Beiträge von Alexandre de Brac

    Das ist es also!


    Wenig begeistert stand Alexandre vor dem kleinen Kontor, das im Gegensatz zu den restlichen Häusern einen sehr sauberen Eindruck erweckte. Eigentlich hätte sich der Bretone darüber freuen sollen. Aber nachdem er beim Durchqueren Kephrams die potenzielle Kundschaft aus nächter Nähe erleben durfte fröstelte es ihm.


    Wo würde man wohl den ersten Überfall starten? In einer heruntergekommenen Kaschemme oder einem gepfelgten Gebäude, daß guten Umsatz versprach?


    Er blickte sich um und erspähte die Gasse weiter hinauf Schilder, die einige Gebäude als Tavernen auswiesen. Na wenigstens etwas!


    Mit einem Rasseln holte er den dicken Ring hervor an dem unzählige Schlüssel baumelten und begann die vielen Schlösser an der Aussentüre zu öffnen.


    Noch während er sich fragte wie jemand im Handelshaus auf die dämlich Idee gekommen war ausgerechnet hier ein Waffengeschäft zu eröffnen holte ihn eine leises Quietschen aus den Gedanken. Als er von dem letzten, recht tief liegenden Schloss aufsah, konte er feststellen, daß sich vor ihm auf Augenhöhe ein Sehschlitz geöffnet hatte und eine Armbrustbolzen auf Ihn gerichtet war.


    Nanu? Jagt hier jemand Bussarde?


    "Verschwinde, sonst schiess ich Dir´n drittes Nasenloch!" eine alte, rasselnde Stimme, die einen schrecklich schlechten Atem mitbrachte erklang aus der Dunkelheit des Raumes. Als wolle der bedrohliche Unbekannte seine Worte unterstreichen drückte er dem Bretonen die Stahlspitze des Bolzend aufs Riechorgan.


    Glp! Der jagt wohl eher Bretonen!


    "Ich,...äh,...bin der neue Kontorleiter! Ähem...Alexandre de Brac!" er schluckte kurz während sein Blick noch immer auf die Bolzenspitze an seiner Nasespitze gerichtet war.


    Ein gurgelndes Geräusch drang als sein Ohr, daß ein Ork mit Sicherheit als ein Lachen gedeutet hätte und der Armbrustbolzen verschwand in der Dunkelheit.


    Ein Quietschen und Klacken wie von Schlössern und Riegeln war zu hören und nach einigen Sekunden schwang die Tür auf.


    Vor Alexandre stand ein großer, alter Mann. Weisse Haare fielen auf seine breiten Schultern und ebenso weisse Stoppeln bedeckten sein wettergegerbtes Gesicht. In der Rechten hielt er eine Armbrust, die er glücklicherweise auf den Boden gerichtet hatte. Mit der anderen Hand führte er sich ein Stück gepressten Kautabak zum Mund, von dem er genüßlich abbiß.


    Büäh! jetzt wußte Alexandre auch woher dieser schreckliche Gestank kam.


    Als wolle er Alexandres Gedankengang noch etwas Nachdruck verleihen spuckte er einen bräunlichen Klatscher vor seine Füsse und grinste trocken.


    "Der neue Kontorleiter, ja?"der Alte gab nach einmal das Geräusch von sich, daß der Bretonen nun auch als Lachen identifizierte.


    "Na dann wilkommen in Kephram!"

    „Ein Schaden von 5 Gold, abzüglich der 2 Gold, die der arakische Ductus bereits beglichen hat! Hinzu kommen noch ein Bett, eine Kommode und ein Sekretär aus 100 Jahre alter Trolleiche. Weiterhin etliche Kisten Alkoholika, die eigentlich für Kundengespräche gedacht waren!“


    Die Zornesröte stand Adalbert Overstoltz in Gesicht geschrieben während er laut von dem Pergament in seinen Händen ablas.


    Nachdem Alexandre aus dem arakischen Hospital entlassen und in Proudmoore eingetroffen war stand die Welt für ihn Kopf. Anstatt der wehenden Fahnen und Lobpreisungen, die er sich bei seiner Ankunft ausgemalt hatte, wurde er mit verächtlichen Blicken und Abweisung empfangen. Nun, keine 2 Stunden nach seiner Ankunft, stand er völlig verdattert vor dem Besitzer des Handelshauses persönlich und ließ sich die Schadensbilanz seines Aufenthalts in Arakur vortragen.


    „Weiterhin haben zwei der Angestellten gekündigt. Einer hat dort eine Möbeltischlerei eröffnet. Der andere hat sich...!“ er stutzte kurz als müsse er es sich im Stillen noch ein zweites Mal durchlesen. „...hat sich zu den Gehörnten gemeldet um sich freiwillig an den Wall versetzten zu lassen!“ Er atmete tief durch um seine Fassung zu waren. „Ein weiterer, Jakob, ist in eine psychatrische Einrichtung eingewiesen worden und wird wohl erst in einigen Monaten wieder für das Handelshaus zur Verfügung stehen!“


    Beim letzten Satz sah Overstotz nicht mehr auf das Blatt sondern zitierte es nur noch mit grollender Stimme während er Alexandre in die Augen sah.


    Nach einige eisigen Augeblicken der Stille, in denen ihn der Blick seines Vorgesetzten ihn noch immer wie stählerne Lanzen durchbohrten, kam Alexandre der wenig einladende Gedanke sich zu den gerade verlesenen Fakten zu äußern.


    Obwohl! Eigentlich waren diese „Fakten“ ja wohl mehr aus der Luft gegriffen und trafen den Kern der Wahrheit in keiner Weise. Allein schon die Einweisung Jakobs in eine Anstalt konnte ja nur absoluter Mumpitz sein. Als seine Angestellten Alexandre am Hafen verabschiedet hatten wirkte er noch absolut normal. Er war sogar in Tränen der Rührung ausgebrochen als Alexandre ihnen vom Schiff zugerufen hatte, sie so schnell wie möglich wieder zu besuchen. Viel eher war es wohl die Qual der Trennung die seiner Seele so zugesetzt haben mochte..!


    Der gute Jakob! Alexandre unterrückte nur mit Mühen eine Träne der Rührung.


    Ein ungeduldiges Räuspern riss den Bretonen aus seinen Gedanken und das Bild von Johann, der den schluchzenden Jakob zu stützen versuchte schwand vor seinem geistigen Auge.
    Er würde dieses Missverständnis wohl aus der Welt schaffen müssen.


    „Also ich denke diese Schäden stehen mit Sicherheit in keinem Verhältnis zu dem Schaden der von meiner Seite aus verhindert wurde!“


    „Ach ja!“ entgegnete Overstoltz mit einem ironischen Unterton. „Bezieht sich das jetzt auf die von Euch geleerten Weinflaschen!?“ Verärgert fragte er sich ob es nicht billiger gewesen wäre wenn man den Bretonen während seines Aufenthaltes in Arakur komplett abgefüllt hätte. Doch noch während er die anfallenden Bewirtungskosten mit den entstandenen Schäden gegenkalkulieren konnte, setzte Alexandre seine Erklärung fort.


    „Also da waren diese ganzen Verseuchten die mich,...öhm uns alle ebenfalls verseuchen wollten! Erst diese sprechende Katze, die ich eindeutig als das Wirtstier ausmachen konnte. Dann diese sabbernde Elfe, die ebenfalls verseucht war aber die mit einem überaus schlauen Trick meinerseits zum Verlassen des Kontors gebracht werden konnte! Wer konnte denn wissen, dass die Drogurim, die sie dann holte bereits auch schon alle verseucht waren!“


    Das Gesicht des Geschäftsinhabers hellte sich von einem Moment zum anderen auf.
    „Monsieur de Brac!" Seine Stimme klang auf einmal zucklersüß. „Verseuchte Katzenwesen, die halb Arakur in den Bann einer Infektion getrieben haben!“ Seine Stimme wurde, falls das überhaupt noch möglich war, einen weiteren ticken freundlicher und Alexandre fragte sich verwundert ob er gerade von irgendwo den Geruch einer Venuspflanze vernahm.
    „Das erklärt natürlich alles! Warum habt das nicht direkt gesagt? Setzt Euch doch! Möchtet Ihr etwas trinken?“


    Na wer sagts denn? Alexandre hatte ja von Anfang an gewusst, dass er dem guten Herrn Overstoltz die ganze Angelegenheit mit dem Geschick eines Fuchses und der Weisheit einer Eule erklären könne.


    „Vielen Dank Monsieur!“ gurrte der Bretone während er sich gerade setzten wollte. „Ich nehme einen Por....!“


    Die Faust von Adalbert Overstoltz fuhr uhrplötzlich mit einem lauten Knall auf die harte Eichtischplatte, sodaß Alexandre zusammen mit dem schweren, rabenköpfigen Briefbeschwerer vor ihm einen leichten Satz nach oben vollführte.


    „Wollt Ihr mich für Dumm verkaufen!?“ Die donnernde Stimme des Handelshausbesitzers dröhnte durch die schweren Zimmertüre und den dahintergelegenen Flur, womit die dort anwesenden Schreiber noch emsigen ihr Tagewerk verrichteten.
    „Ihr glaubt doch nicht etwa im Ernst, dass ich eine solch schwachsinnige Gesichte glaube!“


    Wie ein wütender Stier schoss er aus seinem Stuhl, stütze sich mit beiden Fäusten auf die Tischplatte und beugte seinen Kopf so weit zu dem fast schon paralysierten Bretonen herunter, dass die beiden nur noch einen dünne Schicht Angstschweiß trennte.


    „Ihr werdet diesen Schaden dem Handelshaus zurück erstatten Und zwar bis auf das letzte Kupfer!“ Seine Stimme verwandelte sich in eine wütendes Zischen. „Und ich weiß auch schon wie Ihr das machen werdet!“ Er deutete neben sich auf eine Kartenwand auf der eine Insel abgebildet war. „Ihr werdet auf das Eiland Mythodea fahren und dort in der Hauptstadt einen Verkaufsstand eröffnen!“


    Alexandre glaubte sich verhört zu haben. Er war bereits vor einem Jahr dort gewesen. In der Tavernen hatte es sich ja noch leben lassen. Doch einen Verkaufsstand nüchtern in dieser Hitze zu eröffnen war die absolute Quälerei. Er sah sich bereits umlagert von Orks und Kendern den Stand mit seinem eigenen Sortiment verteidigen. Der Gedanke brachte ihn einer Ohnmacht nahe.


    „Aber das könnt ihr mir nicht antun!“ brachte der Bretone mit einem Hauchen hervor, das dem Handelshausvorsteher ein gefährliches Lächeln auf die Lippen zauberte.


    „Und ob ich das kann! Und die Angestellten für dieses Unterfangen werdet ihr Euch selber suchen und bezahlen! Bis Ihr Eure Aufgabe dort antretet, werdet Ihr Euren Dienst in unserem Kontor in Kephram antreten.

    „Kephram!? Aber da soll es doch so gefährlich!“ Instinktiv griff Alexandre nach seinem Flachmann und führte diesen zitternd zum Mund.


    Zufrieden mit dem furcheinflößendem Ergebnis seines Enrschlusses ließ sich Overstoltz wieder in den Stuhl zurück sinken. „Ach wirklich!? Na dann habe wir ja Glück, dass wir jemanden von Euren Qualitäten dort vertreten haben. Viel Glück Monsieur de Brac!“

    "Was? Morgen schon!?" wütend trat Urs einen nahe gelegenen Schemel in die Ecke.


    Einige der anderen Waldläufer sahen kurz auf, widmeten sich dann aber wieder ihrem Bier.
    Nachdem Urs und Jasper ihre Krüge draußen geleert hatten waren sie schnurstracks zu Orloffs Unterkunft, eine in den lehmigen Boden getriebene Höhle, gegangen um sich dort noch eines zu genehmigen.


    Es passierte selten genug, daß Orloff zum Bierbrauen kam. Wenn er jedoch fertig war konnte man davon ausgehen, daß sich alle Läufer der Umgebung innerhalb weniger Tage hier einfanden.


    Eigentlich versprach der Abend, alleine schon aufgrund des hohen Alkoholkonsums, für Urs ein schöner zu werden. Dann jedoch kam einer der jüngeren Läufer in die Höhle gestolpert und verkündete, daß Späher den angekündigten Trupp der Gehörnten mit den Rekruten gesichtet hatten. Sie würden wohl schon morgen hier eintreffen.


    Urs gute Laune war mit einem Schlag dahin und sein, wie so oft, viel zu hoher Alkoholkonsum machte die Sache nicht wirklich besser.
    Mit einem lauten Poltern knallte der Schemel, der gerade noch vor seinen Füssen gestanden hatte gegen eines der Fässer und zerbrach.


    "He Junge! Wenn Du hier weiter mein Bier trinken möchtest, dann halte Dich gefälligst zurück!" Wütend blickte Orloff zu Urs herüber. Er hatte wohl keine große Lust darauf einen auszugeben, nur um dafür die halbe Einrichtung zertrümmert zu bekommen.


    "Was willst Du alter Mann? Sei froh daß wir Deine Wieselpisse überhaupt trinken!" Urs war wieder mal an dem Punkt, der ihm dauernd in Schwierigkeiten brachte.


    Bevor er sich versah war Orloff heran gekommen, packte ihn mit einer verblüffend kräftigen Faust am Kragen und stemmte ihn von der Bank hoch.
    "Für jemanden, der sich gerade noch so auf der Bank hält sind das aber ganz schön große Worte!" Orloffs Gesicht war hochrot und je nach dem wie Urs nächste Antwort ausfiel hatte er wohl gleich seine andere Faust mitten im Gesicht.


    Jasper konnte sich nur unter Mühen zwischen die beiden stemmen. "Mann Orloff!" langsam versuchte er Orloffs, bereits zum Schlag erhobene Faust sanft nach unten zu drücken.


    "Du siehst doch daß der Junge wieder total voll ist!"


    Einige Sekunden standen sie da wie angewurzelt während Orloffs durchdringender Blick in das trotzige Gesicht von Urs traf. Dann schubste ihn der Alte mit einem energischen Ruck zurück auf die Bank.


    "Sieh zu, daß er keinen Ärger mehr macht!" meine er an Jasper gerichtet und entfernte sich mit einem letzten grimmigen Blick der Urs galt.


    "Verdammt Junge!" Jasper ließ sich mit einer Mischung aus Ärger und Erleichterung wieder auf die Bank sinken. "Irgendwann bekommst Du wegen Deiner Sauferei echt mal so richtig die Schnauze voll!"


    Urs sagte nichts weiter dazu. Für Vernunft war es sowieso schon zu spät am Abend. Er stand auf und holte sich noch ein Bier...




    Am nächsten morgen packte unter fürchterlichen Kopfschmerzen seine Sachen. Nachdem er alles zusammen hatte ging er zu Jaspers Lager.
    Der alte Läufer bedachte ihn nur mit einem geknurrten Gruß. Er war wohl noch immer über Urs Benehmen gestern Abend verärgert .
    Also er jedoch mit einem Blick auf sein Gepäck bemerkte, daß der junge Läufer das Lager verlassen wollte reichte er ihm seine Hand. "Pass auf Dich auf Junge!"


    Urs nahm seine Hand, schüttelte sie schweigend, wandte sich um und verschwand im Wald.

    "Hier alter Mann!" Urs stubste Jasper mit einem vollen, schaumbesetzten Krug an die Schulter.


    Verärgert drehte der Waldläufer sich um. "Du verdammter Jungspu....! Nein! Sag bloß der alte Orloff ist mit dem Brauen fertig!" Der Ärger in seinem Gesicht verwandelte sich in ausgiebige Freude als er die Bierkrüge in Urs Händen sah.


    "Ja! Seit gestern Abend!" Meinte Urs nur und setze sich seinen Krug an die Lippen.


    Jaspers Miene verschlechterte sich wieder zusehendes. "Na das sieht Dir ähnlich Du riesen Eberarsch!" Barsch riss er Urs einen Krug aus den Händen. "Und wahrscheinlich hast Du bis eben da gelegen ohne mir auch nur ein Wort davon zu sagen.


    Ärgerlich grummelnd führte er sich den Krug zum Mund und nahm einen tiefen Zug des kühlen Naß. Nachdem die beiden ihre Krüge schweigend geleert hatten war Jaspers Laune (wohl aufgrund des Biergeschmacks) wieder so gut wie hergestellt.


    "Es wäre vielleicht besser wenn Du bis Ende der Woche verschwunden bis. Sie bringen wieder junge Rekruten!" Urs schien nicht ganz zu bergreifen und blickte den alten Waldläufer nur fragend an.


    "Die Gehörnten! Sie wollen wieder ein paar dieser Jungspunte ausbilden lassen um den, in die Trollsümpfe geschlagenen, Handelsweg zu sichern!"


    "Na damit hätten diese verdammten Bastarde aber noch gut ein paar Tage mit warten können!" Verärgert kippte Urs den schalen Rest, der noch den Krugboden benetzte, in die Blätter.


    "Weiß die Göttin warum Thorben ihnen das damals zugesichert hat!"


    In Jaspers Gesicht bildete sich ein verschmitztes Lächeln.
    "Aber es hat schon was für sich wenn die hier alle mit Kapuzen auf den Köpfe ankommen. Zumindest geht´s sie bis heute nichts an wo wir unsere Lager haben!"


    "Das letzte Mal hat sie so ein junger Leutnant angeführt. Fand der gar nicht so lustig, daß seine Hände auf den Rücken gefesselt waren. Hatte jedenfalls `nen hochroten Kopf als sie ihm die Kapuze abgenommen haben." Er kicherte leise. "Ist `ne weite Strecke von Asbraven Keep bis hierher!"


    Eigentlich hätte sich Urs genauso darüber amüsiert wie Jasper. Doch konnte er nicht hier bleiben. Er würde den Wölfen durch seine Anwesenheit nur Unannehmlichkeiten bereiten.

    Mit einem kurzen Seufzer nahm Almur die Hand von Urs Stirn und öffnete die Augen. "Dir fehlt nichts mein Junge!"
    Der Druide hatte den jungen Waldläufer nun schon mehrere Stunden in Beschlag nachdem dieser von Jasper zu ihm gebraucht worden war.


    Eine ungläubige Erleichterung breitete sich in Urs Gesicht aus und vertrieb seinen sorgenvollen Blick mit dem er gestern hier aufgetaucht war.


    "Ich konnte noch Spuren einer sehr hässlichen Präsenz vernehmen, aber diese werden mit Tasmias Hilfe in den nächsten Tage auch verschwinden. Was auch immer Deinen Körper gebeutelt hat, es ist bald nicht mehr da!"


    Mit einem weiteren Seufzer stand der alte Druide auf und bedeutete Urs es ihm gleich zu tun. "So, und jetzt macht Euch weg! Ich muß das restliche Tageslicht noch nutzen!"


    Urs unterdrückte ein Lachen und blickte zu Jasper herüber, der sich auch am Riemen reissen mußte. Almurs knorrige Art hatte immer etwas von einem bissigen Bären, der sich über seine eigene Gutmütigkeit ärgerte.


    Als sie die Hütte des Druiden verlassen hatten machten sie sich wieder auf zum Fort. Eine gute Weile gingen sie schweigend nebeneinander her bis Urs die Stille brach.
    "Einige der Leute mit denen ich dort untergebracht war meinten es war magischer Natur!" Er blickte Jasper an, doch der schritt nur wortlos weiter neben ihm her. "Zu allem Übel wimmelte es dort nur so von Untoten, Drow, feindlichen Soldaten und was weis ich noch alles!"


    "Und was waren das für Leute mit denen Du dort unterwegs warst?" Jasper blickte kurz zu ihm herüber.


    "Sehr unterschiedlich! Ich habe noch nie vorher solch ein bunt zusammen gewürfeltes Lager gesehen. Selbst die Leute bei denen ich genächtigt habe waren alle unterschiedlich. Mischlinge wie bei uns, Fahrendes Volk, arkan Bewanderte, normale Krieger und sogar eine Schamanin!"


    Er blieb stehen und Jasper tat es ihm gleich. "Es waren sogar zwei Dayniten unter ihnen. Ich glaube daß sie unter dem Einfluss der Krähe standen."


    Jasper hob kurz die Brauen. "Dann hättest Du sie töten sollen...!" kam es fast schon gelassen aus seinem Mund.


    "Ich..." Urs stockte kurz während sich sein Blick mit Jaspers traf. "Ich töte nicht auf Verdacht!" Einen Moment dachte Urs er könne dem Blick des Waldläufers standhalten, doch dann sah er weg.


    "Aussserdem haben sie uns geholfen aus dieser Sache wieder heraus zu kommen!" Die Bilder, die sich in der letzten Nacht in Luxburg in sein Gedächtnis eingebrannt hatten tauchten wieder vor seinem geistigen Auge auf. Hatten sie das wirklich? Oder haben sie es nur für alle schlimmer gemacht?


    Sie nahmen den Schritt wieder auf und den restlichen Weg zum Fort sagte keiner von ihnen mehr ein Wort.

    Genau! Der vermeintlich Rabenschnabel kam eigentlich in Form von einem Pfeil geflogen. Dachte eigentlich nur: "Was pflaumt der mich denn an? Hab doch gar keinen Bogen in der Hand!" 8f


    Aber das hatte sich dann ja schnell geklärt 8-)

    Zitat

    Original von Felian


    Warst du denn derjenige, den ich in einem Kampf ständig provoziert habe und als ich abgedrängt wurde und leicht versetzt stand dennoch ständig zu dir hin gequatscht habe, so nach dem Motto "Komm doch endlich - der hier gerade kann doch nichts"? ;)


    *lach* Ja ich meine schon!

    Ich glaube wir standen uns da mal öfters gegenüber. War bei den Kötern mit den blauen Wappenröcken und den Einhornschilden.


    Wir Hätten fast ´nen züftigen IT - Fauskampf gemacht wenn da nicht meine Platte gewesen wäre :)

    Da hat der gute Mathras recht. Die Haltbarkeit einer Polsterwaffe hängt zu 2/3 von der Pflege und der sachgemäßen Lagerung ab.


    Gut! Falls das Teil schlecht verklebt ist erübrigt sich das natürlich, aber da gibt es (bei allen Herstellern) nur wenige (mir bekannte) Fälle.


    Ganz allgemein gesagt ist eine Polsterwaffe die kein Jahr hält Schrott. Alles über 3 Jahre ist schon eine ziemlich gute Verarbeitung.


    Ab dem hohen Alter von 5 Jahren ist´s einfach nur traumhaft :)


    Bei Leuten die wie die Wilden `draufdreschen, Treffern auf Klingenbrechern oder Lagerung in der prallen Sonne nütz jedoch die beste Verarbeitung nix. Da verabschiedet sich die (je nach dem) teure Anschaffung recht schnell wieder.

    Jo, das mit der Übersetzung einiger Quests ist schon gut in die Hose gegangen. Soll mir eigentlich egal sein ob die Sprachausgabe mit den Untertiteln übereinstimmt oder manchmal auf englisch sind.


    Ist halt nur Müll wenn einem wichtige Informationen falsch oder garnicht gegeben werden. Ab und zu bekommt man gesagt man müsse für weitere Infos Person XY finden. Diese betreffede Person sag einem aber nix. Somit ist diese Subquest ins Leere gelaufen. Passiert leider öfters.


    Gibts irgendwo eine Seite/Forum wo man die richtigen Infos zu den Quests bekommt?

    Wenn ich mit Einhandwaffen (Streitkolben, Rabenschnabel, usw.) auf Larp gehe befestige ich am Griff (direkt unter dem Knauf) zwei Lederbänder (2 - 2,5 cm breit), mit denen ich die Waffe am Gürtel festbinden kann.


    Falls noch genug Zeit vorm dem Kampf bleibt binde ich diese nach dem Ablösen vom Gürtel wieder zusammen und lege die Schlaufe um meine Hand. Dann geht das Teil auch während des Kampfes nicht fliegen.


    Ob das nu´ authentisch weiß ich nicht genau. Hab das jedoch mehrmals in historischen Büchern gesehen (obwohl sich ja selbst da oft die Wissenschaftler widersprechen).


    Meine zweihändige Axt hab ich früher als Ork einfach wie ein Gewehr getragen. Ein Ende vom Lederband wurde direkt unter dem Axtblatt befestigt. Das andere am Knauf. So konnte man es relativ bequem auf dem Rücken tragen.


    Wenn man mittelalterliche Bilder (oder solche die das Mittelalter entsprechend bebildern) betrachtet, muß man oft feststellen, daß die einzige authentische "Halterung" die Hand war.
    Oft hat man Äxte, Streihämmer, usw. beim Laufen über der Schulter getragen und beim Rasten einfach abgestellt.



    In Friedenszeiten wurden die Teile halt nicht soviel mit sich herum geschleppt und dem entsprechend wurde auch keine Haltrung gebraucht.


    Bei Leuten wie uns, die sich todesmutig im Angesicht der Schrecken einer Fantasywelt bewegen sind solche Halterungen natürlich eher von Nöten :D

    ...womit wir wieder bei dem Punkt wären, daß so gut wie jeder das LARP, oder zumindest das "gute" Rollenspiel anders beurteilt.


    Die Ansprüche an das LARP selbst sind sehr individuell. Das fängt schon dabei an welchen Charakter man spielt oder mit welchen Erwartungen man auf Con fährt und endet mit der festen Meinung die man sich über die Zeit zu diesem Thema gebildet hat.


    Zum hier diskutierten Thema "Erzmagier" oder auch jedem anderen übermächtigen Charakter gilt für mich persönlich eines:


    Hingehen, anschauen und wenn er die Rolle ambientig und vorallem auch fair ausgefüllt bekommt soll´s mir wirklich egal sein. Vielleicht hat man ja ein schönes Spiel miteinander.


    Sollte es jemand sein, der mit seiner Rolle auf einem (zweifelhaften) Sturm von Bewunderung aus ist, sollte man diesen einfach ignorieren oder versuchen aus dem Weg zu gehen (klar - läßt sich nicht immer vermeiden bzw. ist nicht immer einfach).


    So sehr man die Regeln auch braucht um alle unterschiedlichen Vorstellung mal halbwegs unter einen Hut zubringen, so unmöglich ist es für die Regeln selbsternannt Halbgötter zu vermeiden.


    Auf LARP-Wiki gibt es hierzu auch einen wirklich sehr interessanten Beitrag von Ralf Hüls zu diesem Thema: LOCKER BLEIBEN

    Meiner bescheidenen Meinung nach widersprechen die Fähigkeiten des Erzmagiers einfach der Idee des Rollenspiels (ohne hier jetzt den Ideologen `raushängen lassen zu wollen).


    Die 30 Sprüche für umsonst mögen ja nicht der Knackpunkt sein. Aber dieses "immun gegen alles..." ist schon recht übel.


    Dieser Drang sich gegen alles absichern zu wollen scheint bei einigen LARPern so tief ausgeprägt zu sein, wie bei dem Eichhörnchen das vor dem Winter genug Nüsse zusammen bekommen muß.


    Einer der Reize am P&P/LARP ist doch gerade die Tatsache daß man Leute hat, die nur einige herausragende Fähigkeiten haben und sich gegenseitig ergänzen müssen um weiterzukommen. Wer da den "Tank" oder besser gesagt die "Eierlegen-Woll-Mlichl-Sau" spielt um alleine die dicke Hose machen zu können muß sich am Ende nicht wundern wenn in keiner mehr für voll nimmt!!!

    Zitat

    Original von Yardonn
    Wenn die Gerüsteten realistische "Schutzwerte" für ihrer Rüstungen haben wollen, dann will ich realistische Fluggeschwindigkeiten und Reichweiten für meine Pfeile haben!!! (Ganz davon abgesehen will ich diese Polsterköpfe weg haben, weil so viel zu wenig Pfeile in den Köcher passen...)
    Wie Weltfremd kann man sein, Realismus im Larpkampf einzufordern...
    Es geht um ein Spiel, und die Regeln sollten so gemacht werden, den Spielspass zu maximieren, nicht um die Realität abzubilden...


    Fakt ist nähmlich: Manchmal durchschlug der Bolzen (oder Pfeil) im Mittelalter den Harnisch, manchmal nicht...
    Es gibt in dieser Diskussion kein falsch oder Richtig, nur Wahrscheinlichkeiten, und die sind bei weitem zu kompliziert (Material, Stärke, Bolzen....), um wirklich in einem Larpregelwerk realistisch nachgebildet zu weden.



    Wohl wahr gesprochen...

    Öhm...vielleicht sollte man bei diesem Versuch hinzufügen, daß diese Werkstatt von einem eigenen Produkt spricht. Auch wenn ich jetzt nicht wirklich Ahnung von dem dort angegebenen Härtegrad habe, so gewinne ich doch den Eindruck, daß dieses Rüstungsstück nach heutigen Maßstäben gefertigt worden ist.



    Dieser Test spricht zwar für die Qualität des Produktes, jedoch war das im Mittelalter zur Verfügung stehende Material mit hoher Wahrscheinlichkeit von keiner solchen Güte wie ein Panzer aus der heutigen Herstellung. Mal ganz davon abgesehen, daß die Qualität des damaligen Werkstoffes von Region zu Region variierte.


    Dem entsprechend konnte ein Bolzen in der damaligen Zeit (mit dem richtigen Aufprallwinkel) mit Sicherheit eine Platte durchschlagen.


    Davon einmal abgesehen durchschlägt der Pfeil eines englischen Langbogens problemslos eine Stahlplatte der heutigen Machart.