Beiträge von Mira

    --------> vom Hospital kommend


    Langsam liefen Mira und Narvi die Straßen entlang. Viel hatte Mira nicht zu erzählen. Sie berichtete kurz was seit Weltenfacht passiert war und merkte, dass es kaum der Rede wert war. Ihre Gedanken schweiften kurz ab nach Weltenwacht.


    "Habe ich dir eigentlich erzählt, dass Finlay sich bei mir entschuldigt hat?", fragt sie Narvi gerade, als sie am Dorfplatz ankommen, auf dem sichtlicher Tumult herrscht.


    Irritiert betrachtet Mira die Szene und versucht bei dem Haufen wuselnder Kinder herauszufinden was los war.

    Mira verstaute die Graukrautblätter und verabschiedete sich von Delpior. Dann öffnete sie die Tür um sie Narvi aufzuhalten.


    "Na dann mal los!", meinte sie fröhlich. "Hast du einen Wunsch wo es hingehen soll? Lieber etwas abgeschiedener und in Ruhe quatschen oder willst du lieber den Trubel Renascans sehen?"

    Mira betrat nach kurzem Anklopfen das Zimmer.


    "Hey Narvi! Was gibt es neues?", fragte sie gut gelaunt.


    "Ich dachte ich komme dich mal besuchen. Vielleicht hast du ja Lust ein bisschen raus zu gehen. Ich stütze dich, dann wird das schon klappen. Das Wetter ist so schön draußen und du Arme liegst hier die ganze Zeit drinnen rum!"


    Sie schaut Narvi fragend an.

    Mira begrüßt Alanis freundlich.


    "Nur die üblichen wirren Gedanken, die einem nach solchen Reisen durch den Kopf spuken.", antwortet sie.


    "Wird das jemals aufhören?", fügt sie dann fragend hinzu.

    Mira dreht sich um, als sie die Schritte hört. Sie merkt wie sie sich schon wieder anspannt und bereit ist zu rennen, wohl wissend, dass es nur einer ihrer Reisegefährten sein kann. Sie zwingt sich dazu ruhig zu bleiben und wartet, wer auch nicht schlafen kann.

    Mira nimmt Anneliese einfach in den Arm und streichelt tröstend ihren Rücken. Was sollte sie groß sagen. Sie wusste wie es ihr ging und das nur die Zeit, die Bilder aus den Träumen verblassen lassen würde.

    Mira lächelt Anneliese an.


    "Es war gut, dass du mich geweckt hast. Ich habe komische Saschen geträumt. Die Hohen Herren wurden plötzlich Orks, die ich verbinden musste. Was hast du denn geträumt? Auch Orks?"


    Mittlerweile zwar erwas entspannter, weil nicht gleich ein Ork um die Ecke gesprungen war, aber immernoch wachsam, beobachtet sie die Umgebung.

    Miras schleicht in den Schankraum und schaut sich dort sofort um. Ihr Herz macht ein Satz, als sie meint eine Gestallt nahe des Fesnsters stehen zu sehen. In einem ersten Impuls will sie sich umdrehen und zurück laufen. Dann registrieren ihre Augen, dass es sich um einen Sessel handelt, auf dem jemand einen Gugel zum Trocknen gelegt hat. Sie atmet einmal tief durch und fragt sich, wie lange es wohl dauern würde, bis sie nicht mehr hinter jedem Schatten einen Ork vermuten würde.


    Langsam durchqueren die beiden den Schankraum und verlassen ihn durch die Eingangstür. Mira spürt die kühle Luft kaum, so sehr ist sie darin vertieft die Umgebung anzuschauen, die nur spärlich von dem fahlen Mondlicht erhellt ist. Langsam entspannt sie sich und merkt erst jetzt, dass sie schon wieder die Hand auf ihrem Dolchgriff liegen hat. Sie seufzt leise.

    Als Mira merkte, dass an Schlaf so schnell nicht zu denken war, setzte sie sich vorsichtig auf und flüstete Anneliese etwas ins Ohr.


    "Komm, lass uns ein wenig an die frische Luft gehen. Die wird uns gut tun!"


    Sie nimmt Anneliese an der Hand und hilft ihr leise hoch.

    Fröhlich pfeifend kommt Nesrin aus der Küche, mit einer dampfenden Schale in der einen Hand und einem kleinen Brotkorb in der anderen Hand aus der Küche und stellt sie Ghend auf den Tisch.


    "Bitte schön, der Herr. Einmal Graubrot und Eintopf!"


    Der Inhalt der Schüssel lässt sich nicht mehr erkennen. Eine rotbräunliche Matsche. Könnten vielleicht Linsen sein. Aber zu erkennen ist davon nichts mehr. Auf dem ganzen schwimmt etwas verloren ein Stückchen Petersilie, die schon bessere Zeiten erlebt hatte.

    Mira schreckte aus ihren wirren Träumen auf, als sich Anneliese an sie drückte. Die hohen Herren Veit, Evan und Shawn hatten sich gerade in Orks verwandelt, die ihr nachdem sie sie verbunden hatte ein Silberstück in die Hand drückten und beteuerten sie so schnell nicht aufzuschlitzen.


    Als sie Annelieses Schluchzen vernahm, strich sie ihr beruhigend, aber ohne ein Wort zu sagen über den Rücken. Sie konnte sich vorstellen, wie sie sich fühlte. Ungerne erinnerte sie sich an ihre eigenen Träume nach ihrer ersten Reise. Keine Orks, aber Untote und ein Dämon. Wie lange das schon her war und wieviel sie seit dem gesehen hatte. Sie versuchte wieder einzuschlafen, aber der Schlaf wollte sich nicht einstellen, da ihr viel zu viele Gedanken im Kopf rumspukten.

    Die See war spiegelglatt, als die Hadestadt in den Hafen einlief. Ganz als wolle sie so tun als wäre nichts gewesen. Nuri und Skima wussten es besser. Die Überfahrt hatte eine halbe Ewigkeit gedauert. Die Herbst- und nun Winterstürme hatten das Meer immer wieder aufgewühlt.


    Als sie die Insel hinter sich ließen war das Meer noch ruhig gewesen und der Himmel wolkenlos. Sie legten ab und 2 Tage glitt das Schiff seelenruhig dahin. Das Wasser glitzerte am Tag durch die herbstlichen Sonnenstrahlen und nachts war der Himmel sternenklar und der Mond spiegelte sich im Wasser. Auch wenn es bitter kalt war, verlief die Reise angenehm. Am dritten Tag kamen die Wolken. Und was viel schlimmer war der Wind. Skima hatte nicht geahnt, wie schlimm es werden könnte. Nuri hatte sie gewarnt bevor es richtig los ging. Aber Skima hatte sich keine Vorstellung davon machen können. Sie hatte gegen Ende nicht geglaubt, dass sie und Nuri lebend in Renascan ankommen würden. Selbst nach dem Vorfall in der Zwergenmiene hatte sie sich besser gefühlt. So elend ging es ihr noch nie. Und es folgte ein Sturm dem nächsten. Die beiden Frauen hatten kaum mal ein paar Tage um sich zu erholen. Die meiste Zeit hingen sie über der Reling, völlig durchnässt von den peitschenden Wellen.


    Dann als sie schon garnicht mehr damit rechneten, an einem der wenigen ruhigen Tage, entdeckten sie ganz in der Ferne am Horizont das Festland. Und nun standen sie an Deck, bleich und erschöpft und sahen zu wie das Schiff den Hafen erreichte.

    Skima lauschte aufmerksam und musste grinsen. Über die Geschichte und auch über Nuris Begeisterung. Als die Sprache auf Renascan zu sprechen kam, wurde Skima bewusst, dass es nun so weit war. Sie würde Magonien für lange Zeit den Rücken kehren. Aber sie merkte auch, wie vertraut ihr Nuri in der letzten Zeit geworden war. Sie wusste, sie wäre nicht alleine in Renascan. Erleichtert schulterte sie ihr Gepäck.


    "Na dann mal los, wir haben noch einiges an Weg vor uns."


    Gemeinsam reisten sie weiter. Diesmal ging es schneller als auf dem Weg zu den Zwergen, denn diesmal hatten sie ein konkretes Ziel. Und so erreichten sie bald die Küste und den Hafen, wo sie nun nach einem Schiff suchen konnten, dass sie nach Renascan bringen würde.