Beiträge von Holt Berkenbrecht Arnulfson

    "Vinland besteht aus sechs Inseln," begann Herr Berkenbrecht. "Ihre Namen sind Kronland, Norgay, Norglaw, Haebrasil, Voltar und Orkney. Ursprünglich war dort ein zusammenhängendes Land mit sechs Begrspitzen, aber dann kam das Meer und die Berge blieben als Inseln zurück. Aber auf der Spitze eines jeden Berges lebte ein Drache. Die sechs Drachen Vinlands werden in meiner Heimat als göttliche Wesen angebetet, es gibt Priesterschaften, die in ihren Namen Wudner wirken können. Jeder Drache hat einen eigenen Aspekt - sowohl negativ als auch positiv - und sie unterscheiden sich in ihrer Farbe: rot, schwarz, gold, grün, silber und grau."
    Er seuzfte und sein Blick schweifte in die Ferne, doch erzählte er weiter:
    "Meine Heimat ist ein wunderschönes Land. Grüne Hügel überziehen die meisten Inseln, man kann das Rauschen des Meeres hören und der Wind schmeckt nach Salz. Uralte Wälder bedecken so manchen Flecken dort und man kann sich in ihnen verlaufen und verlieren, und doch fühlt man sich dort geborgen. Oftmals liegen Wolken über den Inseln, sie kleiden meine Heimat ein wie ein riesiger Mantel. Auch bringen sie Regen mit sich; der Regen ist allgegenwärtig in Vinland. Die Sonne scheint aber auch oft, und es sind just jene Momente, die ich so liebe; wenn der regen gerade aufgehört hat und die Sonne hinter den wolken hervorscheint und die Auen und Wiesen leuchten wie ein Sternemeer, wenn sich die Strahlen der Sonne in den Regentropfen brechen..."

    Das Gesicht des großen Mannes legte sich in Falten:
    "Es stellt sich ersteinmal die Frage, was ein normaler Ritter ist... Ich habe schon so viele armselige Figuren auf unseren Reisen getroffen, welche sich Ritter schimpfen, so dass er mir schwer fällt, klar zu definieren, was ein normaler Ritter ist. Indes sind die Unterschiede zwischen einem mittelländischem Ritter - sagen wir mal einem Beilsteiner oder Bretonen - und einem Vinländer doch recht vielfältig. Dies mag ich Euch aber nicht hier im Sattel erzählen, sondern sprecht mich noch einmal darauf an, wenn wir in der Taverne sitzen, wenn es Euch denn recht so ist!"
    Und er nickte kurz und ließ sich wieder zu Danara zurückfallen.

    Auch der Nordmann beschleunigte den Schritt seines Rosses und zog wiederum mit Dunja gleich. Dort meinte er:
    "Nein, Ihr habt mich nun wirklich nicht beleidigt. Wie kommt Ihr denn darauf? Ihr andererseits scheint nicht ganz so glücklich mit etwas zu sein, was ich wohl sagte. Wenn ich Euch zu nahe getreten bin, so tut es mir aufrichtig leid!"

    "Ja, das wäre in der Tat ein Erlebnis - kein Schiff der Mittellande kann es mit unseren Langschiffen aufnehmen, und wir Vinländer gehören zu den besten Seefahrern!"
    Stolz schwang in der Stimme des Nordmannes mit.
    "Meine Kameraden haben nichts dagegen, dass ich mit euch allen mitziehe, schließlich bnin ich ein Ritter und kann selber entscheiden, was ich tue und lasse. Zudem ist mir die Begleitung sehr angenehem!"
    Und mit einem Läächeln schaute er dabei verstohlen auf Danara.

    Alle Anwesenden fragten sich, wie Herr Berkenbrecht wohl mit der ganzen Rüstung auf sein großes Ross kommen wollte. Doch es ging erstaunlich schnell, auch wenn es nicht so elegant war wie beim Walisier. Aurich bockte etwas, doch mit einem festen Griff in die Zügel zeigte ihm der Vinländer schnell, wer Herr und wer Reittier war. Allerdings war zu sehen, dass Herr Berkenbrecht nicht mit der gleichen selbstverständlichen Leichtigkeit im Sattel saß wie Herr William.

    Herr Berkenbrecht deutete eine Verneigung und und meinte:
    "Die Freude war ganz meinerseits, werte Danara, die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Im Übrigen, Dunja, schließe ich mich ganze der Meinung von Danara an: es obliegt ganz Euch, ob Ihr uns etwas erzählen wollte oder nicht. Müssen tut Ihr das auf keinen Fall und zumindest mich habt Ihr nicht mit irgendwelchen Geschehnissen belästigt. Zudem habt Ihr mich nicht im geringsten verärgert oder gar beleidigt!"
    Mittlerweile war die Gruppe an der Taverne angekommen, wo immer noch die Pferde friedlich standen und etwas Heu futterten.

    "Na, dann würd eich vorschlagen, dass wir uns zur Taverne begeben. Mein Ross ist ja ebenfalls dort und es ist noch bepackt... Ich bin also schnell fertig. Zudem..." Er trat an Dunja heran, "möchte ich mich Euch vorstellen. Ich bin Herr Berkenbrecht Arnulfson, Ritter des Roten Drachen zu Vinland. Es ist mir ein Freude Euch kennenlernen zu dürfen!"
    Und er gab Dunja einen Handkuss.

    Der vinländische Ritter meinte zu Danara:
    "Dann lasst uns unsere Pferde holen, damit wir gleich aufbrechen können!"
    Zu Dunja und William gewandt sagte er:
    "Wollen wir uns am Stadttor treffen? Oder kommt doch am besten mit zur Taverne - ich weiß auch nicht, wo die Pferde der werten Herrschaften stehen!"