Die See war spiegelglatt, als die Hadestadt in den Hafen einlief. Ganz als wolle sie so tun als wäre nichts gewesen. Nuri und Skima wussten es besser. Die Überfahrt hatte eine halbe Ewigkeit gedauert. Die Herbst- und nun Winterstürme hatten das Meer immer wieder aufgewühlt.
Als sie die Insel hinter sich ließen war das Meer noch ruhig gewesen und der Himmel wolkenlos. Sie legten ab und 2 Tage glitt das Schiff seelenruhig dahin. Das Wasser glitzerte am Tag durch die herbstlichen Sonnenstrahlen und nachts war der Himmel sternenklar und der Mond spiegelte sich im Wasser. Auch wenn es bitter kalt war, verlief die Reise angenehm. Am dritten Tag kamen die Wolken. Und was viel schlimmer war der Wind. Skima hatte nicht geahnt, wie schlimm es werden könnte. Nuri hatte sie gewarnt bevor es richtig los ging. Aber Skima hatte sich keine Vorstellung davon machen können. Sie hatte gegen Ende nicht geglaubt, dass sie und Nuri lebend in Renascan ankommen würden. Selbst nach dem Vorfall in der Zwergenmiene hatte sie sich besser gefühlt. So elend ging es ihr noch nie. Und es folgte ein Sturm dem nächsten. Die beiden Frauen hatten kaum mal ein paar Tage um sich zu erholen. Die meiste Zeit hingen sie über der Reling, völlig durchnässt von den peitschenden Wellen.
Dann als sie schon garnicht mehr damit rechneten, an einem der wenigen ruhigen Tage, entdeckten sie ganz in der Ferne am Horizont das Festland. Und nun standen sie an Deck, bleich und erschöpft und sahen zu wie das Schiff den Hafen erreichte.