Von der Nordstraße, welche zwischen Amonlonde-Stadt und dem Flußhafen verläuft, geht linker Hand eine gepflasterte Straße ab und windet sich durch den Wald. Nach einigen hundert Metern durchschreitet man einen Torbogen aus rotem Tuffstein, welcher in seiner Spitze das Wappen des Hausherren, einen sitzenden Wolf mit erhobener Pfote, zeigt. Dahinter öffnet sich der Wald zu einer großen Lichtung. Die Straße führt weiter geradeaus zu einem riesigen, weißen Gebäude und mündet auf einem Vorplatz, an dem ein gut fünf Schritt hoher Porticus den Eingang in das Gebäude anzeigt. Südlich des Weges liegen Beete eines Nutzgartens, welcher von einigen Männern und Frauen bewirtschaftet werden. Dort wachsen einige bekannte Feldfrüchte wie Kartoffel, Rauke und ein paar verschiedene Bohnensorten aber auch exotische rote Früchte, Paradiesapfel genannt, oder kleine geduckte Bäume die Olea heißen. Auf der anderen Seite der Straße steht ein kleines Feld voll Emmer und ein Mandelhain. In der Mitte der Lichtung kreuzt ein, ebenfalls gepflasterter, Weg, welcher in nördliche Richtung zwischen den Bäumen verschwindet. Hinter denen man einige Brennöfen sehen kann. Dort befindet sich die Ziegelei und die Manufaktur wo das Opus gemischt wird, sowie ein Lager mit Kalk- und Gneissteinen und Platten, welche hier nur gelagert werden.
Durch den Porticus, welcher von zwölf, an der Basis einen knappe Schritt durchmessenden, Säulen getragen wird, betritt man durch eine doppelflügelige Tür die Eingangshalle. Geschmückt mit Fresken und eher karg möbeliert, wird man hier von den meist weiblichen Dienern empfangen und bereits mit Getränken und kleinen Speisen begrüßt. Durch eine weitere, gegenüberliegende Tür erreicht man das Atrium. Der hohe Raum, welcher durch eine Dachöffnung in der Mitte von der Sonne durchflutet wird, enthält ein Wasserbecken in dessen Mitte ein Brunnen, in Form einer jungen, halbnackten Frau, plätschert, welche aus einer Amphore ständig Wasser ausgießt. Erst beim näheren Betrachten ist erkennbar, dass zwischen ihren Rockfalten ihre Beine zu sehen sind, die grässlich andersartig erscheinen und ihr schönes Gesicht lügen strafen. Erst dann fällt auf, das ihr Lächeln gar nicht fröhlich ist, sondern voller Bosheit zu sein scheint und ihre Augen dem Besucher in merkwürdig, boshafter und hasserfüllter Art nach zu blicken scheinen.
Von dort führt eine doppelflügelige Tür geradeaus in das Peristyl und eine links in Richtung der Dienergemächer und Wirtschaftsräume. Das Peristyl, eine großer von einem Säulengang umrahmter Garten, in dessen Mitte ebenfalls ein kleiner Teich angelegt wurde, ist das tatsächliche Zentrum des Hauses. Durch den umrahmenden Säulengang sind die eigentlichen Räume des Hauses erreichbar: Die Schlafräume und die Speiseräume befinden sich zur Linken, das hauseigene Bad zur Rechten. Das Tablinum oder Arbeitszimmer liegt direkt rechts neben der Tür und grenzt wieder an das Atrium. Gegenüber ist ein kleiner Salon, die Exedra und ein weiterer säulengesäumter Durchgang, welcher wieder ins Freie führt und zum hinteren Garten und der Anlegestelle führt.
Die Thermae, der ganze Stolz des Hausbesitzers, besteht aus caldarium (Heiswasserbecken), tepidarium (leichte trockene Hitze), sudatorium (heißes Schwitzbad) und natürlich frigidarium (Kaltwasserbecken). Im Sommer kann der Badende sowohl vom caldarium als auch vom frigidarium aus in den Garten des Peristyls spazieren, um sich an der frischen Luft zu bewegen. Im Winter werden die hohen Durchgänge mit hölzernen Läden und Werk dicht verschlossen.
Außer im sudatorium und der Küche gibt es keine Öfen oder Kamine, dennoch ist das Haus stets warm und angenehm beheizt. Alles in Allem strahlt das Haus einerseits durch seine außergewöhnlich Bauweise eine gewisse Geltungssucht aus, gleichzeitig jedoch in seiner schlichten Möbelierung und Wanddekoration eine gewisse Nüchternheit.