Da hier schon eine Menge aus Sicht der SCs geschrieben wurde wollte ich mal als NSC meine Sicht der Dinge dazu geben.
Ich habe Odalis, den wahnsinnig gewordenen Alchimisten gespielt, und hatte bedingt dadurch die ganze Zeit Kontakt zu den SCs und hab nur bedingt mitbekommen wie es den Nicht-Festrollen-Nscs erging.
Das Konzept hinter der Rolle war einfach: der letzte Überlebende der outilistischen Besatzung vor Ort, der durch die Geister seiner ehemaligen Mitstreiter und durch die Einsamkeit in einem Land voller Schaben, Schrate und riesigen Arachnoiden wahnsinnig wurde. Obwohl schon lange alle tot waren suchte er immer noch verzweifelt nach einer Möglichkeit das Gift der Schrate zu heilen, da er hoffte die Geister würden dann Ruhe geben.
Im Großen und Ganzen also ein NSC der, bei richtiger Pflege und Rollenspiel, durchaus massig Infos, grade über Outilia, hatte.
Die Ernüchterung erfolgte nach der Anreise. Der erste Kontakt mit den Spielern verlief gut, allerdings wurde, nachdem ich mit sanfter Gewalt aus der Hütte geholt worden war, von einigen SCs erst einmal alles eingesackt was nach Plot aussah. Macht man das so? In fremde Länder reisen und erst einmal die örtliche, wehrlose Bevölkerung berauben?
Naja, nachdem ich also arg geplündert worden war versuchte ich mich im Verlauf des Abends an diversen rollenspielerischen Interaktionen, lief damit aber, bis auf zwei wirklich tolle Ausnahmen, gegen eine Wand. Ich hatte den Eindruck das viele der SC sich lieber hinter "Damit kann ich nichts anfangen" oder auch "Dafür hab ich keine Fähigkeiten" verschanzten als tatsächlich mal auf Risiko zu spielen und was zu unternehmen. Schade.
Am Samstag verlief es genau wie am Vortag weiter. Und nach meiner Beförderung in das Jenseits wurde es tatsächlich noch schlimmer. Ich gebe zu: Geistwesen über Tag zu spielen, die den SCs helfen sollen ist nicht ganz leicht glaubhaft rüber zu bringen, aber irgendeine Reaktion wenn man nach dem Ableben mit den Leuten wieder in Kontakt tritt hätte ich schon erwartet.
Der Rest des Samstags zog sich sehr zäh durch, wobei wieder nur zwei oder drei SCs tatsächlich den Versuch des Rollenspiels wagten. Gegen Ende gelang es dann tatsächlich noch den Alchimisten das Gegengift fertig zu stellen und damit wurde ich erlöst.
Nachdem ich mich dann in Windeseile umgezogen hatte um noch etwas mitkämpfen zu können kam dann die Ansage: es folgt kein Kampf mehr.
Das war schade, denn sowohl die SCs wie die NSCs wollten unbedingt nochmal auf den Platz (wenn ich den generellen Ton richtig verstanden habe). Grund genug gab es auch noch, immerhin hatten die SCs ja die outilistische Maschine zerstört. Im Nachhinein habe ich erfahren, das die Orga ziemlich damit zu tun hatte die SCs wieder unter einen Hut zu bekommen, und den Kampfaspekt deswegen erst einmal hintenan gestellt hatte.
Zusammenfassend muss ich sagen: An einigen Stellen hätte man sicherlich was besser machen können, die Orga hatte aber auch mit krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Wenn das nächste mal ein NSC-Koordi und noch zwei SL mehr da sind wirds besser.
Eine längere Vorbereitungszeit für Fest-NSC wäre schön, da ich zum Beispiel von dem "Wort" bei dem ich den SC eigentlich helfen sollte, erst nach der Anfrage der SC erfuhr.
Es gibt noch andere Kleinigkeiten, die ich aber schon persönlich mitgeteilt habe, oder hier schon genannt wurden. Die Kleinigkeiten waren auch garnicht das Problem, denn:
Das was die Orga dort auf die Beine gestellt hat war gut. Der riesige Dungeon und ein Plot, der in der Theorie noch viele andere Plots und Dinge beinhaltete. Diese hatten aber die Grundvoraussetzung , das die SCs kreativ und rollenspielerisch vorgehen. Und genau da sehe ich seid Jahren das wachsende Problem von Amonlonde.
Die meisten Charaktere sind so in Ihren Rollen eingefahren, das man schon eine Hundertschaft an NSCs bräuchte um denen nochmal eine Reaktion, die von gelangweiltem Fähigkeiten runter rattern, hinweggeht. Sowas wie, das man sich tatsächlich nochmal beeindruckt von einer Bedrohung zeigt oder sogar Furcht oder auch nur Unwohlsein an den Tag legt. Davon das diesen Charakteren auch tatsächlich mal was passiert rede ich hierbei noch garnicht.
Es wird leider wird alles gemieden was eventuell zu einer Beeinträchtigung des festgelegten Konzeptes führen könnte. Es tobte z.B. mehrere Stunden eine in Amonlonde völlig neue Rasse durch die Räume des Dungeons, die von allen einfach ignoriert wurde. Könte ja gefährlich sein...
Für viele Spieler auf den Amonlonde Cons scheint Larp daraus zu bestehen das man sich als erstes einen Plan überlegt wie man am wenigsten machen muss um an das was man am liebsten macht (moschen, oder rumsitzen und weise Sprüche von sich geben) ran zu kommen. Sollte man durch dieses passive Verhalten nicht an die gewünschte Vorstellung von Larp kommen ist jeder andere, wie Orga, NSCs, oder Location, Schuld. Das einige sich tatsächlich darüber beschweren, das eine feindliche Truppe die SCs angriff bestätigt das für mich nur noch.
Es ist nicht so das das alle so machen, aber leider fallen natürlich grade diese immer wieder negativ auf, und im Lauf der Jahre hat sich einfach ein so generalisiertes Bild geformt. Und mit dieser Meinung bin ich seid Jahren mitnichten alleine... leider.
Denn was die Amo-Orga auf die Beine stellt ist zwar manchmal etwas holperig und eigenartig geplant (meiner Meinung nach, und bei so vielen Leuten in der Orga auch normal :D), ist aber an sich ein schönes Land mit einem soliden Hintergrund. Leider wissen anscheinend grade die alteingesessenen das nicht mehr zu würdigen, anders kann ich mir ein solches spielerisches Verhalten nicht mehr erklären.
Auch wenn ich jetzt schon viele höre die ihre Stimme in Empörung erheben, lasst mich noch sagen: das ist so wie ich es schreibe meine Meinung, die sich nach vielen Jahren NSC/SL auf dem Amo so gebildet hat. Die Probleme die ich sehe, an denen die Orga etwas tun könnte, wurden in den letzten Jahren immer weniger. Dafür gibt es auch den Daumen hoch, und ich helfe euch immer wieder gerne. Auf der anderen Seite mag ich nicht mehr mir die Wochenende um die Ohren schlagen um zu sehen, wie der Fleiß der Orga an der Ignoranz und Dekadenz einiger SCs zerschellt.
Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele dazu. Diese schwinden nur leider vor dem Hintergrund der Gegenbeispiele dahin. An dieser Stelle z.B. einen Gruß an Kari und Nuri, ohne die ich mich IT wohl ziemlich gelangweilt hätte.
Bleibt abschliessend nur zu sagen: Amonlonde? Nur wenn die Orga Hilfe braucht, oder der Anteil an SCs die wirklich larpen wollen und können größer wird. Ich hoffe das einige sich das bis zum nächsten mal zu Herzen nehmen.