Beiträge von Tear

    "Das sind dunkle Neuigkeiten, die du da überbringst und doch...mein Herz verdüstert - und es sei dir und deinem Land nicht zum Nachteil gereicht - das Ferun für die Sicherheit seiner Familie Amonlonde wählt und nicht unsere Wahlheimat Elanor. Das betrübt mich."


    Während sie spricht, löst sie die Schnallen ihrer Schwerthalterungund legt die beiden filigranen Waffen zwischen sich und Kassandra auf dem Tisch ab, kurz die Luft einziehend.


    "Nun ja er war schon immer etwas anders und ich weiß nicht, was alles in den Jahren meiner Abwesenheit geschehen ist."


    Dann hebt die Elbe wieder ihren Blick und sieht KAssandra mit ihren durchdringenden Augen an, als lese sie mit ihnen die Seele der Menschenfrau vor sich.


    "Doch wie soll ich dir zu Hilfe sein in dieser Angelegenheit, da du meine Anwesenheit dort wünschst? Ich bin nicht gerade für meine Diplomatie bekannt."

    Sie hebt eine Augenbraue, als Kassandra ihre Aufzählungen beendet hat.


    "Viel fordert ihr an jene, die euch nicht zugetan sind, bis jetzt. Wieso will Ferûn seine Familie hier her bringen, ich dachte durch das Portal, das ich ihm einst schuf, wären die Wege zwischen dieser Welt und der seinen in ebene Bahnen gelengt und er war zufrieden damit."


    Ein Moment der Nachdenklichkeit verging.


    "Ancalima erzählte das Gleiche, das auch du nun berichtest, doch ich wollte nicht vorschnell sein, da das Thema einer gewissen Vorsicht unterliegt."


    Näher schien sie jedoch nicht darauf eingehen zu wollen. Ihre Augen schlossen sich erneut unter den dichten schwarzen Wimpern.


    "Celesti...Celest...die, die das Göttliche in sich tragen."


    Ihre Stimme wurde leise und nachdenklich.

    Die Elbe nickt.


    "Ich habe mir die Frage gestellt, wieso ihr dieses Wagnis einzugehen wünscht, da die Elben Amonlondes jeneits des Flusses, so wie es mir bekannt ist, keinen Kontakt wünschen. Was treibt euch an mein Volk zu sehen?"

    "Nein, ich möchte nichts, doch danke für dein Angebot."


    Dennoch nimmt sie auf der Bank Platz und legt ihre Unterame auf der Tischplatte ab.



    "Du kannst dir sicher denken, warum ich gekommen bin?"

    Ein wenig hilflos, ja steif, nimmt die Elbe die freudige Umarmung von Kassandra auf, ehe sie ihre Arme, etwas zögerlich um die Schultern der Frau schließt. Ihre Augen senken sich einen Moment über ihre Lider, um ihren Geruch aufzunehmen, dann drückt sie Kassandras Schultern kurz mit ihren zierlichen Händen und zieht sich wieder zurück.


    "So hat mich meine amin also bereits verraten."


    Ein Lächeln folgt.


    "Wie herzlich deine Begrüßung ist, es ist tatsächlich ein wenig Zeit ins Land gegangen, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind. Hier scheint sich einiges im Wandel zu befinden."


    Unterstützend zu ihren Worten deutet die Elbe auf das zahlreiche Spielzeug, das verteilt in der Küche zu finden ist.

    Einen kurzen Moment reagiert die Gestalt nicht auf die Schritte, die sich in die Küche bewegen. Doch als Kassandra ihre Stimme erhebt, heben sich auch die schlanken Hände der Gestalt und in der ruhigen Drehung vom Fenster weg, senkt sie die Kapuze auf ihre Schultern zurück.


    Den Kopf erneut ein wenig hebend, fällt das lange Haar, das Teile ihres Gesichts verdeckt hat zurück und offenbart neben einem wohlbekannten Gesicht zwei spitze kleine Ohransätze zwischen den schimmernd roten Strähnen.


    "Wie es scheint."

    "Ich werde warten.", antwortet die offensichtlich weibliche Person. Dann wendet sich die Elbe dem Bereich zu, den Kassandras Cousine ihr weist und tritt über die Schwelle in den gemütlichen Küchenbereich. Ihr Blick wandert über die zahllosen Spielzeuge und der schwarzhaarigen Frau abgewandt, ist ein kurzes Lächeln auf ihren Zügen zu sehen.


    Am Fenster stehen bleibend, sieht sie hinaus, in die dem Haus angrenzende Landschaft und verharrt dort schweigend. Das Licht hüllt die Gestalt in einen sachten Schein und lässt die dunkelbraune Rüstung und das schwarze Untergewand heller wirken. Schweigend und ohne weitere Regung scheint sie dort zu verharren.

    Ein leichtes Nicken antwortet ihr, ob es als Entschuldigung für ihre Aussage von eben gilt, oder ein Ja, ob der Einladung einzutreten ist, bleibt ungewiss.


    Mit ruhigen Schritten tritt sie über die Schwelle ins Innere des Hauses, gerade soweit, um Kassandras Cousine nicht im Weg zu stehen und sieht sich kurz im Eingangsbereich um. Ihr Blick richtet sich über die Schulter zurück auf die schwarzhaarige Frau und wieder mustern sie die großen blauen Augen sachte.


    "Sagt Kassandra, dass sie elbischen Besuch bekommen hat."

    Wohl jemand anderes erwartet habend, geht die Gestalt einen Schritt zurück, ehe sie misstrauisch zu einer Musterung der Person vor sich ansetzt.
    Den Kopf leicht erhoben, offenbart das Licht der Sonne unter der Kapuze hohe Wangenknochen und große blaue Augen.


    "Ich wünsche eure Herrin zu sprechen mein Kind."


    Eine klare, etwas tiefe Stimme, der Ruhe und ein gewisses Alter obliegt. Ihr liegt keine Unfreundlichkeit inne, doch eine gewisse Zurückhaltung und Distanz gegenüber der dunkelhaarigen Frau.


    Der Kopf unter der Kapuze wandert kurz über den Türrahmen und dann wieder zur Frau hinüber.


    "So Kassandra eure Herrin ist." , sachte anfügend.

    Draußen vor dem Haus...


    ...nähert sich allein und geschützt durch eine weit ins Gesicht fallende Kapuze, eine zierliche kleine Gestalt. Ihr augenscheinliches Merkmal ist eine auf den Rücken geschnallte Schwertscheide, aus der zwei gekreuzte schwarze Kurzschwerter ragen.


    Vor dem Haus selbst, hält sie inne, wendet ihren Blick kurz zu beiden Seiten, ehe sie den Weg zur Haustüre beschreitet und an der Türe erneut innehält.


    Eine schlanke Hand, an der allerlei Ringe im sanften Licht des Sommertages funkeln hebt sich und nach einer weiteren Pause, klopft sie an die massive Eingangstüre zu Malglins Haus.