Beiträge von Tinuríeth Telconthar

    Tinu-hust-*klaut schnell das zweite "i" und ersetzt es durch ein "u"
    Kurz polieren - fertig* ;)


    Tear : Dank Kassi und Maglin hab ich nen Tanzballplatz , dank meinem tollen Hîn-Ensembel eine klasse Gewandung ergo kommt dieses mal nix dazwischen


    @Shai: keine Panik, ich meinte nicht vor dem Ball nur mal so generell ;)



    Und nicht vergessen: Der Gerät näht die Naht schweissfrei :D

    @Shai: ich schlunz aber - oh ok ich schiebe es aufs krank sein...
    Tear : *lächel*


    Glaube keiner verwechselt jetzt mehr meine Elben ;)



    Aber Btt:


    So ein massennähprojekt ist wirklich ne Erfahrung! Und nicht nur währenddessen wurde geteamworked sondern im Vorfeld ebenso: Shai und Motte im Designen, Stoffkaufen und Schnittmuster herstellen...


    Ich hätte gerne noch ne Wechselüberrobe weil ich echt Angst um die teure Wildseide hab...

    Ehe sich die Conatha auf dem ihr dargebotenen Stuhl niederlässt wandert ihr Blick zu Am’Anethra. Sie erwidert ihr Nicken in gleicher Gestik. Dann verbeugt sie sich vor Maglin. Shaifea positioniert sich seitlich von ihr in angemessener Entfernung.
    „Ser Katschmarek – es ist eine Freude euch nach so langer Zeit einmal wiederzusehen. Ich hoffe wir werden eure Zeit nicht länger in Anspruch nehmen als notwendig ist. Habt dank das ihr uns so kurzfristig empfangen könnt.“


    In ihrem Blick liegt offensichtliche Dankbarkeit, ihr Lächeln ist etwas milder, aber nicht freudloser geworden.

    Kassandras Stimmung bleibt nicht unbemerkt. Tíriêl hatte sorgfältig über ihre Wortwahl nachgedacht um es zu keinen Missverständnissen kommen zu lassen - aber die Situation war doch angespannter als geglaubt und als sie es durch ihre Art hätte entspannen können.


    Die Conatha seufzt leise innerlich. Wie konnte sie es Kassandra auch übel nehmen. Die Menschenfrau wusste nicht viel um die Mondelben und ihre inneren Strukturen. Das die Conatha keinen Schritt gehen konnte ohne ihre Wachen, sogerne sie es auch tun würde. Diese Zeiten lagen hinter der zierlichen Elbe. Selbst hier in diesem friedlichen Landteil durfte sie sich nicht so frei bewegen wie sie es gerne hätte. Neben den Wachen war es Am'Anethra selbst, die permanent ihre Schritte bewachte. Die Fürsorge der Familie.


    Als die Türe sich offnet und die Elbe das ihr Bekannte Gesicht des Katschmarek nebst ihrer Tante erblick ist ihr Lächeln nach wie vor offen und freundlich. Mit einer kurzen Geste wendet sie sich Kassandra zu und nickt.
    "Es war mir eine Ehre Kassandra - ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen. Le hannon für all eure Mühen."
    Auch von der Kleinen verabscheidet sie sich mit einem Lächeln ehe sie zusammen mit Shaifea den Raum betritt.

    Nichts an der Conatha wirkt gespielt oder gestellt – es ist aufrichtige Freude in all ihren Gesten Kassandra gegenüber zu erkennen.
    „Kein direkter Vorteil verehrte Kassandra, aber nun ist es endlich an mir die Gelegenheit zu nutzen, der Person zu danken die in meiner, allzu häufig aufkommenden, Abwesenheit für Endúneath eine Freundin ist."
    Als sie ihren Blick auf das Kind senkt , lächelt sie ebenfalls als sie es für einen Augenblick betrachtet, dennoch im Wissen das Kinder sehr gerne mit glitzerndem Haarschmuck spielen auf Entfernung bleibend. „Suilad pîn bess.*” flüstert sie leise der Kleinen zu bevor sie sich wieder an ihre Mutter wendet.
    „Euer Angebot den Wächtern gegenüber ist schmeichelhaft und führsorglich. Ich würde es Ihnen gestatten es anzunehmen, denn eure Gastfreundschaft ehrt euch und ist bei den Hên Meneldû bekannt und geschätzt, aber es liegt in ihrer Pflicht draußen zu wachen denn hier drinnen wird ihr Schutz nicht benötigt. Mit euer Erlaubnis würden sie sich in den nahen Schatten des Hauses zurück ziehen und dort warten."
    Aufmunternd schaut Tíriêl nun wieder direkt in Kassandras Augen und lächelt noch etwas legerer. War da nicht sogar etwas wie ein zwinkern im Blick der Elbe zu erkennen?!
    „Es erspart den beiden eine Menge Ärger wenn Sera Am’anethra sie dort findet anstelle hier drinnen."


    *Hallo kleine (junge) Frau

    Mit einem aufrichtig strahlenden Lächeln begrüßt Tiriêl die Frau namens Kassandra, die zuvor die Türe geöffnet hat.
    “Ihr musst Kassandra sein, Enduneath hat mir bereits viel über euch berichtet.“ Ihre dunkelgrünen Augen leuchten und richten sich auf die Menschenfrau während sie eine kurze respektvolle Verbeugung macht.
    „Habt dank, das ihr sowie eurer Mann uns empfangt – wir wissen um die Tatsache das der Kaschtmarek ein vielbeschäftigter Mann ist.


    Mit einem nicken weist sie den beiden Wachen an vor der Türe zu bleiben und Wache zu stehen.

    Ein wenig später als Am'Anethra erscheinen noch weitere Mondelben vor dem Haus. Die Conatha Tíriêl Tel'Alan in Begleitung ihrer Leibwächterin Shaifëa Indoryst, flankiert von weiteren zwei Wächtern nähern sie langsam aber zielstrebig der Eingangstür.
    Mit aufmerksamen Blick schaut Tíriêl sich um – jedes Detail in sich aufnehmend – ehe sie leise dreimal an die Türe klopft.

    Wieder nickt die Elbe stumm und schaut Endúneath lange an.


    Wie ein Wolfswelpe der mehreren Fährten folgt und hin und hergerissen von der einen wie der anderen ist und mal dieser, mal jener Spur länger folgt und meist doch im Überblick über alles ist, aber nie im Ganzen und sich von den frischeren zu den älteren zunehmend verwirren lässt


    „Wenn du denn magst, so treffe mich zur Stunde, an dem der Mond am höchsten steht und wir werden gemeinsam meditieren.“
    Sie lächelt sanft.
    „So wie früher.“ fügt sie noch hinzu


    Bevor Endu ganz zwischen den Bäumen verschwunden ist sendet sie noch eine Nachricht.


    *Bevor meine Reise hier zu Ende ist, habe ich noch eine Ankündigung zu machen, etwas das du unbedingt wissen solltest.*

    „Ich sehe du hast deine Entscheidung getroffen.“ Sie nickt.
    Die Elbe legt eine ihrer Hände mit dem Handrücken in die offene Handfläche der anderen. „Es liegt nicht an mir dir zu sagen was du nun zu tun hast – mir oblag es nur, dir die Wege zu zeigen die vor dir liegen und deren beschreiten von dir abhängt! Wege die du als Mann und jene die du als Wächter betrittst und die sich zwangsläufig überschneiden. Du weißt im Grunde die ganze Zeit die Antworten nach denen du suchst – ich werde mich nicht wiederholen, es ist alles gesagt.“


    Die unglaubliche Verwirrung die Endúneath zu beherrschen scheint, droht nun auch auf die Conatha überzuspringen. Kaum merklich weicht sie ein paar Schritte zurück, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt
    *Er ist noch nicht soweit. Ständig kreisen seine Gedanken – Unsicherheit beherrscht seinen Geist. Er widerspricht sich in einem und im anderen Satz ist er die Sicherheit in Person. Wie kann er wachsen, wenn er an so etwas zu zerbrechen droht?!*


    „Eins noch. Wenn jemand den du einst bewacht hast, nach dir Ruft, ob in Liebe oder Freundschaft verbunden, so frage den Wind, hör zu und du wirst Antworten erhalten.“


    So wirst du über die Wachen, über die du vom Herzen her wachen willst – mit dem Verstand bewachst du uns bereits- zwei Seiten der selben Medaille


    Einen kurzen Moment kommt es Endúneath so vor als würde er zarte Geigenklänge vernehmen die mit dem nächsten Herzschlag schon bereits verschwunden sind und er nicht sicher sein kann, ob da überhaupt etwas gewesen ist.

    „So einfach gibst du auf?“ Eine Augenbraue nach oben ziehend ist ihr Blick voll fragender Überraschung. Nun vollends verwirrt von dem Gefühlsmäßigen Trubel in dem ihr Cousin hin und her geworfen wird. Ein Kribbeln breitet sich in ihrer Magengegend aus und Tíriêl ist selber überrascht, so heftige Emotionen in dieser Sache zu verspüren, kennt sie Tear’asel doch kaum. Doch Erinnerungen werden in der jungen Conatha wach. Erinnerungen an Freunde, Erinnerungen an Weggefährten, an die Sorge um sie und an manchen Tod, den man hätte vermeiden können. Gefühle, von denen sie weiß, das sie selten in ihrem Volk sind. Der aufbrausenden Charakter ihrer Mutter und das Aufbegehren gegen jegliche Ungerechtigkeit, die ihr inne wohnt welches mit jedem Schritt den sie außerhalb der Heimat getan hat von Jahr zu Jahr wachsend.
    „So leichtfertig willst du dieses Problem als gelöst ansehen und glaubst wirklich damit ist es getan? Wann ist deine Entscheidung gefallen, in dieser Geschichte den leichten Weg zu gehen Endúneath?“
    Ihre Worte müssen ihren Gegenüber hart treffen, doch ist es nicht Tíriêls Art Dinge hinzunehmen und auszuschweigen. Sie ist verblüfft wie sehr sich der Wächter vor ihr binnen Sekunden von dem Entfernt hat was er aus tiefster Seele zu erreichen sucht.
    Sie seufzt leise - vergisst sie doch allzu oft, dass der Altersunterschied zwischen ihnen beiden doch etwas größer war.


    „Ich werde dir nun einen Rat geben - ihn zu befolgen liegt alleine bei dir!
    Sie macht kurz eine Pause und atmet einmal tief durch, bevor sie erneut ihre Stimme erhebt.
    „Diese Sache wird dich dein Leben lang verfolgen. Sie wird wie ein Kräuseln der Oberfläche eines Teiches sein: zu Beginn ist alles unruhig. Mit der Zeit, wird die Mitte des Sees zwar wieder glatt, doch die Wellen, die geschlagen wurden breiten sich aus und kommen nie zu Ruh - genauso wird es deiner Seele ergehen.“
    Ihr Blick ist ernst, doch ihre Gesichtszüge merklich entspannter als zuvor.
    „Du solltest, um deiner selbst, Gewissheit erlangen...... Ich sage nicht, dass du nach Luxburg reisen und sie suchen sollst, du weißt selber, dass es ineffizient wäre und das sehe ich genauso. Nein, geb dir selber die Zeit – jetzt und hier! An meiner Seite, dir Kraftgebend! Gehe tief in dich hinein, meditiere und lausche. Lass deinen Herzschlag den Takt sein, gebe deine Sinne auf und fühle einfach nur. Ist sie dort draußen, wirst du sie spüren und du wirst wissen was du tun musst! Ist sie verloren, wird du sie nicht finden oder sie wird sich nicht finden lassen.....und dann erst, wärst du frei, entbunden deiner Pflichten und der Liebe die du ihr Gegenüber verspürst und deine Seele wäre rein und die Unsicherheit die du nun verspürst würde eine Zeit lang ruhen.


    *Solange bis sie erneut von dir Besitz ergreift! Und das wird sie!*


    Tíriel stoppt ihren Gang und lauscht einen Moment auf das Rauschen des Windes in den Blättern und schaut auf die länger gewordenen Schatten der Bäume.
    „Argumentiere nicht damit das dies deine Wächtertätigkeiten beeinflusst – wenn du in dieser Sache aufgibst und versagst, wirst du auch auf dem Pfad des Wächters versagen. Die Anforderungen die sich dir jetzt entgegenstellen – stellt auch der Kodex. Ob du es nun auf diese Weise lernst oder auf andere spielt keine Rolle – und dessen bist du dir bewusst. Tief in deinem Inneren weißt du das seit Beginn dieses Gespräches, du brauchst nicht meine Erlaubnis oder die deines Volkes oder der Dei Ithil, du hast sie schon längst!
    Sie macht eine letzte Pause, ihre Lider mit den langen schwarzen Wimpern senken sich und sie schließt die Augen für einen Herzschlag und befreit Endúneath aus ihrem Blick.
    „Wähle weise Cýrondae, ....auch zum Wohle deines Volkes!“ flüstert sie.

    Das Verständnis was Endúneath auf einmal aufführt zeigt Tíriêl, dass er seit ihrem letzten Treffen weitaus mehr gelernt hat, als er sich selbst zugestehen möchte und mehr war, als sich zu beginn dieses Gespräches erahnen ließ. Er wandelt noch immer fest auf dem Pfad des Wächters, wenn auch die Schwierigkeit der Prüfungen zunehmend stärker werden und ihn straucheln lassen. Zweifeln gehörte dazu, er musste jetzt nur Anfangen jegliche Gefühle zum lernen zu nutzen, sie zu verstehen, sie ergründen, zu kontrollieren und für sich einzusetzen.


    Doch alles was Tíriêl jetzt noch dazu zu sagen hat, wird durch die letzten Worte ausgelöscht, die ihr Gegenüber preisgibt. Jeglicher Rat und ihre Erfahrung zu seinen Zweifeln über die Liebe ist wie weggewischt. Mit geweiteten Augen schaut sie Endúneath an, in ihren Beinen ein leichtes Zittern spürend. Das ihr Cousin scheinbar gefasst ist, nimmt sie ihm nicht ganz ab.
    Da war mehr, etwas hinter dem er sich versteckte. Sich an die Briefe und die Gefühle darin zurück erinnernd, kann Tíriêl einfach nicht glauben, dass Endúneath das Geschehene einfach so hinnimmt – nein es ist vielmehr eine Erweiterung dessen, was er soeben gesagt hatte: Unverständnis..... oder eher Ungewissheit. Wieder, leicht die Brauen zusammen ziehend, senkt sie den Blick und schüttelt den Kopf.
    „Das zu hören,...vor allem jetzt nachdem du mit soviel Geduld meinen Worten gelauscht hast,...bedrückt mich ....und es tut mir leid was passiert ist!"
    Nach den richtigen Worten suchend, bewegt sich Tíriêl nun wieder auf ihren Cousin zu, zwingt ihn zum Augenkontakt und mustert ihn durchgehend. Da war etwas in seinem Blick, das sie nicht losließ!
    „Du nimmst an?!“ Ihre Pupillen huschen hin und her. Ihre Gedanken ordnen sich langsam. „ ….du zweifelst , ob sie noch lebt?!!“
    Plötzliche Erkenntnis durchzieht den Geist der Elbe wie ein Blitz.
    „Du bist dir nicht sicher?! Du weiß es nicht, Endúneath! Solange du zweifelst ist sie nicht tot!


    Nur Gewissheit kann dir die Wahrheit aufzeigen ......

    Verwirrt schaut Tíriêl mit leicht zusammen gezogenen Brauen ihrem Gegenüber entgegen. Hatte er überhaupt zugehört. War er mit seinen Gedanken bei der Sache? Oder durchzog seine Starrsinnigkeit jetzt sein ganzes Sein. Die Mondelbe seufzt leise und schüttelt traurig den Kopf. Auf einmal war sie sich nicht mehr sicher, ihn überhaupt zu verstehen. Was sie spürte war immer noch, vor allen anderen, Angst! – Eines der mächtigsten Gefühle das sie kannte.
    „Alles was ich zuvor gesagt habe war Rat und ein Lenken deinerseits in die richtige Richtung. Doch vielleicht sprichst du die Wahrheit, wenn du sagst das du noch nicht bereit bis. Doch das liegt nicht an der Dauer deiner Ausbildung oder überhaupt am Pfad der Dei Ithil. Die Zeit wird kommen, in der du die Einsicht erlernst, die du für diese Aufgabe benötigst, sei es durch die Erinnerung an dieses Gespräch oder aber Göttliche Fügung – ganz aber sicher ausgelöst durch eigene Erfahrung,....!“
    Sie dreht sich wieder mit dem Rücken zum Baum und lehnt sich an.
    „Endunéath, ich werde nicht diejenige sein die dir befiehlt oder rät sie ziehen zu lassen, das musst du alleine tun. Sie geht dir nicht aus den Kopf, du denkst ständig an sie....wenn sie dir nicht wichtig wäre, würdest du das nicht tun. Ob es Liebe ist oder eine zarte Knospe davon, dass ist momentan nicht von belang. Schon immer haben mächtige Gefühle das Handeln der Wächter geleitet – ohne sie wären die Dei Ithil fehl an ihrem Platz. Wenn du nicht imstande bist zu fühlen, bist du nicht imstande zu wachen!"
    Ihre Worte klingen selbst in ihren Ohren hart.
    „Du kannst nicht aufhören die Lehre über alles zustellen. Du fürchtest dich davor, dass wenn du deinen inneren Schutz fallen lässt, dass du alles verlierst. Das es dich verwundbar für deine Feinde macht. Das du geliebte Personen verlierst oder sie leiden..... ?!“
    Tíriêl spricht diese Worte zwar laut, doch eher für sich selber, so als müsste sie es hören um ihn und sein Denken zu verstehen.


    * Schicksal derer die wachen*


    „Und jetzt bittest du mich den Schleier deiner Unklarheit zu heben?“
    Sie stellte zögerlich einen Fuß vor den anderen, so als wollte sie einen Schritt machen, doch sie verharrte und schaut, mit leicht schief gelegtem Kopf in Endus Richtung, eine Strähne ihres Haares die sich gelöst hat und gleich der Windrichtung weht, zurückstreichend.
    **Ich kann es nicht, ich kann dir deine Gefühle nicht aufzeigen. Ich kann dir nicht sagen das es richtig ist den Weg zu gehen den du gehst, genauso wenig wie ich dir sagen kann das es falsch ist dort zu verweilen. Du hat diese Entscheidung bereits getroffen!
    Ich kann dir sagen das du dich selbst in Einklang bringen musst und das Gefühle dazugehören, auch wenn sie dir jetzt im Weg stehen. Schaffst du es nicht, wirst du erhobenen Hauptes in deinen Untergang schreiten.
    .....Endu! Mehr als alles andere wünsche ich mir dein Glück! Das du aufblühst und einer der Wächter wirst , der du immer sein wolltest. Das der Schutz unseres Volkes in deinen starken Händen und unter deinen wachsamen Augen liegt! **

    Eine einzelne Träne bannt sich ungehindert den Weg über die Wange der Conatha.
    **Aber vor mir steht ein Wächter, der Angst vor Liebe stellt und gleichzeitig behauptet das Gefühle der Ausübung seiner Pflichten im Weg stehen – dabei beherrschen sie ihn seit Anbeginn seiner Ausbildung. Nein, Endúneath, es ist nicht das ausschließen von Gefühlen was einen Dei Ithi unantastbar macht – sondern es ist deren Erkennen, deren Akzeptanz und deren intuitive Kontrolle. Nur wer verletzt wurde, kann sich schützen und nur wer sich selber schützen kann ist imstande das für andere zu tun**
    Erwartungsvoll blickte sie ihn an, den Mund leicht geöffnet. Den Kopf stolz erhoben wie es die Art der Telconthar war.
    **Ich kann dir nicht helfen wenn du nicht lernst zu verstehen! Der Pfad des Wächters ist nicht das starre Befolgen des Kodex. Du musst deinen Blick erweitern oder du wirst das Ende nicht kommen sehen.**

    „Wenn du es nicht wärst, wäre ich nicht hier!“
    Sie richtet sich wieder auf, die Lippen nachdenklich zusammen gekniffen. Tief ein- und ausatmend, legt sie eine ihrer Hände an einen nahen Baumstamm und schließt kurz die Augen. Endúneath war nun schon lange Zeit auf dem Weg der Dei Ithil und das Am’anethra seine Meisterin war konnte sie mehr denn je spüren. Ihre beinahe Besessenheit, begründet in den Tiefen der Zeit und aus einer traurigen und tödlicher Notwendigkeit geboren, die Dei Ithil derartig zu unterrichten war legendär und brachte eine Generation Wächter hervor, die denen aus alten Tagen würdig gewesen wären. Doch zu welchem Preis? Endus Aufopferung war lobenswert in Hinsicht auf seinen Weg, sein Einsatz und Bereitschaft für ihr Volk unglaublich wertvoll. Doch hatten die meisten Wächter vor ihm die Zeit gehabt, anderes zu leben, anderen Dingen in ihrem Leben Prioritäten einzuräumen und auf die alte Weise zu lernen beides mit einander zu vereinen. Endu war zu jung dafür, der Krieg der über ihr Volk hereinbrach war zu grausam und verlangte zu viel von den Hên Meneldû und traf sie und ihren Cousin in den zarten Anfängen ihrer Ausbildungen. Fortan war nichts mehr wie es einst war und alte Lebensweisen und Pfade gerieten ins wankten und fielen in die Vergessenheit. Wie nur konnte Tíriêl, die ebenfalls erst anfing die ganzen kleinen Netze an Strukturen, die die Säulen ihres Volkes und deren Kultur festigten und zusammen hielten, zu verstehen und im Ganzen zu begreifen, diese jetzt Endúneath vermitteln?. Es war soviel mehr als nur Tradition die es zu bewahren galt - es war um ein vielfaches komplizierter.....


    „Ich werde dich lehren, aber du wirst nicht mein Schüler sein, so wie du Momentan Am’Anethras bist! Du wirst mir zuhören, du wirst in dich hineinhorchen und du wirst Entscheidungen treffen. Die Prüfungen die danach folgen, denen wird dir kein Meister zur Seite stehen, Endu. Aber du wirst auch nicht alleine sein. Und du wirst weder deinem Volk noch den Dei Ithil entsagen müssen.“
    Sie hatte sich wieder zu ihm umgedreht und ihn erneut mit ihrem Blick fixiert. Die Anstrengung die das alles von ihr abverlangten zeichneten sich zart in ihrer Gestik wieder.
    „Endu, du musst vor allem verstehen! Du blickst zu starr auf den Weg der vor dir liegt, so dass du es versäumst deine Umgebung wahrzunehmen. Wer bin ich, dass ich dir so etwas aufzeigen muss?" Sie klingt unendlich traurig und die plötzliche Erkenntnis das ihr Cousin dabei war sich in den Tiefen des Wächterpfads zu verlieren schürte ihre Angst, ihm könnte das gleiche Schicksal blühen wie anderen Wächtern vor ihm, die versagt hatten.
    „Ist deine Verbissenheit die Ausbildung der Dei Ithil zur Perfektion zu bringen derartig stark, das du vergessen hast auf was es letztendlich wirklich ankommt. Den Pfad mit Leidenschaft und Hingabe zu gehen heißt nicht, sich für ihn aufzugeben, im Gegenteil: ....darin Aufgehen mit allen Konsequenzen und dem Ziel ein Wächter dessen zu werden was man Ist, was man War, was wann Wird, was man Fürchtet und was man Liebt.... rezitiert Tíriêl eine Passage aus dem Kodex Am’anethras – ein Buch welches Endúneath mehr als Bekannt ist. „Es gibt viele Interpretationen dieser und anderer Zeilen. Am’Anethra lehrt euch sie zu lesen, sie zu verinnerlichen,sie zu leben! Oft unter Darbringung unglaublich hoher Opfer! Aber sie lehrt euch nicht das sture Befolgen von Befehlen ohne eigenes Denken – die bedingungslose Unterwerfung! Endu, ich bitte dich, das zeichnet die Dei Ithil doch nicht aus. Wir haben uns von diesem Denken vor sehr langer Zeit verabschiedet um aus dem dunkeln Matriarchat auszubrechen. Das es ohne gewisse Grenzen, ohne Gehorsam nicht geht – diese Lehre hat unser Volk mit Blut gezahlt. Doch ist es letztendlich die gesunde Mischung aus Ordnung und freiem Denken die uns soweit gebracht hat!“
    Sie bricht ihren Monolog abrupt ab.


    Das ist es, was die wahren Wächter lernen müssen, bevor sie in ihrer Aufgabe aufblühen und die Dunkle Seite ihres Daseins ins Mondlicht rücken können...


    „Endu,…." flüstert sie sanft. „Wenn du sie aufrichtig liebst, hör auf darüber nach zu denken ob es richtig oder ob es falsch ist. Denk nicht als Wächter, denk als du! Jemanden zu lieben kann beflügelnd sein aber geliebt zu werden bringt dich in höhere Höhen als du jemals mit bloßem Auge zu sehen bekommen wirst. Diese Stärke die man dadurch geschenkt bekommt, ist wertvoller als die rohe Kraft deiner Muskeln oder die Schärfe deines Verstandes! Fang an zu lernen diese Erfahrungen mit den Lehren der Dei Ithil zu vereinen. Wenn du das begriffen hast, dann und erst dann gelangst du zur wahren Perfektion."
    Ihre Stimme wird wieder etwas lauter und monotoner. Ihr Blick starr gerade ausgerichtet – ihre Gedanken in weiter Ferne.


    „Es gibt in der Vergangenheit unsere Volkes Ereignisse, die ohne diese Gefühle niemals stattgefunden hätten, ohne die es keine Erfolge zu verzeichnen gäbe........die Schattenseite dieser Medaille ist allerdings ebenso ein Teil dieser Geschichten. Sei gewarnt. Wo Liebe ist, kann auch Hass erwachsen – wo Freude wohnt – zieht Neid und Gier mit ein. Wenn du jemandem erlaubst dich zu lieben, erlaubst du ihm gleichzeitig dich zu verletzten. Aber wenn du dich davor fürchtest verletzt zu werden, schließt du die Liebe aus und du wirst einsam und kalt werden. Es ist ein zweischneidiges Schwert, Endúneath, es gibt keinen guten Rat den man diesbezüglich erteilen kann.....es sind Erfahrungen die man selber machen muss, durch die man wächst.....oder an denen man zerbricht......den Pfad des Wächters ist wohl der schwierigste der damit in Einklang zu bringen ist. Ich kenne ihn, auch wenn ich ihn nicht begehe! Dennoch ist er ebenso mein Schicksal wie er das deine ist......doch das gehört jetzt nicht hierher!"
    Sie verstummt wieder. Unfähig ihren Blick zu heben wartet sie ob Endúneath das gesagte verstand, wartet auf seine Fragen und auf den Zorn, den sie vielleicht durch das gesagte entfacht hatte.