Beiträge von Kyeel

    Kyeel betrachtet die Steine und die Pulver, während Fela alles abwiegt und wirft dabei nur einen kurzen Seitenblick auf Kahri. "Sieht soweit gut aus, denke ich. Das mit dem Schwefel ist kein Problem, ich zerkleinere ihn selbst."


    Als die Alte die Bodenluke aufzieht findet Kyeel seine Theorie über die nach aussen so gebrechliche Dame bestätigt. Gut zu wissen, dass dieser Sinn nicht gelitten hatte. Als Sie dann ihre Frage stellt klopft Kyeel nur kurz auf einen Beutel an seiner Seite, damit die Münzen darin klimpern und wirft ihr einen freundlichen Blick zu. "Keine Sorge. Für gute Ware kann ich bezahlen."


    Er hatte zwar nicht mehr so viel wie noch vor zwei Jahren, aber für einen solchen Kauf würde es noch reichen. Danach allerdings musste er dringend wieder an einige Münzen kommen. Er nahm sich fest vor Kahri auf dieses Problem anzusprechen. Aber eines nach dem anderen...

    Vorsichtig betritt Kyeel den Raum und schaut sich um, immer darauf bedacht nichts runter zu werfen oder irgendwo gegenzustoßen. Als die alte Frau ihn anspricht versucht er ein Lächeln aufzusetzen.


    "Ich brauche etwas Blei- und Eisenpulver, außerdem etwas Schwefel. Der muss allerdings nicht zwingend in Pulverform sein. Ein bis zwei Unzen jeweils reichen mir schon."


    Er schaut sich noch einmal etwas genauer um. So eine große Auswahl hätte er in so einer Gasse in solch einer Stadt garnicht erwartet. "Und kann ich hier auch etwas Alaun bekommen?"


    Sein Blick wandert wieder zu der Frau. Auch in Nochsemar gab es Leute die einem in dunklen Gassen fast alles verkaufen konnten, nur waren sie meist wesendlich jünger. Man musste sich halt gegen die Konkurrenz durchsetzen können. In Hinblick auf die Frau vor ihm liess das nur zwei Rückschlüsse zu: entweder fürchtete sie keine Konkurrenz oder sie hatte keine mehr.


    Plötzlich fährt ihm ein eigenartiger Gedanke durch den Kopf. Dies war das erste mal seid sehr langer Zeit, dass er soetwas alltägliches, wie etwas zu kaufen, tat. Ein eigenartig beruhigendes Gefühl...

    Als Innen die Schritte zu hören sind schaut sich Kyeel nocheinmal in der Gasse um.


    Dann, als er die Stimme hört, versucht er ruhig zu bleiben, und Kahri die Ansprache zu überlassen. Sie kennt die Menschen hier und ihre ... Besonderheiten.


    Innerlich verfluchte Kyeel sich jedoch dafür, dass er die wichtigste Frage nicht gestellt hatte... was würde das was er brauchte hier kosten? In Nochsemar waren die Preis erschwinglich gewesen. Es gab genügend Händler und so gab es immer jemandem, bei dem man das was man suchte günstiger bekam... aber hier?


    Egal, jetzt war es eh zu spät...


    Wie beiläufig wendet Kyeel den Blick von der Gasse zur Tür und versucht einen Blick auf die Gestalt zu werfen die da spricht.

    Als Kahri in die Gasse tritt bleibt Kyeel kurz stehen und rümpft die Nase. Aber da er ja die Erkundung der Stadt haben wollte...


    An ihrem Ziel angekommen wirft er einen skeptischen Blick auf das Schild. Hier sollte jemand leben der ihm bei der Herstellung von Farben weiterhelfen könnte? Kahri hatte etwas von einer Giftmischerin gesagt... nun, die meisten Farben die er verwendete waren durch die Metallstäube darin giftig, also warum nicht?


    "...ich glaube ich bin wacher als je zuvor. Lass uns wenn wir zurück sind darüber reden... ich denke, wenn du meine momentanen Skizzen siehst... du wirst es sehen, wenn du willst?"


    Er hält inne und schaut nochmal skeptisch in Richtung der Tür. "Bist du sicher das hier noch jemand lebt?"

    Kyeel folgt Kahri, wendet seine Blick mal hier, mal dorthin, und versucht die Eindrücke auf sich wirken zu lassen, jedes Detail zu erfassen. Als sie das Wort an ihn richtet lässt er kurz die Schultern hängen und stößt ein leises Seufzen aus. Nach einer ganzen Weile sagt er leise "Ich weiß..."


    Die beiden gehen noch einige Schritte als er mit deutlich festerer Stimme fortfährt " ... und ich denke ich weiß auch worüber du meinst. Aber..." seine Haltung verrät das er nach Worten sucht, nach einer Möglichkeit seine Gedanken auszudrücken "... selbst wenn ich diesen Entschluss fassen würde, wüsste ich nicht worüber ich reden soll. Mein Kopf ist immer noch ein ziemliches Chaos. Nicht das das anders ist als vorher aber... aber..."


    Kyeel richtet sich wieder auf und er schüttelt leicht den Kopf. "Bevor ich irgendetwas sagen könnte, muss ich mein Leben wieder zurückbekommen. Das was... noch im Nebel liegt. Wenn ich soweit bin, werden mich wohl meine ersten klaren Schritte wieder in die Heimat führen."


    Er geht noch eine Weile neben Kahri her und sagt noch leise "Aber bis dahin ist noch Zeit."

    "Natürlich bin ich bewaffnet!" bei diesen Worten nimmt er kurz seinen Mantel zur Seite und zeigt die verzierten Griffe seiner beiden Kurzklingen. "Was das Auge angeht..."


    Kyeel greift zu dem Stück Stoff über seinem Auge und schiebt es hoch. Nach einigen Sekunden öffnet er das Auge darunter vorsichtig und langsam. Das Auge ist zwar rot unterlaufen und die Pupille sieht irgendwie milchig aus, aber Kyeel fixiert dennoch Kahri damit ohne Problem. Sein Blick wirkt trotz des lädierten Auges klar und kühl.


    "Solange ich nicht..." er schüttelt den Kopf und winkt ab. Noch war es nicht soweit ein entgültiges Urteil über seine Gesundheit zu fällen. "... es wird kein Problem darstellen. Gib mir nur rechtzeitig Bescheid wenn dir irgendetwas ... ungewöhnliches auffällt."

    Kyeel verneigt sich übertrieben höflich und folgt Kahri durch die Tür.


    Endlich eine Gelegenheit die Stadt kennenzulernen. Zwar waren Namen wie "Lumpensammler" wenig einladend, aber er hatte nach den Dingen gefragt und die Auswahl traf Kahri.


    Allerdings schien sie Kyeel ein wenig... enttäuscht zu sein ob der Banalität der Sachen die er braucht. Aber die exotischen Sachen würden schon noch kommen. Alleine die Planung für die Bilder die noch kommen sollten würde interessant werden. Viele der Farben die er verwenden wollte gab es so garnicht... nicht in dieser Zusammensetzung. Und dann mussten noch die anderen Dinge geklärt werde wie die Darstellung, der Ort wo er alles gefahrlos herstellen konnte und auch jemanden zu finden der für die Bilder Model stehen würde...


    Aber zuerst die einfachen Dinge. Ein oder zwei Bilder mussten noch gemacht werden die ihm auf der Seele lagen und die er aus seinem Kopf bekommen musst...


    Kyeel bleibt kurz stehen als ihm ein Detail an Kahris Schilderung auffällt "Was meinst du mit... falls sie noch lebt? Warum sollte es bei der betreffenden Person fraglich sein?"

    Kyeel hebt skeptisch eine Augenbraue "Alles?" Dann verdreht er die Augen gespielt nach oben als müsste er nachdenken. "Es gibt da tatsächlich etwas das ich brauche... außerdem bin ich schon lange gespannt wie der Rest der Stadt aussieht."


    Er macht eine kurze Pause und lässt seinen Blick über die umliegenden Häuser und in den dunklen Himmel gleiten als würde er dort nach etwas suchen. Sein Blick scheint in die Ferne zu gehen, aber nach einigen Sekunden schüttelt er kurz den Kopf, wie um einen Tagtraum zu vertreiben, und wendet sich wieder Kahri zu.


    "Es mag zwar wenig exotisch wirken, aber ich brauche für ein Bild das mich schon eine ganze Weile heimsucht noch ein paar Dinge. Leinenstoff für den Rahmen, Blei- Schwefel- und feines Eisenpulver für die Farben und einige kleine Schmucksteine. Die müssen nicht wertvoll sein, alles was klitzert wie Glas oder sowas würde schon reichen."


    Er macht eine kurze Pause und fügt dann hinzu "Das würde für dieses Bild reichen. Für die anderen Ideen die ich noch habe... dafür wende ich mich nochmal an dich wenn es soweit ist..."


    Kyeel korrigiert noch einmal den Sitz der provisorischen Augenklappe "Und was die Inspiration angeht... überlasse ich das Feld ganz der örtlichen Künstlerin."

    Kyeel kann sich ein Lächeln seinerseits nicht verkneifen.
    "Gut geraten. Es ist schon ein anderer Hunger der mich treibt... allerdings bin ich mir nicht ganz sicher welchen du meinst..."


    Er schaut kurz in den dunklen Himmel hinauf und dann wieder zurück zu Kahri und in seinen Augen ist soetwas wie ein funkeln zu erkennen als er den Kopf leicht schief legt
    "Ich muss langsam mal wieder raus, irgendetwas... tun! Seitdem ich... die Nebel verlassen habe, habe ich mich immer wie eingefangen gefühlt." Seine Hand greift kurz zu dem Stück Stoff vor seinem Auge "Ausserdem kann ich mit dem Auge immer noch nicht richtig sehe wenn es zu schnell zu hell wird, und das wird bestimmt nicht besser, wenn ich Tag für Tag in einer Kammer sitze und male als ob morgen Nochsemar niederbrennt..."


    Kyeel legt den Kopf auf die andere Seite und zeigt dabei ein irgendwie schelmisches Lächeln.
    "Du lebst doch hier. Was könnten zwei irgendwie..." er macht dabei eine vage fragende Handbewegung "...menschenscheue... Gestalten wie wir beiden in einer Nacht wie dieser tun um..." er hält noch mal inne als müsste er nach dem richtigen Wort suchen "... den Hunger nach Inspiration zu stillen?"

    "Natürlich. Wie könnte man das an diesem Ort nicht sein?" Er breitet die Arme aus deutet mit einer wagen Geste auf den Hof und die Gebäude ringsherum.


    "Ausserdem..." Kyeel schaut kurz auf die Farbflecken an seinen Händen "... war ich nie besonders gut darin lange an meinen Bildern zu sitzen. Es scheint so das ich immer wieder neue Reize und... Inspiration benötige..."


    Er verschränkt die Arme vor der Brust und richtet seinen Blick wieder auf Kahri.


    "Und du? Wartest du auf jemand oder etwas bestimmtes?"

    Langsam und mit gesenktem Kopf betritt Kyeel die Teestube und lässt seinen Blick umherschweifen. Er blinzelt in das Halbdunkel und versucht jemanden zu erkennen. Verdammt, er musste dringend etwas wegen dem Auge unternehmen…


    Was sollte er nur machen wenn keiner der beiden hier war? Er hatte zwar irgendwie den Eindruck einige der Gäste und der Bediensteten zu kennen, aber das reichte ihm noch nicht, um hier alleine auf einen Tee zu bleiben. Außerdem konnte Ihn der Eindruck im Moment auch täuschen und die Menschen in dieser Stadt waren ein ganz eigener Schlag. So wie es ihm immer noch ging wollte er noch keinen Ärger. Nicht das er Angst hatte, dass ihm etwas passieren könnte. Das Risiko für die anderen wäre zu groß…


    Aber zurück in die Kammer wollte er auch nicht! Die Ruhe tat gut, aber er fühlte sich darin langsam wie in einem Vogelkäfig. Er musste raus und wieder in das Leben zurückfinden, wieder unter normale Menschen finden. Obwohl… wo sollte man die hier finden, oder auch nur mit der Suche nach Normalität beginnen?


    Und um alleine durch die Gassen und Straßen zu ziehen fühlte er sich noch nicht bereit. Die Verwirrung und das Chaos in seinem Kopf konnte jederzeit zurückkehren und er wollte nicht den unstabilen geistigen Grund den er gefunden hatte wieder zu zerstören.


    Gerade als Kyeel sich frustriert wieder zum gehen wenden will fällt sein Blick auf die Gestalt mit den verschränkten Armen die an der Wand lehnt. Ein Lächeln umspielt Kyeels blasse Lippen als er die Kapuze abstreift, sich aufrichtet und langsam zu ihr herübergeht. Als er nur noch zwei Schritte entfernt ist und sich sicher ist die richtige Gestalt gefunden zu haben spricht er mit dem typischen dargaresischen Akzent „… einen schönen guten Abend, Kahri.“

    Nach einiger Zeit verlischt das Kerzenlicht hinter dem Fenster. Es dauert noch eine ganze Weile, dann kommt Kyeel die Stiege herunter. Seine Kleidung hat schon mal bessere Tage gesehen und scheint nur noch aus vielen Lagen aus grauen und schwarzen Stoffen zu bestehen. Seine Hände stecken in Stoffwickeln und an den Fingern sind immer noch Farbreste zu erkennen. Als das Licht der Feuerstelle auf sein Gesicht fällt zuckt er kurz zurück, zieht einen Fetzen Stoff der um seinen Kopf gebunden ist über sein rechtes Auge, und zieht eine weite Gugel über. Dann betritt er den Hof...


    Kyeel lässt seinen Blick blinzelnd über den Hof wandern und lässt den Anblick auf sich wirken. Er war nun schon eine Weile in Kephram, konnte sich aber immer noch nicht an dem Anblick sattsehen. Nicht das es das erste mal war, dass er diese spezielle Mischung aus fremden Elend, Dreck und Verborgenem sah, aber hier war es irgendwie… anders. Fast so, als ob Kephram eine Art Destillat dieser Elemente darstellte. Das alles war äußerst inspirierend und dabei hatte er bisher noch kaum etwas von dieser Stadt gesehen…


    Doch, so faszinierend dies alles auch war, Kyeel erinnert sich schnell an eine der großen Regeln für Orte dieser Art. Bevor er zu viel Aufmerksamkeit erregt geht er weiter über den leise knirschenden Schnee in Richtung Teestube und lässt seinen Blick dabei suchend herumwandern.

    Da hier schon eine Menge aus Sicht der SCs geschrieben wurde wollte ich mal als NSC meine Sicht der Dinge dazu geben.


    Ich habe Odalis, den wahnsinnig gewordenen Alchimisten gespielt, und hatte bedingt dadurch die ganze Zeit Kontakt zu den SCs und hab nur bedingt mitbekommen wie es den Nicht-Festrollen-Nscs erging.


    Das Konzept hinter der Rolle war einfach: der letzte Überlebende der outilistischen Besatzung vor Ort, der durch die Geister seiner ehemaligen Mitstreiter und durch die Einsamkeit in einem Land voller Schaben, Schrate und riesigen Arachnoiden wahnsinnig wurde. Obwohl schon lange alle tot waren suchte er immer noch verzweifelt nach einer Möglichkeit das Gift der Schrate zu heilen, da er hoffte die Geister würden dann Ruhe geben.
    Im Großen und Ganzen also ein NSC der, bei richtiger Pflege und Rollenspiel, durchaus massig Infos, grade über Outilia, hatte.


    Die Ernüchterung erfolgte nach der Anreise. Der erste Kontakt mit den Spielern verlief gut, allerdings wurde, nachdem ich mit sanfter Gewalt aus der Hütte geholt worden war, von einigen SCs erst einmal alles eingesackt was nach Plot aussah. Macht man das so? In fremde Länder reisen und erst einmal die örtliche, wehrlose Bevölkerung berauben?
    Naja, nachdem ich also arg geplündert worden war versuchte ich mich im Verlauf des Abends an diversen rollenspielerischen Interaktionen, lief damit aber, bis auf zwei wirklich tolle Ausnahmen, gegen eine Wand. Ich hatte den Eindruck das viele der SC sich lieber hinter "Damit kann ich nichts anfangen" oder auch "Dafür hab ich keine Fähigkeiten" verschanzten als tatsächlich mal auf Risiko zu spielen und was zu unternehmen. Schade.


    Am Samstag verlief es genau wie am Vortag weiter. Und nach meiner Beförderung in das Jenseits wurde es tatsächlich noch schlimmer. Ich gebe zu: Geistwesen über Tag zu spielen, die den SCs helfen sollen ist nicht ganz leicht glaubhaft rüber zu bringen, aber irgendeine Reaktion wenn man nach dem Ableben mit den Leuten wieder in Kontakt tritt hätte ich schon erwartet.
    Der Rest des Samstags zog sich sehr zäh durch, wobei wieder nur zwei oder drei SCs tatsächlich den Versuch des Rollenspiels wagten. Gegen Ende gelang es dann tatsächlich noch den Alchimisten das Gegengift fertig zu stellen und damit wurde ich erlöst.


    Nachdem ich mich dann in Windeseile umgezogen hatte um noch etwas mitkämpfen zu können kam dann die Ansage: es folgt kein Kampf mehr.
    Das war schade, denn sowohl die SCs wie die NSCs wollten unbedingt nochmal auf den Platz (wenn ich den generellen Ton richtig verstanden habe). Grund genug gab es auch noch, immerhin hatten die SCs ja die outilistische Maschine zerstört. Im Nachhinein habe ich erfahren, das die Orga ziemlich damit zu tun hatte die SCs wieder unter einen Hut zu bekommen, und den Kampfaspekt deswegen erst einmal hintenan gestellt hatte.


    Zusammenfassend muss ich sagen: An einigen Stellen hätte man sicherlich was besser machen können, die Orga hatte aber auch mit krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Wenn das nächste mal ein NSC-Koordi und noch zwei SL mehr da sind wirds besser.
    Eine längere Vorbereitungszeit für Fest-NSC wäre schön, da ich zum Beispiel von dem "Wort" bei dem ich den SC eigentlich helfen sollte, erst nach der Anfrage der SC erfuhr.
    Es gibt noch andere Kleinigkeiten, die ich aber schon persönlich mitgeteilt habe, oder hier schon genannt wurden. Die Kleinigkeiten waren auch garnicht das Problem, denn:


    Das was die Orga dort auf die Beine gestellt hat war gut. Der riesige Dungeon und ein Plot, der in der Theorie noch viele andere Plots und Dinge beinhaltete. Diese hatten aber die Grundvoraussetzung , das die SCs kreativ und rollenspielerisch vorgehen. Und genau da sehe ich seid Jahren das wachsende Problem von Amonlonde.
    Die meisten Charaktere sind so in Ihren Rollen eingefahren, das man schon eine Hundertschaft an NSCs bräuchte um denen nochmal eine Reaktion, die von gelangweiltem Fähigkeiten runter rattern, hinweggeht. Sowas wie, das man sich tatsächlich nochmal beeindruckt von einer Bedrohung zeigt oder sogar Furcht oder auch nur Unwohlsein an den Tag legt. Davon das diesen Charakteren auch tatsächlich mal was passiert rede ich hierbei noch garnicht.
    Es wird leider wird alles gemieden was eventuell zu einer Beeinträchtigung des festgelegten Konzeptes führen könnte. Es tobte z.B. mehrere Stunden eine in Amonlonde völlig neue Rasse durch die Räume des Dungeons, die von allen einfach ignoriert wurde. Könte ja gefährlich sein...


    Für viele Spieler auf den Amonlonde Cons scheint Larp daraus zu bestehen das man sich als erstes einen Plan überlegt wie man am wenigsten machen muss um an das was man am liebsten macht (moschen, oder rumsitzen und weise Sprüche von sich geben) ran zu kommen. Sollte man durch dieses passive Verhalten nicht an die gewünschte Vorstellung von Larp kommen ist jeder andere, wie Orga, NSCs, oder Location, Schuld. Das einige sich tatsächlich darüber beschweren, das eine feindliche Truppe die SCs angriff bestätigt das für mich nur noch.
    Es ist nicht so das das alle so machen, aber leider fallen natürlich grade diese immer wieder negativ auf, und im Lauf der Jahre hat sich einfach ein so generalisiertes Bild geformt. Und mit dieser Meinung bin ich seid Jahren mitnichten alleine... leider.


    Denn was die Amo-Orga auf die Beine stellt ist zwar manchmal etwas holperig und eigenartig geplant (meiner Meinung nach, und bei so vielen Leuten in der Orga auch normal :D), ist aber an sich ein schönes Land mit einem soliden Hintergrund. Leider wissen anscheinend grade die alteingesessenen das nicht mehr zu würdigen, anders kann ich mir ein solches spielerisches Verhalten nicht mehr erklären.


    Auch wenn ich jetzt schon viele höre die ihre Stimme in Empörung erheben, lasst mich noch sagen: das ist so wie ich es schreibe meine Meinung, die sich nach vielen Jahren NSC/SL auf dem Amo so gebildet hat. Die Probleme die ich sehe, an denen die Orga etwas tun könnte, wurden in den letzten Jahren immer weniger. Dafür gibt es auch den Daumen hoch, und ich helfe euch immer wieder gerne. Auf der anderen Seite mag ich nicht mehr mir die Wochenende um die Ohren schlagen um zu sehen, wie der Fleiß der Orga an der Ignoranz und Dekadenz einiger SCs zerschellt.


    Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele dazu. Diese schwinden nur leider vor dem Hintergrund der Gegenbeispiele dahin. An dieser Stelle z.B. einen Gruß an Kari und Nuri, ohne die ich mich IT wohl ziemlich gelangweilt hätte.


    Bleibt abschliessend nur zu sagen: Amonlonde? Nur wenn die Orga Hilfe braucht, oder der Anteil an SCs die wirklich larpen wollen und können größer wird. Ich hoffe das einige sich das bis zum nächsten mal zu Herzen nehmen.

    So. Nach einiger Ruhe und nachdenken möchte ich nun meine Meinung kundtun.


    Ich bin auf dieses Alcyon mit sehr gemischten Gefühlen gefahren. Grade die Cons auf dem Utopiongelände fand ich bisher immer deutlich schwächer als die auf dem MaxBraunZentrum, und so stand für mich die Frage aus, ob ich nach diesem Larp überhaupt nochmal auf ein Alcyon auf dem Utopion fahren würde.


    Das erste was mir sehr positiv auffiel, waren die Toiletten und Waschmöglichkeiten in der Nähe des Hauptgebäudes. Das letzte mal als ich da war musste man immer zu den Containern latschen, was nicht nur spielstörend sondern auch nervig war. Leider hielten es viele Leute wohl mit der ungeschriebenen Regel "Verlassen wie man es vorzufinden wünscht" nicht so genau.


    Nach dem Auspacken kam dann der erste negativ Punkt: der Parkplatz, oder vielmehr, der Weg dahin. Selbst im Schrittempo musste ich mir ernste Gedanken um das Auto machen und hätte mich an dem Hang beinahe festgefahren. Da würde ich mir wünschen das man dafür eine Alternative findet.


    Das Einchecken verlief reibungslos und somit konnte es losgehen.


    Dann die SL-Ansprache. Ich muss sagen: sowas habe ich nochnicht erlebt. Natürlich weiss ich worauf ich mich bei einem Alcyon einlasse, das muss ich mir dann nicht in einer belehrenden Mutter-zu-kleinen-Kindern Art nochmal erzählen lassen. In der Zusammenfassung hiess es: Wer sich über irgendwas beschwert ist n Weichkeks und soll sich vom Platz stellen. Sowas geht meiner Meinung nach garnicht. Es mag ja sein das in der Vergangenheit öfter mal Leute unbegründet rumgenölt haben, das rechtfertigt aber nicht einen solchen herablassenden Tonfall. Aussagen wie "Wir können nicht wegen jeder runtergefallenen Brille alles anhalten. Besorgt euch ne Sportbrille, da ist n Band dran" sprechen für sich.


    Das Thema mit den Kämpfen ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite möchte ich es gerne dreckig aufs Maul bekommen, auf der anderen Seite sollte allerdings eine gewisse Grundsicherheit gewahrt bleiben. Ich möchte also nur die drei für mich wichtigsten Punkte ansprechen:


    Wenn mir ein NSC zwischen den Zeltschnüren entgegen kommt kann ich zurückgehen und ihm Platz machen. Wenn ich im Halbdunkeln auf einer Wiese kämpfe auf der Gräben "versteckt" sind kann ich dagegen nichts machen. Grade der Angriff auf das Fort am ersten Abend war da sehr unschön. Auf dem Weg die Wiese runter und direkt vor dem grossen Graben gab es zwei kleine aber knapp nen halben Meter tiefe Gräben die nicht zu erkennen waren. Ein oder zwei einfache Fackeln hätten hier schon gereicht.
    Das Thema mit den Zeltschüren ist mit dem Standardspruch "Dann kämpf halt nicht" nicht einfach so zu beenden. Am ersten und zweiten Abend sind Zelte an der "Einflugsschneise" der NSCs fast abgerissen worden, während ihre Bewohner (die sich übrigens aus den Kämpfen wie gewünscht raushalten wollten) drinne saßen und danach versuchten die NSCs fernzuhalten. Diese liessen sich allerdings nur sehr zögerlich davon abbringen, da sie es ja gewohnt sind das zwischen den Zelten gekämpft werden darf. Wer hat da Recht? Vielleicht könnte man soetwas durch eine
    bessere Lagerplanung vermeiden, indem die Zelte aus der "Hauptangriffsrichtung" herausgehalten werden. Eine letzte Sache noch zu den Kämpfen. Das Zustechen mit den Stangenwaffe ist für mich etwas was unverantwortlich ist! Natürlich ist es realistisch kann aber zu üblen Verletzungen führen. Grade in der letzten Schlacht war die Zustecherei schlimm. Dadurch das die meisten SCs ihre Schilde dabei hatten wurde von NSC Seite munter auf Kopfhöhe geschlagen und gestoßen. Es war Glück das niemand ernsthafter verletzt wurde. Und ich denke nicht das ich mir erst Rüstung und Helm besorgen muss um auf nem Larp an Kämpfen teilzunehmen. Wenn das Pflicht ist sollte man seine Kampfweise drastisch überdenken! Ich selber habe mich mit meiner Stangenwaffe auf Fußhöhe gehalten. Ist zwar nich so effektiv, aber da sind selten Köpfe.


    Das weitere was folgte war wie gewohnt. Man sah Visionen, wurde vermöbelt, traf einige NSCs mit fragwürdiger Moral, usw. Ich möchte garnicht auf den ganzen Plot eingehen. Im Grossen und Ganzen konnte er mich aber nicht so überzeugen wie die letzten Jahre. Es klang irgendwie wie eine der X-beliebigen Geschichten die Mann schon häufiger gehört hat. Mache X Prüfungen damit sich NSC XY auf deine Seite stellt gegen den grossen Obermotz, oder damit du Belohnung Z erhälst. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden, aber von den Alcyons vorher war ich wesendlich besseres gewohnt.


    Es schien mir ausserdem so, das niemand so richtig wusste, was man eigentlich machen konnte, ausser auf die nächste Prüfung zu warten. Ich habe viel Zeit damit zugebracht rumzufragen was ich machen oder wo ich helfen könnte, bekam aber nie Antwort. Also weiterwarten, n bisschen kämpfen, rumfragen, oh eine Prüfung, kämpfen, warten, fragen, irgendwann die letzte Prüfung und Endschlacht.


    Alles in allem war dieses Alcyon das schlechteste was ich bisher hatte. Es war als AbenteuerLarp mit Horrorelementen ausgeschieben und war ein SchlachtenLarp mit Plotelementen. Sehr schade, da ich von FaWe eigentlich bisher immer sehr überzeugt war. Das die Cons auf dem Utopiongelände meiner Meinung nach immer etwas schlechter waren hat da keinen Abbruch getan, aber so muss ich mir wirklich überlegen überhaupt nochmal auf ein Alcyon zu fahren. Sehr schade.


    Das ganze mag sich jetzt sehr negativ anhören, es gab jedoch auch einige schöne und erwähnenswerte Dinge:
    -der NSC der mitten in der Schlachtreihe der Wallonen von den eigenen Leuten niedergemacht wurde weil er aus Versehen "Heil Alcyon" rief
    -Die letzte Prüfung war ein blutiger Hammer!
    -Die Krähen NSCs "Krah, krah". Irgendwann wurde man ziemlich paranoid davon


    Zuguter letzt möchte ich allen aus dem Lager der Schwerthuren danken. Ihr seid ein super Haufen. Gerne wieder mit euch!