Yalandro hatte lange geschlafen. Aber er hatte sich in wirren Träumen die ganze Nacht umhergewälzt. Träume die versuchten das zu verarbeiten was er in den vergangenen Tagen erfahren hatte.
Er hatte seinen, wie er glaubte Vater besucht. Bregor Alvaron, ein ehemaliger Soldat aus Yerodin, ein Mitglied des Rabenfluges, daß sich hier auf Montralur notgedrungen zur Ruhe gesetzt hatte.
Bregor wußte sofort was Yalandro wollte als er ihn sah.
Zum Zeitpunkt ihrer Trennung war Yalandro dem äußeren Anschein nach ein Mensch gewesen. Nun hatte er elfische Ohren, schien also ein Halbelf zu sein. Außerdem hatte sich Yalandros Augenfarbe von grau-grün in ein intensives grün gewandelt. Er hatte öfter seltsame Eingebungen und Visionen. Aber in letzter Zeit war es schlimmer geworden.
Bregor nahm ihn in die arme und drückte ihn ganz fest und Yalandro erwiederte die Umarmung.
"Yalandro, ich muß dir wohl nun etwas sagen, was dir nicht gefallen wird, aber es muß sein, wenn ich dich so ansehe."
Bregor erzählte ihm nun alles was während seiner Kindheit verschwiegen wurde.
Yalandros Mutter war mit anderen an der Küste von Montralur gestrandet. Sie war eine Elfe. Sie war von irgendeiner seltsamen Krankheit befallen und der Schiffbruch hatte sie wohl zu viel Kraft gekostet. Sie brachte Yalandro noch am Strand zur Welt und starb.
Bregor und seine Eltern nahmen ihn zu sich und zogen ihn auf wie ihren Sohn und Enkel.
Das seltsame war ohnenhin, daß er aussah wie ein Mensch. Seine Mutter mußte etwas angestellt haben oder es war etwas was Bregor nicht verstand. Aber dieses kleine Geaschöpf brauchte eine Familie und die sollte es haben.
Aber nach allem war nun Yalandros wahre Herkunft zu Tage getreten. Und nun wußte er es auch.
Aber was er nicht wußte war, wer seine Eltern eigentlich waren. Und sein Vater mußte doch noch leben. Wo war er, warum hatte er seine Frau und ihr Kind nicht gesucht.
Yalandro hatte dann das Grab seiner Mutter besucht und dort lange meditiert. Er war wohl so verwirrt, das er einige Zeit das Bild einer Elfe vor sich hatte und glaubte es sei seine Mutter. Sie lächelte ihn an und streckte ihre Hand nach ihm aus, streichelte seine Wange.
Er mußte die Vision fahren lassen, da er den Schmerz nicht ertragen konnte.
Dann hatte er sich von Bregor verabschiedet. "Du bist mein Vater und ich liebe dich. Daran wird sich nie etwas ändern." Sie sahen sich lange an, dann ritt Yalandro davon. Er mußte dennoch seine wahre Herkunft ergründen, sonst würde immer ein Teil von ihm fehlen.