Beiträge von Allessan di Certando

    "Ist es nicht eine der Pflichten eines Ritters sich um die Gunst der Damen zu bemühen?" Allessan zwinkert Danara verwegen zu, dann jedoch verzieht sich sein Gesicht etwas reumütig. "Vergebt mir, Danara, daß ich Euch gar so arg necke... mit Verlaub jedoch, in Eurer Verlegenheit liegt eine solch bezaubernde Süße, daß wohl manch armer Herr darüber sein Herz verlieren möchte!" Er lächelt ihr zu und neigt dann leicht sein Haupt. Als er wieder aufsieht, scheint ein wenig Wehmut in seinen Augen zu liegen, "Ich gestehe allerdings, daß meine Worte zu diesem Gebiete, wohl eher meinen Wünschen als meinen Erfahrungen entspringen... ich hoffe jedoch Euch nicht all zu sehr damit bedrängt zu haben!"
    Er schaut sie entschuldigend an...

    Immer noch über Danaras offensichtliche Verlegenheit lächelnd, gibt ihr der junge Ritter zur Antwort, "Das klingt doch fair! In Anbetracht der Wagnisse ist man wenigstens auf seine eigene Kunst sie zu bezwingen angewiesen... bei anderweitigen Bewerbern jedoch vermag man wenig Einfluss darauf zu nehmen, mit welcher List sie das Herz zu umgarnen suchen!" Ein leises Lachen begleitet seine Worte und fast unbewußt scheint seine Hand sachte über die Saiten der Laute zu streichen...

    "Nein, da habt Ihr wahrscheinlich recht!" Der junge Ritter nickt zustimmend zu Danaras Worten. Dann jedoch grinst er spitzbübisch, "Das wird wohl von Eurem Vater abhängen! Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, daß Ihr Euch einfach so verheiraten lassen würdet ohne gefragt zu werden!" Er lacht herzlich und zwinkert ihr dann schelmisch zu...

    Dieser lächelt die junge Frau versonnen an, dann gibt er ihr leichthin zur Antwort, "Das Lied ist schon sehr alt und ich sang es für manche Schöne und vor manchem Edlen!" Er schweigt einen Moment und fährt dann ernst fort, "Der Adel neigt dazu seine Söhne und Töchter vernünftig zu verheiraten, oft aus politischen oder dynastischen Gründen! Oft genug bleibt für die Liebe wenig Raum und so hat schon so manche ihr Herz an einen verloren, der niemals ihr Gemahl werden kann!" Er lächelt wieder...

    Der junge Ritter nickt lächelnd, beginnt dann eine Melodie zu spielen und fällt dann mit leicht klagender Stimme ein,


    "Ich zog mir einen Falken, wohl länger als ein Jahr.
    Als ich gezähmet ihn hatte und er nach Wunsch mir war,
    und ich um sein Gefider goldene Bänder wandt,
    erhob er sich in die Lüfte und flog in ein fremdes Land.


    Seit dem sah ich den Falken, fliegen über ferne Länder.
    Er trägt an seinen Füssen, seidene Bänder.
    Im letzten Licht seine Flügel golden sich dehnen.
    Möge Gott zusammenführen, die sich nach Liebe sehnen."


    Während seines Liedes ist sein Blick in die Ferne gewandert, fast als weckte es eine Erinnerung aus vergangenen Tagen...

    "Nun, es gibt genügend adlige Damen, welche Euch auf´s heftigste wiedersprechen würden, Danara! Sie sind der Meinung, daß solcherlei Dinge nichts für die Ohren und das sanfte Gemüt der zarten Geschöpfe sind!" Er lächelt verschmitzt und fährt dann fort, "Was sie nicht daran hindert, ihre eigenen Lieder zu haben, welche ebenfalls von der Liebe und dem ganzen Drumherum künden! Nur eben auf eine viel verstecktere und umschreibendere Art. Eben mit hübschen Worten verbrähmt!" Wieder lächelt er, "So haben beide Seiten ihre eigenen Vorlieben und Abneigungen!"

    "Nun, Ihr könnt jedenfalls nicht behaupten, ich hätte Euch nicht vorgewarnt!" Er lacht fröhlich, "Mit solchen Liedern kann man sich manch Mahlzeit oder gar Nachtlager in Gasthäusern und Tavernen verdienen! Das Volk liebt sie heiß und innig, je schlüpfriger, desto besser!" Er schmunzelt, "Für den Hofgebrauch ist solcherlei allerdings weniger zu gebrauchen, da werden eher hehre minnigliche Gesänge geschätzt, die aber auch oft genug eher traurig als lustig und fröhlich sind!" Der junge Ritter verneigt sich leicht, "Verzeiht, daß ich kein Lied spielte, welches Euch angemessener wäre!"

    Der junge Ritter lächelt verschmitzt und beginnt dann zu spielen und zu singen,


    "War einst ein Karmeliter, der Pater Gabriel,
    versprach der Anna Dunzinger ne´nagelneue Seel.


    Die Anna war ein Mädel, noch jung und wunderschön
    und tat zum ersten Male ins Kloster beichten gehn.


    >Ei< sprach er, <Liebes Annerl, komm doch zu mir herein,
    hier in dem dunklen Kammerl kannst beichten ganz allein.<


    Er setzt sich in den Beichtstuhl, er nahm sie auf den Schoss.
    Da dacht die Anna Dunzinger, >Das Beichten geht famos!<


    Und er erzählt dem Annerl vom Berge Sinai
    und greift ihr an die Waderln, hinauf bis an die Knie.


    Nicht nur auf Haupt und Gliedern, ruht die geweihte Hand.
    Er senkt sie langsam nieder bis ins gelobte Land.


    >Ei< sprach er, <Liebes Annerl, greif in die Kutte, Maus,
    und hol mir meinen Priesterstab, den Segen Gottes raus.<


    Der Anna ward so wollig, es schwanden ihr die Sinn.
    Da hat´s nen kleinen Knacks getan - die neue Seel war drin.


    Drum all ihr jungen Mädel, wollt ihr ne´neue Seel,
    so geht zum Karmeliter, dem Pater Gabriel!"


    Seine Stimme klingt angenehm...

    Allessans Blick ist etwas ungläubig, "Ihr habt kein Lieblingslied?" Er grinst spitzbübisch, "Verzeiht, Verehrteste, aber das vermag ich kaum zu glauben!" Er sieht sie auffordernd an, "Getraut Euch nur! Schlimmstenfalls muss ich eingestehen, daß ich es nicht kenne! Aber wenn es mir bekannt ist, so will ich es auch für Euch singen... oder spielen, ganz nach Belieben!"

    "Seht Ihr!" Der junge Ritter lacht herzlich und winkt dann ab, "Vergessen wir einfach das ganze Entschuldigen, es ist ja nichts Schlimmes passiert! Und die alten Dichter hatten schon recht als sie sagten, je mehr Worte man benutzt, desto eher können sie falsch verstanden werden!" Er lächelt Danara fröhlich zu, "Lasst uns diesen Tag geniessen! So wie wir es uns vorgenommen haben!" Er greift nach seiner Laute, stimmt sie kurz und beginnt dann ein lustiges Lied zu spielen...

    Bei Danaras Worten wirkt Allessan ehrlich entsetzt, dann jedoch wird sein Blick erstaunlich milde, "Ihr mißversteht mich, Danara! Niemals in meinem Leben würde ich einer Dame oder sonst jemandem ein Kompliment machen, welches ich nicht ernst meinte! Das habe ich nie getan und das werde ich auch nicht tun!" Er schüttelt bekräftigend den Kopf und erklärt dann, "Damit, daß es mir leicht fällt, Komplimente zu machen, meinte ich, daß ich es vermag einfachen Aussagen ein Kleid von schönen Worten zu geben. Denn was würde Euch wohl mehr gefallen, wenn ich Euch sagte, ich hielte Euch für bezaubernd oder Euch mit einem Sommermorgen auf einer blumenbestandenen Lichtung im Walde vergliche? Beides ist von gleichem Inhalt und doch zeugt letzteres von viel mehr Nuancen, ist vielfälltiger in seinem Ausdruck!" Er lächelt entschuldigend, "Das ist der Barde in mir... ich finde einfache Worte oft so phantasielos!"

    Dieser schweigt einen Moment lang und antwortet dann bedächtig, "Ich gestehe, ich habe bislang selten darüber nachgedacht. Komplimente zu machen ist mir nie schwer gefallen." Er wirkt ein wenig nachdenklich, "Allerdings gehöre ich nun auch nicht wirklich zu jenen Menschen, die sich viel aus Komplimenten machten, geschweige denn, denen allzu viele gemacht würden!" Der junge Ritter lächelt nun ebenfalls...

    Dieser tut es ihr gleich, nimmt wieder Platz und schaut dann einen Moment lang versonnen in die Glut. Schließlich sieht er Danara an, "Vielleicht aus Prinzip?" schlägt er vor. "Immerhin fällt es gemeinhin einfacher Komplimente zu verteilen als sie entgegenzunehmen!" Er grinst jungenhaft, "Sagtet Ihr nicht selbst, ich würde Euch mit den meinen verlegen machen?" Er leert seinen Becher und stellt ihn dann wieder zu Boden...