Beiträge von Brin

    Er legte den Kopf schief und zog die Braue noch ein kleines Stückchen höher als er Tristanya betrachtete.


    Anscheinend waren es gute Nachrichten die sie erhalten hatte...zumindest hatte er selbst diesen Gesichtsausdruck bei ihr schon länger nicht mehr erlebt.


    "Es scheinen wohl gute Nachrichten zu sein die du bekommen hast?"


    Er verlagerte das Gewicht etwas mehr auf das gesunde Bein und warf nebenbei wieder einen kurzen Blick auf die anderen Beiden.

    Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete er das Ganze und blieb weiterhin ruhig am Baum gelehnt stehen.


    Die Neugier brannte ihm in den Fingerspitzen. Was das wohl für eine Schriftrolle war?
    Er musste sich stark zusammenreissen um äußerlich die Ruhe zu bewahren.


    Während er Tristanya beobachtete spielte seine Rechte abwesend wieder ein wenig mit dem kleinen Anhänger.

    Sein Knurren wurde langsam leiser und verebbte dann schließlich gänzlich. Ein wenig entspannte er sich und wendete den Blick zu Tristanya.


    "Ja so etwas ist immer wieder erstaunlich...aber in irgendeine Richtung muss man ja gehen."


    Er lehnte sich locker gegen den nächsten Baum und betrachtete die Anwesenden immer wieder nacheinander. Das Funkeln seiner Augen war zwar schwächer geworden hatte jedoch noch nicht aufgehört.


    Anscheinend unbewusst fuhr seine rechte Hand zu dem kleinen Anhänger um seinen Hals. Erst nach mehrere Augenblicken schüttelte er sich kaum merklich und nahm die Hand schnell wieder weg.

    Sein Kopf fuhr ruckartig in Richtugn Rion herum und seine Hand fuhr instinktiv zum Schwertgriff.


    Seine Nasenflügel weiteten sich einen kleinen Moment ehe er ein lautes wölfisches Knurren von sich gab.
    Wieder durchzuckte ihn der stechende Schmerz und ein weiteres zorniges Knurren drang aus seiner Kehle Richtung Rion. Ein gelbliches Funklen zog immer wieder über seine Augen und man konnte deutlich seine verkrampfte Anspannung sehen.


    Das war er...kein Zweifel...diesen geruch würde er nicht vergessen. Aber er musste sich zurückhalten...er durfte nicht wieder sinnlos dem Zorn verfallen.

    Noch hinter dem Baum stehend wandelte er wieder in seine Menschengestalt ehe er hervortrat.
    Seine Gesichtsausdruck verriet deutlich, dass er etwas verstimmt war ob der Tatsache, dass er wieder einmal entdeckt wurde.


    Während er sich langsam den beiden näherte sprach er brummend: "Es wäre auch zu schön gewesen, wenn ich es einmal unbemerkt geschafft hätte."


    Sein Blick schweifte von Tristanya kurz zu Demanor ab und wieder zurück zu ihr.
    Ein paar Schritte vor den Beiden blieb er stehen.

    Eine kleine Weile beobachtete er die beiden aus seinem versteck heraus. Er trat etwas auf der Stelle und verlagerte ein wenig das Gewicht um das noch leicht angeschlagene Bein zu entlasten.


    Ein Knacken ertönte, als er dabei unbeabsichtigt auf ein kleines Ästchen trat.


    Seine tollpatschigkeit innerlich verfluchend huscht er schnell hinter einen größeren Baum, in der Hoffnung unbemerkt zu bleiben.


    Nach einem kurzen Augenblick spähte er ganz vorsichtig und mit der Nase dicht über dem Boden um den Baum herum.

    Mit lang gezogenen Sprüngen huschte der tiefschwarze Wolf fast lautlos durch das Unterholz. Ab und zu stoppte er seinen Lauf und fuhr schnüffelnd mit der Nase dicht über dem Boden entlang um die Witterung wieder aufzunehmen.
    Schon seit Tristanya’s Aufbruch aus Daynon folgte er ihrer Fährte in einigem Abstand.


    Immer wieder schweiften seine Gedanken und er dachte über die Geschehnisse der letzten Tage nach.
    Das was er gesehen, gehört und erlebt hatte ließ ihn nicht mehr los. Die Stimme die er gehört hatte hallte immer noch ein wenig in seinem Kopf nach und die Verletzung am Bein machte sich auch wieder bemerkbar.
    Vielleicht hätte er wirklich auf Tristanya hören und seinen Weg fortsetzen sollen.
    Seine Gedanken schweiften weiter ab zu dem Gespräch, das er mit ihr geführt hatte. Ein stechender Schmerz durchzuckte kurz seine Brust und er strauchelte mitten im Laufen.


    Er schüttelte heftig den Kopf und riss sich wieder aus den Gedanken. Ein leises, wütendes Knurren drang aus seiner Kehle. Jetzt hatte er beinahe ihre Fährte verloren nur weil er wieder einmal nicht bei der Sache war. Nach kurzem schnüffeln hatte er sie wieder und folgte ihr weiter durch den Wald…


    Mit einem Mal hob er den Kopf als ihm der Geruch von Blut in die Nase stieg. Langsam und noch leiser als zuvor schlich er vorsichtig weiter.
    In einigem Abstand blieb er stehen und beobachtete das Ganze, halb versteckt hinter einem dichten Busch.