Taras Haus 7

  • Kassandra muß grinsen als sie die angewachsene Kinderschaar sieht.
    "Tara, bei dir geht das mit den Kindern irgendwie schneller als bei anderen..."


    Die beiden Frauen verstauen ihr Gepäck und setzten sich dann zu Yael um zu essen und zu erzählen.


    Später am Abend entschuldigt sich Kassandra, nimmt ihren Mantel und verläßt leise Taras Haus.

  • Kassandra kommt versonnen vor sich hinsummend den Weg zu Taras Haus hinauf. Beorn, der am Wegrand sitzt, knuschelt sie gedankenverloren durch und steckt ihm eine Blume hinters Ohr.
    Dann geht sie ins Haus um sich Anweisungen von Tara zu holen, was denn so alles zu tun ist.

  • Beorn findet das ganz toll so verwöhnt zu werden und trottet Kassandra hinterher, in der HOffnung irgendwo Honig abzustauben.


    Im Haus ist es verhältnismäßig ruhig, niemand ist zu sehen oder zu hören. Selbst Yael scheint gegen ihre Gewohnheiten mal nicht in der Küche am Herd zu sein. Sie steht gedankenverloren in der Hintertür und lauscht dem Lied, dass leise ins Haus hinein klingt, genauso, wie die Scharr Kinder, die um Tara herum sitzt. Auch die Leute im Lager haben ihre Tätigkeiten niedergelegt und lauschen der Bardin, die über eine Riesin singt.

  • Kassandra läßt sich im Hintergrund nieder. Versonnen krault sie Beorn, der daraufhin zufrieden seufzend den schweren, zottigen Kopf in ihren Schoß legt.
    Leise singt sie das Lied mit- bis auf die letzten paar Strophen, bei denen ihre Stimme versagt.
    Ihre Augen schimmern verdächtig, aber unglücklich sieht sie dabei eigentlich nicht aus.

  • Tara lässt das Lied ausklingen. Nach einer ganzen Weile des Schweigens erheben sich die Kinder, knuddeln einmal die Bardin und gehen dann zurück zu ihren Eltern, die wieder ihre Tätigkeiten aufegnommen haben.
    Tara lächelt und sie scheint zum ersten Mal seit langem wieder richtig glücklich zu sein.
    Als sie sich umschaut bemerkt sie Kassandra.


    "Huch? Wann hast Du Dich denn herein geschlichen?" begrüßt sie grinsend die Freundin.

  • "Grade eben", antwortet die Schankmaid, zwinkert ein bißchen und lächelt dann.
    "Danke", meint sie und knuschelt die Bardin kurz.


    "Und?", fragt sie munter, "Kann ich dir hier noch zur Hand gehen?"

  • "KLar kannst Du mir helfen. Ich werde gleich mit der Familie Dümpelfuhl runter zu ihrem Haus gehen und gucken wie weit es zerstört wurde, wenn Du Lust hast kannst Du uns begleiten! Außerdem ist mir eine Idee gekommen....."


    Tara grinst breit, erhebt sich dann und reicht Kassie die Hand zum aufstehen.

  • Kassandra schiebt vorsichtig Beorns Kopf von ihrem Schoß und läßt sich hochziehen.
    "Klar komm ich mit. Was für eine Idee?", fragt sie dann neugierig.

  • Tara drückt Yael die Laute in die Hand, wartet dann auf Kassandra und geht mit ihr zusammen zu einem windaschiefen Zelt herüber. Eine kleine dickliche Frau wartet im Eingang, nimmt dann einen kleinen Jungen auf den Arm und alle vier gehen zu einem Einspänner herüber, auf dessen Bock ein Bauer sitzt. Tara klettert auf die Ladefläche und lässt die Beinde baumeln. Reicht KAssandra nochmals die Hand.

  • Kassandra nimmt die Hand und hüpft zu Tara auf die Ladefläche, setzt sich neben die Bardin.
    Als der Wagen losrumpelt sieht sie sie neugierig an.
    "Also?"

  • Tara rutscht auf ihren Pobacken hin und her.


    "Also, wir haben doch zwei Häfen, einmal den Seehafen und auf der anderen Seite den Binnenhafen, etwa eine halbe Stunde von hier. Und in keinen von beiden gibt es eine Taverne..... Was hälst Du davon, wenn Du in einem von beiden deine eigene Taverne aufmachen würdest???? Ich meine, die Seeleute haben meist nicht die Zeit eine halbe Stunde in die Siedlung hoch zu laufen, sich vollaufen zu lassen und wieder ne halbe Stunde runter zu laufen!?! Du könntest dort richtig viel Geld machen und es gibt bestimmt die ein oder andere Person, die Dir zur Hand gehen würde...."


    Tara sieht Kassandra erwartungsvoll an.

  • Kassandra lacht. "Tara, das Geld hab ich nicht. Und der Vorteil, Schankmaid zu sein und keinen eigenen Laden zu haben ist, daß du dir rasch mal freinehmen kannst wenn du weg willst. Und du mußt das Risiko nicht tragen."
    Sie sieht nachdenklich aus.
    "Vielleicht, wenn ich irgendwann mal eine alte Frau bin und die Welt mich nicht mehr reizt... Außerdem weiß ich nicht ob in Amonlonde wirklich Kundschaft für drei Tavernen ist; den Tisch, Gromphs Inn und eine Hafentaverne..."
    Sie knuschelt die Bardin.
    "Aber die Idee hat ihre interessanten Seiten, stimmt schon."

  • "Nun ja, nicht jeder wird Zu Gromph gehen, und wie gesagt, für die Seeleute ist es auch etwas arg weit..... hm... lass mich mal überlegen........ andererseits..... also im Tisch arbeiten im Moment Du, Maglor und Talinor........ hm......"


    Tara setzt ein sehr nachdenkliches Gesicht auf.


    "Aber ich weiß was du meinst, Tavernen sind auch nichts für mich..... aber vielleicht könnte ich........ das würde gehen.... wenn.... hm....."

  • "Tara!", lacht Kassandra gespielt verzweifelt. "Du machst Pläne für die nächsten zwanzig Jahre! Ich weiß doch gar nicht wo ich im nächsten Jahr bin. Im Tisch und mit euch vieren beim Musikmachen mein Auskommen zu verdienen ist doch völig in Ordnung. Und ich kann kommen und gehen wie es mir paßt. Was mich dran erinnert... Wäre es in Ordnung für dich wenn du mir -sagen wir, ein Zimmer vermietest?"

  • "Vermieten???"
    Jetzt ist es an Tara gespielt entsetzt zu tun.


    "Also, also ne...... sowas kann ich nicht!"


    Sie grinst breit.


    Der Wagen rumpelt schon eine ganze Zeit durch den Wald, und nun ist die Siedlung in Sicht.


    "Ich überlasse Dir gerne ein Zimmer, das ist gar kein Problem, spar das geld, was Du verdienst, vielleicht schaffst Du es ja doch irgendwann man ein kleines Häuschen zu bauen!"

  • Kassandra umarmt die Freundin.
    "Danke. Aber laß mich wenigstens zum Haushaltsgeld beitragen. Und ich glaub nicht daß ich ein Häuschen für mich will... Ich mag den Wirbel in deinem Haus. Und deine Kinder." Sie lächelt.

  • "Also, wenn Du mal Ablenkung von was auch immer brauchst, ich borg sie Dir gerne!"


    Tara grinst.


    Nach 10 weiteren Minuten, nachdem sie die Siedlung passiert haben, erscheint hinter einer Wegbiegung ein kleines Gehöft, oder das, das davon übrig geblieben ist.


    Tara seufzt.
    "Ach herje, das sieht nach Arbeit aus......."


    Als der Karren steht springt sie von der Ladefläche hinunter, und umrundet das Haus, zieht dabei einen Block aus der Tasche und beginnt zu schreiben.
    Das Dach ist eingestürzt, Türen und Fenster sind demoliert. Im Innern steht nichts mehr an seinem Platz und es gibt kaum etwas, was nicht zerstört oder entwendet worden ist.


    Frau Dümpelfuhl beginnt leise zu schluchzen.

  • Kassandra legt der Frau mitfühlend die Hand auf die Schulter.
    "Wenn der Schutt mal weggeräumt ist sieht es gar nicht mehr so schlimm aus", versucht sie zu trösten.
    "Die Mauern sind stabil, was wir brauchen ist ein neues Dach. Und ein paar von den Möbeln sehen aus als ob sie mit ein bißchen Geschick zu reparieren sind..."
    Sie zieht an einem gebrochenen Brett und legt darunter einen wie durch ein Wunder heile geblieben Tisch frei.

  • Die Frau beißt sich auf die Lippen und nickt, bückt sich dann ebenfalls und beginnt mit bloßen Händen zerbrochene Bretter und allerhand Unrat zu beseitigen. Auch ihr Mann packt an, wärend der Junge gedankenverloren draußen in der Sonne im Sand spielt.


    Nach einiger Zeit, nachdem das Gröbste auf einem Haufen neben dem Haus liegt sieht es drinnen wirklich nicht mehr so schlimm aus.


    Einige wenige Habseeligkeiten liegen nun auf dem Tisch.


    "MAAMMAAAA??!!!" klingt die Stimme des Jungen von draußen herein.

  • Kassandra sieht sich um.
    "Naja, eine Weile braucht es noch bis das hier wieder bewohnbar ist", meint sie. "Jetzt muß hier erst mal wieder ein Dach drauf."
    Sie schaut zur Tür als das Kind nach seiner Mutter ruft.