Beiträge von Feena Eryniell

    Feena musterte den Neuankoemmling und unterdrueckte ein Grinsen, als er zackig vor ihr salutierte. Sie nickte ihm zu, dann trat sie erneut beiseite um nicht zu stoeren.


    *Was mag der Mon'Tra'Ar gemeint habe, als er fragte, ob ich ihm behilflich sein koenne? Nun, ich werde es erfahren.*


    Waehrend Talris sich weiter unterhielt, schaute Feena sich die Umgebung an.

    Als Talris sich an sie wandte kam Feena wieder näher.


    "Gern würde ich an diesem Unterricht teilnehmen. Ich danke euch sehr für dieses Angebot. Es ist eine grosse Ehre, euch zum Lehrmeister zu haben, caun-en-nîn."


    Dann sah sie Thorgrinn an und nickte ihm freundlich zu:" Ihr seid ein Hüter Montralurs, nicht wahr? Ich freue mich, euch kennenzulernen."


    Sie spürte die innere Unruhe in diesem Mann und sah seinen verwirrten Gesichtsausdruck. Was auch immer der Grund hierfür war und der Grund dafür, dass die andere Elbin überstürzt davongelaufen war, er musste schwerwiegend sein. Doch das ging sie nichts an und daher wartete sie nun darauf, dass Talris sie beide mitnehmen würde.

    "Ich danke euch für euer Mitgefühl. Meine Mutter nahm die Nachricht von seinem Tod mit zurück zu ihrem Volk. Dort wird man ihm ein ehrendes Andenken bewahren, da bin ich sicher. Und auch ich werde seiner gedenken, solange ich lebe."


    Einen kurzen Moment lang schweifte ihr Blick in die Ferne und sie war für einen Augenblick wieder bei ihrer Mutter und dem Volk der Waldelben.


    Dann lächelte sie und sagte: "Gern nehme ich euer Angebot an, hier in der Stadt einen Unterschlupf zu haben. So können wir sehen, ob ich euren Spähern behilflich sein kann."


    Dann, nach einer kurzen Pause fuhr sie fort:"Ihr spracht von Krieg? Ihr meint den Kampf gegen die Nymbras?"

    "Nun, es ist vielleicht nur eine Kleinigkeit in euren Augen.


    Als ich vor geraumer Zeit erfuhr, dass unser schoenes Land nun einen Landesfuehrer hat, kam mir der Gedanke, dass ich ihn aufsuchen muss, um zu fragen, was aus meinem Broterwerb wird.


    Ich habe das Jagen und Fallenstellen von meinem Vater gelernt und seit seinem Tod meinen Lebensunterhalt damit bestritten. Nun seid ihr hier und somit stehen alle Waelder und deren Bewohner unter eurem Schutz oder eurer Aufsicht. Daher moechte ich euch hiermit um die Erlaubnis bitten, auch weiterhin diesem Beruf nachgehen zu duerfen.


    Seit gewiss, dass ich nur jage und toete, was noetig ist."


    Feena machte eine kurze Pause, dann fuhr sie fort: "Wenn es allerdings notwendig ist oder ihr es wuenscht, stelle ich auch gern meine Kenntnisse ueber die Waelder oder meine Faehigkeiten im Spurenlesen und im Umgang mit Pfeil und Bogen in euren Dienst."


    Sie verneigte sich und wartete auf seine Antwort.

    Feena dankte dem Wachmann ebenfalls mit einem Nicken. Dann wandte sie sich Talris zu und neigte kurz den Kopf.


    "Mae govannen Mon'Tra'Ar. Vielen Dank fuer das herzliche Willkommen.
    Mir geht es ausgezeichnet, wurde ich hier doch so freundlich aufgenommen und kundig herumgefuehrt."
    Sie nickte kurz in Richtung des Wachmanns.


    "Ich habe euch aufgesucht, um eine Angelegenheit zu klaeren, die fuer mich sehr wichtig ist. Wenn ihr aber sehr beschaeftigt seid", dabei deutete sie kurz auf Ancalima und Thorgrinn, "kann ich gern warten, bis ihr etwas Zeit eruebrigen koennt."


    Sie sah Talris offen und freundlich an und beobachtete nebenbei den herrlichen Falken auf seinem Arm.

    Feena laechelte ein wenig verwirrt in die Runde. Der Wachmann sah sie immer noch freundlich an und wartete offensichtlich auf ihre Antwort.


    "Nun ja, wenn ihr so freundlich waeret" ,sagte sie zu ihm gewandt und blickte dann dem Mon'Tra'Ar entgegen, der sie wohl schon erkannt hatte.

    Sie hörte interessiert zu.


    "Ihr meint, der Mon'Tra'Ar lebt in dem Baum?" Feena schaute skeptisch.


    Dann wechselte ihr Gesichtsausdruck und sie nickte zustimmend. "Das ist wirklich eine angemessene Art für einen Elbenfürsten zu leben. Werden wir den Mon'Tra'Ar dort antreffen?"

    Fasziniert sah Feena sich um. Wie gewoehnlich, wenn sie in eine neue Umgebung kam, praegte sie sich alles ein. Ihr Blick glitt ueber die Tuerme, die Blumen und Wiesen, um dann an dem riesigen Baum in der Mitte haengen zu bleiben.


    "Was fuer wunderschoene Gaerten. Ihr habt es wirklich gut getroffen, hier leben zu duerfen" , sie laechelte zum Wachmann gewandt. "Aber sagt, was ist das fuer ein wunderbarer Baum dort hinten? So etwas habe ich noch nie gesehen."

    Feena schritt neben dem Wachmann her und war von den Dingen um sie herum sehr beeindruckt. Zum einen bewunderte sie die Schoenheit und Ausgewogenheit der Gebaeude und Plaetze um sich herum. Zum anderen fuehlte der Waldlaeufer in ihr sich aber auch schon ein wenig eingeengt ob der Masse an Menschen und Behausungen.


    So behielt sie ihre Umgebung aufmerksam im Auge und versuchte, sich markante Punkte zu merken, auf dass sie sich spaeter nicht verlaufen moege.


    Sie beschloss, ein wenig zu plaudern: "Diese Stadt ist sehr schoen, und sehr gross. Ich bin sicher, dass ich auch frueher schon einmal hier in der Gegend war, aber da gab es diese Stadt noch nicht. Wie lange ist es her, seit sie erbaut wurde?"

    Hocherfreut ob der Freundlichkeit dieses Wachmanns nickte Feena:


    "Das ist wirklich sehr freundlich von Euch, das Angebot nehme ich gern an. Vielleicht koennt ihr mir auf dem Weg zum - wie nanntet ihr es gleich? - Herrschaftsbaum? - noch etwas ueber die Stadt erzaehlen?"


    Sie folgte dem Wachtposten in die Stadt.

    Feena laechelte freundlich: "Auch ich gruesse Euch, werter Herr. Vielen Dank fuer das freundliche Willkommen. Mein Name ist Feena Eryniell. Ich komme gerade von Burg Gerund, wo ich an den Festivitaeten teilnahm. Nun bin ich hierher gereist, um den Mon'Tra'Ar zu sprechen. Da ich nie zuvor hier war, koennt ihr mir vielleicht sagen, wo ich ihn finden kann oder an wen ich mich wenden muss, um ihn zu treffen?"

    Der Weg von Gerund her zur Herrschaftsstadt war geschafft. Feena war es gewohnt allein unterwegs zu sein und so war sie recht zuegig unterwegs gewesen. Nun stand sie vor den Toren der Stadt und blickte erstaunt auf die Groesse und Herrlichkeit, die hintern den Mauern schon zu erahnen war.


    Kurz ueberlegte sie, dann ging sie zuegig auf einen der Wachtposten zu, um um Einlass zu bitten.

    Nun waren die Feierlichkeiten auf Gerund schon einige Zeit vorbei und Feena hatte keine Gelegenheit gefunden den Mon'Tra'Ar persönlich zu sprechen. Etwas unschlüssig stand sie auf dem Burghof herum und ueberlegte, was sie nun tun könne.
    Sie hatte gehört, dass Talris in ein anderes Land reisen wollte. Nun, dahin würde sie ihm nicht folgen. Sie war noch nie woanders als auf Montralur unterwegs gewesen. Aber er würde sicher bald in der Herrschaftsstadt auftauchen und so beschloss sie, sich auf den Weg dorthin zu machen.
    Sie packte ihre Habseligkeiten zusammen, verabschiedete sich von ihren neuen Freunden und machte sich auf den Weg.