Zitat
Hier wurden fünf Kriterien aufgestellt, an denen man Mary Sues erkennt:
1. eine unglaublich exotische Hintergrundgeschichte
2. überragende Fähigkeiten auf vielen Gebieten
3. keinerlei Schwachstellen und Fehler
4. eine unglaublich starke Persönlichkeit, die alle in ihrem Umfeld ungemein beeindruckt
5. ein umwerfendes Sexualleben
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Abgesehen von 1 würde das bei mir alles an der Darstellbarkeit scheitern.
Punkt 2 und 3 sind doch, so denke ich, auch im Larp schwer zu erreichen, für 2 muss man viele Cons besucht haben (was aber bedeutet, dass man Arbeit in die Fähigkeiten gesteckt hat, was dem Mary-Sue Konzept aber zuwiderläuft), 3 geht nur wenn man seine realen Fehler für die Dauer des Cons ablegen kann, 4 ist nicht machbar wenn man nicht sowieso so ist und 5...na gut, erzählen kann man viel, was der Charakter macht wenn grad kein Con ist.
Ich stelle mal die Theorie auf: Im Larp Mary Sue sein geht nur, wenn die SL einen lässt. Jeder Charakter, dessen Spieler nicht perfekt ist, fällt früher oder später mal auf die Nase.
Selbst auf Cons auf denen "Bleibt gefälligst stehen, damit ich meine Fähigkeit mit Lichtgeschwindigkeit zu rennen darstellen kann" akzeptiert ist, dürfte es daran scheitern, dass die anderen Charaktere genauso überragende Fähigkeiten haben. Eine Mary Sue kann nur im Kontext eines Werks existieren, in dem sie etwas Besonderes ist.
Im Larp bedeutet das, dass eine Mary Sue eigentlich nur ein NSC sein kann - der Plot ist, im weitesten Sinne, ein literarisches Werk sobald er niedergeschrieben wurde, und wenn da drin steht, dass die Spieler im Wald einer wunderschönen Nymphe begegnen, die den Plot im Handumdrehen löst, die alle männlichen Spielercharaktere verliebt anstarren und vor der am Ende alle auf die Knie fallen und ihr für ihre Rettung danken...dann ist das eine Mary Sue.
Allerdings wird sich die Sache kaum wiederholen lassen, wenn sich rumspricht wie das Con so war... :kaf