Niro zuckt etwas zusammen ob der leicht verärgerten Worte von Bellaria.
"Ich wollte niemanden unterstellen, aus Blutdurst oder Spaß zu handeln. Es ist eher eine Einstellungssache, das ich niemanden töten möchte, es sei denn aus Notwehr. Das ist mir ein wichtiger Punkt. Ich möchte eher helfen, heilen und Mißverständnisse klären. Das was Ihr sagt, deckt sich auch mit meinen Vorstellungen. Man kann auch anders helfen - und manchmal bleibt wirklich kein anderer Ausweg.
Nur, ich bin kein Soldat... und liebe meine Freiheit. Wenn ich allerdings eine Verpflichtung eingehe, bzw. mich Regeln unterwerfe, dann möchte ich auch genau wissen, wie weit sie reichen bzw. wie sie zu interpretieren sind - denn ich gedenke mich dann nach bestem Wissen und Gewissen an diese Regeln zu halten.
Ich bin nicht naiv - mir ist klar, dass das Studium der Magie gewisse Gefahren birgt und es ist daher wichtig, Regeln und Anweisungen von erfahrenen Lehrern zu befolgen. Man denke sich nur die Situation, dass ein Lehrling einen Spruch wirkt, von dem der Meister erkennt, dass dieser fürchterlich schief gehen wird. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn der Lehrling den Spruch nicht auf den scharfen Befehl seines Meisters hin abbricht!
Ich glaube, ich habe Euch genug gefragt. Ihr habt auch mehrfach erwähnt, dass es Euch nicht um die Kontrolle, sondern um die Verantwortung über Eure Schützlinge geht. Das ist bei weitem nicht bei jedem Lehrverhältnis zwischen Meistermagus und Schüler der Fall. Manche betrachten ihre Schüler als Sklaven, die alles für sie erledigen müssen, und denen sie im Gegenzug dafür ab und zu ein paar Brocken Magie beibringen.
Das ist bei Euch nicht der Fall, und das zeichnet diese Akademie aus."
Niro greift nach einem roten Lederbeutel mit Franzen, den er am Gürtel trägt, und nesselt an ihm herum. Auf dem Gürtel ist eine Stück hellbraunes Leder aufgenäht, auf dem stilisiert ein Mond und ein anderes Symbol abgebildet sind.