Beiträge von Das Flair

    In einem Wäldchen unweit der Stadt hatte ein kleiner Haufen Nymbra den Abzug des Heerführers des Bärengrundes beobachtet und nahm diesen mit relativer Gelassenheit hin.


    Der Feind hatte sich offensichtlich als ehrenvoll erwiesen und den Alten des Volkes eine Behandlung gewährt, die von Ehre und Respekt für den Feind zeugte. (Von den Kindern in der Stadt wussten sie nichts.)


    Dies hatte der Leutnant der 30 Mann starken Waldläufer-Kompanie anerkennend bemerkt.


    Sie würden den Hüter nicht angreifen und auch den Soldaten in der ehemaligen Nymbra-Enklave keinen Harm zufügen: Ehre dem, der Ehre zeigt.


    Langsam verlor sich die Kompanie in den Weiten des Landes und ward spurlos verschwunden (man würde sie nicht mehr finden), um dem Feldmarschall des Zackengebirges vom endgültungen Untergang des Außenpostens zu berichten und von der Ehre des Hüters des Bärengrundes........


    Alles, was im Wäldchen zurückblieb, war die defekte abgerissene Schnalle eines Befestigungsgurtes.

    Als kurz darauf die Küchentür aufgestoßen wurde, drang ein verführerischer Duft nach herrlich zart gebratenem Fleisch in den Schankraum.


    Eine der Schankmaiden trug auf zwei großen Brettern den jeweils halben Hobbit auf Toast an den Tisch der Helden und stellte sie vor den beiden ab.


    Herrliches in 0,5 cm dünne Scheiben geschnittenes wunderbar zart rosa gebratenes Hobbitfleisch lag auf einem Bett aus Salatblättern, einem dezenten Stückchen Zwiebel und einer großen Scheibe Tomate. Das ganze war mit ein paar Spritzern einer fein würzigen Sauce garniert.
    Der Toast (der halbe Hobbit auf Toast) lag so angerichtet auf dem Brett und harrte seines Vertilgtwerdens......


    "Falls Ihr noch mehr wünscht, es ist noch genug Hobbit in der Küche", sagte die Schankmaid zu den Helden.
    Sagte es und stellte flink einen flachen Teller mit Dunkelelfenhautsnacks als Knabberzeugs vor Sat-Tari und Zor-Kodal ab.

    INFO-TEXT
    (Zum Blutigen Elben: Bekanntere Gaststätte in Mar-Lot-Tor (Nym-Shala). Sie ist die größte Taverne in ganz Mar-Lot-Tor . Sie liegt ziemlich zentral in der Stadt nahe dem Haupttempel und dem Turm des Hohen Rates.Spezialität des Hauses ist Blutwurst. Der unglaubliche dicke Wirt ist sehr um das Wohl seiner Gäste bemüht und liest ihnen ihre Wünsche fast von den Augen ab. Außerdem unterhält das „Zum Blutigen Elben“ einen ausgezeichneten Weinkeller.)

    Bar-Kodal...


    Ein geradezu legenärer Ruf eilte dem Oberhaupt der Magiergilde voraus. Mit Sitz und Stimme im Hohen Rat hatte er viele Entscheidungen des nymbrischen Reiches in seine Richtung zu lenken gewusst.
    Er war der erste, dem es seit 53 Jahren gelang, die Magier der Nymbra hinter sich zu schaaren und diese zu veranlassen, mit einer Stimme zu sprechen. Ein starker Führer, der ständig ein Ohr bei seinen niederen Magiern hatte, um ihre Ideen für das nymbrische Reich und zum Wohle Vergodonas zu nutzen.


    Und dort stand sein Sohn: Zor-Kodal

    Unauffällig lies der stets um seine Gäste bemühte Wirt in einer Schaale seine beste Blutwurst und einen 1/4 l Grenzbrücker Rotfels (ausgezeichneter Rotwein, hervorragend zu Fleisch) an den Tisch bringen, falls Brak-Zuss doch eine Kleinigkeit zu sich nehmen wollte. Nur für alle Fälle.....


    Die Schankmaiden bekamen den Auftrag, dem Hauptmann alles zu bringen, was er verlangte. Störende Autogrammjäger sollten auf alle Fälle ferngehalten werden.


    (Info-Text: Rotbeere: Ein starker nymbrischer Kräuterschnaps mit einem sehr hohen Anteil Doppelkorn, der ihn noch stärker macht.)

    An der Wand gegenüber Sat-Tari war ein großes Bild an der Wand, welches einen dunklen großen Raum zeigte. Zwei nymbragroße Statuen flankierten links und rechts einen großen rechteckigen Tisch.


    "Cer-Kar", Der Raum des Disputes (Car=Disput, Zwist; Kar=Raum, sowohl geschlossen als auch im Freien)!


    Hier wurden die letzten Zweifel am Charkater eines Nymbra ausgeräumt. Hier gab es keine körperlichen oder magischen Waffen, hier gab es keine Hilfe, hier gab es nur den Disput.
    Die höchste Stufe des nymbrischen Wesens in Vollendung, die Lösung eines Konfliktes durch Worte (da Nymbrea sich ja nicht gegenseitig töten durften) und weit erhaben über das primitive Gehabe der sogenannten "Freien Völker": Gelassenheit in äußerster Brutalität.
    Alles in Worten.


    Wer zuerst die Beherrschung und damit den Wortzwist verlor, der konnte seinem Gott seine Treue auf dem Schlachtfeld beweisen und sich dort heroisch opfern.


    So sicherte sich diese Rasse, dass nur der kalte Intellekt am Ende entschied, egal wie hoch die Wogen vorher geschlagen hatten.


    Das Bild gab es öfters in Amtsstuben, doch hier, am Sitz des hohen Rates, war es die getreueste Abbildung. Die wichtigste Cer-Kar befand sich im höchsten Turm der Gebäude des Hohen Rates in seiner Spitze.


    Allein der Anblick eines Bildes dieses Raumes der absoluten Prüfung zwischen Nymbra lies normalen Nymbra das Blut gefrieren.

    Der Zorn, der die Krieger des ungenannten Gottes durchfuhr, war förmlich in den Gängen des Palastes greifbar.
    Sollte die absolute Konsequenz das Kampfgeschehen des Volkes des ungenannten Gottes lenken oder war es der Weg des Risikos, der so viele Unwägbarkeiten bot, der zum Siege führen würde?


    Ihr Gott würde keine klaren Ziele formulieren.....,
    wichtig war nur der Sieg.....

    Draußen vor der Tür trat einer der Senneschalle des Rates zu den Wachen der Obsidiangarde des Vorsitzenden des OKNA:


    "Der Hohe Rat tritt in einer halben Stunde in der großen Ratshalle zusammen. Bitte sagt Ratsherr Daar-Kaal, dass der Vorsitzende auf seiner Anwesenheit besteht."


    INFO-TEXT
    (Hoher Rat: Die Regierung des Nymbrischen Reiches, oberste Instanz in allen Fragen, ständige Mitglieder sind der Hohepriester des Haupttempels des Vergodonas in Mar-Lot-Tor. Der Ratsvorsitzende des OKNA, der Großvater des N.I.D.(in der Regel kommt sein Stellvertreter) und andere Würdenträger des Reiches. Der jeweilige Vorsitzende wird auf ein halbes Jahr gewählt und ist der direkte Vertreter der Nymbra gegenüber Vergodonas. Der Hohe Rat taucht in der Alltagspolitik eher durch seine Behörden auf, er selbst tagt nicht ständig.)


    Missmutig sah die Wache den Senneschall an:
    "Das ist ein ganz schlechter Zeitpunkt. Ratsherr Daar-Kaal weiß, dass heute Ratszitzung ist. Leider befinden sich grade einige unserer größten Helden bei ihm zu einem Gespräch. Unter anderem Brak-Zuss und Kiha-Nal!!! Ich fürchte, er wird nicht kommen können."


    "Das soll mir euer Oberkommandierender schon selbst sagen! Lasst mich vorbei"


    Mit einem Schulterzucken traten die Obsidiangardisten bei Seite und ließen den Senneschall passieren.


    Dieser betrat das Zimmer des Ratsherren Daar-Kaal und verneigte sich tief. Er sah den Vorsitzenden des OKNA (Daar-Kaal) an seinem Schreibtisch im Regierungsgebäude, eine Schattenläuferin des N.I.D. (Tir-na-nog hieß sie, glaubte er), den Hauptmann mit Sonderrechten Brak-Zuss, den Feldmarschall Kiha-Nal, einen Zauberer (der war vermutlich dieser Aradel) und eine junge Nymbra, die die Bataillonsfarben der 1. Schweren Infantrie unter dem Kommando von Brak-Zuss trug.
    Offensichtlich herrschte hier gerade eine etwas angespannte Stimmung.


    Der Senneschall wartete erst garnicht, dass Daar-Kaal etwas sagte sondern richtete das Wort direkt an ihn:
    "Ratsherr Daar-Kaal, der Hohe Rat erwartet eure Anwesenheit bei der heutigen Sitzung. Eure Geschäfte als Vorsitzender des OKNA müssen warten!
    Ferner ersuchen euch die anderen Ratsmitglieder dringend, bis nach der Sitzung mit Äußerungen gegenüber Nichtratsmitgliedern vorsichtig zu sein. Gerade wenn diese selbst offensichtlich ein Thema auf der Ratsversammlung sein werden." Mit kalten Augen musterte er die Anwesenden und gab ihnen damit ummissverständlich zu verstehen, dass damit sie gemeint waren!
    "Die Ratssitzung ist nicht öffentlich, es werden keine anderen Personen in der Ratshalle anwesend sein außer der Mitgliedern des Hohen Rates. Der Großvater des N.I.D. lässt sich diesmal nicht vertreten und wird selbst anwesend sein. Ich hoffe. ihr versteht die Wichtigkeit der Sitzung."


    Der Senneschall verbeugte sich tief vor den Anwesenden, macht auf dem Absatz kehrt und verlies das Zimmer ("Militär", dachte er bei sich und llies seine Gedanken zu seinen geliebten Büchern abschweifen, während er den langen Gang entlang schritt)


    In einiger Entfernung sah er den Hohepriester des Haupttempels mit seinem Gefolge wie sie scheinbar über den Dingen schwebend sich in Richtung der großen Ratshalle bewegten. Tempeldiener beweihräucherten den Weg des Hohepriesters des Haupttempels und die Luft war schwer vom Duft der exotischen Kräuter.
    (Wenn er die überheblichen Gesichter der Erzpriester sah, die den Hohepriester umgaben, wurde ihm richtig schlecht. "Geistlichkeit", dachte er bei sich und llies seine Gedanken erneut zu seinen geliebten Büchern schweifen, während er den sich weiter durch das Gebäude bewegte.)


    Draußen auf der Straße hielt eine Kutsche deren Fenster verhängt waren. Flinke Gestalten sicherten rasch das Umfeld der Kutsche und drei Personen verließen das Gefährt. Einer von ihnen trug eine schwarze Maske, die schimmerte, als wäre sie aus Seide. Die Kutschenbegleiter gruppierten sich scheinbar wahllos um die Person mit der Maske und alle betraten das Ratsgebäude. Die Ratswachen am Tor verbäugten sich und der Sergeant der Torwache begrüßte den Gast:
    "Ehrwürdiger Großvater des N.I.D., ich heiße euch im Namen der Verwaltung Ratsgebäudes des Hohen Rates willkommen. Euer Ratsherrenzimmer wurde hergerichtet und die Verwaltung freuts sich, euch mitteilten zu können, dass die alle Installationsarbeiten an der Wasserversorgung in eurem Baderaum abgeschlossen wurden."
    "Die Verwaltung ist doch manchmal ein Wunder an Effektivität, Herr Sergeant", schnurrte eine heisere Stimme hinter der Maske hervor. "Nach einem halben Jahr habe ich auch erwartet, dass der Baderaum endlich wieder hergerichtet ist."
    Der Sergeant räusperte sich: "Äh, wie ihr sagt, Herr Ratsherr Großvater! Nochmals willkommen!"
    Die Gruppe verschwand im Gebäude und lies eine vernehmlich ausatmende Torwache zurück.


    Innerhalb der nächsten Viertelstunde trafen alle Mitglieder des Hohen Rates ein, unter ihnen auch die gewählten Führer der Nymbra des Zackengebirges, aus den Mondsteinbergen und dem Sichelgebirge. Die Vorsitzende des Händlerrates, der Sprecher des Rates für Agrawirtschaft, Bergbau und Forsten und alle anderen Würdenträger des Reiches, alle waren sie gekommen.


    Im Hauptturm des Verwaltungsgebäudes leutete die "große Glocke des Rates" und legten mir ihrem dumpfen Klang in Moll einen schweren Schleier über die Hauptstadt des nymbrischen Reiches. Der Hohe Rat der Nymbra begann in kürzester Zeit mit seiner Sitzung.


    Auf den Straßen blickten die Leute in Richtung des Ratsgebäudes auf den Glockenturm und in vielen Gesichtern sah man Zweifel, Missmut und auch...Angst.
    Wieder einmal ins seiner glorreichen Geschichte hatten die Kinder des ungenannten Gottes eine schwere Probe zu meistern. Nicht jeder war sich sicher, ob die Usurpatoren mit dem verhassten Landesführer an der Spitze nicht diesmal die wahren Kinder Montralurs auf lange Sicht vernichten würden und ihre absolute Herrschaft des Falles in die Steinzeit errichten würden.
    Keine Lieder,die sich schwermütig durch die Nacht zogen, keine verliebten Pärchen, die sich unter dem Torbogen des geköpften Halborks zärtlich küssten und so den Segen für hre Beziehung erhofften. Kein Fröhliches Surren der Pfeile bei der Jagd auf die Opferrassen mehr, kein glückliches Lachen beim Baden im Blut der Feinde. Keine Schüler, die interssessiert in Anatomie dem Lehrer lauschten, wie man am besten einen Banshee ausweidet. Kein versteckter Zettel, den der Nymbra-Junge aufgewühlt aus der letzten Schulbankreihe der Nmbra-Maid vor sich zusteckt. Keine sauberen Straßen mehr von denen man zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Elfen essen könnte. Kein Astronom und Wetterkundler mehr, der von der Sternwarte an der Nordküste über die Klippen hinweg in die Ferne schaut und in 10er Generation für sein Volk das beste Wetter für die Kaperschiffe vohersagt. Kein Schäfer, der mit seinen Schwarzschafen im Hochland davon lebt, dass die Armee schwarze Wappenröcke trägt und seine Tiere argwöhnisch vor den großen Raubtieren bewacht. Keine lachenden Kinder mehr, die fröhlich Papa und Mama entgegenstürmen, die glücklich lachend mit Orkohrenketten behangen aus der Schlacht zurückkehren und ihre Kinder in die Arme schließen.
    Das Volk von Vergodonas schien von Zweifeln geplagt.

    Was seit Wochen und Monaten wie ein schwerer Stein auf der Wirtschaft Montralurs lag, hatte sich bestätigt: Montralur war einer Inflation zum Opfer gefallen!


    Im östlichen Teil der Insel verdienten die Zwerge und Menschen der Stadt Nomerre so viel, dass sie mit Geld nur so um sich warfen.


    Die Leute in anderen Teilen der Insel redeten darüber, dass die Nommerrer wenn die wollten, das Sichelgebirge östlich der Stadt und die kompletten Mondsteinberge westlich der Stadt kaufen konnten.


    Hinter vorgehaltener Hand erzählte man sich auch, dass die Nomerrer den Krieg des Fürsten bezahlten und damit umfassende Vegünstigungen erhalten würden oder schon erhalten hatten...
    Dies waren natürlich nur übelste Gerüchte!


    Die Nomerrer hatten geschützt durch Soldaten des Fürsten und Söldner so viele Minen eröffnet, dass die Landschaft um Nomerre herum, im Sichelgebirge und den Mondsteinbergen teilweise aussah, wie ein glessarischer Käse (und die Käse aus Glessar hatten viele Löcher).


    Man förderte Silber und Gold in großen Mengen, Kupfer allerdings kaum. Die Insel gab nicht sehr viel davon her.


    Es hatte in der letzten Zeit einen großen Zug der Verwüstung um Nomerre herum durch ein nymbrisches Heer gegeben. Viele Händler von Rang, sahen in diesem Drama natürlich auch die Möglichkeit einer Entspannung der Lage, so leid ihnen auch die Opfer taten...
    Aber die fatalen Folgen für die montralurische Wirtschaft waren nicht mehr aufzuhalten!



    So hatten die Handelsvertreter der Völker Montralurs zusammen mit dem Fürsten Talris eine schwerwiegende Entscheidung getroffen.
    Der Münzkurs der meisten anderen Länder konnte in Montralur nicht gehalten werden.


    Deshalb wurde nun am Ende einer durch lange Debatten geprägten Nacht für die Insel Montralur folgendes verkündet:


    Auf der gesamten Insel gelte bis auf Widerruf folgender Münzkurs


    1 Kupfer sei 1 Kupfer


    1 Silber sei 2 Kupfer


    1 Gold sei 4 Kupfer oder 2 Silber



    also 4 K = 2 S = 1 G

    Die Frucht:


    Sie ähnelte enfernt einer größeren Vogelbeere und war den Nymbras wohl bekannt. Sie wuchs in entlegenen Gebieten der Insel, meist an Gewässern oder (in einer Unterart) am Rande der Schneefelder hoch in den Bergen.
    Sie galt unter den bekannten Rassen Montralurs als zwar nicht giftig, aber ungenießbar.
    Jede Rasse würde sie liegenlassen und übersehen. Ein Vogel hätte sie fallenlassen können und ein Mensch wäre vorbeigegangen. Ein Elf hätte sie auf dem Boden liegend gesehen und hätte sie als unwichtig ignoriert. Ein Oger hätte sie nicht gesehen und hätte sie einfach beim Darüberlaufen zerquetscht.


    Niemand würde sie auf einer freien Fläche bachten, niemand würde fragen, warum man sie mit sich herumschleppte oder sie gar in einer Taverne vor sich auf den Tisch legte. Man würde höchstens für einen spinnerten Alchemisten gehalten, der seinen Tand in der Landschaft verstreut.


    Unter den Nymbras wurde die Pflanze Broom qem Laktarr, was soviel bedeutet wie "Beere ohne Sinn" oder kurz die "sinnlose Beere" genannt .

    Konnte der Schakarasa es ernst meinen? Unter ihnen galt das Prinzip des Stärkeren und ein Sippenführer schien schon eine gewisse Autorität, wen nicht zumindest im Moment, die Angst und den Respekt seiner Artgenossen zu erhalten.


    War das ein Lächeln, was die reptilienartigen Züge des Schakarasa umspielte, während er sein Gesicht und seinen Kopf mit dem für diese Rasse typischen Tuch, welches an Beduinen erinnerte, verbarg und im Wald verschwand???


    Im Davonlaufen schien er eine Art Frucht fallenzulassen, die der Nymbra wohl als Zeichen auf seiner Suche nach diesem Volke wiedersehen würde, so zumindest die Zeichen des Schakarasa....

    Im Lager der Späher und Söldner hatte einer der Waldläufer des Feindes der Nymbras eine kleine Laute hervorgeholt und spielte leise eine alte Melodie, die jedem Soldaten Land auf Land ab bekannt war. Sie handelte von den drei großen Komplexen im Leben eines Soldaten: Sinnloses Warten, ausufernde Hektik, qualvolles Sterben. Na
    Nach und nach fielen einige der anderen Soldaten an, das Lied leise mitzusingen und melancholisch drang ihr ruhiger Gesang nur ein paar Meter weit in den Wald hinein. Selbst die Vögel verstummten zu anfangst fast und lauschten der uralten Weise über das Schicksal des Soldatenberufes, weit ab von jedem Heldentum.


    Langsam drehte sich dazu das bratende Wildschwein am Spieß und guckte einen aus leeren Augenhöhlen an, als wollte es sagen: Seht her! Es gibt auch andere Kämpfe, die verloren gehen.


    Allmählich verhalten die letzten Töne des Liedes im Geäst der Bäume und auf der Lichtung blieb es für einen Moment still. Ein Moment der Ruhe und der Besinnung in dieser schweren Zeit...........

    So geschah es, dass sich die kleine Streitmacht aufmachte, um im Drakenwald das Schicksal einiger Seelen zu vollenden, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, dass sie in Bälde dem Dunklen Gott als Opfer dienen würden.


    Tausend schwarze Sumpfgänse machten sich zu diesem Zeitpunkt auf, ihre Nistplätze in den Weiten des montralurischen Zentrallandes aufzusuchen.
    Ihre Rufe am Himmel schallten wie die Vorboten des Todes persönllich in Richtung der tiefen Wälder gen Westen..............................................







    Tja, Ingo! Damit hast du wohl den großen Wald westlich der großen Sümpfe benammst:


    Das Ding heißt dann jetzt wohl offiziell " DRAKENWALD" (vielleicht wegen der dort lebenden Lindwürmer?)


    hehehe

    Die Höhle zuckte in fahlem Schein der Attacken und diese warfen ein gespenstisches Licht auf die Szene der Kämpfenden.
    Dei Götter blickten wohlwollend auf dieses Schauspiel herab und sahen das Ende der Nymbras gekommen.....


    Doch da, wo viel Licht, da viel Schatten............................................


    Dies würde nicht die Zeit und der Ort sein, dass ein paar Waldläufer der Ursupatoren das Gleichgewicht dieser Welt aus den Angeln heben würden und alles zum Guten wenden könnten.


    Nein, dies war nicht die Zeit......................

    Der Wirt des "Zum Blutigen Elben" hatte alle Hände voll zu tun, die Ehrengäste sowie die normalen anderen davor zu schützen, von Neugierigen zusammengequetscht zu werden.
    Nach 5 Minuten unter Androhung des Plattgedrücktwerdens durch seine gewaltige Leibesfülle überlegten es sich die Schaulustigen anders und foderten nur, dass wenigstens aktuelle Portraits der drei Personen mit Brak-Zuss in der Mitte in Umlauf kämen.
    Daraufhin erhielten drei Portrait-Zeichner die Erlaubnis sich unaufdringlich um den Tisch der drei zu drücken, Nichts von irgendwelchen Gesprächen zu verraten, selber nicht zu reden und nach zehn Minuten zu verschwinden.
    Schwitzend widmete der Wirt sich wieder seinen Geschäften, die Portrait-Zeichner ließen derweil ihre Stifte und Pinsel über die kleinen Staffeleien fliegen...........

    Auf der Straße hatte gerade eine Hochzeitsgesellschaft einen kleinen Tempel verlassen.
    Man zog lachend und scherzend direkt in das Gasthaus "Zum lustigen Feierabend" gegenüber weiter, wo die Gäste bereits erwartet wurden.
    An seinen Kleidern zerrend rannte der Priester, der das Paar getraut hatte, noch über die Straße hinterher und fluchte, weil sich seine fliederfarbene Zivilrobe ín seiner schwarzroten Schärpe verfangen hatte, die er als Priester immer trug.
    Sich fast überschlagend erreichte er stolpernd die Schwelle des Gasthauses und rief hinein: Ich will auch ein Bier!!! Und wehe Sirto-Nagh, Ihr schneidet das Spanferkel à la Cremé ohne mich an!"
    Sprach´s und verschwand im Gasthaus..........

    Vom Reichsgut Bärenfels konnte man das Dorf Bärengrund , welches flussabwärts
    ebenfalls am Fluss Dreymme lag, grob erahnen. Ca. 5 Meilen trennten die beiden Siedlungen.
    Während der Ritter Aldhayn auf seinem Reichsgut noch fluchte, erstürmten junge Nymbras das wehrlose Dorf und zerstörten damit die letzte intakte Siedlung im Bärengrund. Dies war so schnell und so rasch geschehen, dass es keine Hoffnung gab, dass Sir Aldhayn es mitbekommen haben würde.
    Doch etwas war auch hier seltsam: Es war nur der erschlagen worden, der sich den Nymbras in den Weg gestellt hatte!
    Alle, die das grausame Ende des Dorfes Bärengrund überlebt hatten, blickten trostlos auf die Reste der einst so stolzen Siedlung im Bärengrund. Traurig und ohne Hoffnung machte man sich flussaufwärts zum Reichsgut auf, wo wie man hoffte, der Ritter mit seinen Mannen ihnen noch Schutz gewähren konnte.

    Als Koh-Nal das Gebäudes des OKNA verließ zuckte ein Wetterleuchten über den Himmel und tauchte alles in eine unwirtliche Atmosphäre von bleichem Licht.
    Das Gebäude des Oberkommandos sah noch bizarrer aus als sonst und stand im krassen Gegensatz zu den sanften beruhigenden Formen der anderen Gebäude an diesem Platz.
    Oben an einem offenen Fenster stand Daar-Kaal, der Oberste Kriegsherr der Nymbra und schaute herab auf die Stadt. Sorgenvoll zog sich seine Stirn in Falten. Die Falten verschwanden nach dem Wetterleuchten und den Leuten der Obsidianwache, die den Oberbefehlshaber ständig begleiteten, präsentierte sich das glatte freundliche Gesicht.


    "Feldwebel, schickt einen Boten an den Hohen Rat! Ich bitte um eine Unterredung mit dem Vorsitzenden. Sagt ihm, ich möchte keine Beratung aller Mitglieder, sondern ich möchte ihn nur alleine sprechen. Bittet ihn, mich spätestens Übermorgen zu empfangen. Das ist alles."


    Wenn seine Gegner im Hohen Rat von dieser ganzen Sache Wind bekommen sollten, wäre er geliefert!
    Seine politischen Gegner würden seinen Verzicht auf einen Sitz im Hohen Rat fordern. Und da sein Sitz an den Titel des Vorsitzenden des Rates der Alten (der Spitze des OKNA) gebunden war, bedeutete dies automatisch seine Entfernung aus dem OKNA!


    Sorgenvoll schaute Daar-Kaal erneut aus dem Fenster.


    Auf der gegenüberliegenden Platzseite hatte Oma Nihil-Kas gerade beschlossen, ihren wöchentlichen Strickkurs nach drinnen zu verlegen, da man dem Wetter an diesem Abend wohl nicht trauen konnte.

    Langsam lichtete sich der Rauch aus Feuer und dem Gestank nach verwesenden Leichen, der das Atmen schwer machte.


    Die Waldläufer des Fürsten hatten "Nordens End" zu spät erreicht, die kleine Hafenstadt war zu einem Großteil ein Opfer der Nymbras geworden.


    Wütend rammte der Kommandant sein Schwert in den Boden und blickte versonnen nach Osten: "So leicht werden wir es ihnen nicht nochmal machen", schwor er sich und seinen Leuten.


    Um die Verwundeten und Toten konnten sich andere kümmern, ein schmutziger Krieg kannte kein Pardon. Wortlos verschwanden er und seine Männer wieder in der Weite des Landes........

    Aus der Oberstadt wehte die letzte Hymne des Tages an den Gott, der nicht genannt werden durfte, durch die Hallen des Tempels.
    Aus den Tavernen der Stadt drang das fröhliche Gelächter seiner Anhänger und in Häusern schafften die Handwerker Ordnung an ihren Arbeitsstellen.
    Irgendwo in der Ferne heulte ein Wolf. Ob er wohl ein Klagelied anstimmte auf die Invasion der fremdländischen Opferrassen?
    Die Straßen lehrten sich, die Stadt kam langsam zur Ruhe.
    Und irgendwo in einem Anwesen in einer Seitenstraße erzählten Vater und Mutter ihren Kindern vom Sandnymbra, dessen Geschichten immer mit den Worten begannen:
    "Nun, ihr kleinen Nymbras, gebt fein acht! Ich hab euch etwas mitgebracht......."