Alanis und Thraxas waren endlich einige Wochen nach ihrem Aufbruch von Renascan im Kosch angelangt. Fast wäre der Greifenpaß noch unpassierbar gewesen, aber die Schneeschmelze hatte gerade eingesetzt und so war es zwar mühselig aber gangbar gewesen.
Jetzt standen sie vor einem Wirtshaus in den Straßen Angbars. Der Stadt merkte man deutlich die Prägung durch das Handwerk und den großen zwergischen Bevölkerungsanteil an. Fachwerkbauten beherrschten das Stadtbild, ebenso wie einige imposante Tempel.
Kaum hatten sie vor dem Wirtshaus angehalten, da öffnete sich bereits die Tür des direkt daneben liegenden Stalles und ein Zwerg trat heraus, der aufgrund seines kurzen Bartes noch recht jung wirkte. Als er die Geweihte und den Landsknecht sah stockte er kurz, dann aber rannte er mit ausgebreiteten Armen auf Thraxas zu, umfaßte und drückte ihn. Dem folgte eine überschwengliche Begrüßung mit einem zwergischen Wortschwall, der von dem Landsknecht gutmütig in der gleichen Sprache beantwortet wurde.
Kaum hatte Thraxas sich aus dem Griff des Zwergen befreit stürzte dieser auch schon ins Haus und draußen hörten sie seine Lauten rufe nach einem oder einer Birnoscha.
Es machte den Anschein, als habe er die Geweihte gar nicht wirklich wahrgenommen.
Thraxas sah Alanis an, lachte und sagte dann entschuldigend: "Verzeiht ihm, Euer Gnaden. Mein Bruder, Glam, ist noch jung und er freut sich immer sehr mich zu sehen. Er wird Euch später noch gebührend begrüßen.
Wir sollten jetzt die Tiere selbst in den Stall bringen, Bergfuß macht sich immer einen Spaß daraus Glam zu schikanieren."
Dann drehte er sich wieder um und führte sein Pferd in den Stall. Währenddessen waren von drinnen immernoch die Rufe Glams zu hören.