1. Gelände (Wie fandest du das Gelände, die Umgebung.(Für Con geeignet? Gut Erreichbar?)
Alles gut, ich fand es urig und dennoch komfortabler als auf anderen Locations (kurze Wege, Größe der sanitären Anlagen, Taverne und Hütten absolut ausreichend, wenig OT-Elemente, die unmotiviert rumstanden (gut die Tischtennisplatte ^^)
2. Unterbringung
große, geräumige Hütten mit funktionierenden Heizungen, was will man mehr – na gut vielleicht Matratzen, die keine eigenen Staatsformen bilden wollen aber dafür kann die SL nichts.
3. Essen (Qualität und ggf. Kosten, Küche, Tavernencrew?)
Ich hab vom Essen nicht halb so viel mitbekommen, wie ich wollte. Ich war leider sehr oft einfach nicht da, als es richtiges Essen gab. Samstagabend wurde das durch meinen schmerzlich vermissten Honigbraten mit Sättigungsbeilagen wieder weggemacht aber Samstagmorgen, ohne das Kartoffelallerlei auskommen zu müssen hat mich doch sehr verstimmt.
Gut fand ich das reichhaltige Angebot an Obst- und Gemüse!
4. NSC hinsichtlich Rollenspiels. (Wurden jeweilige Rollen gut gespielt? Anzahl
genügend?)
Also ich hatte Rollenspiel mit NSCs und fand‘s gut… ja sie sind halt immer gleich danach irgendwie gestorben aber das war ich nicht – ehrlich!
Das Bedrohungspotenzial war durch die wenigen kämpfenden NSC nicht wirklich spürbar aber meine Möglichkeit durch Vorstellungskraft zu kompensieren hat’s jetzt nicht wirklich schlimm gemacht.
5. NSC hinsichtlich Kampf (Was war gut, was war schlecht, Anzahl?)
Dazu kann ich nicht viel sagen, weil ich mich mit meinem Charaktere eher in der magischen Schiene bewegte aber, das was ich draußen gemacht habe, wurde toll ausgespielt (Gefangennahme und Kehlenschnitt) und als ich umgebolzt worden bin,
tat das kein Stück weh. Der NSC, der mich auf dem Gewissen hatte (zumindest temporär) war sehr sanft.
6. Kampf allgemein (Gelände, Lichtverhältnisse etc. )
Das Gelände war vom Hauptplatz vor der Taverne abgesehen eher ungeeignet, wurde aber auch nur in Ausnahmesituationen (z.B. heillose Flucht von NSCs) genutzt. Oben war für mich alles in Ordnung und da meist nur tagsüber gekämpft worden ist, war auch an den Lichtverhältnissen bei Kämpfen nichts auszusetzen.
Allerdings waren die geschaffenen Lichtverhältnisse im Wald bei Nacht ungenügend. Die transportable Kugel, die uns ein wenig Licht beim Ritual verschaffte… sollte multipliziert werden ^^.
7. Plot ggf. Unterplots ( Was hat gefallen, was war unverständlich)
Puhhhh… ja….
schwieriges Thema.
Mir bleibt zu viel offen und mich wurmt der komplett fehlende Lösungsstrang der Ursache des Plots. Ich habe mich an dem Wochenende wirklich damit auseinandergesetzt, nicht an den Symptomen herum zu schrauben, sondern mich zur Ursache des Problems, also warum der singende Wald verschwand, wir durch die Zeit geworfen worden sind und warum wir teilweise mit Brückenpfeilern geschlagen diesen Baum pflanzen mussten, durch zu beißen aber…
es gab soweit mir bekannt keinen relevanten Ansatz, den Stimmen und seinen Urhebern auf den Grund zu gehen.
Zeit als eine relevante Plotkonstante ist ein sehr schwieriges Thema, zumal es laut den gängigen Regelwerken kaum eine Reaktionsmöglichkeit von Spielern anhand von Zaubern und Fähigkeiten gibt. Das, was ich einbringen konnte, war das zweite Gesicht aber es klickte einfach nicht wirklich – kann aber meiner eigenen Blödheit gereicht sein.
Außerdem ist es nur einen Wimpernschlag weit, durch Zeitsprünge, ineinandergreifende überlappende Realitäten, Paradoxen zu schaffen. Genau so etwas ist passiert, weshalb ich Samstagnacht eine eskalierende Kassandra vor mir hatte.
Na ja und dann war halt die Sache mit dem Hüterbaum von Eldamar. Dieses Thema ist insbesondere für meinen Charakter, das Größte überhaupt, quasi ein Endspiel, das Ausreizen aller Charakterentwicklung an Magie, Fähigkeiten, ethischen und moralischen Erfahrungen.
Der momentane IST-Zustand:
Es ist vollbracht, sehr viel kleiner, sehr viel undramatischer, als es eigentlich sein sollte. Es mag nötig gewesen sein, damit es mit den Mitteln, die zur Verfügung standen, funktioniert und Kassandras Leben rettet (ich würde es immer wieder mit Tear tun…) aber es hinterlässt einen fahlen Beigeschmack – denn Tear ist nun am Ende dessen angelangt, was sie je dachte, mal vollbringen zu können – sie hat es getan – fertig. Es fehlt der Einschlag… das was diese Gänsehaut hinterlässt, von der man noch lange nach dem der Con zu Ende ist zehrt.
8. Ambiente (hier zählen gerade die Kleinigkeiten, Taverne gut eingerichtet, ausreichend Fantasyequipment überall, Ausrüstung, Klamotten der NSC´s ect.)
Da ich, wie viele wissen, Ausschlag kriege von Gewandungstatusdiskussionen,kann und muss ich – auch durch mich selbst und meine Kleidung – über störende Gewandungsdefizite hinweg sehen. Ihr habt halt eure eigene Art Dinge
darzustellen, sie mögen einem Vergleich zu anderen Cons, die ich besuche nicht standhalten aber wir kriegen uns immer und immer wieder so kompensiert – das es egal ist, wie man letztlich aussieht.
9. SL (war SL immer präsent? War SL kompetent, gab es offensichtliche Absprachefehler? Ausreichende Anzahl vorhanden?)
Auch ich war mit der SL absolut zufrieden. Sie war immer für mich da und gab mir wie auf den vielen vorangegangenen Amonlonde-Cons in jedem Moment die Freiheit meinen Charakter so zu spielen, wie ich es wollte. Das Vertrauen, dass
ihr in meine Rolle gebt – und gerade Amonlonde weiss, wie kantig die sein kann – dafür bedanke ich mich sehr und voller Respekt.
Einen kleinen Kritikpunkt aber habe ich auch hier. Wir Spieler sind oftmals gefangen in Detailverliebtheit, in Möglichkeiten und wilden Theorien. Wir wollen auch immer das möglichst Atmosphärische, das furchtbar Dramaturgische… und daher interpretieren wir. Wir sind wahre Weltmeister im Interpretieren und eine SL will uns eben auch diesen Anspruch bieten, also bringen sie ein möglichst atmosphärisches Telling an möglichst atmosphärisch denkende IT-Charaktere und daraus entsteht…?
Kein Plan aber viele bunte Farben, Sebi glaube ich, weiß, was ich meine. Manchmal brauchen Spieler FAKTEN FAKTEN FAKTEN… damit sie endlich aufhören sich Knoten ins Hirn zu bauen, an denen sie stolpern. Versteht ihr, was ich meine? Schwierige Gratwanderung – hab ich auch oft in meiner Funktion als Spielleitung nicht geschafft.
10. Wurde zu viel oder zu wenig auf Regelwerke geachtet? (Gab es hier offensichtliche Fehler?)
Ich halte mich hier mal zurück. Ich bin ein Regelmensch mit Drang zur freien Entfaltung. Und dieses Ungleichgewicht traf manchmal auch Regelwidrigkeiten und verband sich. Heute bin ich der Meinung, spiele und ziehe deine Grenze dort, wo
du die Wohlfühlzone eines anderen verletzt. Ich habe - glaube ich- keine Zauber gewirkt oder Fähigkeiten in Anspruch genommen, die möglicherweise Diskussionsstoff über „GEHT SO NICHT!“ liefern könnten. Daher kann ich hier nicht sagen, hat gepasst oder nicht.
Und da ich den Metaplot nicht verstanden habe – kann ich auch da keinen Zeigefinger heben, ohne furchtbare Kopfschmerzen über Zeit, Realitäts- und Phasenverschiebungen zu bekommen.
11. Wie fandest du deine Mitspieler? (außer eigene Gruppe)
Jut. Rischisch gut. Angesichts der schwierigen Lage und dem immer öfter auftretenden latenten Kopfschmerzen , war das Spiel der teilweise zutiefst unterschiedlichen Charaktere sehr harmonisch und von einer gegenseitigen Zurückhaltung geprägt, das trotz der erheblichen Konfliktsituation immer eine Wohlfühlzone gegeben war.
Und ich hatte nicht das Gefühl, dass sich jemand und sein Charakterspiel und –Hintergrund zurückgesetzt fühlte. Dafür habt ihr alle auch meinen Dank. Es war schön und mir eine innerliche Olive – oder so ähnlich.
12. Was hat dir am Con besonders gut gefallen?
- die Ritualvorbereitung mit Nachtfalter, Idee aufgebracht, kurz drüber nachgedacht und gemeinsam ohne große Diskussion umgesetzt. Man oh man, ich hab noch nie ein Ritual, das im Grunde so komplex war, so schnell und
unproblematisch umgesetzt und so runter gebrochen bekommen, dass so viele unterschiedliche Leute dran teilnehmen konnten.
- Die Unterhaltung mit dem gefangenen Hauptmann, wunderbar, Sätze damit beginnen zu können wie mit „Also zu allererst einmal, ich bin ein richtiges Miststück, was das angeht…“ Danke an dich – Unbekannterweise.
- Das Gespräch mit Endú
- Das Tear noch immer überrascht werden kann… insbesondere von Bäumen!
13. Was war auf dem Con echt schlecht?
Ich gestehe, es juckt mir in den Fingern dem Sebi mal eine ordentliche Lichterkette zu besorgen und das Thema Zeitverschiebungen ein für alle Mal aus dem Larp zu tilgen. Ersteres wird schon, Letzteres scheitert dort wo meine Exekutive
endet und der Ideenreichtum meines Nächsten beginnt. Aber wie mir die SL schon am Samstagabend versicherte – Dat Ding is noch net rum!
14. Würdest du nochmal bei diesem Veranstalter einen Con besuchen? BZW. allgemeine Abschlussnote
Schlicht und ergreifend. Ja.