historisch angelehnten Ritter war so ziemlich alles dabei. Eine Vermischung der Sandkästen habe ich nicht mitbekommen. Es wirkte vielmehr wie ein nebeneinander spielen. Fand ich nicht schlimm. Auch wenn so manches Konzept zu leichter Verwunderung führte 8f Wiederum stelle ich fest, dass das Konzept der Magd offenbar kein beliebtes ist. Bis auf die Bretonen hatte niemand eine Magd dabei. VieleGruppen bestanden aus Rittern, Knappen und Edeldamen. Fertig. Find ich seltsam.


    NSC
    Gabs welche?!


    Ambiente
    Zu großen Teilen ziemlich super! Ich hab in kein Lager reingeschaut, das Augenkrebs verursacht hätte. Um den Turnierplatz herum waren viele schattige Sitzgelegenheiten verteilt, die mehr oder minder zur Taverne gehörten. Sehr praktisch und hübsch dazu!!


    Turnier
    Der erste Turniertag brillierte mit 34°C und mir ist wirklich ziemlich schleierhaft, wieso es keinen der Ritter aus den Socken gehauen hat. Ich saß im Schatten und bin zerflossen. Insofern größten Respekt! Vermutlich ists dem heißen Wetter geschuldet, dass die Kämpfe kurz und beinhart waren, aber saugut! Besonders die Galladoorner Ritter sind mir aufgefallen, die wirklich wunderschön ausgespielt haben, der wehende Arwain, der wie immer eine großartige Figur machte, Balduin von Babenberg, der seine Helmzier bei jedem Gang ein wenig mehr in den Schranken verteilte und natürlich unser Veit, der leider direkt fast alle Münzwürfe verlor und damit so gut wie raus war. Seine Minnedame fands okay, weil er sich offenbar sonst nicht doof angestellt hat :D
    Am zweiten Tag der Fußkämpfe war es deutlich kühler. Die Kämpfe waren länger und.. von Mal zu Mal verbissener. Die Treffer wurden nicht mehr so schön ausgespielt und man merkte, dass es hier ums Gewinnen ging. Offenbar wurde auch nicht mehr so oft der Münzwurf bedient sondern die Kämpfe wurden ausgefochten. Die Optik für die Zuschauer litt enorm darunter. Wir sind dann auch irgendwann gegangen, weils uns zu blöd wurde. 13 Schläge auf die Lederhose und man fordert noch mal... muss das wirklich sein? Verlieren mit Würde wäre deutlich schöner gewesen.
    Den Sieg eines Duells durch Damenentscheid habe ich schmerzlich vermisst. Das ist immer sehr schön, wurde aber hier gar nicht bemüht. Schade drum.
    Macht man es besser, wenn man in Zukunft die Optionen Damenentscheid oder Münzwurf vorgibt? Keine Ahnung... ist sicherlich auch keine großartige Lösung.
    Der jubelnde Pöbel war bei diesem Turnier so aktiv wie ich das nie zuvor erlebt habe. Es bildeten sich Fangruppen, die "ihren" Ritter anfeuerten. Die Heftigkeit der Kämpfe war es wohl, die dem Publikum ganzunwillkürlich ein kollektives "Uuuuuuuhhhh" oder andere Laute entlockte ;) Die Stimmung war wirklich wirklich schön.


    Andere Angebote
    Die Taverne bot ein breites Feld an verschiedenen Getränken. Alkoholfreie Cocktails gabs für 3€, welche mit Alkohol 3,50€. Das war ein erstklassiges Preisleistungsverhältnis. Vielen Dank dafür!! Das Schwarzbier fand ich etwas teuer mit 1,50€ für 0,33l. Vielleicht bin ich da verwöhnt. Das Tavernenpersonal war nett und fix, die fleißigen Bienchen ;) Sehr fein!
    Es gab Unmengen an Spielangeboten seitens anderer Spielergruppen und der Orga: Das Turnier mit den Fußkämpfen, Helmschau, eine Jagd mit 3D-Zielen, Knappenmessen, Bruchenringen, Imman, Knappenturnier, ein Gestampfe und dann war da noch der Jahrmarkt, die Taverne natürlich (die war schon irgendwie ein Event) und das Spielcasino. Letzteres habe ich leider nicht besuchen können. Da blieb keine Zeit für Langeweile.


    Vielen Dank an die Orga! Eine wirklich schöne Con! :thumbsup:

  • Location: Uhlershausen gefiel mir beim Schattenthal 5 gar nicht, jetzt fand ich es ziemlich gut. Die scheppe Wiesenteile und Wege wurden gut genutzt, sodass ein Lager geplant und bezeltet wurde, dass sich wie ein großes Ganzes anfühlte. Die Duschen haben leider ständig den Boden getränkt und die Rohre im oberen Klo waren Mist. Da musste die Orga mehrfach ran, meine ich.


    Orga: Die Feuerholzsache hat mich nicht betroffen und ich habe sonst alles völlig reibungslos empfunden. Wie immer zufrieden.
    Eine suboptimale Sache, die ich beobachtete: Variks Haus der Spiele war super cool, jedoch nur selten frequentiert. Ich meine, das lag an der dezentralen Lage (Weg zum Klo) sowie Überangebot von unterhaltender Taverne, Jahrmarkt und sehr starkem Lagerleben. Während ich Letzteres sehr genossen habe und auch ein breites Angebot mag, ist es schon doof, wenn immense SC-Initiative halt verpufft.


    SL: War weder nötig noch sichtbar. So mag ich das. :)


    Ambiente: Turnierplatz mit herrschaftlichem Pavillon und Tempel waren awesome. Genauso haben sich die SC-Gruppen ins Zeug gelegt, sodass viele liebevoll dekorierte, abgespannte Zeltlager zu bewundern waren, die dicht an dicht einen kompakten Eindruck machten. Allen voran natürlich die Galladoorner, deren Tafel und Nebenlagern ein ambientischer Augenschmaus waren. Zum Thema Schmaus später mehr. An sich half es natürlich, dass die große Menge an heraldisch erkennbaren Yddlandspieler_innen den IT-Ort optisch gut unterstrichen.


    NSC: Die Herolde fallen mir da als Einziges ein und die waren fantastisch. Höflich, fast immer informiert und gut organisiert und bis auch zwei Lapsi sehr rund bei der Etikette. Sympathisch waren sie dazu. Ich stehe ja auch auf Anreden und Titel, aber bei so viel Adelsgeschwurbel vergeht mir die fast die Lust, weil ich mich immer wieder vertat bzw. mir nichts merken konnte. Von daher Hut ab vor der Glanzleistung.


    SC: Awesome. Einerseits möchte ich ganz viele Gruppen und kleine Begegnungen loben, wie die Galladoorner und die Magonier (endlich mal Wertschätzung trauriger Lieder), und die versammelte Ritterschaft im Allgemeinen. Ich habe alte Freunde wiedergesehen und viel andere feine Leute kennenlernen dürfen. Andererseits gab es da die meine eigene spontan gefundene Lagergemeinschaft alter Freunde mit meist neuen Charakteren, die sich spontan zu einem Block Albrecht-Ultras zusammengeschweißt hat. Ohne deren ständigen Wartungsaufwand wäre ich Freitag in der Hitze auch gewiss umgekippt. Die Truppe war herzerweichend unterstützend, teils schwindelerregend vulgär und hat mir wirklich unvergessliche Tage bereitet. In der Hinsicht fand ich es auch immer super, wenn andere Fanblöcke Stimmung am Platz gemacht haben. An dieser Stelle Sondererwähnung für Nickel, der der schamloseste Lump und gleichzeitig der beste Waffenknecht ist.


    Turnier & Wettkämpfe: Sooo viele schöne Kämpfe, so viele coole Darstellungen, so viel Spaß! Es gab richtig schön, richtig dick auf die Fresse und die (nach Absprache) kontrollierten Kopfschläge Kopfschläge haben alles so viel besser gemacht, finde ich. Noch wichtiger als das war jedoch das vorige Münzenwerfen über die Entscheidung. Ich habe es nur einmal nicht gemacht und es direkt bereut, weil es einfach uninteressantes Gewinnen-wollen wurde. Umgekehrt habe ich auch einmal entgegen dem Wurf gerne verloren, da es vom Kampfverlauf einfach sinniger war. Praktisch keiner war sich zu fein Dreck zu fressen, Treffer wurden sehr oft ausgespielt und Posen stand im Vordergrund. Ich muss mir dringend eine Langwaffe und einen Zweihänder besorgen und die anderen brauchen Buckler!
    Umgekehrt finde ich es superschade, dass ich dieses Mal keine Dame gefunden habe. Aber wie geht die Weise? Glück im Turnier, Pech in der Minne... Die Siegerehrung fand ich gelungen, wobei die persönlichen Ansprachen leider niemand hören konnte. Und beim Gewicht meines Topfhelms ist mir fast der Arm abgefallen, aber das ist schließlich mein Problem. ^^
    Das Gestampfe habe ich ausgelassen, aber die Jagd war unglaublich perfekt dargestellt. Nickel hat als Jagdmeister das Spurenlesen absolut vollendet dargestellt und mir als (schlechtem) Waidmann schöne Stunde beschwert.


    Höhe-/Tiefpunkte: + der Mob bei jedem einzelnen Zwischenruf, Gegröle, Jubel und Schützenhilfe :!:
    + die Seelensuche, die 12 kleinen Questen, die Initiation von/mit/durch/bei/an/in/um/um Varik herum
    + das absurd spektakuläre Festmahl der Galladoorner mit seiner Höfischkeit, den Gedichten und der tiefsinnigen ontologischen (philosophischen) Diskussion mit Giskard
    + die Waldemarballade mit Federkiel
    + das Gespräch mit Haramis
    - der Gestank des Todes 8|


    Tipps: - keine oder nur eine Runde Nachforderungen zulassen, damit es sich nicht so zieht
    - Verletzte im Ring immer abtransportieren, damit die Luft nicht raus geht
    - Schildgrößen oberhalb des Bucklers verbieten, weil's einfach geiler und schöner für alle ist


    Fazit: Bestes Turnier, das ich bisher besucht habe.