Leo Kirsch, Theaterdirektor und Schreiber zu Amonlonde berichtet von seinen Erlebnissen in Condra:
Also eine Reise mit einem Oger , einem Ork und einem Zwoger konnte nicht so ganz reibungslos über die Bühne gehen, das war von Anfang an klar, aber was sich uns dann so alles an Problemen in den Weg stellte, war doch sehr ungewöhnlich und ist es wert berichtet zu werden. Nach einer längeren Schiffsreise und einem langen Marsch durch Kälte und Nass mit andauernden nervtötenden Gesängen (unser Zwoger scheint nur zwei Lieder zu kennen, das müssen wir ändern) näherten wir uns einer Burg. Die Hoffnung auf einen wärmenden Ofen, ein kühles Getränk und ein Dach über den Kopf trieben mich voran. Daran änderten auch die Orks, die uns kurz unterhalb der Burg auflauerten nichts, denn meine Gefährten hatten sie mit einer freundlichen mitleidigen Geste (kommt nur, wir tun euch nichts) in die Flucht geschlagen - irgendeinen Nutzen musste meine Gesellschaft ja haben.
Seltsamerweise war auf der Burg wenig gastliches, was uns empfing, sondern nur einige verschreckte Burgbewohner und viele Reisende unter denen wir auch unsere Amonlondischen Freunde Tara und Arkana mit einigen Gefährten fanden. Später tauchte dann auch noch Malglin auf. Spätestens da war mir klar, dass das mit dem gemütlichen Urlaub nichts werden konnte.
Da es mir an der frischen Luft bei den beständigen Orkangriffen und seltsamen Geisterbogenschützen zu unsicher war, verkroch ich mich in der Bibliothek, wo ich gleich die freundliche Dara kennen lernte, mit der ich noch so manche Erfahrungen in diesen Tagen teilen durfte.
Dass ich die Bibliothek nur noch selten verlassen habe, lag auch daran, dass man sich dort bequem über alles auf dem Laufenden halten konnte. Am nächsten Tag, während wir einige Schriften entzifferten, kamen laufend wichtigtuende Leute herein, berichteten von seltsamen Vorgängen um den ehemaligen Leiter der Akademie und ein Ork-Ritual welches verhindert werden solle.
Obwohl es normalerweise nicht meine Art ist, verlegte ich mich aufs Zuhören und berichtete in gewissen Abständen alles Wichtige an Malglin, da ich inzwischen doch ein wenig Angst vor diesem Dämon hatte und er mir inmitten so vieler wichtiger Leute, doch der vertrauenswürdigste schien. Irgendwie kamen irgendwann auch alle wichtigen Dokumente in der Bibliothek zusammen und dann waren sie auch schon wieder verschwunden.
Jedenfalls saß ich plötzlich mitten in einer großen Versammlung, wo sich viele Wichtigtuer über die Zukunft der Welt unterhielten, ohne zu merken, dass sie gar nicht genau wussten, was eigentlich vor sich ging. Als ich vorsichtig meine Stimme erhob um auf dieses kleine Problem aufmerksam zu machen wurde ich dermaßen abgekanzelt, dass ich mich später lieber wieder aufs Zuhören verlegte. Es wurde dann der Entschluss gefasst, etwas zu tun (wovon sie selbst noch nicht wussten, was) und es mit dem ehemaligen Leiter der Akademie zu Tharemis Lohenfels gemeinsam zu tun, der sich dann auch bald in der Bibliothek einfand.
Die ganzen wichtigen Leute hatten sich allerdings verkrümelt und so war ich froh, dass ich nun Malglin meine Erkenntnisse über die Vorgeschichte der Vorgänge in der Burg mitteilen und mit ihm zusammen an der Vorbereitung des Rituals arbeiten durfte. Leider hatten wir durch die ganzen Diskussionen so viel Zeit verloren, dass wir das Ritual nur mangelhaft vorbereiten konnten. Nur die tatkräftige Unterstützung der gesamten Amonlondischen Delegation und einiger weniger tatkräftiger Akademieschüler hat es ermöglicht, dass wir überhaupt so weit kamen. (Nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte Arkana nicht den Markgrafen und seine Gräfin zum Komponentenmachen geschickt, oder hätte Tara nicht ihren Sinn für das Gleichgewicht in die Wagschale geworfen und den Wind im Ritual vertreten).
Was nun den Erfolg oder die Auswirkungen angeht so kann ich darüber keine Aussage treffen, ich weiß nur, dass nachdem die verbliebenen Kämpfer den Ritualplatz lange genug verteidigt hatten, die Angriffe der Orks plötzlich verebbten und bis zu unsere Abreise niemand mehr gesehen ward.
Ich werde mir in Zukunft besser überlegen, mit wem ich wohin reise, denn in meinem Alter ist so viel Aufregung leicht ein wenig zu viel. Außerdem sollte man immer an die alte Regel denken: Mische dich nie in die Affären von Magiern ein.
OT: großes Lob an:
- die SL und Orga, für die überbordende Plotfülle, die vielen detailreichen Hintergrundgeschichten, die viele Arbeit im Hintergrund (z.B. Bibliothek)
- die NSCs, selten so viel engagiertes Spiel gesehen (ohne OT-Blasen)
- die restlichen Spieler (manchmal lohnt es sich dann doch mal die Nase aus Amonlonde rauszustrecken)
- natürlich an meine Amonlondischen Mitbürger, die mich in diesen Con 'gezwungen' haben
Fazit: tolles Con, viele bekannte Gesichter mal aus einer anderen Perspektive kennen gelernt und neue Bekanntschaften geschlossen. Hoffe, dass man sich mal in Amonlonde wiedersieht.