Beiträge von Adrian Thule

    Auch Lesco erhob sich und nickte seinem Ordensbruder zu.


    "Sein Licht auf euren Wegen, Lichtbringer."


    Dann nahm er wortlos seine Papiere und steckte sie ein. Er würde sicher später noch Zeit zum Lesen finden. Lächelnd nickte er Medina zu und folgte ihr.

    Ulshar. Lesco hatte nie davon gehört. Aber er hatte generell wenig gehört, in den letztenb Jahren, was über die Grenzen Kephrams hinaus ging. Und das wenige, was ihn von außerhalb ereilt hatte, ging nie weiter, als bis zur Landesgrenze. Er würde wohl einiges in der Bibliothek nachlesen müssen, bevor sie aufbrachen.


    "Keine Fragen meinerseits."

    Der Novize senkte den Blick und schaute auf seine eigene Hände.


    "Verzeiht, Lichtbringer. Ich... wollte nicht... ..."


    Lesco seufzte und hob dann die Augen wieder.


    "Ich wollte euch nicht in Frage stellen oder euch beleidigen. Ich bitte um Entschuldigung."


    Dann schlug das Herz des Mannes höher. Sie wurden tatsächlich auf eine Reise geschickt. Zwar nicht an die Front, aber... eine Reise. Und er würde der Schützende Schild seiner Begleiter sein. Die Augen glänzten vor Stolz. Und so schwieg er ersteinmal. Fragen hatte er keine, die es wert war ausgesprochen zu werden.

    Lesco's Blick blieb noch einen Moment auf den Tattoowierungen hängen, als wolle er ihnen ihr Gehemnis entlocken. Erst als Arkim die Hände zum Dreieck faltete und sich setzte, hob er die Augen und sah den Träger direkt in die Augen.


    "Warum diese Geheimnistuerei?", war die erste Frage, die Lesco über die Lippen kam. Auch die Monate der Ausbildung hatten das Misstrauen, dass Kephram in sein herz gepflanz hat, noch immer nicht vertrieben.

    Der männliche Teil des Geschwisterpaares nickte Medina aufbauend zu, als sie endlich den Kopf hob. Doch nach der zeit des Wartens legte sich Misstrauen in die Augen Lescos. Auch jetzt, oder gerade jetzt, als die Wachen gingen, löste sich die Anspannung nicht. Sein Blick legte sich fixierend auf die Farbe an den Armen des Fremden.


    "Lukranis Licht mit euch... ", erwiderte Lesco den Gruß. "... ... Erbe des Avatars."

    Zumindest mit der Verteilung unter den Jugendlichen hatte Lesco gerechnet, auch, wenn er hoffte, dass es Anders laufen würde. Kurz überlegte er einzugreifen, doch er konnte Kephram nicht ändern... nicht von jetzt auf gleich. Vielleicht nie. Und wenn, dann nicht jetzt.


    Lesco wollte schlicht keinen weiteren ärger provozieren und so ging er, um die Armbrust zurück zu legen, in die Richtung von Proudmoore zurück.

    Ihr Bruder zwinkerte ihr zu. Er hatte das gefühl für sie also nicht verloren. war das überhaupt möglich? Immerhin waren sie Geschwister.


    "Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
    Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht fühle.
    Ich glaube an Lukranis, auch wenn er schweigt."


    Nochmals drückte er ihre Hand, nachdem er eine der Textstellen zitiert hatte, die er in den letzten Monaten so oft gelesen hatte.


    "Vielleicht schicken sie uns an die Front, damit wir dort den Menschen helfen können."


    Lesco klammerte sich an den Gedanken, auch, wenn ihm bewusst sein musste, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis er bereit dafür ist.

    Ganz so zufrieden schien Lesco nicht zu sein, als der Junge etwas aufhob und seinen Ordensbruder bewarf. Er wollte niemanden verletzt sehen, aber andererseits würden zuviele Fragen aufgeworfen werden, wenn er offiziell darum bat etwas ans Tor hängen zu dürfen. Lesco schloss die Augen und wartete auf den Aufprall. Doch statt dem Rumpeln ein Schmatzen zu hören überraschte ihn dann doch.


    Seine Lider öffneten sich und er musste leicht schmunzeln, als er den Fleck auf der Rüstung sah. Er zog sich noch etwas in den Schatten zurück und spannte die Pistolenarmbrust, als schon das Scheppern der Rüstung zu hören war. Genug Lärm um den Aufschlag des Bolzen zu überhören. Der Schuss löste sich und das Ziel des Bolzen war die oberste Kante des großen Tores.


    Dann zog sich Lesco zurück und machte sich dran die Kupfermünzen unter dem Fass zu drappieren, dass er den Jungs genannt hatte. In der gegenüberliegenden Gasse legte sich der Mann auf die Lauer, um sicher zu gehen, dass die Drei es geschafft hatten und ihr Geld kriegten, möglichst ohne dabei selbst gesehen zu werden.

    Lesco verteilte das Geld an die Drei.


    "Denkt dran... wenn ihr gleich zur Gasse kommt, kriegt ihr mehr. Da steht ein leeres Fass in der Gasse, schaut später darunter nach, wenn ihr mit dem 'Spiel' fertig seid. Und ihr müsst beide Wachen mit einbeziehen."


    Dann drehte sich Lesco um und verschwand in einen der Zwischenwege. Er wartete einen Moment, um zu prüfen, ob er verfolgt wurde, ehe er sich von der anderen Seite dem Lazarett näherte. Er wusste von einer kleinen, dunklen Gasse, von der er eine gute Schussposition haben würde. Dort ging er in, verbarg sich im Dunklen und wartete.

    Sechs Monde nach Beginn seiner Ausbildung hatte Lesco endlich die Erlaubnis etwas freie Zeit zu genießen. Und schon am siebten, lukranisgefälligen Tage der ersten Woche machte er sich kurz vor der neunzehnten Stunde auf den Weg nach Kephram.


    Er trug für den Fall der Fälle seine Ordensrobe und verbarg diese unter einem schwarzen Umhang. Ebenso verbarg Lesco die kleine Pistolenarmbrust seines Vaters unter der Robe. Diese hatte er sich ausgeliehen und die Rabenfedern an dem Bolzen befestigt.


    Nun stand er da in einer Nebenstraße vor dem Lazarett und hielt Ausschau nach einer kleinen Gruppe älterer Kinder.


    "Hey ihr... Ich habe für jeden von euch Dreien zwei Kupferlinge, wenn ihr etwas für mich tut. Es ist auch nicht viel. Ihr müsst nur in 10 Minueten am Lazarett in der Rabengasse sein und die Wachen davor dazu bringen mit euch zu spielen. Wenn ihr dabei laut seit, ist es umso besser. Kriegt ihr das hin?"


    Er zog mit der freien Hand drei Münzen hervor.


    "Eine jetzt... und eine später. Wir treffen uns in 30 Minuten in der Gasse zwischen Elster- und Taubenweg. Und... nicht vergessen..."


    Lesco strich sich mit den Spitzen von Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand von rechts nach links über die Lippen. Ein Zeichen, was man im Kephram oft nutzte, wenn man Verschwiegenheit verlangte.

    Auch Lesco war von dem Ort beeindruckt, doch im Gegensatz zu Medina sprach er die Frage, die ihm auf dem Herzen lag, nicht aus. Er ging neben ihr und versuchte sich nicht klein zu machen. Präsenz zeigen war für die Ordenskrieger wichtig. Präsenz, um der Dunkelheit zu zeigen, dass das Licht sich ihnen entgegenstellen würde. Präsenz, um den Verbündeten zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Präsenz, um Medina zu zeigen, dass er auf dem richtigen Weg war und vielleicht doch zu dem Mann werden würde, den er als Kind immer gespielt hatte.


    Lesco hatte die Ausbildung bis zum heutigen Tag verinnerlicht. Und sie waren in den schützenden Mauern. Vielleicht. Vielleicht würden sie auf eine Mission geschickt. Vielleicht brauchten die Soldaten Hilfe gegen das Gezücht der Chaosmaid. War es endlich so weit? War er endlich soweit?


    Schweigend setzte sich Lesco auf seinen Platz, faltete die Hände zum Dreieck... und wartete.

    Lesco blickte leicht unwirrsch drein, als sie anfing zu lachen. Demut war noch nie seine Stärke gewesen.


    "Du hast damit angefangen, dass ich mir was verrenkt hätte. Ich habe mich nie wirklich beschwert. Der Schmerz wird mich scho nicht umbringen."


    Erst, als Medina ihm versuchte die Falten aus der Stirn zu streichen, entspannte er sich und wurde wieder ruhiger.


    "Natürlich will ich raus. Ich... war nie derjenige, der es lange an einem Fleck ausgehalten hat. Ich musste immer etwas unternehmen."


    Ihr Bruder zuckte mit den Schultern.


    "Wenn ich es schaffe, komme ich vorbei."


    Sein Blick wanderte hinauf, um den Stand der Sonne zu sehen.


    "Die Ausbildung geht gleich weiter."

    "Nicht, dass ich wüsste."


    Ihr Bruder überließ Medina den Arm und ließ sich abtasten, nachdem er stehen geblieben war. Tatsächlich fühlte es sich im ersten Moment nur so an, dass Lesco ziemlich verspannt war. Seine Schultern konnte man momentan als Brett benutzen.


    "War schon schlimmer. Ich... bin das einfach nicht gewohnt."

    Am Ende nickte Lesco verstehend. Er war beruhigt, dass medina es so sah und nicht sie es war, die ihn auf ein solches Podest stellte, von dem sie da sprach.


    "Ich werde meinen Weg finden, doch gleich, was auf mich wartet... ich werde die Hand, die Lukranis mir reichte nicht mehr los lassen."


    Lesco streckte sich durch und verzog etwas das Gesicht, als ihm die Verspannung wieder in den Sinn kam.


    "... ich wünschte nur, dass die Zeit des Wartens vorbei ist und ich endlich hinaus darf."

    Auch, wenn es nicht genäht ist: Die Rüstung für Lesco ist da und ich bin unheimlich stolz drauf. ;)


    Leider war der Kragen mit zu eng für meinen Hals, sodass der Schaller momentan verloren aussieht. (Mit offenem Visier geht es aber) Hier suche ich noch einen besseren. Solange muss der ohne Bart aushelfen.



    Die Magneten im Siegel waren zu schwach gewählt. Es wird einen neuen Versuch mit stärkeren geben, ansonsten muss das auf die Gewandung.


    Die Gewandung dazu ist auch in der Mache, sodass es wohl irgendwann ein komplettes Bild geben wird.


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img836/569/20130516213248.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img37/5814/20130516213316.jpg]