Wie schön früher angemerkt, macht die Opferregel am meisten Sinn, wenn sie zusammen mit DKWD(D)K-Konzepten angewandt wird.
Es macht keinen Sinn eine Opferregel anzuwenden, wenn der Täter Meucheln 4 nach DragonSys classic hat, seinen Dolch unbemerkt und vorsichtig (ohne die Haut zu verletzen) an dem Hals des Opfers vorbeiführt und sein: "Meucheln 4" ansagt.
Die Regeln sagen dann aus, dass das Opfer überlebt, wenn es Känmpferschutz 4 oder mehr hat und tot ist, wenn es weniger hat.
Wenn ich dabei die Opferregel anwenden würde, wäre das meiner Ansicht nach unsinnig, schließlich war diese Aktion ja geregelt.
Der Ursprung der Opferregel scheint mir eher durch ungeregelte Aktionen zu kommen, wie eben beim DKWD(D)K.
Ich finde es gut, dass es mittlerweile bei den meisten Veranstaltungen eine Kennzeichnung gibt, ob die Opferregel genutzt wird, oder nicht. Persönlich frage ich mich aber doch noch, was manchmal mittelmäßige Kennzeichnungen wie auf www.larpevents.de zu bedeuten haben.
Vielleicht haben die ein bisschen Opferregel und viele Regeln oder anders herum.
In einem anderen Forum sagt jemand, dass man wohl sagen kann, dass die Oferregel mehr Verantwortungsbewusstsein beim Opfer vermuten lässt, wogegen "Punkteregeln" dieses beim Täter vernuten lassen.
Bin ich jetzt ein Spieler, der in der Gruppe der anderen Mitspieler potentielle Massenmörder vermutet, dann werde ich wohl eher eine Veranstaltung mit Opferregel vorziehen.
Ein Beispiel von mir persönlich, bei einem Einsatz als NSC.
Das Con war eine Art von Feiercon. Es war nicht gewollt, dass es Tote oder Todesstöße durch NSC geben sollte und von vorne herein war angesagt worden, dass das Opfer einer potentiellen Meuchelattacke ( falls der ein oder andere SC-Darsteller dies vorgehabt hätte ) erst nach 30 Sekunden stirbt.
Im Rahmen des Spiels stellte ich einen Piratenkapitän dar, der mit seiner Mannschaft Stunk machte. An einer bestimmten Stelle geriet ich an einen recht nervigen Wanderer, der eigentlich vollkommen harmlos war.
Diese Wanderer (SC) nervte durch stetiges erzählen und dazwischenreden, so dass ich ihn von einem Piraten wegführen lies. Nach fünf Minuten kam der aber mit dem Wanderer wieder, weil er ebenfalls vollkommen genervt war.
Ich sagte dem Wanderer, er solle still sein.
*nichts*
Ich wiederholte dies mehrmals im klaren, teilweise befehlenden Tonfall.
*nichts*
Ich legte ihm mein Messer an die Kehle und erklärte ihm, dass er still sein sollte, weil ich ihm sonst die Kehle durchschneiden würde und wiederholte dies mindestens dreimal.
*nichts*
*Schnipp*
Er war ruhig und ging zu Boden
Abgesehen davon, dass auch einige SC froh wirkten als die Person endlich mal still war und dass dann doch noch irgendein Heilkundiger den Wanderer ins Leben zurückholte, wäre hier (ich weiß nicht nach welchen Regeln gepielt wurde) die Opferregel angebracht gewesen, bzw. war nun meine Aktion überzogen?
Ich war doch nur NSC und das ein SC. Er hatte keine Gefährdung ( abgesehen von der für mein Gehör und meinen Geist ) geboten und war unbewaffnet und harmlos.
Die SL stellte mich kurz danach zur Rede und nach meiner Erklärung fand sie, dass er selbst Schuld war.
Insgeheim hatte ich auch gehofft, dass sich ein Heiler erbarmte und war schon irritiert als die nächsten SC sich demonstrativ wegdrehten und der Heiler erst einen 100m-Sprint hinlegen musste.
Aber ich denke die Darstellung eines Kapitäns wäre sonst dahin gewesen.
Habe ich schon mal erwähnt, dass für mich ein Charakter ein Charakter ist und es für mich keinen Unterschied macht, ob ein Berseker-SC im Rausch einen Dorf-NSC erschlägt oder eben jener Berserker-SC danach hingerichtet wird?
Ich finde es gut, dass man sich die Veranstaltungen auch dahingehend aussuchen kann. So hat der Täter nicht den Frust, dass das Opfer nicht das tut, was er wollte, bzw. das Opfer nicht ein ohne Komponenten dahingeworfenes "Todeshand" annehmen muss.