Nach so vielen Eindrücken, netten Bekanntschaften und schönen Erlebnissen schwirrt mir noch der Kopf. Es ist schwer, meine subjektiven Eindrücke von diesem Con zusammen zu fassen und noch schwieriger wird es werden sich dabei kurz zu fassen. Wer den längeren Text scheuen sollte, dem kann ich aber jetzt schon verraten, dass ich ein paar großartige Tage hinter mir habe, in denen mir nie langweilig war - was sicher auch mit meiner Wahl in die Nebelstadt zu gehen in Zusammenhang steht. Aber Eins nach dem Anderen …
Organisation
Die Routine der Drachenfest-Orga hinter dem ZdL ist klar erkennbar: Karten online bestellt, bezahlt und sie werden einem zugesandt. Der Charakterbogen kann über einen Online-Generator erstellt werden, was das Ganze noch bequemer macht. An der Einfahrt zum Platz wird die Karte kontrolliert, man erhält sein Bändchen und der Weg zum jeweiligen Stadtteil bzw. Zeltplatz wird erläutert. Nach dem Aufbau kommt das Auto auf den Parkplatz, von dem aus es ein Rückweg-Shuttle mit einem großen Bus gibt. Bequemer geht es kaum. Ebenso entspannt und reibungslos verlief die Abreise.
Ein persönliches großes Plus war natürlich, dass wir am Mittwoch schon gegen 10 Uhr auf dem Platz waren. So war es noch nicht überfüllt, als wir unseren Zeltplatz (wo das Zelt fast den ganzen Tag im Schatten stand) aussuchen konnten und auch ohne in der Schlange warten zu müssen den Charakter-Check-In hinter uns brachten. Nächstes Jahr werden wir zusehen, dass wir ebenso früh da sein werden (auch wenn man bis zum Time-In dann entsprechend länger warten muss).
Location „Weltenwacht“
Ein schönes, weitläufiges Gelände mit mindestens zwei Plätzen, die sich zum Kämpfen eignen sowie einem Ritualplatz mit Tribüne, kleine Wald- und Buschbereiche, die etwas Schatten spenden und die Gebäude, welche das (indessen abgebrannte) Gefängnis, das Legatsgebäude und der Bau der Kyrnetikergilde darstellten. Dabei aber auch nicht so groß, dass man nicht mehrmals am Tag durch die ganze Stadt gehen konnte, ohne sich Blasen an den Füßen zu holen.
Aber irgendwie kam bei mir, anders als zum Beispiel in der Stadt des Drachenfestes, nicht wirklich „Stadtatmosphäre“ auf. Mir ist bewusst, dass es immer einer gehörige Portion Phantasie bedarf, um sich die Zelte als Gebäude in einer Stadt vorzustellen, und es dazu auch keine (vom Aufwand her) vertretbare Alternative gibt. Aber anders als in Aldradach sind die einzelnen Stadtviertel zuweilen weit auseinander. Selbst innerhalb der Stadtviertel gibt es „Lücken“ in der „Bebauung“, die aber primär geländebedingt sind.
Mir fehlte irgendwie ein klar erkennbarer „Stadtmittelpunkt“. Einerseits gab es einen großen (bis auf den Opferstein recht leeren) „Marktplatz“ mit den Händlern, dann den Platz mit der Taverne Bold und den Essensständen und dem Badehaus als auch der „Sommerpalast“ der Kaiserin in der Sturmstadt. Da Weltenwacht schon Jahre existiert wird sich das jedoch wohl leider nicht mehr ändern lassen (außer die Kaiserin startet einen ambitionierten Plan zur Stadtplanung bzw. –verschönerung und -umgestaltung).
Etwas gewundert habe ich mich aber auch über die Lage von „Nebelstadt“ als Hafenviertel am fast höchsten Punkt des Geländes. Aus topographischen Gründen haben wir überlegt, ob es sich um einen „Hochhafen“ handeln könnte (was immer das auch sein mag). Oder die See liegt direkt hinter dem noch etwas höher gelegenen Wald. Aber mit etwas Phantasie kann man viele Fragen irgendwie erklären
Was im Gelände auf jeden Fall schlecht gelöst war, war die Verpflegungsstation und der „Camp Staff“ mitten im bespielten „Stadtgebiet“, wo sich öfter SL und NSCs zum Essenfassen einfanden und Autos standen. Sicher ist es bei der zentralen Lage leicht erreichbar und durch die Nähe zu einem Toilettengebäude versorgungstechnisch gut angebunden, aber für die Spielatmosphäre wäre es meines Erachtens schöner gewesen, wenn der Pavillon mit der Küche im NSC-Bereich gewesen wäre. Es war ein OT-Bereich an einem Kreuzungspunkt, wo man auf seinem Weg durch die Stadt und von Taverne zu Taverne immer vorbei kam.
Da wir gerade beim Thema „Tavernen“ sind: Die Lage von „Cooper’s Inn“ war etwas ungünstig. Direkt neben dem Schild „Camp Staff“ und auf dem Weg vom Schlachtfeld zum NSC-Lager gelegen, waren viele Spieler längere Zeit der Meinung, dass dies die Taverne der Kupfernen und der SL sei.
Die sanitären Anlagen, von denen drei Stück auf dem Gelände verteilt waren (davon 2 mit Duschen) waren ausreichend. Sie waren (den Umständen entsprechend) sauber und die Duschen waren (zumindest wenn ich drunter stand) warm. Einzig ein paar Seifenspender hätte ich mir gewünscht, denn neben dem normalen Geraffels noch Seife mit sich zu führen tun wohl die Wenigsten (zu denen ich, bisher zumindest, nicht zähle) und für die Hygiene wäre es schon schöner, wenn man seine Hände nicht nur mit Wasser waschen kann.
NSCs
Da ich selber in keiner Schlacht in vorderster Front gekämpft habe, kann ich zu den Kämpfen nichts sagen. Aber ein großes Lob aussprechen möchte ich den Wachen des Gefängnisses, die konsequent und schön ihre Rollen immer und überall verkörpert haben. Korrupt, in Drogengeschäfte verwickelt und nicht zimperlich in der Wahl ihrer (nicht immer legalen) Mittel hat gerade das Spiel der Nebelstädter auch durch Euch und die Interaktionen gewonnen - auch wenn ich leider davon nicht so viel selber miterlebt habe, wie ich mir heute wünschen würde.
Respekt zolle ich auch der „Kaiserin“, denn was ich im Rahmen der Legatssitzung (an der ich als - von „Coopers Gnaden“ - stellvertretender Legat der Nebelstadt teilnehmen durfte) an Besucherandrang erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Ich frage mich, wann sie überhaupt mal zum Essen oder Verschnaufen gekommen ist. Ich vermute den anderen „Würdenträgern“ von Weltenstadt dürfte es ähnlich ergangen sein. Trotz allem habe ich sie nur mit Freude und Engagement im Spiel ihre Rolle ausfüllend erlebt. Danke.
Wer Informationen suchte und bereit war ein Kupfer zu zahlen (wenn man nicht sogar, wie Fion und ich, „Ork-Lotto“ spielt und öfters Gold-Münzen aus der Geldkatze zieht) konnte sich vertrauensvoll an die Orks wenden. Wenn es um den Handel geht macht ihnen in Weltenwacht Niemand etwas vor. Grandioses Spiel. Vielen Dank auch für die lustigen (aber teuren) Gespräche Donnerstagabend vor der Schattenstadt